Hallo,
danke für's Lesen

Zitat :

Kenntnis : Artverwandter Beruf reicht bei diesem Problem nicht.

Wenn es ein elektronisches Problem ist würde ich da so schwarz nicht sehen, wenn es an die Kühltechnik geht, lohnt sich die Einarbeitung für ein Gerät vermutlich nicht.
Kurze Erklärung des Umstandes: der Werkskundendienst hat die Besitzer mehrfach versetzt, telefonisch hat man schon Preise für den Thermostaten mitgeteilt, die wirklich nur für einen elektromechanischen Flüssigkeitsthermostaten passen können.
Daher ist der Auftrag bei einem freien Servicebetrieb gelandet und mein Auftrag ist, die elektronische Seite zu klären.
Wir machen sonst alle möglichen Instandsetzungen, Umbauten, Re-Designs usw. von Industrie- und Spezialelektronik aller Art (CNC, sprechende Scanner, Datenrettung, Messtechnik, Gebäudeautomatisierung, quer durch den Garten also)

Zitat :

als bei meinen anderen Tummelplätzen versuche ich hier mal mein Glück. Wo tummelst Du Dich denn sonst? :D

Habe ich geschrieben, weil dieselbe Anfrage schon bei repdata im Forum steht.

Zitat :

Folgendes Problem: das Kühlfach des o.g. Kühlschrankes friert (ca -5..-8!°C Selbst gemessen, oder Kundenaussage?

Selbst gemessen, Kundenaussage war nur: Bierflasche geplatzt, Fleischsalat jetzt Fleischeis.(mjam!)

Zitat :

Wenn ich den Temperaturfühler (elektronischer Thermostat, dies bitte bedenken!) demontiere und herunterkühle, schaltet der Kompressor selbst bei geringster Einstellung nicht ab Kann richtig sein, weil der TK gerade anfordert. Kann aber auch auf einen Def. der Elektronik, oder des Fühlers, hinweisen. Hierbei gehe ich davon aus, daß Du den LF vom KT mit Kältespray bearbeitest hast. Ich sehe hier drei Fehlermöglichkeiten. 1. Elektronik defekt (ist die Wahrscheinlichste) 2. Fühler RT-KT defekt (selten, aber nicht unmöglich) 3. Umschaltventil arbeitet nicht korrekt (hab ich noch Nie erlebt, ist aber in Betracht zu ziehen.

Das ist schon mal Input. Wenn 1. zutrifft, bin ich da richtig, 2. geht auch noch, bei 3. kann ich dem Auftraggeber immerhin den richtigen Hinweis geben.

Zitat :

Ich gehe hierbei aber davon aus, daß die eingestellten -18°C im TKT problemlos, ohne weitere Schwankungen, gehalten werden.

Korrekt.

Zitat :

Ich beneide Dich wirklich nicht, bei der Lösung des Problems. Hoffe nur, daß Du einen vernünftigen Kunden hast.

Wie gesagt, alles viel komplizierter Für den Betrieb habe ich aber schon öfter solche Spezialitäten gehabt, Aufladesteuerungen für große Heizanlagen, Video-Prozessüberwachung im Netzwerk, warum nicht auch mal einen Kühlschrank. Das letzte Mal, als ich von dort eine "Spezialität" erhielt, war es ein komplett in diskreter Logik aufgebautes Videospiel aus den späten 70ern - dem Kunden blutete so sehr das Sammlerherz, dass er die Ruine in unsere Werkstatt verbracht hat

Hallo,
habe leider nirgendwo Unterlagen für die Fühlerwerte gefunden.
Aus der Erfahrung heraus werden eigentlich nur eine Sorte Fühler, mit unterschiedlichen Leitungslängen verbaut. Sie sollten bei gleicher Temperatur, auch die selben Widerstandswerte aufweisen.

In diesem Fall denke ich, daß zu 90% die Elektronik 91201738 defekt ist. Kostenpunkt um die 60€ plus MwSt plus Porto.

Danke soweit, die Bestellnummer ist ja schon mal ein Anfang. Wenn es wirklich nur 60 Euro wären, wäre ich ja schlichtweg begeistert. Aus der Erfahrung mit anderen Steuerplatinen von weisser Ware geistern noch so Zahlen von umgerechnet 170-250 Euro für ein bisschen Nichts an Platine mit noch weniger an Bauteilen drauf, inklusive eingebauter Microcontroller-Killer-Schaltung (AKO-Steuerplatine für eine WaMa)

Nun denn, ich werde mal eine Messung machen und gucken, ob der Controller (ich vermute mal, dass es kaum noch ein Gerät ohne gewinnmaximierende Nichtnachkaufbauteile gibt) überhaupt will, dass das Aggregat dauerläuft oder ob da nur ein Triac das Zeitliche gesegnet hat. Da die Elektronik laut Jetztbesitzerin schon mal getauscht wurde (der Vorbesitzer soll für die Rep um die 350 Euro bezahlt haben) wäre es vielleicht an der Zeit, die Ursache systematisch anzugehen.

Edit: habe bei karal.at ein schemenhaftes Foto unter der genannten ET-Nummer gefunden, wenn das wirklich die Platine ist, ist fast schon zu viel Hühnerfutter drauf, als dass da ein uC zu vermuten wäre. Bin ja mal gespannt.
Weisst Du zufällig, wie man die Hütte am schnellsten so auf bekommt, dass man am lebenden Objekt messen kann? Weiss nämlich nicht, ob ich meinen Auftraggeber morgen in seiner Werkstatt vorfinde oder ob ich mit dem Monstrum alleine sein werde.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: shaun am 17 Jun 2007 17:44 ]

Zitat :

Weiss nämlich nicht, ob ich meinen Auftraggeber morgen in seiner Werkstatt vorfinde oder ob ich mit dem Monstrum alleine sein werde.

Laß den Aauftraggeber erst einmal die BA und den Kaufvertrag suchen, damit Du die Kiste in Ruhe knacken kannst.
Kenne den Küli leider überhaupt nicht. Bin doch auch nur ein Artverwandter .
Schick mir mal ne PN mit deiner Mailadresse. Bekomme die Datei hier nicht hochgeladen.

PDF anzeigen

So, erster Bericht.
Erstmal danke an Alexis für die Infos, so konnte ich einen Selbsttest machen, der mir verriet, dass die beiden Controller alle Fühler für ok halten und dass die Lampe an und aus geht. Allerdings ist beim ersten Selbsttest an dem Punkt, wo alles ausgehen sollte, der Kompressor an geblieben. Auch wenn es unüblich ist und in dieser Branche eher Module gegen genau so mies designte Module getauscht werden: der Transistor, der durch Kurzschliessen der Relaisspule den Kompressor einschaltet, hatte zeitweilig einen Schluss - man konnte durch sanftes Draufklopfen ebenfalls den Kompressor in Betrieb setzen. Dass dieser Transistor sterben musste war vorprogrammiert und wird mit einer Austauschplatine wieder passieren, denn bei jedem Anlaufen des Kompressors muss das arme Ding einen auf 24V aufgeladenen 100uF-Elko schlagartig entladen - dabei werden die Herstellerspezifikationen des Transistors bei weitem überschritten!
Sollte sich der Austausch bewähren, werde ich die Schaltung u.U. so abändern, dass das Problem künftig nicht mehr auftreten kann.

Schön das Du den Fehler gefunden hast.

Zitat :

Auch wenn es unüblich ist und in dieser Branche eher Module gegen genau so mies designte Module getauscht werden:

Was sollen wir denn sonst machen?
Pro Tag zwischen 6 und 8 Geräte. Dazu 50 bis 250Km. Verschiedene Geräte von verschiedenen Herstellern. Fehlerpalette von Elektronik über Elektrik weiter zur Mechanik bis hin zu Fehlbedienungen.
Auch ich hätte mir, für dein spezielles Gerät, die Unterlagen erst saugen müssen (Legal natürlich).Ok, den Selbsttest hätte ich mir, auf Grund von Erfahrung, gespart. Wenn ich jetzt anfangen sollte die Schaltung aufzunehmen um den armen, überlasteten, Transi zu finden? Ich glaube, mehr wie zwei Geräte, pro Tag, würden nicht drin sein. Erschwerend kommt dazu, daß ich diesem Fehler eventuell mal wieder in ein oder zwei Jahren begegne, da ich nicht nur den CPDC401VZX von Candy repariere und beim nächsten Kunden einen S20ERAA1V-A/H von Whirlpool vorfinde, der im KT zu kalt wird. Dann weiter zu einer Privileg WA (7 Jahre und Motor dreht nicht), wo offensichtlich ein Triac abgeschossen ist. Gleich vom Kunden aus den Preis,für die Steuerung, vom Hersteller abgefragt. Kostet ca 100€. Kunde lehnt dankend ab. Was meinst du, was ich dem Kunden berechnen könnte, wenn ich anfangen würde den Triac zu ersetzen und erst einmal abklären müßte, warum das Bauteil abgeraucht ist.
Folgekosten nicht ausgeschlossen.
Sollte der Kunde jetzt auch noch einen Herrn Shaun kennen, wird es natürlich Eng für mich. Shaun ersetzt den Triac, klärt natürlich ab, welche Pumpe, oder Motor, den Triac gehimmelt hat und ist der Größte. Motor war, glücklicherweise, noch Heile.
So, und jetzt die Preisfrage.
Kunde hat bei mir rund 60€, all inclusive, löhnen müssen.Hat dafür aber immer noch ein defektes Gerät. Hätte er 100€ mehr akzeptiert, wäre die Maschine wieder Heile gewesen. Anfahrt 40KM Zeit ca. 1 Stunde (Anfahrt wird nur einmal berechnet, Reparatur, bei zweitem Besuch,ein Klacks, da Gerät noch frei steht).
Jetzt kannst Du die Gegenrechnung aufmachen, wenn nur der Triac, gegen einen Besseren, gewechselt wird. Hierbei aber Bitte auch den Zeitfaktor, für die Aufnahme der Schaltung, berücksichtigen. Erzähl mir aber jetzt bloß nicht, daß Du den Triac sowieso auf dem Auto hattest und die Maschine für 60€ + Triac reparieren kannst

Zitat :

Sollte sich der Austausch bewähren, werde ich die Schaltung u.U. so abändern, dass das Problem künftig nicht mehr auftreten kann

Gut für Deinen Kunden. Nutzt aber den 10 000 anderen Betreibern, dieses Gerätes, nichts. Der Aspekt "Produkthaftung" sollte hier nicht ganz aus den Augen verloren werden.

Was Du da schreibst...
...wäre gar nicht nötig gewesen.
Denn ich repariere gar keinen Kühlschrank, Geschirrspüler, Waschmaschine oder was auch immer.
Wir bekommen leidlglich neben vielen anderen Baugruppen und Geräten Problemfälle von Betrieben anderer Zweige und Gewerke, vor allem, wenn sich bestimmte Fehlerbilder häufen.
Insofern höre ich die Probleme im Aussendienst für Consumergeräte - ob nun weisse oder braune Ware - doch recht oft.
Am besten sofort und umsonst reparieren, dabei nichts schmutzig machen und beim Gehen noch Blumen und ne Schachtel Pralinen da lassen.

Das Thema Produkthaftung steht auf einer ganz anderen Seite, weshalb wir vorrangig Industriekunden bei Modifikationen beraten. Im Consumerbereich halten wir uns da sehr zurück, weil es im Zweifelsfall keinen interessiert, ob der Kunde ein nicht geerdetes Verlängerungskabel mit bröselnder Isolierung für seine Mikrowelle benutzt hat, nein in dem Falle ist in .de rechtlich ein ausgetauschtes Bauteil schuld, welches technisch überhaupt nichts mit dem eingetretenen "Zweifelsfall" zu tun haben kann.