Ermitteln der Akkulaufzeit bei USV Anlagen

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Autor
Ermitteln der Akkulaufzeit bei USV Anlagen

    







BID = 1055615

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9269
Wohnort: Alpenrepublik
 

  


Ich repariere immer wieder USV Geräte. Bei Produkten von APC reicht meist der Tausch der Akkus und eine Runtime Calibration. Gelegentlich muß ich auch die Batteriekonstante im Prom patchen.

Ein Problem beschäftigt mich jedoch von Anfang an:
Wie kann ich die zu erwartende Laufzeit der Akkus, nach der Kapazität dessen und ohmscher Last bestimmen?

Der Tiefentladeschutz und die damit einhergehende Abschaltung ist bei nahezu jedem Gerät unterschiedlich, was auf eine "schnell-schnell" Einstellung ab Werk hindeutet. Auch die Wandlerverluste sind unterschiedlich.








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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

BID = 1055625

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Wie kann ich die zu erwartende Laufzeit der Akkus, nach der Kapazität dessen und ohmscher Last bestimmen?
Dafür dürfte es kein Universalrezept geben.
Normalerweise steigt der Innenwiderstand der Zellen mit der Entladungstiefe und durch Alterung.
Zum großen Teil werden diese Eigenschaften von der Chemie der Zelle aber auch von der Konstruktion und Temperatur abhängen.

Im Gegenzug haben die Wandlerschaltungen einen negativen Innenwiderstand, da sie ja trotz fallender Batteriespannung eine konstante Leistung abgeben müssen.

Daraus resultiert ein bistabiles Verhalten, und aus den U/I-Kennlinien von Akku und Wandler kann man den Punkt bestimmen, wo die Sache kippt und auch ohne Schutzschaltungen schlagartig "das Licht ausgeht".


BID = 1055629

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9269
Wohnort: Alpenrepublik

Ja genau. So sehe ich das auch. Der negative Innenwiderstand des Wandlers und dessen laufende Anpassungen an den Innenwiderstand der Akkus lässt sich am Speicherinhalt des Prom's erkennen. APC nennt das "Batteriekonstante".

Ich bin dabei eine Tabelle anzulegen, wie lange die Überbrückungszeiten bei unterschiedlichen Lasten sind. Die Messtwertaufnahme ist aber recht aufwendig und lästig da immer wieder der Akku neu geladen werden muß.

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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

BID = 1055638

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Die Messtwertaufnahme ist aber recht aufwendig und lästig da immer wieder der Akku neu geladen werden muß.
Auch wird der Akku dadurch ja nicht gerade besser.
Außerdem hat die Temperatur einen sehr starken Einfluß auf die Leitfähigkeit des Elektrolyten.


Zitat :
Der negative Innenwiderstand des Wandlers und dessen laufende Anpassungen an den Innenwiderstand der Akkus lässt sich am Speicherinhalt des Prom's erkennen. APC nennt das "Batteriekonstante".
Frei nach McMurphy: Alle Konstanten sind variabel.

In diesem Zusammenhang fällt mir aber noch ein, dass bei Bleiakkus die Ruhespannung einen Hinweis auf die verfügbare Kapazität geben kann.
Dort wird ja während der Entladung Schwefelsäure in den Platten gebunden, wodurch die Säurekonzentration im Elektrolyten abnimmt.

Dadurch erhöht sich nicht nur der Innenwiderstand, sondern auch die Ruhespannung des geladenen Akkus sinkt ab.

Das Gleiche passiert aber auch durch die verschleissbedingte Sulfatierung der Platten. Auch dadurch sinkt die Säurekonzentration und in der Folge die Spannung, weil die im kristallinen Bleisulfat gebundene Schwefelsäure nicht mehr an den elektrochemischen Vorgängen teilnimmt.

Besser als eine Spannungsmessung funktioniert allerdings die bei grossen
Bleiakkus wohl immer noch übliche Messung der Säuredichte mit dem Aräometer, denn im Gegensatz zur Leerlaufspannung kann man die Säuredichte auch bei einer in Betrieb befindlichen Zelle bestimmen. Auch hierbei muss man selbstverständlich die Temperatur der Suppe berücksichtigen.



BID = 1055645

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9269
Wohnort: Alpenrepublik

Ich habe noch herumgesucht und eine Verschlechtbesserung entdeckt.
Neben dem üblichen blabla in den neumodischen "Datenblättern" hat man auf Kennlinien gleich verzichtet.
Ein älteres DB hat diese aber drinnen.

Das scheint wohl wieder eine Vorgabe von den Marketingdeppen zu sein, die möchlichst viel von ihren Kram verscheuern möchten. Der für Techniker interessante Teil wird einfach weggelassen. (Datenblatt, Seite2)

Der Oberknaller und größte Frechheit ist im zweiten Dokument der Hinweis auf Seite4 unter dem Punkt Wartung, daß ein Gerät bei dem der Akku gewechselt werden soll UNTER KEINEN UMSTÄNDEN zum Händler (auch keine Fachwerkstatt?) gebracht werden darf.
Wer sind den diese Dorfdeppen, daß wir uns vorschreiben lassen müssen wo was repariert wird?


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[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 16 Sep 2019 13:27 ]

BID = 1055649

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Der Oberknaller und größte Frechheit ist im zweiten Dokument der Hinweis auf Seite4 unter dem Punkt Wartung, daß ein Gerät bei dem der Akku gewechselt werden soll UNTER KEINEN UMSTÄNDEN zum Händler (auch keine Fachwerkstatt?) gebracht werden darf.
Wer sind den diese Dorfdeppen, daß wir uns vorschreiben lassen müssen wo was repariert wird?
Vermutlich hat das mit der Elektroschrottlotterie (EAR) zu tun.
Wenn der Hersteller ein eigenes Rücknahmesystem nachweist, braucht er m.W. nicht daran teilzunehmen und spart sich die unverschämten Verwaltungsgebühren in jedem einzelnen Staat der EU.
Ansonsten würde ich diese Sache hanseatisch pragmatisch angehen: Gar nicht drum kümmern, nicht mal ignorieren.

Ein Ärgernis ähnlicher Art war ja die Versorgung mit KFZ-Ersatzteilen. Hier hatten die KFZ-Hersteller zur Sicherung ihrer Pfründe den Designschutz entdeckt um Nonames vom Markt fernzuhalten und überhöhte Preise durchzusetzen.
Mittlerweile hat dieses Hindernis aber Lücken bekpommen: https://www.gva.de/aktivitaeten/des.....e.php


Insgesamt scheint sich also etwas zu tun, was diesen Teppichhändlern nicht gefällt:
https://weact.campact.de/petitions/recht-auf-reparatur

BID = 1055803

Tom-Driver

Inventar



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Offtopic :
@nabruxas, ich muss mich doch sehr wundern.

Im Fred-Titel ist noch die Rede von "USV Anlagen".
Da denke ich doch gleich in den mir bekannten Dimensionen. (ohne gleich an User Fentanyl zu denken!)

Doch dann postest Du 2 Datenblätter aus der "Spielzeugkategorie"...!
Kein Wunder, wenn es da mit der Berechenbarkeit der Notfall-Akku-Laufzeit hapert.

Ich dachte eigentlich, Du meintest in etwa so eine einfache USV: LINK



P.S. Bei dieser einfachen USV kann ich es verstehen, wenn sie nicht an den Händler zurückgeschickt werden soll.
Bei ungefähr einer Tonne Gewicht ist das mal eben nicht ganz so schnell gewuppt...!

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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tom-Driver am 21 Sep 2019 20:59 ]

BID = 1055807

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9269
Wohnort: Alpenrepublik

@Tom:
Naja, ich repariere die Geräte die die Kunden anschleppen. In diesem Fall war es sogar ein EDV Händler der ziemlich gut bescheid weiß.
Ich habe ihn auch darauf angesprochen. Die Teile stehen jeweils in einem Etagenverteiler. Sie versorgen nur jeweils einen 16 Port Switch.
Dafür sind diese ganz ok.

Ich repariere aber Wandler nur bis ca. 5 kVA. Darüber hinaus habe zu großen Respekt vor den Akkupacks, deren Zwischenkreisspannung und Leistung. Irgendwie hänge ich doch am Leben und bin ein Feigling.

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