45 Jahre Mikroelektronik Im Unterforum Neu - Neues aus der Elektro- und Elektronik-Branche - Beschreibung: Nachrichten für Elektro und Elektronik -- read only
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Ausstellung beleuchtet 45 Jahre Mikroelektronik in Frankfurt
Seit fast einem halben Jahrhundert ist die Stadt Frankfurt (Oder) mit der Mikroelektronik verbunden. Wenige Tage vor der erwarteten Wiederaufnahme der Bauarbeiten an der geplanten Chipfabrik wurde heute eine Ausstellung zu Tradition -- Gegenwart -- Perspektiven dieser Branche im ehemaligen IHP in der Walter-Korsing-Straße eröffnet. Pünktlich zur bevorstehenden 750-Jahr-Feier an diesem Wochenende und bis zum 30. September zeigt die Präsentation, welche Rolle Halbleiter, Siliziumscheiben und Chips für die Stadt an der Oder über die Jahre spielten und noch spielen sollen.
Zu Jahresbeginn 1958 startete das Halbleiterwerk Frankfurt (Oder) bescheiden mit der Herstellung von Glasdioden seine Produktion. Bis zur Entwicklung zum größten Mikroelektronik-Produzenten der DDR und zum Marktführer für bipolare Schaltkreise im Ostblock war es ein langer Weg, wie die Ausstellung anhand von Fotos, Texten und Exponaten belegt. Mit der Expansion des Werkes wandelte auch die Stadt an der Oder rasant ihr Bild. Große Neubauviertel und steigende Einwohnerzahlen erinnern an den Boom der 60er bis 80er Jahre. Auch die Forschung kam an die Oder. Im Institut für Halbleiterphysik (IHP) sind heute 200 Mitarbeiter tätig.
Als die Mauer fiel, kam das Halbleiterwerk mit seinen mehr als 8000 Beschäftigten, darunter 500 Polen, ins Trudeln. Aufträge bleiben aus, der Export in die sozialistischen Länder ging zurück, erinnert sich Horst Kugler, Leiter des Ortsvereins Brandenburgischer Ingenieure und Wirtschaftler (VBIW). Insolvenzen, Neu- und Ausgründungen sowie Umfirmierungen folgten. Übrig blieben die 2001 gegründete MSF Microtechnology Services Frankfurt (Oder) GmbH mit 44 Mitarbeitern und zahlreiche auf Mikroelektronik basierende kleine Unternehmen, auf die die Ausstellung hinweist, die vom VBIW organisiert wurde.
Fast ein halbes Jahrhundert nach der Gründerzeit setzt die Kommune ihre Hoffnung immer noch in diesen Industrie- und Forschungszweig. Auf der Baustelle der Chipfabrik sollen sich nach einem mehrmonatigem Baustopp in den nächsten Tagen die Kräne wieder drehen. Die Betonteile werden erwartet, sagt ein Sprecher der Betreibergesellschaft Communicant. Bis Jahresende soll das Gebäude stehen, ein Jahr später die Produktion von Chips für drahtlose Kommunikation rollen. 1300 Arbeitsplätze sind geplant.
Sie gehe davon aus, dass der Bürgschaftsausschuss das Konzept der Chipfabrik positiv bewerten wird, betont die SPD-Landtagsabgeordnete Heidrun Förster. Dies bedeute grünes Licht, damit es weitergehe. Am Donnerstag begannen zweitägige Tests der Industrie- und Handelskammer für rund 140 Azubi-Anwärter von Communicant, um dem Betreiber die Auswahl zu erleichtern.
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