Suche Präzisionswiderstand für extreme Bedingungen

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Autor
Suche Präzisionswiderstand für extreme Bedingungen
Suche nach: präzisionswiderstand (11)

    







BID = 920230

voltmeter2012

Gerade angekommen


Beiträge: 15
Wohnort: stuttgart
 

  


Hallo zusammen!

wie der Titel schon sagt bin ich auf der Suche nach einem Präzisionswiderstand für Referenzmessungen der größer ist als 100kOhm. Es gibt bei Mouser und Farnell unzählige davon mit zum Teil sehr niedrigen Toleranzen von bis zu 0.01% des Nennwerts

Problem dabei: Die Herstellergarantie gilt nur bis -55°C. Da wir beabsichtigen bei Temperaturen zwischen -272°C und -270°C zu messen sind diese Widerstände für unsere Anwendungen nicht zu gebrauchen.

Zudem sollte der Widerstand möglichst niedrige Induktivitäten haben um in Magnetfeldern von einigen Tesla messen zu können. Bisher verwenden wir 100kOhm Dünnfilm-Widerstände mit 5% Messtoleranz.

Kennt jemand einen Hersteller der Widerstände für derartige Anwendungen vertreibt?

BID = 920234

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Zudem sollte der Widerstand möglichst niedrige Induktivitäten haben um in Magnetfeldern von einigen Tesla messen zu können. Bisher verwenden wir 100kOhm Dünnfilm-Widerstände mit 5% Messtoleranz.
Nicht nur die die Induktivität dürfte da zum Poblem werden, sondern auch der Hall-Effekt, der zu Widerstandsänderungen führt.
Die Materialien für derartig hohe Widerstandswerte sind ja oft Halbleiter mit all ihren Besonderheiten.

Kannst du nicht den tatsächlichen Widerstandswert extern messen, evtl. mit Hilfe eines Relais?

Andererseits: wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall ...
Vielleicht kann man diese störenden Effekte sogar sinnvoll benutzen.

BID = 920251

voltmeter2012

Gerade angekommen


Beiträge: 15
Wohnort: stuttgart

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Idee ist nicht schlecht, allerdings sind unsere Messungen extrem störanfällig gegen Spannungsspitzen wie sie etwa bei Schaltvorgängen entstehen.

Eventuell besteht die Möglichkeit einer Eichmessung, unsere Zuleitungen von 100Ohm sollten eine fehlerfreie Vierpunktmessung zulassen. Damit hätte man zumindest eine grobe Referenz, hohe Toleranzen können aber natürlich auch hier immer noch drin sein...

Ansonsten hab ich diesen Widerstand gefunden:

http://www.vishay.com/product?docid=60057

Nichtmagnetisch und bis auf 0.1% präzise. Zu dem Problem mit den tiefen Temperaturen konnte mir auch der Hersteller keine Auskunft erteilen. Aber es ist zumindest schon mal ein Anhaltspunkt

BID = 920307

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Nichtmagnetisch und bis auf 0.1% präzise.
Stört dich denn ein eventueller Ferromagnetismus des Bauteils?
Bei einigen Tesla ist das Material ja mit Sicherheit magnetisch restlos gesättigt, und überhaupt rühren die magnetischen Eigenschaften der SMD-Widerstände nur von einer Nickelschicht *) an den Kontakten her.
Der Temperaturbereich -55..+125°C ist nichts anderes als der so genannte militärische Temperaturbereich.
Damit ist nicht gesagt, daß dort Schluß ist, aber noch weitere Umgebungstemperaturen interessieren normalerweise kaum jemanden.

Kannst du bei so tiefen Temperaturen und starken Magnetfeldern nicht etwas mit Quanten-Hall-Bauteilen anfangen?
Die von-Klitzing-Konstante beträgt ja gerade 25,... kOhm und vier davon etwas über 100k. Noch präziser geht es doch gar nicht.
Allerdings pflege ich nicht mit flüssigem Helium herumzupanschen und daher kenne ich mich da nicht besonders gut aus.
Wahrscheinlich bekommst du solche Bauteile auch nicht beim Elektroniktrödel um die Ecke **), aber vielleicht hat die PTB, NIST oder Fraunhofer so etwas im Schmuckkästchen.

*) In dem verlinkten Datenblatt als "Barrier-Layer" bezeichnet. In anderen Datenblättern steht dort "Nickel Sperrschicht".

**) Unmöglich ist das aber nicht.
Kürzlich wurden einige Trays mit ICs, die speziell für einen Detektor bei CERN entwickelt wurden, bei IBäh verhökert.

P.S.:
Vishay bietet auch die von der ESA qualifizierten Präzisionswiderstände der Baureihe PHR an, die für -65°C..+155°C spezifiziert sind. http://www.vishay.com/docs/53037/phr.pdf
Unter anderem werden da Widerstandsänderungen von typisch +/- 0,015% nach 500 Zyklen von -55°C bis +125°C genannt.
Ich möchte annehmen, daß die sich auch bei noch tieferen Temperaturen gut benehmen.
Diese Widerstände enthalten aber die erwähnte Nickelschicht.
Nach Preisen hab ich lieber nicht geschaut...

P.P.S.:
Weitere Unterschiede gibt es beim Widerstandsmaterial.
Bei den von dir gefundenen PNM ist es Tantalnitrid, bei den PHR ist NiCr, das zwar einen sehr geringen Tk des Widerstands hat, aber wegen seiner hohen Thermospannung bekanntlich auch für Thermoelemente verwendet wird.

Im Gegenzug wird Tantalnitrid möglicher Weise sogar supraleitend.
Das hängt natürlich auch von der Stärke des Magnetfeldes ab.

Bei Präzisionsmessungen sollte man also auch ein Auge auf den Seebeck-Effekt haben, falls ein Temperaturgradient entlang des Widerstands existieren kann.
Leider steht darüber nichts in den Datenblättern.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 12 Mär 2014  3:41 ]

BID = 920351

voltmeter2012

Gerade angekommen


Beiträge: 15
Wohnort: stuttgart

Vielen Dank für die nützlichen Infos, ich schau mir gerade mal dieses Manual an das du da geschickt hast...

=> Kannst du bei so tiefen Temperaturen und starken Magnetfeldern nicht etwas mit Quanten-Hall-Bauteilen anfangen?

Die Idee ist sehr gut, allerdings scheitert dieses Vorhaben wiederum daran, dass sich der Widerstand im Magnetfeld sprunghaft ändert. Damit müsste man den Strom dann wieder als Funktion des Magnetfelds auffassen.

=> Stört dich denn ein eventueller Ferromagnetismus des Bauteils?

ja und nein, letztlich kann die Suszeptibilität des Materials immer eine Rolle spielen, man macht sich dieses Signal bei SQUID-Interferometern ja sogar zunutze um Temperaturen präzise zu bestimmen.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass es aufgrund der Gegebenheiten keinen "einfachen Widerstand" gibt. Es bleibt also nichts anderes übrig als den Widerstand für bestimmt definierte Magnetfelder und Temperaturen zu untersuchen.

Wichtig ist einzig und allein, dass eine gewisse Widerstandsnorm erhalten bleibt. Nichtlineare I-V-Kennlinien wären schlecht für uns da wir dann den Stromfluss beim Anlegen der Vorspannung kontinuierlich verändern.

Mein Betreuer meinte, dass bereits an solchen Eichmessungen gearbeitet wurde. Ich find das nur in sofern schade, dass es sehr aufwendig ist und das Problem ohne einen kommerziellen Mehraufwand nicht trivial zu lösen ist...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: voltmeter2012 am 12 Mär 2014 13:16 ]


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