neutralisation von HCl und H2O2 Im Unterforum Platinen, Layout - Beschreibung: Herstellung und Bearbeitung von Platinen. Bohren, Löten, Sägen, Fräsen und alle anderen Bearbeitungen von Werkstoffen. Belichtungen von Platinen.
| Autor |
|
neutralisation von HCl und H2O2 |
|
|
|
|
BID = 416542
wulf Schreibmaschine
    
Beiträge: 2246 Wohnort: Bozen
|
|
hallo,
ich hab wieder mal ein problem:
jetzt hab ich ein paar mal mit H2O2 und HCl geätzt ... funktioniert auch wunderbar.
und dachte das mit der neutralisation ginge auch so einfach.
hab dann (wie in einer beschreibung im web angegeben, adresse weiss ich leider nicht mehr) mit einem eisennagel und tafelkreide (zerstossen).
da beim eisennagel hat auch (eine weile) ganz schön reagiert, und mit der tafelkreide am anfang auch.
als dann nix mehr regiert hat dachte ich gut, das wars jetzt ... lösung neutral. da ich aber eher eine vorsichtige person bin, verlass ich mich nicht drauf, sondern teste das mit einem pH-messtreifen ... und wie könnte es anders sein: der zeigt mit pH = 0 an ... sch*****.
was hab ich falsch gemacht? und wie macht man das richtig?
kann ich das mit überhaupt mit hausmitteln neutralisieren?
danke für eure antworten.
mfg wulf
_________________
Simon
IW3BWH |
|
BID = 416599
Racingsascha Schreibmaschine
    
Beiträge: 2247 Wohnort: Gundelsheim
|
|
das HCL könntest du mit dem NaOH vom entwickeln neutralisieren. evtl echte seife zugeben (pH-neutrale bringt garnix), falls zuviel HCL/zuwenig NaOH. das H2O2 müsste, wie du es gesagt hast, das eisen zu rost oxidieren und somit zu wasser zerfallen. Tafelkreide scheint ein erprobtes hausmittel zu sein, sonst stände es ja nicht im inet. ich glaub daher, dass du eine "kreide" verwendet hast, die aus irgendwas anderem besteht (statt kalk zb MgO oder TiO2).
edit: geh her und schütt soviel eisenspäne rein bis nich mehr genug...
a) H2O2 da ist: eisen wird nicht rostig, aber Ph ist noch <7 -> übrige salzsäure neutralisieren wie angegeben/mit kreide -> fertig
b) HCL da ist: weiteres eisen wird nur noch oxidiert, nicht aber aufgelöst -> weiter eisen hinzugeben, bis es nicht mehr rostet -> fertig
meinung eines auf 1-2 in Cheimie stehenden 11-klässlers
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Racingsascha am 23 Mär 2007 14:46 ] |
|
BID = 416608
wulf Schreibmaschine
    
Beiträge: 2246 Wohnort: Bozen
|
hallo,
ja NaOH hab ich auch hier, allerdings wollte ich es vermeiden, da dabei der genaue neutralpunkt recht schwer zu treffen ist.
bei der kreide hab ich den verdacht, dass es nicht kalziumkarbonat, sondern "nur" gips (Calziumsulfat) ist (alles laut wiki).
obs auch mit gips geht, weiss ich leider nicht ... denk aber nicht, da ich dann noch gips genommen hab wo ich sicher war, dass es gips ist. dabei hat sich aber nix getan.
weiss jemand vielleicht noch sonstwas, das sich zum neutralisieren von HCl eignet? (H2O2 sollte ja schon alles weg sein)
mfg wulf
_________________
Simon
IW3BWH
|
BID = 416617
Racingsascha Schreibmaschine
    
Beiträge: 2247 Wohnort: Gundelsheim
|
wie gesagt ne alkalische seife, ammoniak-wasser (ist in manchen putzmitteln drin) (weiß aber nicht, wie der Rest des mittels mit der HCL reagiert) oder abfluss-frei (enthält technisches NaOH, falls dir dein reines NaOH fürs entwickeln zu schade is)
edit: sooo genau musst du den neutralpunkt nicht treffen, evtl erstmal das NaOH pur rein ( VORSICHTIG, da exotherme reaktion  ), wenn du dann schon nahe dran bist, das NaOH verdünnen und damit weiter machen. damit kommst recht gut an pH=7 ran, es stört nicht wenn du ein bischen drunter oder drüber bist, das leitungswasser ist ja auch nicht perfekt neutral, kannst ja testen  und das bisschen säure/base, was das neutralisieren "überlebt" hat, wird durch die kanalisation bis zur unwirksamkeit verdünnt
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Racingsascha am 23 Mär 2007 15:26 ]
|
BID = 416618
wulf Schreibmaschine
    
Beiträge: 2246 Wohnort: Bozen
|
hallo,
ja ok, ich versuchs mal mit alter kernseife. und wenn alles nix hilft, dann eben NaOH.
danke für die hilfe.
mfg wulf
_________________
Simon
IW3BWH
|
BID = 416625
photonic Schreibmaschine
    
Beiträge: 1301 Wohnort: Zürich, Schweiz
|
Wieso willst du die Lösung überhaupt neutralisieren? Ich nutze sie jeweils so lange bis die Ätzung nicht mehr richtig geht, einfach wieder etwas frisches H2O2 beigeben. Das gelöste Kupfer ist im Ätzprozess nützlich.
Am Ende ist die Lösung wegen dem Kupfergehalt sowieso Sondermüll der bei der Giftsammelstelle abgegeben werden muss. Ob es jetzt noch sauer ist oder nicht ist unerheblich.
|
BID = 416651
wulf Schreibmaschine
    
Beiträge: 2246 Wohnort: Bozen
|
hallo,
naja, bis zum abgeben an der sammelstelle muss ich das zeug ja aufbewahren ... und das ists mit lieber wenns halbwegs neutral ist, und nicht sauer.
ich habs jetzt mit NaOH "neutralisiert" ... jedenfalls so gut es ging ... ich glaub jetzt ist die lösung etwas basisch.
aber immer noch näher am neutralpunkt als vorher.
einkochen tu ich mir aber beim besten willen nicht an ...
mfg wulf
edit: das hauptproblem war, dass durch den ätzvorgang und ständiges nachschütten der ätzbehälter immer voller wurde. natürlich hab ich mir etwas der alten lösung im behälter behalten, dass etwas gelöstes kupfer in der neuen lösung schon vorhanden ist.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: wulf am 23 Mär 2007 17:55 ]
|
BID = 416704
photonic Schreibmaschine
    
Beiträge: 1301 Wohnort: Zürich, Schweiz
|
Wenn du die Lösung auf einen Gehalt von ca. 10 % HCl oder weniger verdünnst entstehen schon fast keine Dämpfe mehr. Wenn du dir wegen Korrosion von Werkstattgegenständen Sorgen machst ist natürlich eine basische Lösung sehr viel freundlicher da sie keinerlei korrosive Dämpfe abgibt. Ob der pH jetzt bei 14 liegt oder bei 8 macht keinen grossen Unterschied. Als gefährlich für Haut und Augen würde ich die Lösung immer ansehen, dann bist du auf der sicheren Seite.
Zitat :
| | einkochen tu ich mir aber beim besten willen nicht an ... |
Das würde ich auch seinlassen, damit würdest du grössere Mengen HCl-Gas freisetzen das neben der Gesundheitsgefahr allen Stahl der in der Nähe ist rosten lässt.
Dass du mit NaOH den Neutralpunkt nicht triffst ist normal. Eine starke Säure mit einer Starken Base ergibt keinerlei Pufferwirkung und du überschiesst den Neutralpunkt schon mit einer winzigen Menge zuviel.
Wenn du nicht teures NaOH nehmen willst kannst du auch Zement zur Neutralisation hernehmen. Das ist hochgradig basisch und extrem billig...
Das Kupfer wird unter den basischen Bedingungen gleich als Hydroxid gefällt (Die Löslichkeit ist in Wasser vernachlässigbar gering), wenn du die Feststoffe absetzen lässt ist der Überstand nicht mehr umweltgefährdend und du kannst es in den Abfluss kippen, evtl noch einmal durch einen Kaffeefilter laufen lassen, die Lösung sollte nun nicht mehr grün/blau sein. (solange du das nicht in industriellem Masstab machst ist das tip top legal) Den Kupferbelasteten Zement kannst du gefahrlos lagern bis zur Entsorgung.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: photonic am 23 Mär 2007 21:22 ]
|
BID = 416727
wulf Schreibmaschine
    
Beiträge: 2246 Wohnort: Bozen
|
hallo,
das nächste mal werde ich zement versuchen ... scheint mir auch einfacher zu sein als NaOH.
auch die seife hab ich probiert (vor dem NaOH), da hat sich gar nix getan ... nichtmal gelöst hat sie sich.
da ich zur zersetzung vom H2O2 viel eisen (nägel) genommen habe, war die lösung dann nicht mehr blau sondern grün  .
mit NaOH ist dann "rost" ausgefallen ... die brühe sah echt zum  aus.
ich wollte nochmal allen für die mithilfe danken.
mfg wulf
_________________
Simon
IW3BWH
|
BID = 416901
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Zitat :
photonic hat am 23 Mär 2007 20:55 geschrieben :
|
....
Das Kupfer wird unter den basischen Bedingungen gleich als Hydroxid gefällt (Die Löslichkeit ist in Wasser vernachlässigbar gering), wenn du die Feststoffe absetzen lässt ist der Überstand nicht mehr umweltgefährdend ... |
Für Zement mag das stimmen, aber im stark alkalischen Bereich, dem man mit NaOH leicht erreicht, löst sich das Kupferhydroxid leider wieder (Cupratbildung).
Wenn die Lsung etwas Ammoniak enthält, weil man z.B. mal mit Ammoniumpersulfat geätzt hat, genügen sogar schon schwache Alkalien, damit Kupfer in Lösung geht und sich das tiefblaue Schweizers Reagens bildet. Damit kann man u.U. sogar die Filtertüten auflösen.
Das H 2O 2 zerfällt im alkalischen alsbald von selbst. Wem das nicht schnell genug geht, kann ein winziges Körnchen Kaliumpermanganat hineinwerfen.
Bitte nicht die organischen Lösungsmittel und das Ätzmittel zusammenschütten. Im sauren kann sich da leicht ein Stoff bilden, der zwar ganz interessant riecht, aber zu einer Substanzklasse gehört, die bei Chemikern einen sehr schlechten Ruf hat.
_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 24 Mär 2007 17:59 ]
|
|
Zum Ersatzteileshop
Bezeichnungen von Produkten, Abbildungen und Logos , die in diesem Forum oder im Shop verwendet werden, sind Eigentum des entsprechenden Herstellers oder Besitzers. Diese dienen lediglich zur Identifikation!
Impressum
Datenschutz
Copyright © Baldur Brock Fernsehtechnik und Versand Ersatzteile in Heilbronn Deutschland
gerechnet auf die letzten 30 Tage haben wir 17 Beiträge im Durchschnitt pro Tag heute wurden bisher 5 Beiträge verfasst © x sparkkelsputz Besucher : 187975627 Heute : 5938 Gestern : 28182 Online : 311 27.12.2025 14:35 7 Besucher in den letzten 60 Sekunden alle 8.57 Sekunden ein neuer Besucher ---- logout ----viewtopic ---- logout ----
|
xcvb
ycvb
0.0433950424194
|