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Doppelt geführte Phasen - Schutzleiter genügender Querschnitt? Suche nach: schutzleiter (4348) |
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BID = 692037
cholertinu Inventar
Beiträge: 3755 Wohnort: CH
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Hallo,
Wir sind daran, die Energieversorgung für unsere Anlagen zu überarbeiten. Wie diese aussehen sollen seht ihr in den beiden angehängten Bildern.
Bild1: Darstellung der beteiligten Komponenten inkl. Beschriftung
Bild2: Darstellung mehrere Teilsysteme
Nach dem LSS sind alle Leitungen auf 16A mit 2.5mm2 ausgelegt, vor den LSS hängt der Querschnitt von der Anzahl der Teilsysteme ab.
Im Prinzip stellt die "Einspeisung" so etwas wie eine Unterverteilung innerhalb der Anlage dar.
Die Leitung ab LSS wird über diverse Elemente inkl. Hauptschütz geführt und anschliessend in Geschaltete und Ungeschaltete Phasen aufgeteilt, beide Kreise sind für die vollen 16A mit 2.5mm2 ausgelegt, da nicht im Voraus bekannt ist, wie die konkrete Belastung der einzelnen Phasen sein wird.
Beim Stecker Phoenix Contact handelt es sich um einen 9poligen Stecker, auf welchen 2x3Phasen, 2xN und nur 1x der Schutzleiter geführt sind. Die Phasen werden also aufgesplittet, der Schutzleiter nur einfach geführt.
Dies ist in den bestehenden Systemen schon "seit Urzeiten" ähnlich gelöst. Nun stellt sich uns aber die Frage, ob dies auch zulässig ist.
Der Herr Kollege hat nun folgendes Beispiel konstruiert:
- sehr lange Leitung hinter dem Phoenix Stecker
- Erdschluss L1 auf Geschalteten und Ungeschalteten Phasen
- FI und LSS sprechen beide nicht an
Dann würde der Schutzleiter ja evtl. zuerst abfackeln, weil dieser nur mit dem halben Querschnitt geführt ist verglichen mit dem Schutzleiter.
Nun die Frage: Ist unsere Energieverteilung so zulässig oder sieht einer ein grundlegendes Problem? |
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BID = 692043
Teletrabi Schreibmaschine
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
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Moin,
die Absicherung erfolgt also über den LSS ziemlich weit links mit 16A bei durchgängiger 2,5er Ausführung aller Leiter?
Wo ist dann das Problem?!? LS(S) hat 'nen thermischen Überstromauslöser, der näherungsweise das thermische Verhalten der Leitung simuliert und entsprechend bei zu großer Erwärmung abschaltet. Interessierende Größé für die Erwärmung ist hier der Strom. Wenn nun der Nennstrom des LS(S) zum Querschnitt des Schutzleiters passt (dürfte bei 16A und 2,5² in den meisten Fällen gegebens ein - oder besonders große Häufung oder umgebungstemperatur vorhanden?), ist doch alles in Ordnung. Wo soll da ein zusätzlicher Strom herkommen, den der LS nicht sieht?
Nebenbei - wenn ein Szenario denkbar ist, wo der Schutzleiter länger bestromt wird, habt ihr ein ganz anderes Problem - Abschaltzeiten der 0100-410 für den Fall von Körperschlüssen eingehalten?! |
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BID = 692129
cholertinu Inventar
Beiträge: 3755 Wohnort: CH
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Häufung: Wir haben nur diese 9polige Leitung drin mit den doppelt geführten 3x400V, insgesamt 16A.
Schutzleiter länger bestromt: im Normalfall (LSS und FI sind ok) keine Probleme.
Das "Problem" des Kollegen bezieht sich v.a. auf die Leitungen rechts vom Stecker. Dazu habe ich noch ein Bildli erstellt. (G=geschaltet U=Ungeschaltet)
Sein (konstruiertes) Beispiel sieht nun vor dass
- L1G und L1U beide auf PE kurzgeschlossen sind
- der FI nicht auslöst
- der LSS nicht auslöst
Er fragt sich nun, ob es zulässig ist, wenn durch die beiden L1 der doppelte Querschnitt ins System rausgeführt ist, jedoch nur der einfache Querschnitt über den PE zurückkommt.
Ja, der FI löst im Normalfall aus.
Ja, der LSS löst im Normalfall aus.
Ja, L1 ist zwischen LSS und K34 auch nur 1fach geführt.
All dies habe ich dem Herrn Kollegen schon so vordoziert - und trotzdem fragt er nach wie vor, ob es im Bereich rechts nicht doch noch ein Problem geben könnte aufgrund des grösseren Querschnitts L1U+L1G gegenüber PE.
Die verallgemeinerte Frage könnte lauten:
Darf in einem mit LSS16A abgesicherten System der Schutzleiter einen kleineren Querschnitt aufweisen als die Phasen?
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BID = 692131
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Die genannte Ausführung ist zulässig, üblich und problemlos.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 692132
cholertinu Inventar
Beiträge: 3755 Wohnort: CH
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Danke für die klare Antwort.
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BID = 692145
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Und in jeder Installation anzutreffen:
Vgl. Wechselschaltung mit Steckdose und Leuchte. Hier ist der Außenleiter auch parallel geführt.
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BID = 692153
kaidegen Gesprächig
Beiträge: 170
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Nur nochmal nachgefragt: Am Anfang ist nur ein LSS mit 16 A und danach wird aufgeteilt auf das L1U und L1G ? Die haben also nicht jeweils ein 16 A Automaten sondern einen gemeinsamen ?
Überlastungsmässig stellt das dann wie gesagt wurde kein Problem dar.
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BID = 692158
cholertinu Inventar
Beiträge: 3755 Wohnort: CH
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Zitat :
kaidegen hat am 26 Mai 2010 11:27 geschrieben :
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Die haben also nicht jeweils ein 16 A Automaten sondern einen gemeinsamen ?
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Richtig. Genau so wie gezeichnet.
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BID = 692159
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
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Zitat :
kaidegen hat am 26 Mai 2010 11:27 geschrieben :
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Nur nochmal nachgefragt: Am Anfang ist nur ein LSS mit 16 A und danach wird aufgeteilt auf das L1U und L1G ? Die haben also nicht jeweils ein 16 A Automaten sondern einen gemeinsamen ?
Überlastungsmässig stellt das dann wie gesagt wurde kein Problem dar.
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Ansonsten dürfe ja sonst in der Hausinstalltion in inem NYM5x1.5 auch kein Schalterlampendraht und gleichzeitig eine Dauerphase für eine Steckdose geführt werden.
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