Na gut, dann will mal etwas zusammenstottern:
Aufgabe der PFC ist es, den Netzstrom möglichst kontinuierlich zu entnehmen.
Das war bei älteren Netzteilen nicht der Fall, sondern da wurde mittels eines Gleichrichters ein großer Kondensator annähernd auf die Spitzenspannung des Netzes, also auf ca. 300V aufgeladen, und mit dieser Gleichspannung dann der Spannungswandler betrieben, der die eigentlichen und stabilisierten Betriebsspannungen im Computer herstellt (+3,3V +5V +12V).
Diese einfache Kombination aus Gleichrichter und Kondensators hat aber den Nachteil, daß nur dann Strom aus der Steckdose fliesst, wenn der Momentanwert der Wechselspannung die Kondensatorspannung übersteigt, welche somit ständig zwischen etwa 280V und 320V schwankt.
Nur in diesen kurzen Momenten fliesst also ein, -dann allerdings sehr hoher- Strom, mit welchem der Kondensator nachgeladen wird.
Diese kurzen und starken Stromimpulse können, wenn nur genügend viele Geräte dieser Art angeschlossen sind, den Neutralleiter im Stromnetz überlasten und dann im schlimmsten Fall sogar zu einem Brand führen.
Im Normalfall, wenn nur die seit altersher gebräuchlichen linearen Lasten wie Glühlampen, Heizöfen, Kochherde, Staubsauger angeschlossen sind, führt dieser Neutralleiter aber nur sehr wenig Strom. Das ist eine Besonderheit der zu Grunde liegenden Drehstromtechnik.
Wegen dieser Gefahr mit vielen Computern (auch z.B. Monitore und Fernseher verwenden die gleiche Netzteiltechnik) den Neutralleiter zu überlasten, sind neue Geräte mit solcher Schaltungstechnik hierzulande seit etwa acht Jahren nicht mehr zulässig.
Aus diesem Grund haben die neueren Geräte, so auch dein vor sieben Jahren gekauftes Netzteil, eine so genannte aktive Power Factor Correction (PFC) eingebaut, die den Strom nicht nur in kurzen Impulsen nahe dem Spannungsmaximum entnimmt, sondern kontinuierlich.
So wie es etwa auch eine Glühlampe macht.
Dann ist die (Drehstrom-)Welt wieder in Ordnung und der Neutralleiter wird nicht mehr überlastet.
Technisch funktiomniert diese PFC so, daß man den bereits erwähnten Speicherkondensator mit einem zusätzlichen Spannungswandler auf eine noch höhere Spannung, diesmal sind es etwa 400V, auflädt.
Man kann diesen Spannungswandler leicht so bauen, daß er diese höhere Spannung aus praktisch jeder geringeren Eingangsspannung erzeugt.
Wenn man den Wandler nun auch noch so führt, daß er dem Stronetz exakt umso mehr Strom entnimmt, je höher der Momentanwert der Netzwechselspannung ist, dann verhält er sich eingangsseitig wie eine der genannten linearen Lasten; - und fertig ist die PFC.
Das Problem dabei ist, daß man diesen Aufwärtswandler nicht gut dem ausgangsseitigen Energiebedarf anpassen kann, denn seine Vorgabe lautet ja in erster Linie, dass die Stromaufnahme exakt proportional der Eingangsspannung zu folgen hat.
Er kann also innerhalb einer Periode nicht mehr von der einmal eingeschlagenen Strategie abweichen, sondern er kann erst in der nachfolgenden Periode berücksichtigen, ob er zu viel oder zu wenig Energie bereitgestellt hat.
Eine solche Regelungsaufgabe ordentlich zu lösen ist nicht ganz trivial, und hinzu kommt noch, daß solch ein Wandler eine bestimmte Mindestleistung liefern muß, weil man z.B. die Einschaltdauer des Wandlertransistors nicht beliebig kurz machen kann.
Wenn diese Leistung ausgangsseitig nicht abgenommen wird, kann man den Wandler nur noch ganz abschalten, damit nicht die Spannung an dem Zwischenkreiskondensator bis zur Zerstörung wächst.
Ein derart unterbelasteter Wandler schaltet sich also nur ganz kurz für eine oder mehrere volle Perioden der Netzwechselspannung ein, und legt danach eine Pause ein, bis die Spannung am Zwischenkreiskondensator so weit gefallen ist, daß der ein neues Energiepaket aufnehmen kann.
Man nennt das Hiccup-(Schluckauf) Mode.
Genau das wird bei deinem 400W-Netzteil der Fall sein: Es ist in jenem PC schlicht unterbeschäftigt.
Normalerweise sollte sich der Wandler allerdings im Nulldurchgang der Netzspannung zuschalten, sodaß die Stromaufnahme ebenso allmählich ansteigt wie die Netzspannung. (sanft möchte ich das nicht nennen, denn es sind immerhin 72kV/s)
Augenscheinlich ist das bei dir aber nicht der Fall, sondern es entsteht bei höherer Spannung eine plötzliche Stromspitze, die eine eben solch scharfkantige Delle in der Sinuskurve der Netzspannung hinterlässt.
Ob das nun durch einen Bauteilefehler verursacht wird, oder ob es sich dabei um einen Designfehler handelt, vermag ich jedoch nicht zu sagen.
Dazu brauchte man den Schaltplan und am besten noch das fragliche Netzteil.
Jedenfalls kommen diese plötzlichen Spannungseinbrüche auch bei den beiden anderen Computern an, und dort versuchen dann die X-Kondensatoren des Eingangsfilters diesen Spannungseinbruch zu verhindern, inden sie ihr bischen Energie über die Doppeldrossel in das Netz einspeisen.
Diese magnetischen Bauteile (Drossel des Eingangsfilters) dürften höchstwahrscheinlich diejenigen sein, welche die (bei Netzteil 3 hereinkommenden und bei den beiden anderen herauskommenden) Stromspitzen in Schall verwandelt.
Das reicht dann hoffentlich für heute.