AEG WSP 758 (Nachtspeicherofen) lädt nicht

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Autor
AEG WSP 758 (Nachtspeicherofen) lädt nicht
Suche nach: aeg (9999)

    







BID = 801570

Unglaub

Gerade angekommen


Beiträge: 3
 

  


Guten Abend,

bei einem Freund steht folgender Ofen (Angaben auf dem Typenschild):
AEG
WSP 758
EWS 0119
8 h
7,5 kW
615 084 809
315 kg

I-Nr. 615 100
F-Nr. 077

(was immer die I- und F-Nr. sein mögen)

Der Ofen wurde innerhalb des Hauses in den letzten Jahren schon mehrfach "umgezogen" - Abklemmen, Deckel auf, Steine raus, Steine und leeres Gehäuse getrennt transportiert, Anklemmen, Steine wieder rein, Deckel zu.
Funktionierte bisher immer.

Seit der letzten Umzugaktion lädt der Ofen nicht mehr.


Alle Öfen im Haus laden nur mit Nachtstrom (NT ?). Der Tagstrom wird per Steuerung des EVU über ein Ladeschütz (heißt das so?) gesperrt. Manchmal wird tagsüber geladen zum NT-Tarif, wenn das EVU "Stromüberschüsse" zu vergeben hat.

Ansteuerung funktioniert, denn nur von 22-6 h liegt am Ofen die Versorgungsspannung an, 3 x 250 V~, außerhalb der Zeit ist sie 0 V.

An der Klemme A1/Z1 habe ich 250 V~, an A2/Z2 ca. 60 V~.
Das Bauteil zwischen diesen Anschlüssen ist mir unbekannt. Vom Aussehen her ist es irgendein Fühler. Eingebaut ist er nahe Deckel und Rückwand des Ofens.
Ein Temperaturfühler (?), der aber seine Werte nach extern weiterreicht? Im Ofen hat er keinen weiteren Anschluss, zumindest ist keiner zu sehen oder ich habe ihn übersehen.

Mir ist aufgefallen, dass der Regler (Laderegler? Das Ding mit der Skala von 0-3) beim Einschalten nicht (mehr?) klickt:
Im Haus stehen noch mehrere "kleinere" AEG-WSP, zwischen 3 und 4,5 kW, bei denen jeweils der Regler beim Hochdrehen ein leichtes Klicken von sich gibt.

Wie kann ich feststellen, welches der Bauteile defekt ist? Besteht die Möglichkeit, den Regler zu brücken, um zu testen, ob der Ofen generell lädt, also die drei Heizelemente/Heizstäbe direkt an die drei Phasen L1/L2/L3 anzuschließen, um den Ofen voll aufladen zu lassen?

Am "Ausgang" der Heizstäbe ist ein mit STR bezeichneter Fühler zwischengeschaltet, dessen "Ausgang" wiederum auf N (Nullleiter) geht. Dort sind die drei Kontakte gebrückt.
Lässt sich dieser STR überbrücken? Immerhin dient er ja offensichtlich einer Sicherheitsabschaltung bei Überhitzung.

Welchen Sinn hat der Fühler zwischen A1/Z1 und A2/Z2? Trägt er zum Laden des Ofens bei oder verhindert das vielleicht? Wie lässt er sich abschalten? Einfach abklemmen?


Sollte der Regler defekt sein: Gibt es die Möglichkeit, ihn durch ein (oder mehrere) andere/s Bauteil/e zu ersetzen, um erstmal die Funktion des Ofens, Laden in mehreren Stufen, sicherzustellen? Ein (neuer) (Original-) Regler würde zwischen 210 und 250 € kosten und das nötige Geld ist zur Zeit leider nicht verfügbar.
Könnte man einen Regler aus einem der anderen AEG WSP ersatzweise nutzen oder haben die andere Leistungsdaten?

Ach ja ... Auf dem Regler ist eine zweizeilige "Nummer" eingeprägt:
55.34069 060
ECU 9726
(Anm.: Das ECU könnte auch ECO, EGO oder EGU heißen. Leider nicht deutlich erkennbar)



Über Google habe ich bisher keine anderen brauchbaren Ergebnisse gefunden. Es hat mich hier hergeführt

Der Ofen soll möglichst bis nächste Woche laden können, da die Wohnung ab 15.12. vermietet wird.

Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen.
Vielen Dank schonmal.


Grüßle
Matze (o;

BID = 801581

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1628
Wohnort: Salzburg

 

  

mein Wissensstand ist schon ziehmlich alt und hab über 15 Jahre nichts mehr damit zu tun aber:

die von dir beschriebenen Anschlüsse deuten auf folgendes hin:

im Speicher ist ein Kapillarrohr Thermostat eingebaut, dieses sollte auch ein 2. Kappilarrohrgefäss in dem von dier beschriebenen Bauteil an den Anschlüssen A1/A2 haben (Das Bauteil ist ein einfacher Widerstand)

Wenn an A1/A2 nichts Anliegt, dann ist der Widerstand Kalt.
Der Speicher muß also die maximale Temperatur erreichen um im Fühler soviel Ausdehnung der Flüssigkeit im Kappillarrohrkreis zu erhalten dass das Thermostat abschaltet.

Wird der Widerstand an A1 A2 durch die Aufladesteuerung beheizt, so reicht schon eine Geringere Speichertemperatur aus das Thermostat zum Abschalten zu bewegen.

A1 A2 ist übrigens eine "Schwinngungspaket" gesteuerte Spannung = nicht immer voll da, sondern Pulsiert. Die Temperatur am Widerstand hängt von der länge der Impulse ab.

Es gibt folgende 2 Fehlerursachen:
Das Aufladesteuergerät gibt falsche Werte vor (eher unwahrscheinlich): einfach mal eine der beiden A1 A2 Leitungen ausklemmen.

Eher wird das Kappillarrohr zwischen den Fühlern im Speicher oder zu besagtem Widerstand beim letzten Umzug bechädigt worden sein.
Darauf deutet auch das nicht mehr "klicken" beim Drehen des Thermostatknofes hin. -> hinter dem Drehknop sollte eine Isolierstoffplatte mit 6 Anschlüssen liegen. über diese Anschlüsse werden die 3 Aussenleiter des Nachtstroms mit den Heizkörpern verbunden.
Allerdings sollte eigentlich bei def Kappilarrohrkreis trotzdem das Thermostat die Heizung voll versorgen (es wird nur bei erreichen der Temperatur nicht abgeschaltet).
Dafür ist ein Übertemperaturschutz vorgesehen der in dieser Situation auslöst.
Verfolge mal die Drähte vom Thermostat -> eine Seite sollte zur Anschlussklemme gehen, die Andere Seite zum Temperaturbegrenzer.
Dieser kann ev durch drücken auf ein haerausstehendes teil zurückgesetzt werden können (kann aber auch sein, dass der endgültig hinüber ist). Das zurücksetzen löst dein Problem dann aber aber nur für eine einmalige Aufladung.

Die Fehlerursache wird zu 90% in beschädigen Leitungen oder sonstwie undicht gewordenem Bereich des Kapillarrohrthermostates liegen.

Das ist dann unbedingt zu erneuern.

BID = 801702

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Ich schließe mich der Einschätzung an:
Sehr wahrscheinlich ein Defekt am Ladethermostat des Ofens. Vermutlich mechanisch beschädigt oder schlicht altersschwach. Wahrscheinlich hat dann in Folge der Übertemperaturbegrenzer ausgelöst.

Aber mir gefällt das ganze Vorgehen nicht!
Man kann solche Öfen zwar in der beschriebenen Weise umziehen.
Aber sie müssen dann aus Sicherheitsgründen stets vor Inbetriebnahme vom Fachmann durchgemessn werden (vor allem auf Isolationswiderstand und auf Leistungsaufnahme)!!!
Ansonsten besteht zumindest Brandgefahr, ggf. auch Gefahr des elektrischen Schlages.

I ist übtigens die Ident-Nummer (genaue Erzeugnisnummer - daher bei anderen Herstellern auch als E bezeichnet) und F der Fertigungscode (Herstellzeitpunkt - bei anderen Herstellern oft auch FD für Fertigungsdatum).

Ein behelfsmäßiges Laden (ohne funktionierenden Laderegler) ist nicht möglich.
Er muß erneuert werden. Ggf. kann man einen aus einem Ausschlachtofen verwenden, aber der muß recht genau passen (es gab unzählige Varianten).
Schon gar nicht kommt in einer zu vermietenden Wohnung irgendein Gebastel in Frage! Das kann ganz leicht im Knast enden (fahrlässige Tötung oder Körperverletzung)...


Das kryptische Kürzel ist E.G.O. (ein führender Hersteller solcher Thermostate und von Kochplatten etc.).

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 802037

Unglaub

Gerade angekommen


Beiträge: 3

Danke für die ausführlichen Erklärungen.

Statt des Ofens hat wohl zwei Tage lang der Steuerwiderstand "geladen". Er war ziemlich heiß.

Ich habe ihn von A1/Z1 abgeklemmt.
Nach ca. 15 min konnte ich am Regler ein Klicken hören. Das lässt sich jetzt auch (wieder) vernehmen, wenn man den Regler dreht.

Werde dann heute Vormittag feststellen, ob der Ofen über Nacht geladen hat.


Zitat :
sam2 hat am  2 Dez 2011 15:10 geschrieben :

[...]
Aber mir gefällt das ganze Vorgehen nicht!
Man kann solche Öfen zwar in der beschriebenen Weise umziehen.
Aber sie müssen dann aus Sicherheitsgründen stets vor Inbetriebnahme vom Fachmann durchgemessn werden (vor allem auf Isolationswiderstand und auf Leistungsaufnahme)!!!
Ansonsten besteht zumindest Brandgefahr, ggf. auch Gefahr des elektrischen Schlages.

Aber mir gefällt das Vorgehen!

Entschuldige, aber ist das nicht so, wie wenn jedesmal in einem Staubsauger den Isolationswiderstand misst, wenn den Staubbeutel gewechselt hast?

Es ist fast unmöglich, das Gerät mit den Steinen zu transportieren, immerhin über 300 kg.

Durch die Steinerei kommt man mit keinen stromführenden Teilen in Berührung. Alle Leitungen und Stecker liegen außerhalb der recht stabilen Dämmplatten und man muss die zugehörigen Abdeckungen auch nicht abnehmen, um den Ofen zu ent- und besteinen.

Bitte, wie misst man die Leistungsaufnahme vor Inbetriebnahme? Sind für die Leistung nicht Strom und Spannung notwendig? Wie überrede ich meinen Ofen zum Stromfluss, ohne ihn in Betrieb zu nehmen? Zumal er sich ja eben nicht ordnungsgemäß betreiben lassen will.


Zu Deiner Beruhigung werde ich nach Beseitigung des Defektes die Leistungsaufnahme messen und den Isolationswiderstand messen lassen, da ich dafür kein Messgerät habe.


Zitat :
[...] Ein behelfsmäßiges Laden (ohne funktionierenden Laderegler) ist nicht möglich.

Seltsam, denn ein Laderegler sollte das Laden regeln. Laden sollte das Gerät auch grundsätzlich ohne ihn können, wenn auch vielleicht nicht so komfortabel.


Zitat :
Er muß erneuert werden.

Ich werde ihn erneuern, wenn er denn tatsächlich defekt ist.
Aber um eben genau das zweifelsfrei feststellen zu können, kann es doch nicht sein müssen, für über 200 € ein Ersatzteil zu kaufen, nur um dann vielleicht festzustellen, dass der Fehler woanders liegt, oder?


Zitat :
[...] Schon gar nicht kommt in einer zu vermietenden Wohnung irgendein Gebastel in Frage! Das kann ganz leicht im Knast enden [...]

Kein Problem, da wollte ich immer schonmal hin.

Das "Gebastel" sollte der Fehlerfindung dienen ohne Anschaffung teurer Ersatzteile, die vielleicht gar nicht nötig sind.

Sowohl die Hauseigentümer als auch die (zukünftige) Mieterin kenne ich seit Jahren persönlich und ausführlich.
Und in diesem Haus aus den 60ern mit mehrfachen An- und Umbauten auch der Elektrik ist ein möglicherweise defekter Nachtspeicherofen noch eines der kleineren Probleme. Das spannendste Spiel ist, immer die passenden Sicherungen zu finden. Die Liste der Zugehörigkeiten habe ich schon öfter mal ergänzt, aber es ist jedesmal wieder verwirrend ...




Ups. Schon so früh.
Ich melde mich wieder, sobald ich was Neues rausgefunden habe.

Einstweilen ein guats Nächtle!

Matze (o;

BID = 802038

Dark Dragon

Schreibmaschine



Beiträge: 1363
Wohnort: Solingen


Zitat :
Bitte, wie misst man die Leistungsaufnahme vor Inbetriebnahme? Sind für die Leistung nicht Strom und Spannung notwendig?


Widerstandsmessung ?
Da gab´s mal so eine Formel, da kann man mit dem ermittelten Widerstandswert und der Spannung irgendwie herausbekommen, wie hoch der Strom / Leistung sein könnte.



Zitat :
Statt des Ofens hat wohl zwei Tage lang der Steuerwiderstand "geladen". Er war ziemlich heiß.



Zitat :
Durch die Steinerei kommt man mit keinen stromführenden Teilen in Berührung. Alle Leitungen und Stecker liegen außerhalb der recht stabilen Dämmplatten und man muss die zugehörigen Abdeckungen auch nicht abnehmen, um den Ofen zu ent- und besteinen.


Also hast Du auch nicht die Abdeckung der Zuleitung abgenommen.
Und beim Anlegen der A1/Z1 A2/Z2 auch nichts vertauscht, sondern Dich darauf verlassen, dass die andere Dose genau so beschaltet ist.
Wozu auch vorher messen ?
Soll doch der Heizwiderstand Dauersaft bekommen. Ist doch besser, als das Gehäuse.

Möglich wäre auch, dass Du durch falsches Anschließen nun die Elfamatik geschrottet hast.

Achja ...
Mit der Einstellung wirst Du es hier vermutlich schwer haben.
Bin mal gespannt, ob noch jemand weiterhilft.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dark Dragon am  4 Dez 2011  4:24 ]

BID = 802060

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Nein, helfen in Sinne von Tipps für Gebastel zu geben, werden wir einem derart ignoranten und unverantwortlichen Fragesteller sicherlich
nicht.

Denn veralbern kann ich mich selber besser und billiger...


Zitat :
Seltsam, denn ein Laderegler sollte das Laden regeln. Laden sollte das Gerät auch grundsätzlich ohne ihn können, wenn auch vielleicht nicht so komfortabel.

Nein, sollte es nicht. Aber ein Blinder sollte auch nicht von der Farbe quasseln!

Wie die jetzt nachgeschobene Erläuterung zeigt, liegt möglicherweise ein Falschanschluß vor. Soviel zum Staubsaugervergleich! Der Ofen hatte also doch nicht derart lange bewegliche Anschlußleitungen, daß er den Raum wechseln konnte, ohne abgeklemmt zu werden.

Für das Feststellen der Leristungsaufnahme ist ersatzweise eine Kaltwiderstandsmessung möglich (dazu braucht man aber die Herstellervorgaben), besser ist jedoch eine echte Leistungsmessung (sehr wohl MIT angelegter Spannung und fließendem Strom - aber eben nur kurzzeitig unter Aufsicht der installierenden Elektrofachkraft!). Die geht auch mit den Daten vom Typenschild.

Und selbstverständlich muß (neben Isolationswiderstand und Leistungsaufnahme) am neuen Anschluß auch die Wirksamkeit der Schutzmaßnahme meßtechnisch nachgewiesen werden. Nebenbei kümmert sich ein Fachmann auch noch um korrekte Funktion und vermeidet Geräteschäden...

-damit ist nun hier Ende im Gelände-
(wegen mangelnden Sicherheitsbewußtseins geschlossen)


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