Folie aus TFT

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Autor
Folie aus TFT

    







BID = 390801

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241
 

  


Ich habe ein TFT Display aus einem Notebook zerlegt, und fand zwischen dem TFT und der Hintergrundbeleuchtung 4 interessante Folien:
Vorne und hinten je eine Streufolie, die das Licht gleichmäßig verteilt und dazwischen zwei stark spiegelnde Folien, die das Licht anscheinend stark brechen:
Eine Glühlampe durch die Folie betrachtet erscheint als Regenbogen. Objekte hinter der Folie scheinen versetzt zu sein. Einen Laserstrahl muss man mit einem Winkel von etwa 45° auf die Folie richten, damit er in einem 90° Winkel hinter der Folie rauskommt.

Polfilter sind es nicht, soviel habe ich schon rausgefunden,
Aber was ist das, welchen Zweck haben die und wie funktioniert das ?



BID = 390815

hannoban

Schreibmaschine



Beiträge: 1722
Wohnort: Hinter Düsseldorf die 4. Mülltonne links
ICQ Status  

 

  

Nun, wenn es ein TFT mit Seitenbeleuchtung gewesen ist, dann tippe ich auf eine Folie, die das, durch die Lichtleiter-Platte schräg seitlich kommende Licht, nach vorne senkrecht and die Rückseite des TFT weitergibt. Wie sie allerdings genau funktioniert, kann ich dir leider nicht sagen. Ich selbst würde das Teil einfach mal unter das Mikroskop legen. Villeicht kann man da die Struktur erkennen, und sich dann einen Reim daraus machen.

Edit:
Ich habe hier zwei ähnliche Folien aus einer Digi-Cam. Die spalten das Licht in zwei verschiedene Richtungen, so daß man Lichtquellen durch sie doppelt sieht. Das Coole: Die eine teilt horizontal, und die andere Vertikal. Diese dienten offensichtlich aber dem selben Zweck, da das TFT auch seitlich beleuchtet war.

MfG hanno...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: hannoban am  5 Dez 2006 22:17 ]

BID = 390819

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

Stimmt, beide Folien spalten in unterschiedliche Richtung. Wenn man die Folien übereinander reibt hört man ein kratzendes Geräusch, die Folien also nicht glatt.


Sind da etwa eine menge mini Prismen drauf ?
Könnte man die Folie eventuell verwenden um mit einem CCD eine Spektralanalyse einer punktförmigen Lichtquelle zu machen ?

perl kennt sich auch dem Gebiet doch gut aus, er kann bestimmt erklären was auf der Folie ist.

BID = 390833

hannoban

Schreibmaschine



Beiträge: 1722
Wohnort: Hinter Düsseldorf die 4. Mülltonne links
ICQ Status  

Ich werde mal versuchen eine Mikroskopaufnahme von meiner Folie zu machen. Aber das dauert ein klein wenig...

MfG hanno...

Edit:
Mist! Soviel zum Thema "Ordung am Arbeitsplatz". Hab das TFT erst kürzlich zerlegt, um die Streuscheibe für einen Dia-Scanner zu verwenden. Weiß der Geier wo ich diese anderen Folien hingesteckt hab. Aber wenn ich sie Finde sag ich bescheid. Kann sich nurnoch um Tage handeln.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: hannoban am  5 Dez 2006 23:16 ]

BID = 390866

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Ich habe mich schon lange nicht mehr mit der Technologie von TFT-Displays beschäftigt, aber ich denke auch, daß es der Hauptzweck ist, das Licht in eine bestimmte Vorzugsrichtung zu lenken. Vermutlich handelt es sich um eine Prismenfolie ähnlich einer Fresnel-Linse.
Warum allerdings vier Folien kombiniert wurden, ist mir schleierhaft, da jeder Kunststoff-Luft Übergang etwa 4% Reflexionsverluste, also insgesamt rund 30% verursacht.


Zitat :
Eine Glühlampe durch die Folie betrachtet erscheint als Regenbogen.
Das deutet auf ein Beugungsgitter, allerdings haben auch andere hinreichend feine periodische Strukturen, z.B. der Bespannstoff vom Regenschirm, diese Wirkung.

Anstatt mit einem Laser zu beleuchten, kannst du die Eigenschaften eines transparenten Beugungsgitters leichter beurteilen, wenn du die Folie ganz nah vor das Auge hältst und auf eine punktförmige (oder weit entfernte) Lichtquelle schaust.
In der unbeeinflussten Richtung ist dann das unbunte Bild 0.ter Ordnung zu sehen, während symmetrisch dazu die -1. und +1. Ordnung zu sehen ist. Grün liegt weiter innen als rot.
Kommerzielle Gitter sind oft ge"blazed", d.h. sie haben ein sägezahnähnliches Profil, wodurch sich eine Intensivierung der positiven Ordnung(en) erreichen lässt.
Bei groben Gittern mit nichtsinusförmigem Profil der Rillen sind weiter aussen auch noch höhere Ordnungen zu sehen.

Prinzipiell kann man nach einer einfachen Kalibrierung mit den meisten solcher Strukturen Wellenlängenmessungen machen. Die einfache Formel, die sich wohl in jedem Physikbuch für höhere Schulen findet, lautet: n*lambda = d*sin(alpha).

lambda ist bekanntlich die Wellenlänge;
n ist die Ordnung des Beugungsbilds, 0 für den unbeeinflussten Strahlengang;
alpha der Winkel zwischen Beugungsbild und unbeeinflussten Strahlengang;
d die Gitterkonstante, also der Abstand zweier benachbarter Rillen.

Zur Kalibrierung (Bestimmung von d) eignet sich vorwiegend Gasentladungen z.B. ein HeNe-Laser, oder eine Na-Dampflampe, oder die orange oder grüne Hg-Linie einer Leuchtstofflampe.

Aus obiger Formel geht hervor, daß die Dispersion umso größer ist, je gröber das Gitter ist, aber das ist nur ein scheinbarer Vorteil, denn er wird dadurch erkauft, daß bei groben Gittern die Spektren mehrerer Ordnungen überlappen.
Was die obige Formel nicht verrät: Wenn man scharfe Spektren erzielen will, so muß man möglichst viele Gitterlinien beleuchten, was die Verwendung großer Gitter bedeutet, die außerdem außerordenlich gleichmäßig gefertigt sein müssen. Kunststofffolien sind damit schnell überfordert.


P.S.:

Zitat :
Polfilter sind es nicht, soviel habe ich schon rausgefunden,
Das glaube ich auch, aber ich vermute, daß du nicht den Lichtdurchgang in beiden Richtungen untersucht hast. Das müsstest du tun, um sicherzugehen, daß es keine zirkularpolarisierenden Filter sind.


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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



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Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  6 Dez 2006 11:39 ]

BID = 390906

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

Ich habe mal ein Foto gemacht: Die Folie war dabei etwa 20cm vor der Digicam.
Einmal meinen Monitor, der auf der Folie daneben nochmal erscheint. Und darunter eine Glimmlampe.

Wenn ich mir eine Lichtquelle anschaue, dann ist blau am weitesten verschoben, und rot am wenigsten. Es ist also kein Gitter sondern doch das schon vermutete Prisma.



BID = 390907

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

Ab und zu stört der Text im Bild schon...



BID = 390930

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Ja, das sieht nicht nach einem Gitter aus. Lediglich im unteren Bild der Glimmlampe erkennt man etwas Struktur, wie sie einem sehr groben Gitter entspricht.
Eine CD ist da zur Wellenlängenbestimmung sicher besser geeignet.
Die in manchen Effektbrillen eingebaute Folie mit eingeprägtem Kreuzgitter ist als Transmissionsgitter auch ganz gut geeignet. Soweit ich mich erinnere haben diese Folien etwa 600 Linien pro Millimeter.


Ich hatte mich übrigens bei der obigen Formel verschrieben, das aber inzwischen korrigiert: Das n gehört natürlich auf die linke Seite des Gleichheitszeichens. Vermutlich spukte mir die Formel für die Röntgenbeugung im Hinterkopf herum. Dort verwendet man die Formel in der nach d aufgelösten Form, weil man lambda kennt und an d interessiert ist.



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BID = 390949

LaForge

Gerade angekommen


Beiträge: 18

Könnte es sich eventuell um eine holographische Linse handeln? Mit dieser Technik kann man das Licht besser "verteilen" als mit einer Fresnellinse. Wenn ich mich recht erinnere, ist die Transmission auch besser als bei anderen Aufbauten.
Ich bin nicht wirklich in dieser Materie drin, aber die Beschreibungen erinnern mich an eine weit zurück liegende Vorlesen. Aber ich wollte das mit der holographischen Linse mal so in den Raum werfen

BID = 390967

hannoban

Schreibmaschine



Beiträge: 1722
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Also meine Folien bestehen also aus einem popeligen Dreieck-Streifenprofil. Hier ein paar Bilder...

1. Schwächere Vergrößerung

2. Starke Vergrößerung, mit Schärfe auf Tal-Kante

3. Starke Vergrößerung, mit Schärfe auf Gipfel-Kante

4. Mittlere Vergrößerung auf senkrecht abgeknickte Kante (Profilaufnahme)

MfG hanno...






BID = 391001

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

Ich war heute bei einem LCD Profi, der konnte mir die Folie genau erklären:
Es handelt sich um eine Prisma Folie mit Strukturen im 50um Bereich. (Die gibt es aber auch bis in den mm Bereich, 50um ist die untere Grenze.) Das Bild der Lichtquelle ist also eine Mischung aus Brechung und Beugung.

Der Zweck der Folie ist die Erhöhung der Lichtausbeute:
Da ein TFT nur das Licht verwenden kann, dass senkrecht durch dieses läuft, das Licht der CCFL Röhre aber anfangs parallel ankommt, geht so ein großteil des Lichts verloren.
Die Prismafolie lässt jetzt nur senkrechtes Licht durch, und reflektiert schräg ankommendes Licht, das am Lichtleiter wieder reflektiert und nun senkrecht durchs TFT laufen kann. So lassen sich etwa 50% mehr Lichtausbeute erreichen.

Eine andere Anwendung dieser Folie ist die Hinterleuchtung eines LCDs mit einer punktförmigen Lichtquelle:
Aufgrund der Prismen erscheint die Lichtquelle mehrfach, was eine gleichmäßigere Ausleuchtung ergibt.

@hannoban
Kommen die 50um etwa hin ?
Wie hast du die Fotos gemacht ?

BID = 391027

hannoban

Schreibmaschine



Beiträge: 1722
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Zitat :
Kommen die 50um etwa hin ?
Dazu muß ich mir erst noch was einfallen lassen, wie ich das messen könnte. Aber meiner Schätzung nach, auf jeden Fall. Villeicht finde ich eine Möglichkeit zum Messen, aber bestimmt nicht mehr heute. Also etwas Geduld bitte.
Zitat :
Wie hast du die Fotos gemacht ?
Es gab da vor langer Zeit mal ein Mikroskop beim guten Albrecht-Discount. Da war dann auch dieser USB-Okularaufsatz mit Twain-Steuerung dabei, um Filme und Fotos von dem Mikroskopierten zu machen. Soweit ich mich erinere für 30 Teuro, die mir das, zugunsten der Wissenschaft, auch für einen Spontankauf durchaus wert waren. Will sagen ich habe es nicht bereut. Übrigens habe ich das angebot inzischen weitere male gesehen. Bei Interesse also immer Augen auf den aktuellen Angebotsprospekt werfen.

Villeicht tut´s aber auch ein gewöhnliches Mikroskop, durch daß man mit der Digicam fotografiert. Auch das kann ich von mir aus morgen mal versuchen.

MfG hanno...

BID = 391035

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

So ein Mikroskop gibt es gerade bei verschiedenen Märkten für 60€, aber die 320x240 Pixel Auflösung schreckten moch doch vom Kauf ab. 800x600 sollten es schon sein, wenn ich mir sowas kaufe.

BID = 391044

hannoban

Schreibmaschine



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Die 320x240 gelten dabei aber wohl nur für Filme. Also meines macht wie hier für Bilder die maximale Auflösung 640x480. Also mir reicht es. Und auch wenn ich den Preis nicht mehr 100%ig weiß, aber 60 Teuro habe ich nicht bezahlt. Villeicht 39,99 oder so. Wie gesagt, ich versuch´s morgen mal mit der Digicam. Sollte, von ein wenig Kissen-Verzerrung mal abgesehen, eigentlich auch gehen.

MfG hanno...

BID = 391046

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Wahrscheinlich wirst du dir ohnehin Auflicht dranbasteln wollen, dann kannst du diese primitiv Kamera relativ leicht gegen etwas besseres austauschen.

Was ich bei diesen Billigmikroskopen immer vermisse, was aber nicht ganz leicht zu basteln ist, ist ein Kreuztisch, denn ohne ihn gerät die Positionierung bei hohen Vergrößerungen leicht zum Geduldsspiel.

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