Verteidige Dein Netz

Im Unterforum Off-Topic - Beschreibung: Alles andere was nirgendwo reinpasst

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Autor
Verteidige Dein Netz

    







BID = 859945

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika
 

  


Moin!


Verlage wollen, dass Verlinkungen auf ihre Artikel/Erzeugnisse auf Suchmaschinen vergütet werden, da ja immerhin Inhalte der entsprechenden Werke mit dem Ergebnis angezeigt werden.

Meiner Ansicht nach ist diese Idee idiоtisch, und Google sieht das offenbar ähnlich.
Daher hier mal eine Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen: https://www.google.de/campaigns/deinnetz/

Wenn ich Inhalte suche, dann zu 99% via Google. An Googles Stelle würde ich also künftig Verlage einfach aussperren, die werden sich nach einem kurzen Zeitraum das Gesetz rückgängig gemacht wünschen, wenn die Besucherzahlen zurückgehen.

Die Journalisten werden davon eh nichts haben, auch wenn es gesagt wird; die Urheberrechte liegen natürlich bei den Journalisten, aber das Nutzungsrecht beim Verlag und damit hat sich das.


Das Suchmaschinen ihnen kostenlos Zuschauer/Leser liefern, scheinen sie nicht zu bedenken. Google müsste viel eher Geld verlangen, um die Ergebnisse überhaupt anzuzeigen; immerhin kostet jede Suchanfrage Google Geld.



_________________


[ Diese Nachricht wurde geändert von: DonComi am 27 Nov 2012 23:15 ]

BID = 860081

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Deine Darstellung ist so nicht zutreffend!

Zwar ist der betreffende Gesetzentwurf zum Leistungsschutzrecht grottenschlecht formuliert und sehr kritikwürdig, aber es geht dabei ausdrücklich NICHT um die Links an sich.
Die sind unstrittig (und mit einer Kostenpflichtigkeit oder Unterbindung würden sich die Inhalteanbieter nur selbst schaden).

Sondern darum, in welchem Umfang Suchmaschinen Textausschnitte der betreffenden Zielseiten AUF DER Suchergebnisseite gleich mit einblenden dürfen.
Und da ist es ME sehr wohl nachvollziehbar, daß dies nicht ohne Vergütung zulässig sein sollte.

BID = 860085

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika

Wieso, das hab ich doch so geschrieben:

Zitat :

da ja immerhin Inhalte der entsprechenden Werke mit dem Ergebnis angezeigt werden

(Also noch auf Seiten von z.B. Google, wo ein Link inkl. kurzem Ausschnitt des Inhalts dargestellt wird)

Versteht mich nicht falsch, auch ich bin dafür, dass jeder Urheber und Rechteinhaber seine Rechte uneingeschränkt geltend machen kann, aber dieser Gesetzesentwurf trägt nicht wirklich dazu bei (meiner Ansicht).

Also, aktuelles Problem: Google indiziert die entsprechenden Seiten (was diese Google ausdrücklich über die robots.txt erlauben!) und legt Teilkopien des Inhalts an, der bei einem Suchergebnis zusammen mit der Verlinkung dargestellt wird.
Nach deutschem Recht verstößt Google damit gegen das Gesetz, da es Inhalte Dritter ohne entsprechende Nutzungsrechte verbreitet.
Logische Konsequenz: Da die Verlage offenbar diese Nutzungsrechte nicht (kostenlos) einräumen wollen, muss Google damit aufhören, denn sonst riskierte man (berechtigte) Klagen.
An Googles Stelle würde vermutlich niemand dafür bezahlen und die Verlage aus dem Algorithmus schmeißen.

Übrigens betrifft dieses Problem theoretisch auch andere Bereiche, denn auch von anderen indizierten Bereichen (z.B. Foren oder Blogs) werden Auszüge gemacht.
Ganz zu schweigen von den Archivdiensten.
Da würde mich die rechtliche Lage in Deutschland mal interessieren.


_________________


[ Diese Nachricht wurde geändert von: DonComi am 29 Nov 2012  3:38 ]

BID = 860121

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hinter
dieser vordergründigen Urheber-Affäre
steckt doch was viel grundlegenderes:
Gibt es einen Wunschbriefkasten für Gesetze
oder evtl gar feste Tarife für solche
Gefälligkeiten?
Siehe das Verbot der Glühlampen!
Oder glaubt jemand das wäre ohne "Unterstützung"
von Philips/Osram und CoKG zustande gekommen?
Irgendwo zwischen ganz "harmlosem" Aufsetzen von
Entwürfen und sonstigen Handreichungen bis zu
massiver Schmierwirtschaft liegt die Wahrheit
im Einzelfall.



_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 860169

Deneriel

Schriftsteller



Beiträge: 981
Wohnort: Westmünsterland
ICQ Status  

Naja, man werfe einfach einmal einen Blick auf Google News, was ja der Stein des Anstoßes ist.
Und dort sehe ich nun keinesfalls ganze Artikel sondern pro Artikel einen kurzen Teaser. Das was man eben auch als Snippet bezeichnet. Möglicherweise kann man darauf auch tatsächlich Urheberrechtsansprüche stellen da es mehr als n Worte in zusammenhängender Reihenfolge sind.

Praktisch wüsste ich aber gerne mal, wie man eine News-Suchmaschine OHNE Snippets gestalten sollte. Nur die Überschriften zu verlinken erscheint mir ein wenig dürftig.
Dass Google (und Andere) für diese Snippets nichts zahlen wollen ist auch verständlich. De facto wird Google auch die Firma sein die als erstes eine Zahlungsaufforderung erhält, denn da ist was zu holen, im Gegensatz zu kleinen Startup-Buden die im Zweifel ohnehin nicht lange überleben.

Das Gesetz ist IMHO eine reine Gefälligkeit gegenüber den Verlegern. Aber natürlich nieeeeemals auf gar keinen Fall zu vergleichen mit der Steuererleichterung für Hoteliers... Und gaaaanz bestimmt auch nicht mit dem EU Glühlampenverbot (sponsored by Osram).

Also was wird passieren?
Als Suchmaschinenbetreiber würde ich deutsche Zeitschriftenverlage konsequent aus dem Index ausschließen und vermutlich wird Google ggf. genau das machen.
Als nächstes wäre Microsoft mit bing dran, da ist auch Geld zu holen.
Und andere Suchmaschinen fallen doch mittlerweile im deutschsprachigen Raum unter "ferner liefen".
Dann wird garantiert gejault und geklagt dass eine marktbeherrschende Firma das nicht einfach so dürfte und man nicht mehr gefunden würde.


Ich sehe in der Nutzung von Snippets mal überhaupt kein Problem - immerhin wird hier nicht der komplette Artikel wiedergegeben sondern der Leser muss zur Zeitschriftenseite wechseln.
Auf der anderen Seite bauen gerade alle Magazine Paywalls auf.
Dafür fehlt in Deutschland aber ein funktionierendes verbreitetes Micropayment-System. Wie bezahle ich denn "mal eben" 20ct für einen Artikel? Überweisung? Bankeinzug? Paypal fällt aus weil nicht vertrauenswürdig, Kreditkarten sind nicht ausreichend verbreitet. Ergo: Potentielle User werden abgeschreckt.
Ich will jetzt diesen einen Beitrag lesen - nicht die ganze Zeitung, ich will auch kein Abo und ich weiß nicht ob ich in diesem Jahr nochmal einen Artikel des gleichen Verlages lesen will.
Wenn es keinen einfachen Zugang dazu gibt verzichte ich halt drauf und suche anderweitig nach der Information. Das ist umso einfacher wenn es ohnehin nur wiedergegebene Agenturmeldungen sind.


Das kann man jetzt alles mit Gewalt auf Biegen und Brechen durchdrücken - aber letzten Endes sägt man doch an dem Ast auf dem man sitzt, und aktuell mit einer verdammt großen Säge.

BID = 860217

clembra

Inventar



Beiträge: 5404
Wohnort: Weeze / Niederrhein
ICQ Status  

Google News gibt eigentlich nur gestalterisch sinnvoll wieder, was die Agenturen per RSS/Atom abgeben. Wenn man nicht möchte, dass die Inhalte woanders dargestellt werden kann man einfach aufhören diese bereitzustellen.

Anders sieht es bei den normalen Google-Ergebnissen aus. Die dort dargestellten Ausschnitte sind "beliebig" aus dem Text geschnitten, je nachdem wo Suchwörter auftreten.

Mir helfen die Ausschnitte eigentlich nur noch um die Ergebnisse in sinnvoll und Fehlalarm zu unterteilen. Die Suchmaschinen jedenfalls werden meiner Meinung nach immer schlechter, was die sinnvolle Trefferquote angeht.

_________________
Reboot oder be root, das ist hier die Frage.

BID = 860234

BlackLight

Inventar

Beiträge: 5320


Zitat :
sam2 hat am 29 Nov 2012 00:22 geschrieben :

[...] in welchem Umfang Suchmaschinen Textausschnitte der betreffenden Zielseiten AUF DER Suchergebnisseite gleich mit einblenden dürfen.
Die einen nennen so was Zitat mit Quellenangabe (heue ja nicht immer üblich ), die anderen kostenlose Werbung, andere einen Teaser. Für die (sterbenden) Verlage vermeidlich eine Goldader.
Wenn sie nicht auf Google erscheinen wollen gibt es schon ewig die Lösung mit der robots.txt.
Am Ende leidet aber so oder so der Nutzer. (Gibt mehr Werbung/keine Teaser mehr.)

P.S.
Obiges ist meine subjektive Meinung die ich mir auf lückenhaftem Wissen über die ganze Sache gebildet habe.


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