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Wohnwagen Elektrik |
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BID = 170841
Henne-86 Gerade angekommen
Beiträge: 7
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Hi!
ich habe da mal wieder ne Frage..!
Wir haben uns einen Wohnwagen "ersteigert" und machen den gerade wieder fit...nun sind wir bei der Elektrik angekommen und haben uns folgendes gedacht ( ja...die Zeichnung ist nicht ganz professionell, aber es soll ums Prinzip gehen)
Wir wollen im Wagen eine 200Ah Lkw-Batterie platzieren über die wir den Strom für Beleuchtung und Radio beziehen. Diese soll während der Fahrt durchs Auto wieder geladen werden. Wenn wir dann unser Ziel erreicht haben steht eine 220V Anbindung zu Verfügung so dass wir die Beleuchtund, Radio und zusätzlich Steckdosen ohne die Batterie zu belasten betreiben wollen. Hinzu kommt, dass jetzt die Batterie aber über die externe Quelle geladen werden soll.
Ne grobe Vorstellung, wie wir uns das gedacht haben...
Wenn ihr uns behilflich seien könnt, ob das prinzipiell so möglich ist, wären wir euch sehr dankbar.
Mfg
D.Hendricks |
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BID = 170866
Ltof Inventar
Beiträge: 9323 Wohnort: Hommingberg
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Moin Henne!
Die Zeichnuung ist soweit ok. Man erkennt schon in etwa, was Du vor hast. Diese Aufgabenstellung ist aus der Wohnmobil-Elektrik bekannt und dort wirst Du beim Googeln einiges an Info finden.
Richtig unsinnig ist die Kombi der Elektrik in 12V mit einem 24V-Akku. Was soll das? Da brauchst Du noch leistungsfähige Wandler 24V=>12V und umgekehrt. Hat der Akku wirklich 24V oder sind/waren das zwei in Serie geschaltete 12V-Akkus?
Der 12V-Anschluss vom Anhängerstecker muss hinter das Ladegerät. Hast Du eine 13-polige Steckverbindung? Das Ladegerät ersetzt den 230V/12V-Wandler (auch Netzteil genannt ). Die Verbraucher hängen eh alle am Akku. Dann solltest Du noch ein Trennrelais vorsehen, das das KFZ-Bordnetz und das Hängernetz nur bei laufender Lima verbindet. Wegen einfacherer Verdrahtung evtl. im Zugfahrzeug.
Eventuell wird der Akku während der Fahrt nie richtig geladen. Die Leitungsverluste können Dir Probleme bereiten. Du bräuchtest eventuell einen sogenannten Booster, der "hinten" nochmal die Spannung etwas hochsetzt. Da muss dann aber auch die Leistungsfähigkeit der Lima mitspielen.
Soweit zur Funktion.
Und nun das wichtigste: Du musst unbedingt einen RCD direkt hinter der 230V-Einspeisung vorsehen! Im Volksmund auch FI-Schutzschalter genannt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber möglicherweise ist sogar eine FI-LS-Kombination vorgeschrieben. Das solltest Du von einem Elektroinstallateur machen oder zumindest prüfen lassen, den Du mit den Vorschriften für solche Fahrzeuginstallationen versorgst. Auch der Einspeisestecker muss bestimmten Ansprüchen genügen (CEE-Stecker).
Noch etwas zur Fahrsicherheit: Der Akku wird einiges wiegen! Der sollte so dicht wie möglich am Anhängerschwerpunkt liegen. Mittig über der Achse wäre ideal. Alternativ einer rechts und einer links außen über der Achse.
Soweit erst mal.
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: ltof am 7 Mär 2005 21:05 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: ltof am 7 Mär 2005 21:12 ] |
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BID = 170889
Henne-86 Gerade angekommen
Beiträge: 7
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Kann ich denn während ich Strom aus der Batterie die dann auch gleichzeitig "laden"?
Habe nen 7-poligen Hängerstecker.
Stimmt...das mit der 24v Batterie wäre ziemlich unsinnig !
Oder würde sich ein Spannungswandler lohnen, der den ganzen Wagen andauernd mit 220v versorgt.
Danke für die schnelle Antwort!
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BID = 170895
Ltof Inventar
Beiträge: 9323 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
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Kann ich denn während ich Strom aus der Batterie die dann auch gleichzeitig "laden"?
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Ja, das geht!
Je nach Ladegerät-Technik hast Du beim Betrieb der Stereoanlage ein leichtes Brummen. Ladegeräte haben meist keine Netzbrumm-Unterdrückung. Der Akku übernimmt die Aufgabe des Kondensators.
Du solltest auf 13-polig umrüsten. Bei 7-polig ist kein Anschluß über. Bei den 13-poligen ist es offiziell erlaubt welche frei zu belegen.
Permanente 230V-Versorgung (220V ist out!) ist eine Geschmacksfrage. Solche Wandler haben Verluste und sind teuer. Das Ladegerät brauchst Du sowieso. Es gibt genug Zubehör für 12V-Betrieb.
Wie gesagt, schau Dich im Internet mal bei den Wohnmobilisten um. Die mit der absetzbaren Kabine haben genau das, was Du auch brauchst. Im Prinzip kannst Du aber auch jeden Womo-Schaltplan abkupfern. Du musst dann nur an der richtigen Stelle den Strich ziehen, wo dann die Anhängersteckdose sitzt.
Gruß,
Ltof
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(Hanlon’s Razor)
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BID = 170900
Henne-86 Gerade angekommen
Beiträge: 7
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Noch eine Frage bevor ich mich in die Tiefen von Google stürze...
Kann ich durch irgendeine Formel ausrechnen, wie lange die Batterie dann hält, wenn man davon ausgeht, dass sie 12v 200Ah hat.
Und ich damit "bloß" eine normales Autoradio ohne irgendwelchen SchnickSchnack unbd die Beleuchtung (z.B. 7 Halogenlampen mit je 20Watt) laufen lasse?
Mfg
Henne
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BID = 170906
Ltof Inventar
Beiträge: 9323 Wohnort: Hommingberg
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Dazu müsste man wissen, was das Radio so "zieht". Bei vernünftiger Lautstärke veranschlage ich mal so 1,5A Maximum. 7 mal 20W macht 140W / 12V = 11,7 A. Also rund 13A zusammen. Die 200Ah beziehen sich auf 20 stündige Entladung, also 10A. Damit hast Du 1,3 mal I20. Machen wie mal eine Lampe oder das Radio aus können wir der Einfachheit halber mit genau I20 rechnen.
Das ergibt genau 20 Stunden - leider nur theoretisch. Keine Starterbatterie mag eine Entladetiefe von 100%. Die gehen ruckzuck über den Jordan. Rechne mal mit 30% Entladetiefe. Das wären dann 6 Stunden. Und nur wenn der Akku vorher rappelvoll ist. Soviele Leuchten müssen doch garnicht sein - oder?! Nicht permanent. Eine 8W-Transistor-Lauchtstoff-Lampe gibt mehr Licht als eine 20W-Halogen.
Wenn Du willst, kann ich Dir morgen mal den Schaltplan von meiner Schüssel einscannen und zumailen. Gib mir Deine Adresse per PM.
Gruß,
Ltof
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(Hanlon’s Razor)
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BID = 170920
Teletrabi Schreibmaschine
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
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Vorsicht mit der Verbindung von KFZ- und Hänger-Batterie. Wenn die unterschiedlich weit geladen sind gibt das beim zusammenschließen unschöne Ausgleichströme. Dafür sind die Hänger-/Autoleitungen nicht ausgelegt. Absicherungen an beiden Leitungsenden nicht vergessen.
Abhilfe bieten Dioden. Jeweils eine Leistungs-Schttky-Diode zwischen Pluspol der Batterie bzw. Anhängerstecker und dem Wohnwagennetz. Hat aber einen Spannungsabfall von ca 0,3...1V (je nach Last) und produziert dann bei beispielsweise 20A und 0,5V schon 10W Abwäme. Ohne Kühlkörper wird das nichts. (Metall vom Wohnwagen als KüKö ginge nur mit Isolierzwischenlage. Würde ich aber wegen möglicher Verschmutzungsgefahr und daraus resultierenden Krichströmen nicht verwenden. Besser gerippten Kühlkörper isoliert gegen's Wagenchassis an luftigem Platz montieren.)
Hast dann allerdings noch keine Ladefunktion. Müsste man noch irgendwie einen strombegrenzten Bypass zur iode der Hängerbatterie konstruieren. Oder nur im Stehen aus dem 230V-Netz laden.
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BID = 170930
Ltof Inventar
Beiträge: 9323 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
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...gibt das beim zusammenschließen unschöne Ausgleichströme...
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Das Problem wird er nicht haben. Da werden die Leitungswiderstände für Abhilfe sorgen. Dioden sind sowieso nix. Da bekommt er die Zusatzbatterie erst recht nicht voll.
Bei mir liegen zwischen Starter- und Bordakku ca 2,5m 10qmm Leitung und ein völlig unterdimensioniertes 20A-Relais. Da hat es bei leerem Bordakku und vollem Starterakku noch nie geschmort. Eine 30A-Sicherung dazwischen wird wohl nie durchbrennen. Von Dioden würde ich abraten.
Gruß,
Ltof
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BID = 170945
Teletrabi Schreibmaschine
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
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Auf einen Leiungswiderstand von 2mOhm pro Meter würd ich mich da besser nicht verlassen wollen. Schon gar nicht bei LKW-Batterien mit entspechend niedrigem Innenwiderstand.
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BID = 170954
:andi: Inventar
Beiträge: 3203 Wohnort: Bayern
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noch als Anhang, lass Dir nicht einfallen Starres NYM zu verlegen (so wie mein Bekannter )
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BID = 170976
djtechno Inventar
Beiträge: 4955 Wohnort: beutelsbach
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ja, 30A sicherungen kann er ja getrost einbauen, geht ja nix bei verloren, kostet net viel, wird wohl,da sie deiner vermutung nach eh nie durchbrennen, auch net sonderlich häufig ersetzt werdne müssen, und brin gt sicherheit
also kann er ja einfach sicherungen einbaun und gut is'
ja, ein starres kabel wäre wirklich übel, da sich ja zwischen auto udn wohnwagen in jeder kurve alles bewegt, und das kabel ergo irgendwann durchbricht, oder der stecker bricht aus, dann hätte er nicht allzu lange licht im wagen......
Marcus
[ Diese Nachricht wurde geändert von: djtechno am 8 Mär 2005 0:24 ]
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BID = 171035
Ltof Inventar
Beiträge: 9323 Wohnort: Hommingberg
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Die Installation in meinem Serien-Womo (über 300.000 km):
-Starterakku 88Ah
-Bordakkus 2x 63Ah parallel
-Verbindung 6qmm, ca. 2,5m (nicht 10qmm, wie oben geschrieben)
-Batterie-Trennrelais 20 oder 30A, gesteuert über die D+ Klemme der Lima. Sobald die Lima lädt, werden die Akkus zusammengeschaltet.
-Keine Sicherungen in der Verbindungsleitung, lediglich doppelt isoliert (das gefällt mir auch nicht besonders)
Ich hatte alle denkbaren Kombinationen von Starter-und Bordakku (leer, voll, alt, defekt) beim Starten. Das Relais lebt noch. Es wäre wohl das erste was geschmort hätte.
Die Schüssel wurde tausendfach so gebaut. Mir ist nichts von verschmorten Komponenten zu Ohren gekommen.
Dioden funktionieren nur zufriedenstellend, wenn sie direkt an der Lima für Starter- und Bordakku abgehen und die Lima zum Ausgleich eine erhöhte Ausgangsspannung liefert.
Gruß,
Ltof
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BID = 171595
Henne-86 Gerade angekommen
Beiträge: 7
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Hi!
Ich wollte mich nochmal bei allen bedanken, die hier etwas gepostet haben! Vor allem bei ltof, der mir sogar den Schaltplan geschickt hat!
Danke!
Mfg
Henne
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BID = 171683
djtechno Inventar
Beiträge: 4955 Wohnort: beutelsbach
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außerdem finde ich das eine unterspannungsschutzschaltrung noch rein muß damit der strom abgestellt wird BEVOR die batterien tiefentladen sind
Marcus
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BID = 171965
Ltof Inventar
Beiträge: 9323 Wohnort: Hommingberg
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Eine Unterspannungsabschaltung ist eine feine Sache wenn man seine Energiebilanz nicht so richtig im Auge behält. Ich habe keine. Eine Art Unterspannungsalarm wäre mir lieber. Da kann ich selbst noch entscheiden.
Eine gute Unterspannungserkennung müsste auch die momentane Stromaufnahme berücksichtigen. 12V bedeutet bei einem unbelasteten Akku => leer. 11V bei einem der gerade mit einem enormen Strom belastet wird => normal, alles ok. Dann gehört noch die Akkutemperatur in eine korrekte Beurteilung des Ladezustandes hinein.
Deshalb mag ich die Dinger nicht. Aber das ist eher eine Geschmacksfrage.
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(Hanlon’s Razor)
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