Autor |
|
|
|
BID = 858211
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
|
|
Wir hatten ja ab und zu schon Diskussionen über Schalterdosen in Deutschland und Österreich. Die Geräteeinsätze sind ja exakt gleich, österreichische Hersteller gibt es m. W. gar keine mehr, und selbst die würden wohl kaum speziell für den Heimmarkt produzieren.
Die Dosen sind aber absolut nicht gleich! Zwar haben die Schraubenlöcher zur Gerätebefestigung ebenfalls 60 mm Mittenabstand, aber damit hat es sich mit dem Gemeinsamkeiten auch schon wieder. Die typisch österreichische Gerätedose hat einen Durchmesser von 70 mm und ist 48 mm tief. Da verwundert es wenig, dass mit Krallen befestigte Geräteeinsätze nicht hundertprozentig halten! Einsätze mit Spreizkrallen für 70er-Dosen gibt es schon mindestens seit den 70ern nicht mehr, die sind ungefähr gleichzeitig mit den Steckdosen aus Keramik ausgestorben. Steigerungsfähig ist das Problem mit den runden Gerätedosen von Bonum und Wallpach, bei denen die Schraubenlöcher nicht Teil der eigentlichen Dose sind, sondern in einem eingeclipsten dünnen Plastikring. Der bricht durchaus einmal aus und die Steckdose hängt trotz Schraubbefestigung an den blanken Adern.
Dafür ist hinter den Geräteeinsätzen - ohne auf die Zulässigkeit einzugehen - gemütlich Platz für Klemmen in diesen "halbtiefen" Dosen.
60er-Dosen gab es aus österreichischer Produktion zuletzt für die legendären "Apparate mit Bügelbefestigung" von Maté, die schon in den 50ern eher Raritäten waren. Allerdings findet man diese 60mm-Bleidosen in Altbauten durchaus nicht so selten. Durch die Blechlaschen für die Gerätebefestigung passen moderne Geräteeinsätze praktisch nicht ohne Gewaltanwendung in diese Dosen. Daher findet man solche Dosen fast ausnahmslos mit umgebogenen Laschen, es sei denn, dort sitzen noch Drehschalter mit Bakelit-, Keramik- oder Glasabdeckung.
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!" |
|
BID = 858220
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
|
|
Da lob ich mir doch die oftmals belächelte Normung in DE.
Wenn man mal von den grässlichen Siemens N-Verteilern absieht, kann man mit heutigem Material Problemlos jede Anlage auch aus Vorkriegsbeständen reparieren.
Gut, in alten Verteilern muss oftmals der Blechträger gegen eine Hutschiene ersetzt werdem, was problemlos möglich ist, aber das Kappenmass der Geräte ist immer das gleiche gewesen. |
|
BID = 858224
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
|
Der Witz ist, dass 70er-Gerätedosen bis heute der Standard sind, obwohl die Geräte sich dort nicht ordentlich mit Krallen befestigen lassen! Üblicherweise bekommt man hierzulande Dosen von Dietzel-Univolt oder Wallpach (letztere sind Baumarktware, aber durchaus brauchbar) und die sind beide 70 mm. Kaiser-Dosen gibt es im Großhandel, aber es verwendet sie niemand, außer im Betonbau. Im letzten Jahr tauchen in Baumärkten allerdings vereinzelt auch 60mm-Dosen auf.
70mm-Blechdosen mit Isolierstoffeinlage sind großartig, denn sie haben Gewinde für M3-Schrauben. So befestigte Geräte kommen nie wieder aus der Wand, außer mit einem halben Quadratmeter Mauer!
Nur die eben in Vorkriegszeiten in Wien gerne verwendeten Maté-Spezialdosen sind etwas lästig. Nach dem Wegbiegen der Laschen sind sie aber auch nicht anders als deutsche Standarddosen.
Hier habe ich ein Foto so eines Geräteeinsatzes gefunden:
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Trumbaschl am 17 Nov 2012 14:35 ]
|
BID = 858670
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
|
Steckdosen die herausfallen, habe ich fast jede Woche überall wo diese sch*** Wallpach-Dosen (diese mit Ring, Wallpach vertreibt hier auch der GH) verbaut sind. Nach 10 Jahren, wenn die Weichmacher einmal ausgedampft sind, brechen diese Ring wie Glas.
Diese Dosen sind sehr wohl genormt (tragen auch alle ein ÖVE-Zeichen).
Etwas besser sind 2- und 3-fach Dosen, bei denen versinken die Einsätze nur immer wenn die Dose nicht 100% Plan mit dem Verputz ist, was nie der Fall ist.
60er- Dosen (Baugleich mit der VDE) gibt es aber mittlerweile auch mit ÖVE-Zeichen.
http://www.budvill-gmbh.de/index/produkte/dosenmaterial.htm
-> ISO-Schalterdose
Warum die ÖVE oder zumindest alle Elektriker nicht auf die VDE-Dose umstellen ist mir ein Rätsel. Bei Beton- und Hohlwanddosen werden ja auch nicht ÖVE-Spezialdosen eingestzt.
Und jeder GH in Österreich hat Kaiser entweder am Lager oder kann diese binnen weniger Tage beschaffen.
Wir zumindest verwenden diese Mistdinger nur noch im Altbau, wenn man etwas erstzt und diese AT-Dosen gerade Perfekt passen.
Ansonsten blitz auf allen Dosen die wir seit 2007 verbaut haben ein Dreieck mit den 3 bekannten Buchstaben darin.
Zumal sind die DE-Dosen viel billiger, kombinierbar (öft auch zw. verschiedenen Herstellern), anreihbar und können sehr einffach mit Putzdeckeln verschlossen werden.
|
BID = 858690
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
|
Zitat :
|
Steckdosen die herausfallen, habe ich fast jede Woche überall wo diese sch*** Wallpach-Dosen (diese mit Ring, Wallpach vertreibt hier auch der GH) verbaut sind. Nach 10 Jahren, wenn die Weichmacher einmal ausgedampft sind, brechen diese Ring wie Glas. |
Genau das, diese Ringe sind eine Katastrophe! Ich kenne eine Installation von 1960 mit Hybrid-Blechdosen. Die haben Isolierstoff-Rohrtüllen und genau diese blöden Ringe, die nach 50 Jahren natürlich absolut nichts mehr halten. Die Wallpach-Dosen habe ich den Eindruck werden im Raum Wien seit etwa Anfang der 80er nur mehr von Heimwerkern verbaut, Elektriker bevorzugen Dietzel, auch weil die anreihbar sind und man nicht x verschiedene Dosen braucht. Ich selber habe das letzte Mal Wallpach-Dosen verwendet, weil die von der Lage der Rohreinführungen besser zu den alten Blechdosen passen. Bergmannrohr in der Wand nachbiegen ist eine ziemlich aussichtslose Sache.
Code : |
Diese Dosen sind sehr wohl genormt (tragen auch alle ein ÖVE-Zeichen). |
|
Eh, was vermutlich nicht genormt war, waren die alten Maté-60er-Blechdosen für Bügelbefestigung. Die findet man hier noch immer wieder, bis in die frühen 90er sind oft nicht die ganzen Wohnungsinstallationen erneuert worden, sondern nur in die Bergmannrohre neue Ye eingezogen.
Zitat :
| Bei Beton- und Hohlwanddosen werden ja auch nicht ÖVE-Spezialdosen eingestzt. |
Ach ja?
Dietzel hat 65-mm-Hohlwanddosen, gerade erst im Baumarkt gesehen. Nur Betondosen scheinen durchwegs 60er zu sein.
Zitat :
| Ansonsten blitz auf allen Dosen die wir seit 2007 verbaut haben ein Dreieck mit den 3 bekannten Buchstaben darin.
Zumal sind die DE-Dosen viel billiger, kombinierbar (öft auch zw. verschiedenen Herstellern), anreihbar und können sehr einffach mit Putzdeckeln verschlossen werden. |
Die Putzdeckel sind eindeutig ein Argument!
Ob ich von den deutschen 60er-Dosen so restlos begeistert bin, weiß ich nicht. Ich hab vor 2 Jahren im Baumarkt drei Säcke tiefe Dosen mitgenommen (die sind hier praktisch nicht beschaffbar, außer zu geschmalzenen Preisen im Internet) und übersehen, dass diese Machwerke von Blass stammen. Für die braucht man ausnahmslos lange Geräteschrauben, sonst kriegt man da gar nichts fest.
Leider gibt es die ganzen Markendosen (Kaiser, Dietzel) nicht in Großpackungen sondern nur einzeln - ob man jetzt für 25 Dosen 2 Euro bezahlt oder 40-45 Cent pro Dose ist schon ein Unterschied, und Kleinigkeiten haben so eine Neigung, sich heftig zu summieren. Insofern neige ich eher zu den Wallpach Combi Plus, die sind recht solide. Einziger Unterschied zu Dietzel: nur ein Schraubenloch pro Seite statt drei, d.h. man sollte sie nicht allzu extrem schief setzen. Aber das verbietet eigentlich sowieso die Handwerksehre würde ich sagen!
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|
BID = 858730
Moise Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: Klagenfurt
|
Zitat :
Trumbaschl hat am 17 Nov 2012 14:35 geschrieben :
|
Der Witz ist, dass 70er-Gerätedosen bis heute der Standard sind, obwohl die Geräte sich dort nicht ordentlich mit Krallen befestigen lassen! Üblicherweise bekommt man hierzulande Dosen von Dietzel-Univolt oder
|
Also in den Dietzel-Univolt Dosen lassen sich die Einsätze perfekt mit Krallen befestigen,da sie ja auf beiden Seiten einen durchgehenden Steg (mit 3 Löchern zur Schraubefestigungauf beiden Seiten)haben.Zumindest,wenn sie senkrecht eingebaut sind.Aber bei den Dosen kannst du dir die Krallenbefestigung sparen,die Einsätze halten da mit Schrauben bombenfest,nicht so wie bei den Bonum oder legrand Dosen.
|
BID = 858743
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
|
Wie werden denn diese Dosen angereiht? Sehe da irgendwie keine Aderdurchführung?
Und das Festkrallen auf diesen Stegen ist bestimmt nicht so prall, das kennt man von den leidlichen schlechten Versuchen Geräte in Hohlwanddosen zu krallen, die drehen sich weg wenn die Kralle vom Steg abrutscht.
|
BID = 858757
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
|
Zitat :
ego hat am 20 Nov 2012 18:57 geschrieben :
|
Wie werden denn diese Dosen angereiht? Sehe da irgendwie keine Aderdurchführung?
|
Doch, links im Bild sieht man die "Schienen" zum Anreihen und ganz hinten die vorgeprägte Durchführung. Rechts erkennt man die Durchführung von innen ganz gut. Die Dose ist auf dem Bild um 90 Grad zur üblichen Einbaurichtung gedreht, so würde man sie nur für waagrechte Steckdosenkombinationen verbauen.
Die Krallen dürften an den Stegen schon halten, die Stege sind ja relativ breit. Die runden 70er-Dosen sind da wesentlich problematischer, da halten die Krallen schon schlecht, wenn die Dose rundum perfekt eingegipst ist. Mit der Kombination Schrauben und Krallen hat man gewisse Chancen, dass die Steckdosen halbwegs halten, vor allem wenn man nicht auf die blöde Idee kommt, sie nach 10 oder mehr Jahren aus- und wieder einbauen zu wollen.
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|
BID = 858763
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
|
Zitat :
ego hat am 20 Nov 2012 18:57 geschrieben :
|
Und das Festkrallen auf diesen Stegen ist bestimmt nicht so prall, das kennt man von den leidlichen schlechten Versuchen Geräte in Hohlwanddosen zu krallen, die drehen sich weg wenn die Kralle vom Steg abrutscht.
|
Der Einsatz der Kralle in Hohlwanddosen wird von allen Herstellern ausdrücklich verboten. Der Druck der Kralle beschädigt die Dose. In der Normalen Unterputzdose wird die Kraft ohne Beschädigung der Dose auf die Wand übertragen.
_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
|
BID = 858764
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
|
Zitat :
der mit den kurzen Armen hat am 20 Nov 2012 20:23 geschrieben :
|
Zitat :
ego hat am 20 Nov 2012 18:57 geschrieben :
|
Und das Festkrallen auf diesen Stegen ist bestimmt nicht so prall, das kennt man von den leidlichen schlechten Versuchen Geräte in Hohlwanddosen zu krallen, die drehen sich weg wenn die Kralle vom Steg abrutscht.
|
Der Einsatz der Kralle in Hohlwanddosen wird von allen Herstellern ausdrücklich verboten. Der Druck der Kralle beschädigt die Dose. In der Normalen Unterputzdose wird die Kraft ohne Beschädigung der Dose auf die Wand übertragen.
|
Außerdem hält das nach ner Zeit nicht mehr !
_________________
|
BID = 858768
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
|
Alle mir bekannten Hohlwanddosen auch Diezel (hier sehr sehr selten) sind Baugleich mit den Dosen nach VDE-Norm. Kaiser Tragen ÖVE und VDE Zeichen, andere Fabrikate die hier vertrieben werden Tragen nur ein VDE-Zeichen.
|
BID = 858784
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
|
Zitat :
| Der Einsatz der Kralle in Hohlwanddosen wird von allen Herstellern ausdrücklich verboten. Der Druck der Kralle beschädigt die Dose. In der Normalen Unterputzdose wird die Kraft ohne Beschädigung der Dose auf die Wand übertragen.
|
Ich bin dir überaus dankbar für diesen immer nützlichen Hinweis!
|
BID = 858786
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
|
zum Nachlesen :
DIN VDE 0100-482
482.2.2 Auswahl und Errichtung von elektrischen Betriebsmitteln in Hohlwänden
482.2.2.2.3 Elektrische Betriebsmittel, wie Steckdosen und Schalter, dürfen nicht mit Krallen befestigt werden.
_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
|
BID = 858791
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
|
Hast du nichts zu tun?
Oder meinst du ich wüsste das nicht?
|
BID = 858792
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
|
Zitat :
ego hat am 20 Nov 2012 18:57 geschrieben :
|
Und das Festkrallen auf diesen Stegen ist bestimmt nicht so prall, das kennt man von den leidlichen schlechten Versuchen Geräte in Hohlwanddosen zu krallen, die drehen sich weg wenn die Kralle vom Steg abrutscht.
|
danach zu urteilen: JA
_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
|