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Modellbahnmotor neu wickeln? |
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BID = 916144
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Soooo, neuer Tag, neues Problem, neue Frage....
Hab hier nen alten Gleichstrommotor/Antrieb einer Modellbahn aus den 50er Jahren.
Bild eingefügt
Leider hat dieser Motor die dumme angewohnheit, VIEL zu schnell zu laufen.
Ich sags mal so, die Drehzahl könnte auf 1/3tel gesenkt werden, und dann wäre die Lok immer noch zu schnell.
Die Lok einfach mit weniger Spannung zu betreiben, ist leider nicht Zielführend, weil die Beleuchtung von Lok und Wagen dann quasi aus bleibt. Halbwellensteuerung ist also keine Alternative, genauso wie ein Vorwiderstand. Der bräuchte mind. 5 Watt, dafür ist in der Lok aber kein Platz.
Deshalb bin ich auf die Idee gekommen, ob man nicht den Motoranker "umwickeln" könnte. Quasi nen anderen Draht für mehr Drehmoment bei weniger Drehzahl und gleicher Stromaufnahme...
Möglich? Wenn ja, wie?
MFG Andy
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MFG Andy |
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BID = 916146
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12742 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| Quasi nen anderen Draht für mehr Drehmoment bei weniger Drehzahl und gleicher Stromaufnahme...
Möglich? | Nein. Die Drehzahl eines Gleichstrommotors hängt nicht vom Durchmesser der Wicklungsdrähte ab, sondern von der gesamten Konstruktion.
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber. |
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BID = 916148
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Schade, wäre auch zu einfach gewesen...
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MFG Andy
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BID = 916155
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Und warum versorgst du den Motor nicht über eine PWM?
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 916161
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Weil ich gern den originalen Regeltrafo aus den 60ern weiter nutzen würde....
Was mich jetzt n bissl irretiert, ist eine Aussage in einem anderen Forum zur gleichen Frage...
Zitat :
| Natürlich kannst du auch bei einen Bürstenmotor durch eine andre Wicklung die Drehzahl ändern - und damit Dremoment und Stromaufnahme. Zerleg den Motor einmal und schau ob der Rotor das zulässt. |
Zwei User, zwei Meinungen....da muss ich dann jetzt doch weiter hinterfragen, warum, oder warum nicht?!?!
MFG Andy
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MFG Andy
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BID = 916163
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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eine pwm mit 555 und geeignetem Mosfet und dein Problem ist gelöst. Den der Mosfet schaltet ja nur den Motorstrom ein und aus.
Das Umwickeln des Ankers ist ein heikles Thema und erfordert Sachkenntniss. Mit 95% Sicherheit geht das Schief.
Edit: Allerdings fährt dann Deine Lok nur in eine Richtung, da ja kein Umpolen des Motors möglich ist.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 2 Feb 2014 12:32 ]
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BID = 916170
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Die Lok einfach mit weniger Spannung zu betreiben, ist leider nicht Zielführend, weil die Beleuchtung von Lok und Wagen dann quasi aus bleibt. |
Weil du die Glühlämpchen für die niedrige Spannung nicht mehr bekommst?
Dann sind vielleicht LEDs die Lösung, u.U. mit einem der kleinen Spannungswandler, die den Betrieb an einer einzigen 1,2V Zelle ermöglichen.
Ansonsten geht das Umwickeln mit etwas feinmechanischem Gefühl schon. Das sind ja i.d.R. nur dreipolige Anker,und diese Motore laufen nicht sehr schnell.
Wenn du die Drehzahl auf 1/3 senken, bzw. die Betriebsspannung auf das 3-fache erhöhen willst, musst du die dreifache Windungszahl, bei entsprechend geringerem Drahtquerschnitt wickeln.
Achte auf den Windungssinn und verdrehe nicht den Kollektor gegenüber den Ankerpolen. Anschliessend die Wicklungen ggfs. lackieren, damit nicht einzelne Windungen durch die Fliehkraft heruntergerissen werden und den Motor blockieren.
Den Anker statisch auszuwuchten ist wahrscheinlich nicht nötig, aber schaden kanns nicht.
Es wird auch nicht schaden die alten Magneten wieder etwas aufzumöbeln.
Die heutigen Neodymmagneten sind so stark, daß man damit Ferritmagneten sogar umpolen kann. Die richtige Richtung ist, wenn sich die Magneten anziehen. Nicht andersrum versuchen, denn es ist fraglich, ob man einen einmal auf diese Weise veränderten Magnet wieder hinbekommt.
P.S.:
Zitat :
| Quasi nen anderen Draht für mehr Drehmoment bei weniger Drehzahl und gleicher Stromaufnahme... |
Auf die oben beschriebene Art kannst du die Betriebsspannung des Motors erhöhen, und die Stromaufnahme erniedrigen.
Mehr maximales Drehmoment bekommst du so nicht, denn das ist i.W. durch die Stärke der Magnetfelder festgelegt.
Wenn du es schaffst (vermutlich aber nicht) wesentlich stärkere Magnete einzubauen, sinktl, auch ohne Umwickeln, die Drehzahl bei gleicher Spannung und das Drehmoment steigt.
Außerdem wird der Wirkungsgrad des Motors dadurch insgesamt etwas besser.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 2 Feb 2014 13:25 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 2 Feb 2014 13:27 ]
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BID = 916180
Goetz Schreibmaschine
Beiträge: 1947 Wohnort: Dresden
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Ich verstehe Eines nicht: Der Motor/ Die Lok soll weiterhin mit dem originalen Regeltrafo betrieben werden.
War die schon immer soooviel zu schnell?
Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Eventuell liegt ja hier ein anderer Fehler vor, Perl schreibt ja:
Zitat :
| wesentlich stärkere Magnete ...sinkt auch ohne Umwickeln die Drehzahl bei gleicher Spannung und das Drehmoment steigt. |
Keine Ahnung in welcher Größenordnung...
Ich könnte mir auch vorstellen, daß der Motor einen Windungsschluß hat, und dadurch scneller dreht....
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BID = 916186
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Zitat :
| Weil du die Glühlämpchen für die niedrige Spannung nicht mehr bekommst? |
Ne...weil alle anderen Lämpchen auf dem Gleis dann genauso dunkel glimmen.
Und ALLE Lämpchen gegen welche mit weniger Spannung zu tauschen macht auch keinen Sinn, weil das die einzige Lok ist, die dermaßen rennt. Alle anderen laufen "normal" langsam. Wenn ich also die Lämpchen dann mit ner anderen Lok betreiben würde, oder mal zwei Loks auf dem selben Gleis, würden mir reihenweise die Lämpchen durchbrennen.
Auf die Lämpchen verzichten will ich aus Nostalgiegründen auch nicht, und Energie in Widerständen zu verbrennen bin ich auch kein Freund von.
@ Goetz
Zitat :
| Ich verstehe Eines nicht: Der Motor/ Die Lok soll weiterhin mit dem originalen Regeltrafo betrieben werden.
War die schon immer soooviel zu schnell? |
Ja, das ist auch das Problem. Viele der Loks sind dadurch nämlich in den letzten 60 Jahren beim spielen aus der Kurve geflogen, und haben deutliche Blessuren bis hin zum Kernschrott miterlebt. Ich bin froh, ein noch fast unbeschädigtes Modell hier zu haben. Auch ein Grund, warum ich sowenig wie möglich an der Lok ändern will.
Solch einen Anker bekommt man für die Lok überall hinterher geworfen, da spielts keine Rolle, wenn man nen Tauschanker mal falsch wickelt, oder der abraucht, solange das original in der Kiste liegt. So an sich sind die Unkaputtbar und schnell getauscht. Wäre daher für mich das kleinere Übel.
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MFG Andy
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BID = 916188
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| weil das die einzige Lok ist, die dermaßen rennt. |
Kann es sein, daß diese Lok für den Betrieb mit einer 4,5V Flachbatterie ausgelegt ist, während die anderen schon mit 12V Trafo liefen?
Zitat :
| Ich könnte mir auch vorstellen, daß der Motor einen Windungsschluß hat, und dadurch scneller dreht.... |
Nein, durch solch einen Schaden wird ein Motor nur langsamer.
Zitat :
| Solch einen Anker bekommt man für die Lok überall hinterher geworfen, |
Wenn das auch die 12V-Anker sind, brauchst du vielleicht gar nichts zu wickeln.
Die Unterschiede der Wicklung sollte man mit dem verstellbaren Augenmaß feststellen könnnen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 2 Feb 2014 16:39 ]
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BID = 916190
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Zitat :
| Kann es sein, daß diese Lok für den Betrieb mit einer 4,5V Flachbatterie ausgelegt ist, während die anderen schon mit 12V Trafo liefen? |
Ich kanns zwar nicht beschreien, aber ich möchte es eigentlich ausschließen. Die Lok wurde damals sowohl einzeln als auch im "Startset" angeboten, meines Wissens aber immer ohne beiliegende Stromversorgung.
Also nur nen Schienenkreis OHNE Trafo / Batteriefahrgerät.
Zitat :
| Nein, durch solch einen Schaden wird ein Motor nur langsamer. |
Würde sich auch nicht so recht decken mit der damals üblichen Stromaufnahme von rund 350mA.
Zitat :
| Wenn das auch die 12V-Anker sind, brauchst du vielleicht gar nichts zu wickeln. |
Wie gesagt, ich geh davon aus, das es den Motor nur in 12V-Version gab. Aber da hak ich an anderer Stelle nochmal nach, und frag ein paar Spezies in nem Modellbahnforum.
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MFG Andy
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BID = 916289
Wusel_1 Stammposter
Beiträge: 220
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Zitat :
Corradodriver hat am 2 Feb 2014 16:56 geschrieben :
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Zitat :
| Kann es sein, daß diese Lok für den Betrieb mit einer 4,5V Flachbatterie ausgelegt ist, während die anderen schon mit 12V Trafo liefen? |
Ich kanns zwar nicht beschreien, aber ich möchte es eigentlich ausschließen. Die Lok wurde damals sowohl einzeln als auch im "Startset" angeboten, meines Wissens aber immer ohne beiliegende Stromversorgung.
Also nur nen Schienenkreis OHNE Trafo / Batteriefahrgerät.
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Also doch eine 4,5V - Lok.Dann halte mal die 4,5V dran und du wirst sehen, dass die "normal" läuft.
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BID = 916296
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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NEEE!!! Hab nachgefragt...gabs definitiv nicht als Batterieversion!!!
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MFG Andy
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BID = 916297
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Sage nie nie Wenn du einen Anker für 12 Volt hast wechsle den doch mal probehalber.
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BID = 916374
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Verdammt!!!! Recht haste!!!
Ich denke mal ich hab den "Fehler" gefunden...
Hab heut mal beide Motoren zerlegt, weil ich die Anker gegeneinander tauschen wollte. Die sehen aber Identisch aus.
Bild eingefügt
Anders siehts bei den Motorgehäusen aus. Ich denke, das erklärt einiges!!!
Langsam laufender E44-Motor mit RINGMAGNET!!!
Bild eingefügt
Schnell laufender E44.5-Motor mit zwei Rechteckmagneten.
Bild eingefügt
Werde jetzt also ein weiteres Motorgehäuse mit Ringmagnet suchen....
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MFG Andy
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