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Nicht ganz klar ist mir der Unterschied zwischen magnetischer und geometrischer Länge. |
Ich habe mich da etwas stark verkürzt und ungenau ausgedrückt.
Gemeint ist eigentlich der magnetische Widerstand, der genau wie der elektrische proportional zur Länge und umgekehrt proportional zur Fläche und dem Leitwert bzw. der Permeabilität des Materials ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Reluktanz
Ein eingebauter Luftspalt, man spricht nicht bei Ferriten, aber bei Pulvereisenkernen davon, ist bei einem EC-Kern nicht wahrscheinlich, weil dann durch das geringe µ Feldlinien den Kern verlassen, und dadurch das unerwünschte hochfrequente Streufeld des Übertragers stark ansteigt.
Deshalb werden Pulvereisenkerne auch fast nur als Ringkerne gefertigt, weil bei diesen das Streufeld im Idealfall 0 ist.
Anderseits spricht der geringe µ-Wert, so er denn richtig gemessen ist, für Pulvereisen.
Dafür wäre er sogar schon relativ hoch, denn dort trifft man eher Werte zwischen 15 und 500 an.
Dafür ist dann die Sättigungsinduktion dieser Materialien mit 0,7..1,5T aber etwa doppelt bis dreimal so hoch wie bei Ferriten.
Bei Gegentaktwandlern machte ein Luftspalt auch nicht viel Sinn, weil da der Kern möglichst wenig Energie speichern soll.
Luftspalte, egal ob verteilt oder konzentriert, braucht man, wenn der Kern Energie speichern soll (Sperrwandler, Speicherdrosseln, Schwingkreise) oder wenn die Induktivität mit Gleichstrom vorbelastet ist (Glättungsdrosseln, Eintaktwandler, Stromwandler) damit keine Sättigung eintritt.
Eintaktwandler werden vorzugsweise für kleinere Leistung verwendet. Das 300W-Netzteil, aus dem der Kern stammt, dürfte eher als Gegentaktwandler aufgebaut gewesen sein.
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habe ich noch einen anderen Kern gefunden, der auf jeden fall einen echten Luftspalt hatte, diesen habe ich dann entfernt indem ich die äußeren Schenkel mit Schmirgelpaier gekürzt habe.
Habe dann an diesem Kern alles nochmal gemessen und bin diesmal mit beiden Messungen ca. auf einen Wert von µr=4000 gekommen. |
Das ist ein "unverschämt" hoher Wert, den man vielleicht mit geläppten Polen, aber kaum mit Schmirgelpapier erreichen kann. Schon ein Luftspalt von 50µm, wenn auf die drei Spalte verteilt ist also 25µm, halbiert dir das glatt.
Es spricht also einiges dafür, dass du einen systematischen Fehler machst, der die einen Werte zu tief und die anderen zu hoch ausfallen lässt.
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Den Kern habe ich mit Primär 2*1 (bei der Berechnung kam 1,4 raus)Windung aus dünnem Kupferblch "bewickelt" (Für Push-Pull bei 100KHZ)
und sekundär 1*33 Windungen |
Das hört sich für mich an, als ob der verfügbare Wickelraum bei weitem nicht ausgenutzt ist.
Im Hinblick auf die (Kern)Verluste und den Stress der Halbleiter durch die Streuinduktivität wäre es wünschenswert die Windungszahl zu erhöhen und Primär und Sekundärwicklungen miteinander zu verschachteln. Wahrscheinlich kann man dann zusätzlich auch die Schaltfrequenz erniedrigen, was sich ebenfalls günstig auf Verluste durch Hysterese, Wirbelstrom, Skineffekt und die Schaltverluste der Halbleiter auswirkt.
Kupferfolie ist ok, aber möglicherweise ist ein Bündel dünnerer Kupferlackdrähte einfacher zu verarbeiten.
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