Zündspule selber bauen? Ionenstrommessung

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Autor
Zündspule selber bauen? Ionenstrommessung

    







BID = 1074872

Corradodriver

Schreibmaschine



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Hallo Leute,

ich stehe grad wieder vor einem Rätzel/Problem, welches gelöst werden will.
JA... Die Forenregeln sind mir bekannt! Ich habe beim Verfassen dieses Textes die Fette Schrift über dem Texteingabefenster gelesen, und auch verstanden. Ja, es geht um Autos und auch um Hochspannung... Trotzdem schreibe ich den Tread hier mal, da es nicht um irgendwelche Bastelein geht, sondern um angewandte Messtechnik.

Thema ist hier die Klopferkennung beim Otto/Verbrennungsmotor durch Ionenstrommessung. Dabei wird beim Zünden ein Kondensator geladen, der nach dem Zünden als Energielieferant für die Meßspannung genutzt wird. wir haben hier eine Schaltung gefunden, die in die Masseleitung moderner elektronisch angesteuerter Einzelzündspulen gesetzt wird. Diese Schaltung wurde ausgiebig und mit positiven Ergebnis getestet und funktioniert zur vollen zufriedenheit.

Problem an der Sache: Die Schaltung funktioniert nur an modernen elektronischen VERTEILERLOSEN Zündanlagen!
Jetzt wollen wir aber auch an älteren Motoren diese Art der Klopferkennung realisieren.
Problem 1: Die Unterbrechung der Schaltung im Messbetrieb durch den sich weiter drehenden Verteilerfinger des Zündverteilers. (Ließe sich ggf. mit einer Hochspannungsdiode in der Zündleitung zwischen Aus- und Eingang des Zündverteilers lösen)
Das weit aus größere Problem: Die Zündspulen sind zu 99,8% in Sparschaltung gewickelt. Sprich Dreipolig. Für die Schaltung benötigen wir allerdings eine Spule, in der Primär- und Sekundärwicklung von einander getrennt sind, da sonst die Meßspannung abgeleitet wird.
Diese, um flexibel zu sein, idealer Weise als 6/12V-Zündspule.

Ist ggf. bekannt, ob es eine Zündspule gibt, an der ab Werk alle vier Pole getrennt raus geführt sind?

Könnte man ggf. ne Zündspule öffnen und umbauen? Sprich, die Verbindung trennen und getrennt nach außen führen?

Oder bleibt nur das selber wickeln solch einer Spule?

Grundsätzlich gehts um die Abstimmung alter Vergasermotoren in Oldtimern.

MFG Andy

_________________
MFG Andy

BID = 1074881

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13359
Wohnort: Tal der Ahnungslosen

 

  


Zitat :
Corradodriver hat am  7 Dez 2020 22:11 geschrieben :

Grundsätzlich gehts um die Abstimmung alter Vergasermotoren in Oldtimern.


Das haben früher Schrauber die was konnten nach Gehör/Gefühl/Erfahrung und vielleicht noch mit nem Abgastester gelöst.
Und vor noch nicht allzulanger Zeit reichte zur Klopferkennung ein einfacher Piezo.Bessere Varianten hatten für jeden Zylinder einen.
Warum willst du das jetzt unbedingt hochelektronisch lösen?
Vergaser einstellen ist doch kein Hexenwerk.
(gut,mehrfach Vergaseranlagen syncronisieren manchmal schon)
Aber die Oldtimer sind doch bisher auch ohne deine "Optimierungen" gelaufen,oder nicht?
Man(n) kann alte Motoren nämlich auch zu Tode optimieren...


_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

BID = 1074886

perl

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Wohnort: Rheinbach


Zitat :

Könnte man ggf. ne Zündspule öffnen und umbauen? Sprich, die Verbindung trennen und getrennt nach außen führen?

Oder bleibt nur das selber wickeln solch einer Spule?
Vergiss es.
Da ist wegen der Hochspannungsfestigkeit alles vakuumvergossen.

Geeignete Zündspulen bekommst du evtl bei Saab. Die hatten vor Jahren mal bei Serienfahrzeugen etwas mit Ionenstrommessung gemacht, und ich hatte auch Unterlagen darüber. Ich finde sie nur nicht mehr.
Auf jeden Fall sind das aber Spulen für Hochspannungs-Kondensatorzündungen (Thyristorzündungen), die man mit mit Unterbrecherzündungen (auch Transistorzündungen) nicht verwenden kann, weil diese Spulen praktisch keine Energie im Magnetfeld speichern.


BID = 1074891

Corradodriver

Schreibmaschine



Beiträge: 1127
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[quote]
Kleinspannung schrieb am 2020-12-07 23:11 :

Zitat :


Das haben früher Schrauber die was konnten nach Gehör/Gefühl/Erfahrung und vielleicht noch mit nem Abgastester gelöst.
Und vor noch nicht allzulanger Zeit reichte zur Klopferkennung ein einfacher Piezo.Bessere Varianten hatten für jeden Zylinder einen.
Warum willst du das jetzt unbedingt hochelektronisch lösen?
Vergaser einstellen ist doch kein Hexenwerk.
(gut,mehrfach Vergaseranlagen syncronisieren manchmal schon)
Aber die Oldtimer sind doch bisher auch ohne deine "Optimierungen" gelaufen,oder nicht?
Man(n) kann alte Motoren nämlich auch zu Tode optimieren...


Stethoskop und Klopfsensor sind durchaus bekannt, aber zu ungenau. Kumpel von mir fährt mit seinen alten 1800er Lada Ralley und will da das letzte Quäntchen raus holen. Über Sinn und Unsinn will ich da mit Ihm nicht streiten, er hat da seinen eigenen Kopf.

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MFG Andy

BID = 1074904

Kleinspannung

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Beiträge: 13359
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Zitat :
Corradodriver hat am  8 Dez 2020 09:45 geschrieben :


Stethoskop und Klopfsensor sind durchaus bekannt, aber zu ungenau.

Dein Kumpel weiß aber schon,das ein Vergaser reine Mechanik ist?
Da kannst du eh nur auf einen momentanen Zustand einstellen.
Das kann beim nächsten Sprung über den Hügel oder 10° mehr Temperatur schon ganz anders aussehen.
Korrekte Gemischzumessung in allen Lebenslagen und Betriebszuständen hat mit einem Vergaser noch nie zu 100% funktioniert.
Sonst wären die Dinger nämlich nicht ausgestorben...

_________________
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(Albert Einstein)

BID = 1074922

perl

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Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Korrekte Gemischzumessung in allen Lebenslagen und Betriebszuständen hat mit einem Vergaser noch nie zu 100% funktioniert.
Sonst wären die Dinger nämlich nicht ausgestorben..

Das Problem der stöchimetrischen Gemischbildung sollte ja mit der Regelung über die Lambdasonde behoben sein, und leanen oder auffetten ist wegen der Abgasgesetzgebung wohl auch nicht mehr möglich.
Bleibt bei nicht aufgeladenen Motoren wohl nur Drehzahl und der Zündzeitpunkt an denen man noch Optimierungen vornehmen kann.

Ich bin auch nicht sicher, ob Vergasermotoren wirklich tot sind, zumal vor noch nicht langer Zeit durch die Presse geisterte, dass direkt einspritzende Benzinmotoren schlechtere Abgaswerte hätten als selbst Diesel.


BID = 1074923

Ltof

Inventar



Beiträge: 9332
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Zitat :
perl hat am  8 Dez 2020 17:16 geschrieben :

Das Problem der stöchimetrischen Gemischbildung sollte ja mit der Regelung über die Lambdasonde behoben sein...

Und das sogar mit Vergaser. In der Übergangszeit mit den ersten Kats gab es Nachrüstsätze mit geregeltem Vergaser. Der wurde einfach zu fett eingestellt und bekam geregelt Nebenluft spendiert.

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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

BID = 1074925

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Problem der stöchimetrischen Gemischbildung

Sollte natürlich stöchiometrischen heissen.

BID = 1074930

Corradodriver

Schreibmaschine



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Zitat :
perl hat am  8 Dez 2020 04:36 geschrieben :


Vergiss es.
Da ist wegen der Hochspannungsfestigkeit alles vakuumvergossen.


Ich will mal hier nochmal ansetzen. Sind die alten Spulen aus den 60/70er Jahren ggf. noch mit Teer oder anderes Hitzelösliches Gedöns vergossen? Dann könnte man sich ja vielleicht dran wagen. Mehr als nen Fehlschlag erleiden kann man ja nicht.
Anderseits kann ich mich an die alten Schwunglicht-Magnetzünder an den alten Moppeds erinnern, die die Zündspule auf der Unterbrecherplatte hatten. Diese waren 100%tig nur gewickelt und nicht vergossen, sind bei zu großer Funkenstrecke aber auch durchgeschlagen.

Also so ganz ad Acta legen will ich die Idee noch nicht. Irgendwo denk ich da auch noch n bissl an ne Teslaspule.


Zitat :

Geeignete Zündspulen bekommst du evtl bei Saab. Die hatten vor Jahren mal bei Serienfahrzeugen etwas mit Ionenstrommessung gemacht, und ich hatte auch Unterlagen darüber. Ich finde sie nur nicht mehr.


Werd ich mich mal Schlau machen, ob sich da was findet.


Zitat :

Auf jeden Fall sind das aber Spulen für Hochspannungs-Kondensatorzündungen (Thyristorzündungen), die man mit mit Unterbrecherzündungen (auch Transistorzündungen) nicht verwenden kann, weil diese Spulen praktisch keine Energie im Magnetfeld speichern.

Naja,... is doch eigentlich nur ne Frage, wie man das Unterbrechersignal nutzt und ggf. umwandelt. Wenn ich das richtig aufn Plan habe, müsste man dann "nur" den Kondensator abklemmen, und das Taktsignal vom Unterbrecher negieren. Dann müsste man doch mit ner "Elektronikzündung" arbeiten können.

Was die ganze Messerei angeht, gibts ja nocht mehr Möglichkeiten, im Betrieb ne Zustandsbeschreibung des Motors zu erhalten. Lambadasonde, Winkelmarkengeber und Abgastempsensoren sind da nur einige Sachen. Das mit der Ionenstrommessung hat sich aber als sehr praktikabel rausgestellt und sehr gute Ergebnisse erbracht. Deshalb wollten wir auf der Basis weiter arbeiten. Vorteil an der Sache wäre, mann könnte sie auch an den "Joungtimern" aus den 90ern nutzen, wo die ersten Versuche mit geregelter Einspritztechnik gemacht wurden. Somit wäre das ganze Spektrum an Verbrennungsmotoren abgedeckt.

MFG Andy


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MFG Andy



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Corradodriver am  8 Dez 2020 18:58 ]

BID = 1074933

Onra

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Beiträge: 2488


Zitat :
Kleinspannung hat am  7 Dez 2020 23:11 geschrieben :

Das haben früher Schrauber die was konnten nach Gehör/Gefühl/Erfahrung und vielleicht noch mit nem Abgastester gelöst.


Früher stand auch in der Betriebsanleitung wie man das Ventilspiel einstellt, heutzutage ein Warnhinweis, dass man nicht aus der Batterie saufen soll.

Onra

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+racer+

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68Andy

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Eine Teslaspule ist nicht wirklich mit einer Zündspule zu vergleichen- Stichwort Eisenkern, Betriebsfrequenz....


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Corradodriver

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Zitat :
+racer+ hat am  8 Dez 2020 21:46 geschrieben :



https://www.ebay.de/itm/DELPHI-Zuen.....75.c1


Hm... Den Wink mit dem Zaunpfahl hab ich verstanden...
Die Idee ist nicht schlecht. Eine mit dem System funktionierende moderne Zündspule einfach auf den Zündverteiler geklickt... Muss ich mal sehen, wie sich das macht.
Wäre natürlich trotzdem noch schon, wenn man noch ne Lösung für 6V-Systeme findet.

MFG Andy

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