Zitat : Goetz hat am 25 Sep 2007 11:52 geschrieben :

wurden die Drähte am Klingeltrafo so hübsch gewendelt?????

Ich könnte dir sagen,warum ichdas früher (in der KFZ-Installation) manchmal auch so gemacht habe...
Wenn man eine flexible Leitung mit Absicht etwas länger gelassen hatte,sah das einfach "schöner" aus,als irgendwie zusammengeknotet.Und Kabelbinder gabs da auch noch keine...

_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

Hallo,
das Wendeln (über einen Kochlöffelstiel etc) war
früher vor allem im Niederspannungsbereich
üblich, es sah aufgeräumt aus und machte die
Drähte flexibel. Am Fahrad vom und zum Dynamo
war das jedenfalls in den 50ern ein Muß.
In alten Physikbüchern sieht man dies Wendeln oft.
Die Leutchen, die Induktorien mit Dipol-Funkenstrecken
verbanden, waren die sich der Drosselwirkung
dieser Wendeln bewußt?
Gruß
Georg

Interpretiere ich das ernsthaft richtig, daß die Stiegenhausbeleuchtung damals nicht von den Mietern über Allgemeinzähler sondern von der Stadt bezahlt wurde???

Wenn das stimmt würde ich die 25W-Vorschrift und die Zeitschaltuhr nicht als Energiesparen im Sinne des Umweltschutzes sondern als pures Geldsparen betrachten.

Hier gab es eine derartige Vorschrift nur für die Hausnummernbeleuchtung, die wurde und wird direkt ab HAK mit 2 6A-Diazeds angeschlossen, ungezählt.
Bei uns war jahrelang eine Glühlampe drin, 60W, aber irgendwannist mir das dauernde Lampenwechseln auf 4m Höhe dermaßen auf den Geist gegangen, daß ich eine Energiesparlampe eingesetzt habe. Noch dazu wo mittlerweile der Dämmerungsschalter auf Dauerbetrieb gegangen ist...

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Die Treppenhausbelecuhtung wurde imho nicht von den Stadtwerken bezahlt, vielmehr wurde einfach auf den teuren zusätzlichen Allgemeinstromzähler verzichtet. Die exakte Aufnahme der Brennstellen mit entsprechender Bestückung war dann Berechnungsgrundlage für eine "Pauschalabrechnung"...

_________________
Gruß aus Nürnberg,


Lightyear


Alles unter 1000°C ist HANDWARM!

Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!

Ah, das ergibt auch Sinn.
Bei uns gibt es definitiv seit urdenklichen Zeiten einen Allgemeinzähler, er hat heute noch die alte Stoff-Zuleitung und innen auf der Kastentür steht die Absicherung angeschrieben... 4A!
Heute sind das L10A-Schraubautomaten.

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Also die Neuerrichtung solcher Installationen (das Beispiel ist ein Nachkriegs-Neubau in der Lorenzer Altstadt) war auch ein klein wenig vor meiner Zeit...

Aber vermutlich war es tatsächlich so, daß da ein zählerloser Pauschaltarif nach Anschlußwert verwendet wurde.


Was das Wendeln angeht:
Es schafft nicht nur optisch ansprechende Übergänge, sondern flexibilisiert zum einen die Ader (schwingender Trafo -> Minimierung der Bruchgefahr) und schafft andererseits Aderreserve, falls wegen Betriebsmittelwechsels oder Änderungen/Erweiterungen umgeklemmt werden muß.

Hallo Sam2,
wie hieß diese Zuleitung zum Trafo mit dem
Zinkblechmantel? NYRUZI oder so ähnlich?
Gibt es die noch?
In den 50 Jahren die der Trafo nun läuft, hat er
übrigens ca. 262 kWh verbraten...
Gruß
Georg

Der "nicht umhüllte Rohrdraht" (hier zweiadrig) hieß z.B. NYRAMZ, aber es gibt ihn neu schon lange nicht mehr, da metallische Leitungsmäntel problematisch sind (schließlich war er nicht schutzisoliert).

Er wurde durch den schutzisolierten Nachfolger "umhüllter Rohrdraht" NYRUY (mit PVC-Mantel über dem Blech!) und schließlich durch die Mantelleitung NYM (ohne Blech) ersetzt.

Bei dem Energieumsatz des Trafos hast Du aber vermutlich nur die Leerlaufwirkleistungsaufnahme angesetzt, oder?

Hallo Sam2,
die "0,6 W Leerlf." habe ich auf 50 Jahre
umgerechnet, ich hoffe halbwegs richtig :=)
Ich erinnere mich noch dunkel, daß die Elektriker
spezielle Zangen zum Biegen dieser Leitungen hatten.
Gruß
Georg

Ja, ich hab solche in meiner hysterischen Sammlung. Neben den größeren für Peschel-/Bergmann-Rohre.
Kann ja gelegentlich mal Fotos machen.

Die anlage besitzt aber heute einen allg. Zähler?

Ja, und auch längst ganz andere, wesentlich leistungsstärkere Leuchten im Treppenhaus. Die Schaltuhr und der ursprüngliche Zeitschalter sind auch weg bzw. ersetzt.
Nur der Klingeltrafo ist noch im Urzustand. Und eben diese neckischen Schildchen im hölzernen Verteilerschrank.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 25 Sep 2007 22:47 ]

Ich hatte letztens wieder eine ähnliche Leitung in der Hand. Textiladern, Gummifüller, Metallmantel, Teerpappe und teergetränktes Baumwollgewebe. Ich war froh, daß das nur eine Demontage war, denn der Füller war solidest mit der Aderisolierung verklebt.

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"