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Entwicklung von Kaskade zum DST im TV? |
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BID = 165817
DeepBlueXL Gelegenheitsposter
Beiträge: 53 Wohnort: Kaarst
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Hey Leute!
Mal wieder eine brennende Frage die mich Interessiert.
Also ich frage mich die ganze zeit, weil ich ja fleißig im TV forum mitlese, warum früher eine Kaskade (Was genau ist da drin, und wie funktioniert diese?) und heute ein Diodensplittrafo zur Hochspannungserzeugung verwendet wird.
Mich würden die genauen Unterschiede interessieren..
Und ob es nachteile usw gibt...
Wäre nett wenn mir jemand das erklärt..
mfg
der Deep |
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BID = 165865
alpha-ranger Schreibmaschine
Beiträge: 1517 Wohnort: Harz / Heide
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Hallo,
zu diesem Thema gab es einen guten Beitrag in der Funkschau ( Franzis-Verlag ) ist aber 30 Jahre her.
Ganz früher gab es keine Kaskaden, es gab nur Röhren.
So wurden die 27 kV direkt erzeugt und mit einer Gleichrichterröhre ( GY 501 ) gleichgerichtet. Um die Hochspannung zu regeln hat man eine Ballast-Triode genommen. ( PD 510 ). Diese 27 kV im Zeilentrafo waren aber schlecht beherschbar. Die hohen Feldstärken haben auf die Dauer jedes Isolationsmaterial durchschlagen.
Kaskaden gab es dann ab dem Ende der 70er. Der Zeilentrafo muß dann nur 7 kV erzeugen, der Rest wird über eine Anordnug von Dioden und Kondensatoren hochgeschaukelt. Die verwendeten Dioden sind aus Silizium und für etwa 10 kV Sperrspannung geeignet.
Der nächste Schritt ist der "Splitt-Trafo". Die Secundärwicklung ist vier geteilt, und zwischen den Wicklungen ist eine Diode angebracht. Das ergibt auch 27 kV, aber die Wechselspannungsamplitude ist mit 7 kV über den gesamten Trafo geringer, was zu besseren Eigenschaften führt. Gleichspannung erodiert die verwendeten Isolationsmaterialien weniger als Zeilenfrequenz.
Und ein Kostenvorteil ist in diesem Trafo auch zu sehen. Statt zweier hochisolierter Bauteile braucht man nur noch eines.
mfG.
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Wie der alte Meister schon wußte: Der Fehler liegt meist zwischen Plus und Minus. :-)
Und wenn ich mir nicht mehr helfen kann, schließ ich Plus an Minus an. |
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BID = 165869
BlackLight Inventar
Beiträge: 5316
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BID = 165904
DeepBlueXL Gelegenheitsposter
Beiträge: 53 Wohnort: Kaarst
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Hey Danke ;)..
Also leuchtet mir ein, nur gab es dann zur zeit der Röhre auch einen Zeilentrafo, oder?!..
Danke das ihr euch die Mühe macht ;)..
Wie sieht es mit der Arbeistfrequenz aus? da werden doch bestimmt mehrere kHz von nöten sein..
Sorry versuche halt mir ein wenig Wissen über die Materie anzueignen..
Gab es noch andere Methoden die Elektronen in der Röhre zu beschleunigen, ohne Hochspannung?
Fragen über fragen
mfg
der Deep
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BID = 165912
alpha-ranger Schreibmaschine
Beiträge: 1517 Wohnort: Harz / Heide
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Hallo,
die Frequenz ist bei den TV`s auf 15,625kHz festgelegt.
Die Elektronen lassen sich nur über das elektrische Feld beschleunigen. Der dabei enstehende Energieinhalt des Teilchen wird deshalb auch in eV (Elektronenvolt ) angebeben.
Beim TV hat so ein Elektron dann 27 keV. Früher hatten Bildröhren von außen einstellbare Ionenfallen. Ein einzelnes Elektron hat fast keine Masse, aber ein Ion mit 27keV kann die Bildröhre beschädigen.
Mit Elektronenstrahlen kann man auch schweißen oder kleinste Strukturen sichtbar machen, siehe Elektronenstrahlrastermikroskop.
Wird der Elektronenstrahl abgebremst, erzeugt er an dieser Stelle Röntgenstrahlung. Deshalb wurden früher auch Besatzungen von Radarposten verstrahlt. Die Mikrowellenstrahlung hat man mit Blechen abgeschirmt, die Röntgenstrahlen haben sich aber ungehindert ausgebreitet.
Auch Dein Mikrowellenherd zu Hause und Dein TV sind Röntgenquellen. Zum Glück hat man seit 20 Jahren Strahlengrenzwerte für diese Geräte eingeführt. Und man muß ja nicht den ganzen Tag vor der Glotze hängen, oder ?
mfg
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BID = 166130
DeepBlueXL Gelegenheitsposter
Beiträge: 53 Wohnort: Kaarst
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Also der DST wird unter anderem auch vom HOT angesteuert?..
Und der HOT ist auch an der Horizontalen Ablenkung am Röhrenhals angeschlossen..
Das mit der Röntgenstrahlung von Radarposten kenn ich...mein Großvater hatte ja net umsonst nen Tumor..*naja*
Aber Danke für die Fachkundige Info..
mfg
Deep
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BID = 166133
BlackLight Inventar
Beiträge: 5316
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Glaub nur der HOT treibt den DST, müsste eine Sägezahnspannung sein, beim Rücksprung von Umax auf 0V wird durch den Flyback die Hochspannung induziert.
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BID = 166197
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| beim Rücksprung von Umax auf 0V wird durch den Flyback die Hochspannung induziert |
Come, come. Elucidate your thoughts.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 166274
alpha-ranger Schreibmaschine
Beiträge: 1517 Wohnort: Harz / Heide
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Zitat :
DeepBlueXL hat am 23 Feb 2005 17:33 geschrieben :
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Also der DST wird unter anderem auch vom HOT angesteuert?..
Und der HOT ist auch an der Horizontalen Ablenkung am Röhrenhals angeschlossen..
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Hallo,
der Diodensplitt-Trafo ist der HOT ( Horizontal Output Transformator ). Seine Beschaltung und der innere Aufbau machen ihn zum DST.
Die größte Spannung tritt beim Zeilenrückschlagsimpuls auf, das ist der Zeitpunkt, wo der Ablenkstrom in kürzester Zeit den Anfang der neuen Zeile erreichen muß. ( Flyback ).
Die Erzeugung der Hochspannung aus der Horizontalablenkstufe ist seit langem der einfachste Weg beim TV. Bei Computermonitoren geht man seit 15 Jahren zweigleisig. Durch die große Varianz der Ablenkfrequenzen ist man genötigt, die Hochspannung mit einem anderen Schaltkreis zu erzeugen ,als den Ablenkstrom.
mfg.
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Und wenn ich mir nicht mehr helfen kann, schließ ich Plus an Minus an.
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BID = 166296
BlackLight Inventar
Beiträge: 5316
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Also unter 'Erklärung von Abkürzungen' steht:
HOT: Horizontal Output Transistor
perl,
ich bekomm irgendwie keine eindeutige Übersetzung hin.
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BID = 166302
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36165 Wohnort: Recklinghausen
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HOT ist der Horizontal Output Transistor.
Der Zeilentrafo wird auch als LOPT (Line Output Transformer) oder FBT (Flyback Transformer) bezeichnet.
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-=MR.ED=-
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