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BID = 233892
BeWe Gesprächig
  
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Wir hatten eine Schaltanlage mit Wandlermessung ausgeliefert. Die Wandler sind unter Schaltleisten (Trenner mit NH-Sicherungen übereinander) eingebaut. Unter den Schaltleisten ist ein Sammelschienensystem eingebaut, wenn ich mich richtig erinnere 1000A Cu 50x10mm je Phase, Abstand 185mm zwischen den Phasen. Um die Wandler zwischen die Schaltleisten und dem Sammelschienensystem einbauen zu können, haben wir Cu-Röllchen mit einem Durchmesser von 30mm und einer Höhe von 40mm eingebaut.
Nun wollte der Kunde einen der eingebauten elektronischen Wandlerzähler austauschen. Der Monteur schaltete die Schaltleiste aus, drehte die D01 Spannungssicherung raus, prüfte an den Spannungsklemmen, das auch wirklich keine Spannung am Zähler anlag und klemmte den Zähler ab. Beim anklemmen der Wandlerleitungen des neuen Zählers traf ihn dann der Schlag. Eine Wandlerleitung war zwischen einem Cu-Röllchen und der Sammelschiene eingequetscht worden. Dadurch lagen die 230V Netzspannung auf der Ader an.
Der Monteur hat es zum Glück überlebt und trägt auch keine bleibenden Schäden davon, eine kleine Brandwunde an der Hand waren die einzigen sichtbaren Verletzungen. 2Tage Krankenhausaufenthalt zur Überwachung waren trotzdem nötig.
Er hatte sich übrigens bei der BG nach möglichem Schmerzensgeldforderungen zu unseren lasten erkundigt. Die meinten er sollte sich erstmal an die 5 Sicherheitsregeln halten.
Die Schaltanlage war bei uns natürlich auch geprüft worden, auch Isotest, nur beim Hochspannungstest mit 3KV hatten wir die Steuersicherungen der Zähler rausgedreht, da die Zähler das sonst nur selten überstehen.
Mir persönlich wäre es genauso gegangen wie dem Monteur. Das auf einer Wandlerleitung, bei einer funktionierden Meßung, Netzspannung liegen kann, ist mir erst jetzt bewußt geworden
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Gruß BeWe |
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BID = 234226
high_speed Schreibmaschine
    
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Hallo BeWe
Wandler müssen auf der Sekundärseite (klein k oder l) mit dem Erdpotential verbunden werden.
Dies soll verhindern, dass sich gefährliche Spannung zwischen Strompfad und Erde einstellen können.
Durch diese Maßnahme hätte man den Fehler bei einer Isolationsmessung in jedem Fall gefunden.
Aber wie du geschrieben hast, hat der Elektriker die wichtigsten Regeln seines Berufes nicht vollständig befolgt.
Was ist das für eine Bastellösung:
> Um die Wandler zwischen die Schaltleisten und dem Sammelschienensystem einbauen zu
> können, haben wir Cu-Röllchen mit einem Durchmesser von 30mm und einer Höhe von
> 40mm eingebaut.
Dass klingt für mich nach Cu-Rohr, was im Installationsbereich zum Beispiel bei Heizungen benutzt wird.
Diese Lösung klingt für mich nur nach Pfusch!!
Kupfer ist nicht gleich Kupfer. Für elektrische Leiter ist es wichtig, dass es hoch reines Kupfer ist.
99,99% (Elektrolyt-Kupfer)
Kleinste Verunreinigungen würden den spezifischen Leitwert (58 MS/m) verringern.
Holger,
der auch mal so etwas gebaut hat.
Aber ohne Pfusch!!!
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George Orwell 1984 ist nichts gegen heute.
Der Überwachungsstaat ist schon da!
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ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen. |
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BID = 234285
BeWe Gesprächig
  
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Hallo Holger,
da ist natürlich kein Heizungsrohr verbaut
von Striebel&John gibs z.B. auch Cu-Distanzrolle ZX36 bis ZX44 also nix Pfusch , extra dafür gefertigte Bauteile. Wobei wir diese von ABB beziehen.
Mit dem erden der Wandlerleitung, ist ja immer ne gute Idee, nur schliessen dies inzwischen viele Hersteller aus und zwar sowohl bei Zählern wie auch bei Multifunktionsanzeigemeßgeräten. So war es auch bei diesen Zählern.
Inzwischen hat ein Wandlerhersteller aufgrund dieses Unfalles und unseres drängens, einen Adapter für die Sicherungsschaltleiste entwickelt, der genau sowas in Zukunft verhindert.
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Gruß BeWe
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BID = 234374
high_speed Schreibmaschine
    
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Sorry BeWe
Da war ich wohl gestern Abend ein bisschen Müde.
Ich hatte solche Abstandshalter noch nie eingesetzt und irgendwie
muss ich wohl ???Cu-Röhrchen“ anstatt ???Cu- Röllchen“ aus dem Text
gelesen haben. (Ein Röhrchen ist für mich ein dünnwandiges Rohr.)
Man kann euch immer noch ankreiden, dass ihr keine vollständige
Isolationsmessung durchgeführt habt. Ihr hättet auch die Sekundärkreise
der Wandler gegen die Schienen messen müssen. Bei einem geerdetem
Wandlersystem währe dies kein zusätzlicher Messaufwand gewesen.
Heufig benötigt es 2 oder mehr Fehler, bevor es zum Unfall kommt.
Manchmal kann auch schon ein Fehler zum Unfall führen.
MfG
Holger
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BID = 234377
BeWe Gesprächig
  
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Hallo Holger,
mit deinem Vorwurf das wir die (vom normalen Netz isolierten) sekundärseitigen Wandlerkreise nicht gemessen haben, hast du natürlich Recht. Gab auch ganz schön Aufregung hier, wie sowas passieren kann. Es waren 34 Wandlerzähler eingebaut, jeder wurde auf einer Versuchsschaltung auf Funktion geprüft. Inzwischen haben wir eine Möglichkeit geschaffen um an diese Versuchsschaltung auch einen Isotest gleich mit zu machen, damit sowas nicht wieder passieren kann. Nur bis zu diesem Zeitpunkt hatte keiner soweit gedacht
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Gruß BeWe
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BID = 235103
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Wobei aber auch das kein 100%-iger Schutz gewesen wäre:
Denn es kann sehr wohl sein, daß zum Zeitpunkt der Messung die Isolation einer eingeklemmten Leitung noch ausreicht und erst später der Kunststoff unter dem anhaltenden Druck "wegfließt"! Hängt u.A. vom Druck an der Quetschstelle ab und davon, ob sie scharfkantig oder stumpf ist.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 236300
BeWe Gesprächig
  
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Hier noch ein Foto von einem Cu-Röllchen, nicht unter einer Leiste sondern als Verbindung zwischen zwei Sammelschienen.
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Gruß BeWe
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BID = 236301
BeWe Gesprächig
  
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nochmal
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Gruß BeWe
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BID = 242809
BeWe Gesprächig
  
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Hier noch ein Bild vom Schrank.
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Gruß BeWe
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