Zitat :
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An einem Quarz-Pin kann man ganz normal die 3,6 MHz messen. Am anderen Pin jedoch gar keine Frequenz?!
An beiden Pins kann man auch eine Spannung von ca. 2,1V messen.
Am Pin ohne Frequenz scheint das auch nur ne normale Gleichspannung zu sein? |
Was nicht in dem Wiki Artikel steht: In dem IC befindet sich ein invertierender Verstärker, und gewöhnlich ist X1 sein Eingang X2 sein Ausgang.
Dazwischen liegt ein hochohmiger Widerstand, z.B. 1MOhm, der dafür sorgt dass der Verstärker, i.d.R. ist das kaum mehr als ein einzelner Transistor, in den linearen Bereich kommt.
Daher misst du auch etwa die halbe Speisespannung an den beiden Anschlüssen.
Früher musste man diesen Widerstand stets extern hinzufügen, heute ist er bei etlichen µC schon integriert.
Die HF liegt schon an beiden Pins an, und zwar gegenphasig, aber wenn du den Eingang des Inverters, der im µC eingbaut ist, antastest, belastest du den Oszillator so stark, daß die Schwingung abstirbt.
Damit der Quarz in dieser Schaltung schwingen kann, benötigt man außer dem invertierenden Verstärker auch die beiden Kondensatoren, typischerweise etwa 10..20pF.
Der Quarz selbst zeigt bei der Resonanzfrequenz induktives Verhalten und mit den beiden in Reihe geschalteten Kondensatoren ergibt sich daraus ein Schwingkreis.
Dadurch, dass man den Mittelpunkt der Kondensatoren erdet, schwingen beide Enden des Schwingkreises gegenphasig, und das ist genau das, was man braucht, damit sich durch den invertierenden Verstärker, der selbst ja eigentlich gar nicht schwingen möchte, eine positive Rückkopplung ergibt.