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Kunststoffgehäuse polieren |
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BID = 520922
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9268 Wohnort: Alpenrepublik
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Ich repariere u.a. IR-Barcodelesegeräte.
Leider werden die "Fenster" welche im Gehäuse eingelassen sind regelmäßig zerkrazt und somit die Funktion erheblich beeinträchtigt.
Die "Fenster" sind einzeln nicht erhältlich, daher muß immer wieder das gesamte Gehäuse getauscht werden und dieses ist extrem teuer.
Jetzt kam ich auf die Idee das Gehäuse zu polieren und habe für die Leiterplattenbohrmaschine verschiedene Polierscheiben angeschafft.
Auf der Produktbeschreibung ist nichts weiteres erwähnt, daher hatte ich eben einen Versuch ohne Polierpaste durchgeführt und dieser war ernüchternd.
Ich gehe also davon aus das ich eine Polierpaste oä. benötige. (Das hätte der Hersteller auch gleich auf der Verpackung draufschreiben können )
Was käme da in Frage?
Ein Versuch mit Zahnpasta kleckerte mich Geschmackvoll an.
Ich rieche jetzt nach Pfefferminzkaugummis.
Leider habe ich eine solche "Originalpaste" nicht zur Hand, vielleicht gibt es eine "haushalts- Werkstattsübliche" Alternative damit ich übers WE einiges weiterbringe?
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 11 Mai 2008 1:20 ] |
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BID = 520924
henniee Schriftsteller
Beiträge: 888 Wohnort: Schmallenberg
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Zahnpasta ist doch eigentlich super.
Es muss nur die "billige" ohne Kräuterstreifen usw. sein.
Ansonsten schau mal im Autozubehör |
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BID = 520931
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo Nabruxas,
naja, bei Mittelchen, die für Lack gedacht sind, wär ich vorsichtig.
Mit Sicherheit gut funktionieren sollte die spezielle Kunststoffpolierpaste, welche z.B. für das Aufarbeiten von Handy- und PDA-Displayabdeckungen angeboten wird. Ist unter "Displex" etc. im Handel.
Wundert mich etwas, das Du die noch nicht kennst.
Sollte nämlich auch in der Ostmark zu bekommen sein.
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=14023;PROVID=2028
Vorsicht - große Preisunterschiede!
Hat aber bestimmt auch einer Deiner Großhändler im Sortiment.
Schönen Pfingstochs - äh, -Gruß,
sam2
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 520962
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo nabruxas,
da du auf dem Sektor neu zu sein scheinst,
eine Warnung.
Unter "Politur" laufen drei völlig unterschiedliche
Dinge: polierfähige Klarlacke im Möbelsektor,
obskure Lack-Auffrischungen und dann erst
die richtigen Poliermittel. (Pariser Rot, Chromoxidgrün usw.)
Die "Autopolituren" können der zweiten und dritten
Gruppe angehören.
Wenn in den Kunststoffscheiben richtige Kratzer
drin sind, solltest du vor dem polieren erst mal
die Kratzer wegschleifen. Das geht naß am besten,
mindestens bis Korn 800, manchmal bekommt man auch
Korn 1000 zu kaufen. (Blos nicht auf diese Zahlen
genauen Wert legen, das sind firmenabhängige Hausnummern)
Anfangen mit einer Körnung, die dem Kratzer angemessen ist.
Wichtig beim Polieren mit Schabbel: vorsicht mit Druck
und "Rangehen". Organische Gläser werden bei leicht
erhöhten Temperaturen weich und schmieren dann.
Wenn das passiert ist, hilft nur neu schleifen :=(
Ich würde es mit dem Poliermittel auf weichem Leder
probieren, nur in Handarbeit. (Dazu nehme ich Stücke
von weichen weißen Arbeitshandschuhen)
Bei euch in der Ostmark gibt es vielleicht
noch "Wiener Kalk" zu kaufen, damit wurde früher
das silberne Besteck poliert :=)
Ansonsten ist Zahnpasta gar nicht schlecht.
Gruß
Georg
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 11 Mai 2008 12:34 ]
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BID = 521020
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9268 Wohnort: Alpenrepublik
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Ja, das ist für mich tatsächlich Neuland. Bisher waren die Gehäuse mit ~€ 25.00 auch preislich ok und daher auch kein Problem.
Irgend so ein Esel im Markting hat dies allerdings als sprudelnde Geldquelle ausgemacht und seit Anfang April kostet ein Gehäuse knappe € 300.00!!!
Da der Leser mit mehr als €1.200,00 recht hochpreisig und auch entsprechend gut verarbeitet ist wäre das auch nicht das größte Problem.
Das Problem ist bei mir persönlich zu suchen denn ich sehe so eine Preissteigerung einfach nicht ein.
Ich werde also mal ein bischen weiter probieren.
Mittlerweile habe ich auch diverse Versuche gestartet.
Handwaschpaste, und Fast Orange ist recht abrasiv somit wird die Oberfläche recht matt. Ich habe einen Topfreiniger (Bimsstein) probiert, das ist schon deutlich besser. Jetzt ist ein Edelstahlreiniger dran. Ouator und Cif werde ich auch noch probieren.
Mal sehen was dabei herauskommt.
Danke!
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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BID = 521028
yehti Schriftsteller
Beiträge: 723 Wohnort: Plattstedt
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Moin!
Noch mehr Möglichkeiten:
- Die Polierpaste aus einem CD-Reparatursatz
- Polierpaste für die Heckscheiben von Cabrios.
Die sind meistens aus Kunststoff.
Gruß Gerrit
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SIE sagen, ich wäre VERRÜCKT!
SIE sagen, ich wäre WAHNSINNIG!!!
Ja, was soll ich dazu sagen...?
SIE haben recht!
Ottokar Funkenspotz aka MEGAVOLT
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BID = 521030
Kaira B Schreibmaschine
Beiträge: 1570 Wohnort: Dresden
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http://www.elsterglanz.de/frame.htm......html
Würde ich mal testen...
Vermute Wiener Kalk entsprcht dem alten Putzmittel ATA.
Cif dürfte Scheuermilch sein (Viss usw).
Wie Georg schon schrieb:
Kühl polieren ist das wichtigste, notfalls in Handarbeit damit nichts
zu warm wird und schmiert.
Mal um Läppaste kümmern. Wär auch noch ne Idee.
Gleichwertiger Ersatz für die Elsterglanz-Paste ist mir z.Z.
noch unbekannt.
Omas alte Bettwäsche (Echtes Leinentuch) oder die Innenseite alter Jeans
brachte bei Nostalgie-Plast-Radioteilen die besten Ergebnisse beim
polieren mit Elsterglanz.
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BID = 521037
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Elsterglanz enthält neben Poliermittel
Chemikalien, die Metalloxide lösen, es ist
ja hauptsächlich für Metalle (Messing usw. )
gedacht.
Solche Präparationen gibt es sehr viele, eine
bekannte West-Marke ist Sidol.
Als Polierkörper ist da meist Tripel drin,
was auch in ATA und Co der scheuernde
Bestandteil ist. Ein Versuch mit ATA, VIM,
Luhns Scheuerfix usw usw.. ist lohnend.
Tripel ist billig, wird so wie verwendet in Amerika
im Tagebau gewonnen. Nachteil ist, daß schon mal
ein gröberes Körnchen drin sein kann.
Wiener Kalk war gebrannter Dolomit, ich glaube
nicht, daß das noch hergestellt wird.
Das hatte ich eher als Scherz gemeint, da die Frage aus
der Ostmark kam :=)
Gruß
Georg
@ Yehti,
deine Mittel klingen nach Goldpreisen,
Zuerst mal einfacheres versuchen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 11 Mai 2008 21:24 ]
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BID = 524098
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Was für ein Plastik ist das überhaupt? Manche reagieren nämlich ziemlich allergisch auf diverse Lösungsmittel (und andere Chemikalien). Da muss man aufpassen.
Ich habe vor kurzem Plexiglas poliert (ja nichts mit Alkohol verwenden!). Zuerst Schmirgelpapier (nass), dann einfache Scheuermilch ("clever"-Billa-Hausmarke mit Zitronenduft, der ist besser als Pfefferminz ;-)). Dabei einen nassen Baumwollfetzen verwenden und viel Druck anwenden. Da das Ergebnis noch etwas matt ist, am Ende schließlich mit Displaypolitur drüber. Wichtig ist da, dass man immer die ganze Fläche poliert (zumindest bei der, die ich verwendet habe), da man sonst die Ränder sehr stark sieht. Dort steht aber z. B. auch drauf, dass man sie nicht für Polycarbonat verwenden darf. Also ohne Wissen über die Art des Plastiks ist das mit Vorsicht zu genießen.
Jede feinere Polier-Stufe darf man erst dann anfangen, wenn mit der gröberen alles gleichmäßig poliert wurde. Einen Schmirgelpapierkratzer bekommt die Displaypolitur im Normalfall nicht weg.
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BID = 524100
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Kannst du dir nicht einfach von jemandem, der berufsmäßig mit solchen Materialien umgeht, also z.B. über entsprechende CMC-Maschinen verfügt, eine Handvoll neuer Fenster anfertigen lassen ?
Das dürfte preiswerter sein als die zeitraubende und fragwürdige Schleiferei und Poliererei.
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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
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BID = 524102
Her Masters Voice Inventar
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Beiträge: 5308 Wohnort: irgendwo südlich von Berlin
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Was Perl schreibt ist nicht von der Hand zu weisen. Sowas wie Displex ist schon das richtige Mittel der Wahl um die Scheiben richtig klar zu bekommen nur sind diese winzigen Tuben eine Zumutung und preislich jenseits von gut und böse. Wenn man sich einen Betrieb sucht in Dem Acrylgläser verarbeitet werden, dann bekommt man für wenige Euronen ne ganze Flasche des dort verwendeten Poliermittels. Das funktioniert noch besser als Displex und man hat genug für mehrer hundert Handydisplays und PDAs. Ich hab so eine Flasche hier aber da steht keine Bezeichnung drauf. Hat der Acrylverarbeiter scheinbar selbst in diese Flaschen gefüllt die aussehen wie Die für Holzleim. Polieren von Hand und mit Druck. Mit der Maschine wirds nicht so toll, es sei denn man hat Eine die langsam läuft (Temperaturproblem).
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Tschüüüüüüüs
Her Masters Voice
aka
Frank
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Der optimale Arbeitspunkt stellt sich bei minimaler Rauchentwicklung ein...
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BID = 524106
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Mit den Jungs hatte ich schon zu tun:
http://www.polycarbonat.net/
Die machen Kleinserien und Einzelstücke nach Kundenwunsch.
Ruf die an, schick denen Muster und lass Dir ein Angebot machen.
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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