Röhrenaudion

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Röhrenaudion

    







BID = 813629

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen
 

  


Eigentlich wollte ich nur etwas bauen, um die Funktion der Röhre zu testen, aber meine Abneigung gegen Provisorien hat mal wieder gesiegt.
Ich habe zwar schon vermutet, daß das "Radio" nicht auf Anhieb funktionieren würde, bin aber doch etwas enttäuscht. Es brummt nur mit 50Hz wenn ich die Heizspannung anlege, obwohl die Heizung, sowie die Anodenspannung nur über Batterien erfolgt. Die Röhre ist auch handempfindlich (das Brummen verändert sich bei Handkontakt am Glaskolben); also dürfte die Röhre noch in Ordnung sein. Ich vermute, daß es an den Spulen liegt, die ich auf Verdacht verdrahtet habe.
Der Drehko für die Rückkopplung zeigt auch keine Funktion.
Ich werde wohl mal die Spule durch eine andere ersetzen müssen.
Es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn es auf Anhieb funktioniert hätte
Das Holzkästchen ist auch Marke Eigenbau.

Gruß
Peter

P.S.
Mir fällt gerade noch was ein: Die Platte unter dem Spulensatz ist ein Stück Platine mit einem ausgesägten Loch. Könnte es sein, daß diese Platine als Kurzschlußwindung funktioniert?

BID = 813634

Martin.M

Schriftsteller



Beiträge: 512
Wohnort: Biedenkopf
Zur Homepage von Martin.M

 

  

gem. deinem Schaltplan hast du G1 (=Eingang) und Schirmgitter vertauscht.

Du hast da eine Batterieröhre. Bei denen ist K mit einem Ende des Heizfädchens verbunden. Es kommt drauf an welches das ist, die K soll bitte mit + Heizbatterie verbunden sein, nicht mit der Masse. So bekommt das Gitterchen 1 seine negative Vorspannung. Somit evtl. verpolen der beiden Heizanschlüsse.

Das Kabel zum Kophörer sollte eine wirksame HF Drossel bekommen da die Rückkopplung sonst rumvagabundiert.

Versuchs mal.

nette Grüße
Martin

BID = 813637

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
gem. deinem Schaltplan hast du G1 (=Eingang) und Schirmgitter vertauscht.


Gemäß deiner Unkenntnis weißt du nicht, daß

die RRCF eine Raumladegittertetrode ist.


_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 813642

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Die Gitter sind nicht vertauscht.
Das Raumladegitter ist der fünfte Stift in der Mitte des Europasockels.
Der Kopfhörer dürfte Drossel genug sein. Damit hatte ich noch nie Probleme; ist nicht mein erstes Audion. Ich habe schon Radios gebaut, als noch Niemand an dich gedacht hat!
Die Rückkopplung muß erst mal funktionieren, bevor Störungen auftreten können.
Aber Danke, daß Du dir Gedanken gemacht hast!
Der Bau erfolgte in Anlehnung an diese Schaltung:
http://home.arcor.de/radio-freak/Roe-basteln/raumlade.htm

Gruß
Peter

BID = 813660

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Ich habe schon Radios gebaut, als noch Niemand an dich gedacht hat!
Ich auch und deshalb empfehle ich dir dem Rat von Martin.M zu folgen.

Nicht nur daß es schlechte Praxis ist HF auf der Kopfhörerleitung zuzulassen, sondern mit der Zuleitung zum Kopfhörer, deren eines Ende ja HF-mäßig an Masse liegt, schliesst du die HF an der Anode auch noch kapazitiv kurz.
Die Raumladeröhre hat nicht so viel Steilheit um derartige Fehler ausbügeln zu können.

P.S.:
Vernünftigerweise legst du auch dann noch einen Kondensator von ein paar nF über die Kopfhöreranschlüsse, damit die restliche HF dort einen reinen Blindwiderstand sieht.
Die Batterien sollte eigentlich auch mit 10nF oder mehr überbrückt werden.

P.P.S.:
Zitat :
Könnte es sein, daß diese Platine als Kurzschlußwindung funktioniert?
Das kommt auf den Abstand zur Spule an.
Die Induktivität wird dadurch zweifellos verringert, aber andererseits verursacht das Kupfer wahrscheinlich weniger Verluste als das Eisenblechchassis damaliger Radios.
Zur Abhilfe kannst du ja auch einfach einen Schlitz ins Kupfer ritzen.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  4 Feb 2012 21:55 ]

BID = 813683

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Tja, das war ein Satz mit "X"!
Die HF-Drossel in Reihe und der Kondensator über dem Kopfhörer hat die Situation nicht verändert.
Ich habe mal mit meinem Meßsender ein moduliertes Signal auf die Antennenspule gegeben. Das Signal konnte ich zwischen 330Khz und 1260Khz eistellen. Der Schwingkreis funktioniert also offenbar, nur die Rückkopplung setzt nicht ein.

Gruß
Peter

P.S.
Den Abstand kann man auf den Fotos ganz gut sehen.
Ich werde einfach mal die Halteplatte rausnehmen und dann ohne testen.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Otiffany am  4 Feb 2012 22:32 ]

BID = 813687

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Wievile mH hatte denn die Drossel?
Weniger als 2mH sollten das nicht sein.

P.S:
Zitat :
Den Abstand kann man auf den Fotos ganz gut sehen.
Finde ich nicht, aber mir scheint, dass die Spule nicht aus HF-Litze besteht.
Die Altvorderen haben dieses teure Zeug nicht aus purem Übermut verwendet!

P.P.S.:
Und dann bestimmt immer noch die Möglichkeit, dass die Phasenlage der Rückkopplung nicht stimmt, bzw. bei der Spule der falsche Windungssinn verwendet wird.
Wenn das Ende 5 den gleichen Windungssinn hat wie das Ende 6, bekommst du eine prima Gegenkopplung, aber eben keine Rückkopplung.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  4 Feb 2012 22:48 ]

BID = 813689

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Die Drossel ist eigentlich eine für solche Fälle gebräuchliche. Der Windungssinn der Rückkopplungsspule dürfte richtig sein, denn es handelt sich hier um einen fertigen Spulensatz, bei dem die Spulenenden schon entsprechend zusammengelötet sind. Der Spulensatz ist schon so alt, daß ich mal davon ausgehe, daß man hier mehradrige Litze verwendet hat. Ich kann es jetzt in eingebautem Zustand nicht sehen.

Gruß
Peter

BID = 813694

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Die Drossel ist eigentlich eine für solche Fälle gebräuchliche
Wenn da kein Ferritkern drinsteckt, ist die gezeigte Drossel wohl eher etwas für Kurzwelle.
Möglicherweise ist sie aber sogar auf einen Widerstand gewickelt und dann ist diese Kombination weniger als Induktivität denn als Dämpfungsglied zu gebrauchen.
Du kannst sie ja mal mit einem 500pF Kondensator zu einem Schwingkreis ergänzen und dann mit deinem Meßsender die Resonanz suchen.

Aus der Nähe betrachtet besteht die Spule wohl tatsächlich aus HF-Litze, und den Windungssinn solltest du erkennen können.
Du kannst ja scherzeshalber die Rückkopplungswicklung mal umpolen und schauen was dann passiert.


BID = 813704

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Die Spule hat 4µH, vielleicht etwas zu wenig.
Werde morgen mal nach einer höheren Induktivität suchen.
Ich glaube allerdings, daß es am Spulensatz liegt. Ich habe noch einen anderen, den ich morgen mal testen werde.

Gruß
Peter


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