An alle Fernsehtechniker

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Autor
An alle Fernsehtechniker

    







BID = 210409

arnop

Gelegenheitsposter



Beiträge: 92
 

  



Hi,
mal ne ganz dumme Frage, passt zwar nicht so wirklich hier rein aber ich hier lesens wahrscheinlich die richtigen Leute.

Ich möchte wissen, ob es für Radio- und Fernsehtechniker sowas wie eine Gewerkschaft gibt. Wie sieht es mit Tarifverträgen aus, Deutschlandweit und für mich in
Niedersachsen?


BID = 210421

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen

 

  


Eine Fernsehtechnikergewerkschaft gibt es nicht, zuständig wären die jeweiligen Gewerkschaften der Branche. Der Tarifvertrag hängt auch von der Branche ab in der du arbeitest. Das kann also auch durchaus mal Lager und Großhandel, Bergbau oder, wie bei mir, Chemie sein.

Deine Innung sollte auch Infos haben.

_________________
-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 210430

Oertgen

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Beiträge: 1111
Wohnort: Duisburg
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Hallo!

Ah... noch so´n armes Schwein....

Ja, Fernsehtechniker ist wohl so ziemlich der am schlechtesten bezahlte Beruf überhaupt (neben Friseuse). Wenn Du da mit 1000€ netto (als Steuerklasse 1) nach Hause gehst, bist Du schon der King! Also eine Gewerkschaft gibt es da nicht direkt. Vielleicht passt die IG Metall, aber ob die dann wirklich was für Dich tun, ausser Dir das Geld aus der Tasche zu ziehen, sei dahingestellt. Ich bin selbst gelernter Radio-Fernsehtechniker, finde den Beruf auch sehr interessant und abwechslungsreich, aber die Bezahlung ist unter aller Sau. Das liegt wohl auch an den immer mickriger werdenden Gewinnspannen in dieser Branche. Teilweise sind die Einkaufspreise im Fachgroßhandel grösser als der Endverbraucherpreis im Geiz-ist-geil-Markt. Reparaturen lohnen sich bei vielen Geräten inzwischen nicht mehr, und seit DVB-T auf dem Markt ist, tut sich im Antennenbau (Sat-Anlagen) auch nicht mehr viel. Den Beruf Radio-Fernsehtechniker gibt es in der Form wohl auch nicht mehr. Nennt sich jetzt Informationselektroniker Fachrichtung Kommunikationselektroniker o.s.ä. Die werden in der Berufsschule auch mehr zum Computer-und Netzwerktechniker als zum Radio-Fernsehtech. ausgebildet. Zitat: "Ihr müsst nicht wissen wie man den Fehler findet, ihr müsst nur wissen wo man anrufen muß "

Viele Grüsse : Norbert Oertgen

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Oertgen am 23 Jun 2005 19:41 ]

BID = 210805

arnop

Gelegenheitsposter



Beiträge: 92


Hab ich mir schon gedacht, das es sowas direkt nicht gibt...
Hat mich halt mal interessiert.
Ich hab übrigens auch nicht vor weiter in dem Beruf zu arbeiten, ich mach gerade FOS und werde wohl studieren.
Danke für die Infos

BID = 210926

j-moeller

Schriftsteller



Beiträge: 509
Wohnort: Bissendorf


Hallo

ja Oertgen

das trifft wohl den nagel auf dem Kopf...
es wird auch nicht mehr viel repariert und in den Schulen wird es den Stiften auch nicht mehr richtig beigebracht etwas zu reparieren...
eher wie mann telefoniert...

Ich wollte auch Radiofernsehtechniker lernen...
jetzt binn Ich Elektromaschinenbauer und arbeite als Elektriker fürs doppelte Geld...

jetzt ist es eben mein Hobby mit elektronik zu basteln..

bis dann..
MfG Jens

BID = 211030

arnop

Gelegenheitsposter



Beiträge: 92


Ja, das waren auch exakt die Erfahrungen die ich in der Lehre machen mußte.
Die Ausbildung ist unter aller Sau und man wird nur ausgenützt.
Richtig reparieren macht schon Spaß, aber wenns der heutige China-Schrott nicht mehr wert ist und es nicht mal mehr ordendliche Manuals gibt... Schade.
Das bei den üblichen Gewinnspannen nicht allzuviel für den Techniker übrig bleibt ist mir schon klar.

BID = 212400

m_hbg

Gesprächig



Beiträge: 171
Wohnort: Hamburg


Zu:
>Oertgen<
"......Die werden in der Berufsschule auch mehr zum Computer-und Netzwerktechniker als zum Radio-Fernsehtech. ausgebildet. Zitat: "Ihr müsst nicht wissen wie man den Fehler findet, ihr müsst nur wissen wo man anrufen muß".


Nun, nur mal so nebenbei: Diese "Problem" mit dem Fehler suchen und dem wo Anrufen, das ist wohl nicht nur beim Radio/Fernsehtechniker so! Denn wenn ich mal so überlege und daran denke das wenn ich mit mein LKW z.B. in Rumämien oder sonstigen "armen" Länder war und dort ein Problem hatte, habe ich die Feststellung gemacht das die Menschen dort wortwörtlich aus Schei... eine Reparatur bewerkstelligen. Wobei das dann aber auch noch 3000 km hält! Und hier in Deutschland, wenn man hier in den (meisten) Werkstätten guckt und die "Fachmänner" betrachtet, da heißt es dann nur "raus" und "rein" bzw neu gegen alt!! Doch wenn die dann ein wenig improvisieren sollten, dann ist es vorbei mit dem "Arbeiten".
Also wohl ein Problem was, warum auch immer, auch in anderen
Bereichen -leider- zu finden ist.

Mfg
Martin

BID = 212407

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)


Viele Mechaniker würden auch hier gerne noch "echt" reparieren, aber dem stehen (neben den unverhältnismäßig hohen Effektivlohnkosten) vor allem die Vorgaben der Hersteller entgegen.
Und die beruhen nicht nur auf Umsatzbestrebungen (teurer Ersatz ganzer Baugruppen), sondern auch wieder auf gesetzlichen Vorgaben (Prdukthaftung, Umweltschutzvorschriften etc.)!
Derartige gesetzliche Vorgaben fallen nun nicht vom Himmel, sondern sind das Ergebnis unseres gesellschaftlichen Zustands:

Der Großteil unseres Regelwerkes wäre schlicht überflüssig, wenn die Bevölkerung hier nicht den fatalen Hang hätte, bei jedem Schaden, Unfall etc. gleich nach dem Gesetzgeber zu rufen, statt sich an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen zu erinnern!

Stets muß ein anderer gefunden werden, der schuldig ist (oder zumindest schuldlos haftbar gemacht werden kann). Daß man selbst einen Fehler begangen hat, kommt dagegen überhaupt nicht infrage...
Und das Wort "allgemeines Lebensrisiko" wird auch nicht gerne gehört.

Solange also auch die Rechtsprechung hier oft genug verlangt, daß die Systeme so auszulegen sind, daß selbst dann nichts passieren darf, wenn jemand bewußt und grob gegen jederman einsichtige Grundregeln verstößt, wird sich an dieser Regelungswut nichts ändern können!

Ein aktuelles Beispiel hierzu hab ich dieser Tage im Forum geschildert: Link


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