schweden: fast wäre ein atomkraftwerk explodiert

Im Unterforum Stromunfälle - Beschreibung: Unfälle mit Strom und Gefährliches

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Autor
schweden: fast wäre ein atomkraftwerk explodiert

    







BID = 356674

djtechno

Inventar



Beiträge: 4955
Wohnort: beutelsbach
Zur Homepage von djtechno ICQ Status  
 

  


Hat we rifnos drüber? warum kam es dazu? war es menschlcihes versagen? technisches?

sind unsere generation 2 AKWs sicher? was für verbesserungen sind in den generation 3 akws? und wird es jemals die 4. generation (kernfusionskraftwerke) geben von kosten/aufwand?

Marcus

_________________
Ehemaliger forennutzer (ausgetreten)

"stromunfälle" ist in dem fall schon fast untertrieben, da es vorallem auch ein atomunfall war (und ein stromunfall freilich auch)

Marcus

[ Diese Nachricht wurde geändert von: djtechno am  5 Aug 2006  0:24 ]

BID = 356676

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
wird es jemals die 4. generation (kernfusionskraftwerke) geben von kosten/aufwand?
Das kannst du bei im Privatfensehen erfahren. Bei einigen Senderm warten Wahrsager aud deinen Anruf.

Der Rest steht in der Zeitung.


_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 356682

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

Nach Netzkurzschluss ging ein Reaktor in die Schnellabschaltung. Dabei sprangen (Meldungen unsicher), entweder nicht alle 4 oder nur 2 von 4 Notstromdiesel an.
nach 22 Minuten wurde eine ausreichende (oder wieder redundante?) Stromversorgung der Kühlmittelpumpen wiederhergesellt.
Wie gesagt, die Meldungen sind z.Z. noch etwass wirr und jeder dichtet etwas anderes.

Zur Physik:

Ein Reaktor erzeugt ca 93 bis 95% seiner thermischen Leistung aus der Kernspaltung (Steuerbar durch die Regelstäbe), der Rest ist die Zerfallswärme der (kurzlebigen) Spaltprodukte (die gehorchen nur dem Zerfallsgesetz).

Fällt also nach einer Schnellabschaltung die Kühlung aus, kann es passieren, das die Nachwärme die Brännstäbe schmilzt.

Es wird z.Z. auf

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23259/1.html

darüber diskutiert, auch mit weiterführenden Links.

Gruß Topf_Gun

BID = 356683

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

-Duplikat entfernt-

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am  5 Aug 2006  7:59 ]

BID = 356684

Electronicfox

Schreibmaschine



Beiträge: 1634
Wohnort: hamburg
Zur Homepage von Electronicfox

Habe mal nachgelesen:

Als Kernschmelze bezeichnet man bei Kernreaktoren das Überhitzen und Zusammenschmelzen der Brennstäbe beim Ausfall der Reaktorkühlung. Ein Reaktor, in dem das Auftreten einer Kernschmelze nicht nur unwahrscheinlich, sondern prinzipbedingt nicht möglich ist, wird inhärent sicher genannt. Dies kann durch ein anderes Arbeitsprinzip erreicht werden (PBMR).

Druckwasserreaktoren und Siedewasserreaktoren werden über Steuerstäbe gesteuert, die den Neutronenfluss zwischen den Brennelementen (zu Gruppen zusammengefasste Brennstäbe) regeln. Bei Ausfall der Kühlung, der Brennstabsteuerung oder durch andere Unfallursachen kann die Nachzerfallswärme die Brennelemente so erhitzen, dass sie sich verbiegen. Wenn dieser Zustand lange genug anhält, dann kann der Kernbrennstoff schmelzen und am Boden des Reaktorbehälters zusammenlaufen. Dadurch kann wiederum eine kritische Masse entstehen und die Kettenreaktion erneut in Gang kommen. Dabei steigen die Temperaturen im Brennstoff auf mehr als 2.800 Grad Celsius. Dieser Vorgang jedoch ist nicht mit den Vorgängen in einer Atombombe vergleichbar.

Im Endstadium würde der geschmolzene Kern sich durch den Druckbehälter und sämtliche Reaktorhüllen fressen. Bei neueren Reaktorkonstruktionen sollen spezielle Vorrichtungen (Core Catcher) den Reaktorkern in diesem Fall auffangen und die Freisetzung des Spaltstoffinventars verhindern.

Die anderen Folgen der Kernschmelze, wie Dampf- und Wasserstoffexplosionen, gehen typischerweise mit einer Kernschmelze einher, setzen sie aber nicht voraus.

Eine besonders schwerwiegende Variante des Unfallablaufs ist die Hochdruckkernschmelze, wenn es nicht gelingt, in der ersten Zeit den Druck im Reaktor stark abzusenken. Es wäre dann möglich, dass der glühende oder brennende Reaktorkern die Wand des Reaktorbehälters stark schwächt und unter gleichzeitigem, auch explosionsartigem Druckanstieg (z.B. durch eine Knallgasexplosion oder schnelle Verdampfung) Reaktorhülle und radioaktiver Inhalt fortgeschleudert werden.

Aufgrund der verheerenden potenziellen Folgen einer Kernschmelze wird mittlerweile, vor allem im asiatischen Raum, erfolgreich der Betrieb inhärent sicherer Reaktoren, speziell von dezentralen PBMR mit reduzierter Leistung erprobt. Für sämtliche derzeit in Europa betriebenen kommerziellen Kernreaktoren allerdings gilt, dass die Gefahr einer Kernschmelze durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zwar verringert, aber nicht prinzipiell ausgeschlossen werden kann.


Bekannte Kernschmelzen [Bearbeiten]
Am 26. April 1986 ereignete sich die bisher katastrophalste Kernschmelze mit anschließender Explosion und Brand im Block 4 des Kraftwerks von Tschernobyl. Diese Katastrophe ist als einer der schwersten nuklearen Zwischenfälle der Geschichte bekannt.

Auch Reaktoren "westlicher" Bauweise waren schon von Kernschmelzunfällen betroffen. Am 28. März 1979 fiel im Kernkraftwerk auf Three Mile Island bei Harrisburg (Pennsylvania) im nichtnuklearen Teil eine Pumpe aus. Da das Versagen des Notkühlsystems nicht rechtzeitig bemerkt wurde, war einige Stunden später der Reaktor nicht mehr steuerbar. Eine Explosion konnte durch Ablassen radioaktiven Dampfes in die Umgebung verhindert werden. Untersuchungen des Reaktorkerns, die unfallbedingt erst drei Jahre nach dem Unfall möglich waren, zeigten eine Kernschmelze, die allerdings noch vor dem Durchschmelzen des Reaktorgebäudes zum Stehen gekommen war.

In der Schweiz kam es 1969 bei einem experimentellen Reaktor nahe Lucens zu einem schwerwiegenden Unfall. Ein durch Korrosion bedingter Ausfall der Kühlung führte zur Kernschmelze und zum Brennelementebrand mit anschließender Freisetzung aus dem Reaktortank. Die Radioaktivität blieb im Wesentlichen auf die Kaverne und das umliegende Stollensystem beschränkt. Die Aufräumarbeiten im versiegelten Stollen dauerten bis 1973 bzw. 2003.

Ob es beim Reaktorbrand von Sellafield auch zur (partiellen) Brennelemente- bzw. Kernschmelze kam, ist nicht bekannt.


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Es ist nicht mein Ziel mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen eine Tür zu finden. Also warum kompliziert, wenn’s einfach geht.

BID = 356688

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

Tschernobyl war auch eine Kernschmelze, aber nicht aufgrund der Restwärme.

1. T. war graphitmoderiert und wassergekühlt, d.h. die Kernspaltung ist ohne Kühlwasser möglich (bei Druckwasser und Siedewasserreaktoren ist Wasser gleichzeitig Moderator und Kühlmittel)
2. T. hatte einen Positiven Dampfblasenkoeffizienten, d.h. je mehr Wasser im Kern verdampfte, umso mehr Leistung produziert der Reaktor
3. der Reaktor war mit Xe-126 vergiftet (starker Neutronenabsorbner)
4. der Reaktor war zu kalt und hatte zuviel Wasser.
5. Die Regelstäbe hatten eine Graphitspitze (reaktionsfördernd) und fuhren viel zu langsam ein.
6. Sicherheitsanlagen wurden umgangen/unwirksam gemacht
7. Da der Reaktor am Verhungern war, wurden unzulässig viele Regelstäbe entfernt.

--> irgendwann und Irgendwo im Kern kahm die Reaktion in Gang und alle dämpfenden Faktoren brachen nach ein ander weg (Wasser, Xenon, Regelstäbe) und innenhalb von Millisekunden kahm der Reaktor auf die 1000fache Nennleistung.
Dieses führte zur Wasserstoffbildung und eine Dampf/Wasserstoffexplosion zerstörte das Reaktoergebäude (kein Containment vorhanden)
Der Graphit Brannte Tagelang und verteilte den Reaktoerinhalt weiträumig.

Gruß Topf_Gun

P.S. das Jetzt betroffen schwedische KKW stellte damals als 1. Station außerhalb der Udssr den Störfall von T. fest.



BID = 356695

Primus von Quack

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nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7389

...wie kann eine Gefahr von etwas ausgehen, das es nicht gibt

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 356701

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Tja, das ist schon eigenartig.

Ebenso verblüfft hat mich diese Feststellung von Electronicfox:

Zitat :
Die anderen Folgen der Kernschmelze, wie Dampf- und Wasserstoffexplosionen, gehen typischerweise mit einer Kernschmelze einher, setzen sie aber nicht voraus.
Schließlich war ich bisher immer davon ausgegangen, daß es geradezu das Wesen einer Folge darstellt, daß ihr eine bestimmte Ursache vorausgeht...

Im Übrigen reichte der schwedische Störfall in der 7-stufigen internationalen Störfalleinstufung gerademal für Kategorie 2 (Tschernobyl war 7).

Fazit:
Kernreaktoren funktionieren zuverlässiger als Dieselgeneratoren...

BID = 356706

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

- überflüssiges Fullquote entfernt, mfG der Gilb -

Ist zwar etwas komisch, aber stimmt so:

Bei einer Kernschmelze kommt es zur Wasserstofffreisetzung (3*f ) durch die Reduktion des Wassers an der glühenden Brennstaboberfläche. Ebenso ist schlagartiges Verdampfen von Wasser möglich.

Das ganze kann aber auch passieren, ohne das die Brennstäbe schmelzen.
Ein Druckwasserreaktor setzt z.B. Bei Druckverlust sein gesamtes Kühlwasser schlagartig in Dampf um. (Siedeverzug)

Gruß Topf_Gun

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Gilb am  5 Aug 2006  9:54 ]

BID = 356956

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Das hast Du mistverstanden:

Der technische Zusammenhang ist schon klar.
Nur sprachlich war Dein Satz etwas verunglückt...


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