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Gelöste Glaswolle-Fasern in der Raumluft |
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BID = 930339
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Hallo,
bei Bekannten von mir wird nach einem Wasserschaden eine Estrichtrocknung durchgeführt.
Dazu wird der Boden angebohrt, durch den Estrich bis zur Dämmung.
In das Loch kommt ein Schlauch, und da bläst ein Heizgebläse rein.
In den Raum kommt noch ein Lufttrocknungsgerät, so zieht man die Feuche raus.
Jetzt ist die Dämmschicht dort Styropor und Glaswolle (70er Jahre).
Ich habe gesehen, dass am Rand (Fußbodenleisten wurden ringsum entfernt) an einigen Stellen der Wind hochpfeift und sich Fasern der Glaswolle auf dem Boden gesammelt haben.
Wie ist das gesundheitlich einzuschätzen? Immerhin muss die Trocknung mehrere Wochen laufen. Der Raum wird in der Zeit aber nicht bewohnt, aber natürlich nicht hermetisch vom Rest der Wohnung getrennt.
Von der Trocknungsfirma gab es dazu keine Auskunft.
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"Gestern gings noch, da kann net viel sein" |
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BID = 930340
prinz. Moderator
Beiträge: 8933 Wohnort: Gifhorn und Wolfenbüttel
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Alles was Du einatmen kannst ist Gesundheitsbedenklich
selbst Mehl - als Brot nicht aber nicht Umsonst bekommen Bäcker ne Staublunge.
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Nur für nicht Mutige
1.Freischalten
2.Gegen Wiedereinschalten sichern
3.Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4.Erden und kurzschließen
5.Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken |
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BID = 930355
TF_tronikfan Stammposter
Beiträge: 372 Wohnort: Stuttgart
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Gesetzlivch bietet sich
Zitat :
| Chemikaliengesetz (ChemG),
Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)
Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS).
Chemikalienverbotsverordnung der Gefahrstoffverordnung |
an.
Neuere Mineralwollen sind nicht als krebserzeugend eingestuft, jedoch ist die spezielle Verwendung zu beachten.
In Bayern ist das Umweltamt da durchaus gut:
Umweltamtbeschreibung
Im ersten Schritt würde ich Verbindung mit der Versicherung suchen, ob die einen Sachverständigen schicken oder ob Du selbst einen beauftragen sollt.
Gruß
tf
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BID = 930376
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Es gibt auch Firmen, die mit Unterdruck trocknen. Das funktioniert wunderbar (ich habs im eigenen Keller erlebt). Da wird mit einem Seitenkanalverdichter Luft rausgesaugt (getrocknete Frischluft zieht durch die abmontierten Sockel in die Dämmschicht). Im Raum werden normale Lufttrockner eingesetzt. Die Abluft wird dabei durch ein Filtersystem gut gefiltert.
Das ist eine Technik, die man vor allem einsetzt, wenn mit Schimmelbefall getrockent werden muss, weil man damit die Schimmelsporen nicht in der Raumluft verteilt.
Viele Grüße
Bubu
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BID = 930414
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Auf meinen Rat wurde bei der Sanierungsfirma reklamiert,
es wird jetzt auf Unterdrucktrocknung mit Staubfilter umgebaut. Danke für Eure Tips.
Es ist übrigens Glaswolle aus den 70ern, also wohl noch weniger gesund als die Heutige.
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"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
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BID = 930417
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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BID = 930465
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Habe ich gelesen, habe aber auch erwartet, dass eine Wasserschaden-Fachfirma das richtige tut. Dass Glaswolle vorhanden ist, wurde beim Bohren ja festgestellt.
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"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
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BID = 931069
2N3055 Schreibmaschine
Beiträge: 1383 Wohnort: Sulzbach (Ts.)
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Das klingt bzw. klang übel.
Die Zusammensetzung von Glasfasern wurde Mitte der 90er Jahre verändert Zu dem Zeitpunkt wurde die sogenannte KI40-Faser eingeführt, die eine bessere Biolöslichkeit aufweist. Die cancerogene Wirkung bei solchen lungengängigen Fasern beruht wohl überwiegend auf mechanischer Reizung des Gewebes, daher sind Fasern, die sich schneller auflösen, ungefährlicher.
Ältere Fasern sind leider beständiger, allerdings auch beständiger gegen Durchfeuchtung.
Kritisch sind Fasern immer, wenn das Längen-Durchmesserverhältnis über 5 liegt und sie lungengängig sind.
Richtig trocken wird man das Material nach dem Wasserschaden allerdings wohl nie mehr bekommen, schätze ich.
Möglicherweise steht das alles auch bei Wikipedia, das habe ich aber nicht durchgelesen.
Trotzdem würde ich auch heutiges Glasfasermaterial nur mit gutsitzender Maske verarbeiten.
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Wo kommt nur dieses "eingeschalten" her, aus Neufünfland?
Entweder "einschalten" oder "eingeschaltet"!
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