Meinst du, du bist dieser Aufgabe gewachsen?
Dein erster Schritt; einfach einstecken, war schon grundsätzlich falsch und in etwa das Schlimmste, was du machen konntest. Hast du vor der Inbetriebnahme überhaupt IRGENDETWAS an dem Gerät kontrolliert? Warum hast du es danach nicht langsam über einen Regeltrafo hochgefahren? Die betagten Siebelkos im Netzteil mögen nach langer Durstpause gern "formatiert" werden. Der Zeilentrafo kann Feuchtigkeit in die Sekundärwicklung gezogen haben und dann ist das erste Anlaufen der Zeilenendstufe auch sein letztes Lebenszeichen. Die Wima Lutschbonbons können nette Kurzschlüsse mit Folgefehlern an nahezu nicht wiederbeschaffbaren Bauteilen hervorrufen, Überlastungen von Röhren durch Feinschlüsse oder gar Brände! Nicht zuletzt dürfte das auch ein Chassis mit Allstromnetzteil sein (
http://de.wikipedia.org/wiki/Allstromger%C3%A4t ). Ganz zu schweigen davon, dass die Röhrentechnik generell wegen der hohen Betriebsspannungen nicht ungefährlich ist.
Ohne einen Schaltplan wird das ohnehin nichts. Und zur Reparatur solcher Geräte braucht man mehr Messmittel und Erfahrung als für moderne Dönergurken.
Ich weiss nicht wieviel Zeit du darin investieren willst, und ob du gewillt bist mit der Aufgabe zu wachsen und dir umfangreiches Wissen über Röhrengeräte zuzulegen, das mangels breitem Interesse eben nicht im Internet breitgetreten wird, sondern Studium von Fachbüchern wie den Fellbaum nötig macht (z.b.
http://bibliotheksmuseum.de/titel_Bibliotheksmuseu2561.5344.htm ). Das Schlimmste wäre, das Gerät durch unsachgemäßes herumbasteln ganz zu zerstören. Und das geht schneller als du denkst.
Nimm einmal diesen Artikel
http://www.magischesauge.de/magisch.....9.htm als ein Beispiel, wie komplex die Wiederbelebung einer ähnlich betagten Dame ist, und wie vorsichtig man herangehen sollte, und welche netten Fallstricke lauern.