"Bomben auf Engeland" ... ist in D vermutlich auch nicht mehr erlaubt.
Zitat :
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danach sagte ihm die Kugel das etwaige Alter
des Kabels... |
Nicht nur das, sondern auch, daß du gemogelt hast.
In der Frage ging es ja nicht um Bandleitungen sondern um Koaxkabel.
Man kann den Wellenwiderstand aber mit einfachen Mitteln tatsächlich auch direkt messen. Zwar nicht so genau wie mit dem teuren Netzwerkanalysator vom alpha-ranger, aber doch recht instruktiv.
10m Leitung (gerne auch mehr), ein altes 40MHz Oszilloskop und ein TTL-Gate reichen dafür aus.
Mit dem 7414 erzeugt man durch Rückkopplung mit R und C ein Rechteck mit einigen kHz und speist dieses über 100..200 Ohm, der Wert ist nicht kritisch, in die Leitung ein.
Ebenfalls an den Eingang der Leitung schliesst man den Oszilloguck an.
Ans entfernte Ende der Leitung kommt ein (mechanisch möglichst kleiner) verstellbarer Widerstand (Poti). Ein 200..500 Ohm Typ ist ok.
Fertig.
Beim Durchdrehen des Abschlusswiderstands kann man dann schön sehen, wie durch die Reflexionen bei Fehlanpassung die Flanken des Rechtecks verformt werden, bzw. wie bei korrektem Abschluß ein sauberes Rechteck zu sehen ist.
Den dafür eingestellten Wert des Abschlußwiderstandes kann man dann einfach mit einem Ohmmeter nachsehen.
Wenn durch einen zu hohen oder zu niedrigen Abschlußwiderstand Reflexionen auftreten, lohnt es sich auch die Form der Flanke genauer anzusehen und sich einmal zu überlegen, warum sie so aussieht. Man weiß dann sofort in welche Richtung man am Poti drehen muß.
Man kann dieses Verfahren auch für symmetrische Leitungen, (Telefonleitungen, Twisted Pair, Cat5, etc.) anwenden, nur speist man dann natürlich symmetrisch ein und verwendet einen symmetrischen Empfänger.
Für die symmetrische Speisung eignet sich ein RS-422 oder RS-423 Leitungstreiber wie AM26LS31 und als symmetrischer Empfänger ein Videoverstärker wie der LM733 oder NE592.
Ich habe soetwas vor vielen Jahren mal auf die Schnelle zusammengeklebt, weil die Kollegen bei einer LAN Installation öfter mal die Drähte verwechselt hatten.
Daraus ergab sich dann immer eine zeitraubende Fehlersuche. Mit dem Kästchen konnte ich sofort nicht nur sagen, was sie falsch gemacht hatten, sondern, über die Laufzeit der Reflexion, auch wo der Fehler gemacht wurde.