Hallo Wolf,

erstmal Willkommen im Forum!


Ja, eine solche Änderung hat es gegeben.
Allerdings wurde nur die Nennspannung harmonisiert, so daß sich in vielen Fällen praktisch gar nichts geändert hat. Es läuft auch noch die (verlängerte) Übergangsfrist mit verminderten Toleranzen. Derzeit darf die gelieferte Spannung zwischen 207V und 244V liegen.

Daher kann man Deine weiteren Fragen nicht pauschal beantworte. Es hängt nämlich davon ab, welche tatsächliche mittlere Spannung bei Euch auftritt.

Falls dies höher ist als vorher, so gilt für alle ohmschen Verbraucher (Glühlampen, Herd etc.), daß diese bei höherer Spannung etwas mehr Leistung aufnahmen. Ob dadurch tatsächlich mehr verbraucht wird, ist nicht zwangsläufig (ein Warmwasserbereiter z.B. heizt dann einfach kürzer).
Glühlampen leuchten geringfügig heller. Das wird man nicht merken, aber was man merkt, ist, daß sie - wenn noch für die alte Spannung ausgelegt - wesentlich schneller kaputtgehen.


Gruß,
sam2

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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

die "alte" lampe (leuchtmittel) ist jetzt heller.
denn die leistung p ist gleich dem produkt aus strom und spannung, die spannung ist dabei ja rund 5% höher geworden.
zusätzlich ist der aufgenommene strom abhängig von wiederstand und spannung nach I=U/R, dh. der strom ist auch noch mal ca 5% grösser geworden, wobei wir jetzt mal temperaturbedingte wiederstandsänderungen der wendel aussen vor lassen, da diese in diesem bereich marginal sind.
daraus folgt dann, dass die leistung des selben verbrauchers ca. 9,3 % höher geworden ist.
und zum bezahlen : du bezahlst ja KWh, also das produkt aus zeit und leistung. und insofern kostet der betrieb der lampe dann auch 9,3% mehr.

nochmal aus dem physikunterricht :

I=U/R
P=U*I

=> P= U* U / R

mit U2=23/22U2 ist P2=1,093 P1

[ Diese Nachricht wurde geändert von: raftinthomas am  8 Dez 2004 14:16 ]

Hallo und DANKE für die schnellen Antworten!!!

Aber wenn ich z.B.:Einen Heizstrahler mit 2000W habe.

P = U x I
2000W = 220V x I
2000W = 230V x I

Ist jetzt nicht wegen der Spannungserhöhung mein Strom kleiner?
Und daher mein kWh verbrauch nicht gleich.

LG
Wolfgang


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1. Ja
2. nein, da die Leistungsangabe sich auf eine bestimmte Spannung bezieht.

Bei 220 V zieht der Heizstrahler 9,09 A was einem Widerstand von 24,2 Ohm entspricht.

Der Widerstand verändert sich als einzigstes nicht.

Bei 230 V und 24,2 Ohm hast du einen Strom von 9,5 A
was einer Leistung von 2186 Watt ergibt.


123abc

Ein Ohmscher Vebraucher, wie es dein Heizstrahler ist, besteht aus einem Widerstand. Dieser bestimmt dann den fließendem Strom nach I=U/R. Wenn nun die Spannung erhöht wird, fließt auch ein im gleichen Verhältnis größerer Strom.
Und da die Leistung das Produkt aus Strom und Spannung ist, ergibt sich soga ein quadratischer Anstieg der Leistung.

Heißt also, der Aufdruck auf dem Typenschild stimmt halt nicht mehr, weil er auf 220V-Betrieb ausgelegt war. Ist aber nicht weiter schlimm, die paar mehr Volt/Watt sollten noch keine Problem für das Gerät dartellen.

Anders sieht's aus bei Motoren, da die immer (in gewissen Grenzen natürlich) die Leistung an der Welle abgeben die auch gefordert wird, somit sinkt dann halt die Stromaufnahem ein wenig und der Leistungsumsatz bleibt gleich.

Aber auch bei den Heizgeräten bleibt der Stromvebrauch für eine bestimtme Aufgabe - z.b. 10 Lier Wasser auf 60° bringen - gleich, da nun durch die höhere Leistung das Wasser schneller heiß ist und dementsprechend kürzer der Strom fließt.