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Habt ihr schonmal Elektronik unbeabsichtigt durch ESD zerschossen? Suche nach: elektronik (25357) esd (543) |
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BID = 560537
ElektroNicki Inventar
Beiträge: 6429 Wohnort: Ugobangowangohousen
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Hoi,
ich frage mich, wie gefährlich das Schreckgespenst ESD wirklich ist.
Als ich vor etwas mehr als einem Jahr ein Praktikum gemacht hab, fiel mir auf, dass ich mich öfter Statisch aufgeladen hab, als Zuhause.
Ich habe hier Zuhause schon viiele Platinen etc. ohne besonderen ESD-Schutz in den Händen gehabt, und bis jetzt ist nichts kaputt gegangen.
Kann man nur von ESD sprechen, wenn es auch einen (klitzekleinen) Blitz gibt?
Oder muss man davon nicht unbedingt was mitbekommen?
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BID = 560557
DonComi Inventar
Beiträge: 8605 Wohnort: Amerika
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Ja, hatte ich.
Und dieser Defekt muss nicht mal offensichtlich sein, z.B. habe ich des öfteren IO-Pinnen von Mikroprozessoren gehimmelt. Sie funktionierten noch gut (wenn die Last hochohmig genug war), aber sobald sie beispielsweise längere Busleitungen ein paar millionen Mal in der Sekunde umladen mussten haben sie versagt.
Und es kann auch einen Unterschied machen, ob das Bauteil bereits verbaut ist oder ob man es so in der Hand hält.
Noch schlimmer ist es, wenn das Bauteil an der Versorgung hängt und man mit ESD einen LatchUp erzeugt.
Besonders gefährdet sind unipolare hochohmige Sachen. Bipolare Transistoren habe ich so noch nie geschossen, wohl aber MOSFETs.
Wie gesagt, ESD ist kein Märchen und man kann damit großen Schaden anrichten, kommt aber auch auf die Bauteile und die Technologie an.
Ich löte eig. nur noch mit Baumwollhandschuhen und hochohmiger Erdung (Edit: vor allem aber auf möglichst gleichem Potential wie der Baustein ). Gefährdete ICs stecken in leitendem Schaumstoff oder die etwas billigeren in Aluminiumfolie, damit alle Pinnen das gleiche Potential haben. ESD-Ausrüstung in großem Umfang habe ich nicht, aber auch seitdem ich drauf achte keine Bauteile mehr zerstört.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: DonComi am 1 Nov 2008 16:00 ] |
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BID = 560571
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Ich schließe mich DonComi weitestgehend an.
Gerade bei Halbleitern in der Hochfrequenztechnik fehlt häufig ein Schutz, wie z.B. eine Diode im Bauteil. Die sind dann sehr empfindlich.
Will man empfindliche (teure) ICs DIL wechseln, gibt es einen einfachen Trick. IC auf einer Metallplatte auspacken. Bevor man das IC mit den Händen berührt, müssen beide Hände Kontakt zur Metallplatte haben. Dann schiebt man über das IC einen vorher präparierten IC-Sockel, bei dem oben alle Anschlüsse miteinander verbunden sind. Alternativ nimmt man einen Metallcarrier für Präzisionskontakte.
Da jetzt alle Beinchen kurzgeschlossen sind, kann beim Löten nichts mehr passieren. Hinterher zieht man das Helferlein mit einer isolierten Zange ab.
DL2JAS
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BID = 560588
wulf Schreibmaschine
Beiträge: 2246 Wohnort: Bozen
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Ich habe mir mal eine Laserdiode erschossen. Und möglicherweise auch einen µC, aber da bin ich mir nicht sicher ob ESD die Ursache war.
Ich würde mich nicht trauen eine harte Erdung vorzunehmen, eventuell vorhandene Ladung kann dann trotzdem noch Schaden anrichten. Ich drücke bei gesockelten ICs immer von der Hinterseite ein Stück "leitenden" Schaumstoff drauf und leite somit die eventuell vorhandene Ladung ab.
Grüße
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Simon
IW3BWH
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BID = 560635
Murray Inventar
Beiträge: 4859
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Nicht das ich wüßte.
In der Firma haben wir eh ESD-geschützte Fußbödenbeläge, Werkbänke, Stühle.
Empfindliche Bauelemente werden aus Prinzip mit Kontakt zum Metallgehäuse oder ähnlichen ausgepackt
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BID = 560712
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Moin,
mir sind mal mehrere PICs gestorben. Zuvor hatte ich mit etlichen Typen ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen hantiert und plötzlich fangen die neu verwendeten Typen an zu spinnen.
Ursache war das Potential auf dem das zum Brennen benutzte Notebook lag. Das Netzteil SKII lag durch die Entstörung auf halber Netzspannung. War der Drucker (SKI) zufällig am Notebook angeschlossen, passierte nichts. War der Drucker nicht angeschlossen, starben die PICs beim Brennen bald.
Durch konsequente Erdung des Notebooks und Verwendung der ESD-Ausrüstung war der Spuk vorbei.
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 560756
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9266 Wohnort: Alpenrepublik
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Die meisten mir bekannten Fälle von ESD- Unfällen beziehen sich auf eine drastisch reduzierte Lebensdauer der Bauelemente.
Die Ursache waren aufgeladene Bürosessel mit Stoffüberzug.
Ich arbeite grundsätzlich nur mit ESD Matte und immer öfter auch mit ESD Schuhe.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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BID = 560992
hajos118 Schreibmaschine
Beiträge: 2453 Wohnort: Untermaiselstein
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Bin Hard- uns Softwareentwickler und habe schon mehrfach ESD - Leichen und Zombies gehabt.
Leiche (keine Funktion mehr) sind einfach zu erkennen - bei Zombies (Fehlerhafte Funktion) wird's schon problematischer: meist sind nur bei bestimmten Betriebssituationen die Fehler erkennbar.
Schlimmstes Beispiel: Speicherbausteine im PC. In 95% aller Betriebsfällen laufen die Dinger noch einwandfrei, nur bei (z.B.) voller Geschwindigkeit und einer bestimmten Speicherauslastung treffen sensible Daten auf Speicherzellen, die geschädigt sind...
Diese Fälle hatte ich schon mehrfach...
Fehlerbeschreibung:
"Der PC macht ab und zu totalen Quatsch - da stürzt dann irgendwas ab. Ich glaub' ich hab 'nen Virus!"
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Interpunktion und Orthographie dieses Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten!
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BID = 561007
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Beim PC-Schrauben habe ich meines Wissens bisher noch nichts zerschossen. Allerdings Erde ich mich auch immer brav in regelmäßigen Abständen und trage dann keine Klamotten, von denen ich weiß, das sie mich aufladen können.
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BID = 562167
Niy Gesprächig
Beiträge: 183 Wohnort: Mannheim
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Beim PC-Schrauben halte ich mich an Megatokyo.
habe so nen armband und ne matte... bisher nur nen paar mosfets gegrillt (aus bloedheit)
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BID = 565519
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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Ja, ist mir auch schon passiert. Einmal wärend der Diplomarbeit das Erdungsband am Handgelenk vergessen und schon waren 4 EPROM's nicht mehr beschreibbar.
Einen Blitz oder eine Entladung hatte ich nicht bemerkt.
Mosfets/ Bipolare Transen oder Computerhardware habe ich noch nicht kaputt bekommen.
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BID = 566160
francydt Schreibmaschine
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Beiträge: 1084 Wohnort: Mettmach Austria OÖ
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Habe mal nen Tripath TAA4100A gekillt. Habe nicht gewusst das der so empfindlich ist. Da geht ja sogar halbwegs viel Saft darüber. Habe den Rest der Schaltung zig mal kontrolliert und die müsste gehen.
Deshalb denke ich das der Chip durch ESD kaputt gegangen ist.
Das war ein 4 Kanal AMP von 41hz.com
mfg francy
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