Ab wieviel Ampere besteht Brandgefahr?

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Autor
Ab wieviel Ampere besteht Brandgefahr?
Suche nach: ampere (3423)

    







BID = 850104

jetski

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Beiträge: 95
Wohnort: Deutschland
 

  


Hallo,

folgende Frage beschäftigt mich, ich hoffe hier kann jemand eine qualifizierte Antwort geben

Ich habe hier eine LED-Leuchte entworfen, deren Konstantstromquelle die LED mit 1000mA (in dem Fall bei 15V) versorgt.

Die KSQ hat Einsteckklemmen, in die man das Kabel der LED und auch der Stromversorgung einsteckt. Nun frage ich mich: bei evtl. späterer Serienproduktion, was passiert wenn das Kabel mal nicht richtig (zu kurz abisoliert, Adern beschädigt oder ähnliches) in die Klemme gesteckt wurde.
Zu diesem Zweck habe ich mal einen extra Test gemacht, wo ich absichtlich nur eine einzige einzelne dünne Ader des Kabels hab stehen lassen, und habe diese mit Absicht lose und wackelig an eine weitere Ader 'gelehnt'.
Durch diesen dünnen und dürftigen Kontakt mussten dann die besagten 15W bzw. 1000mA hindurch. Zusätzlich hab ich noch ein dünnes Stückchen Papier an die 'Wackelstelle' gelegt.
Ich hatte eigentlich erwartet, dass sich das ganze erwärmt und das Papier vielleicht sogar braun wird oder gar brennt.
Aber was passierte nach mehreren Stunden munterer Laufzeit der LED? Nichts. Die Adern um den Kontakt herum blieben völlig kalt, der Papierfetzen blieb entsprechend völlig unbeeindruckt.

Ich frage mich daher, wie das sein kann. Reicht 1A bzw. 15W generell nicht aus, um einen Brand zu verursachen, kann man das wirklich so kategorisch ausschließen?
(Gehen wir bei dieser Frage bitte immer davon aus, dass Schaltnetzteile mit Overcurrent protection verwendet werden, d.h. dass niemals mehr als 1000mA fließen kann, ohne dass sich das SN eh abschaltet.)

Grüße,
jetski



[ Diese Nachricht wurde geändert von: jetski am 30 Sep 2012 15:31 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: jetski am 30 Sep 2012 15:31 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: jetski am 30 Sep 2012 15:33 ]

BID = 850106

joe

Schreibmaschine



Beiträge: 1741
Wohnort: Ba-Wü

 

  

Meinem Kenntnisstand nach gehen die Sachversicherer von ~70 - Watt aus die es benötigt um einen Brand auszulösen. Deswegen soll der 300mA FI als "Brandschutzschalter" gelten.
Hier geht man allerdings von normalen Umständen aus, und nicht von Ansammlungen wie Stroh oder ähnlichen leicht entzündlichen Stoffen.

BID = 850107

Offroad GTI

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Beiträge: 12634
Wohnort: Cottbus


Zitat :
wo ich absichtlich nur eine einzige einzelne dünne Ader des Kabels hab stehen lassen
Du meinst wohl eher einen Draht der Litze.


Zitat :
Ich frage mich daher, wie das sein kann. Reicht 1A bzw. 15W generell nicht aus, um einen Brand zu verursachen,
Das hängt nicht nur vom Strom ab, sondern auch maßgeblich vom Widerstand.

Die Leistung, die in diesem Drahtstück umgesetzt wird, kannst du wie folgt berechnen:

Wenn ich jetzt mal einen Durchmesser von 200µm für einen Einzeldraht der Litze und eine Länge von 1cm annehme, ergibt sich eine Leistung von:

Und das ist nun wirklich nicht viel.

Was keinesfalls heißen soll, dass es eine empfehlenswerte Anschlussmethode wäre...



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Offroad GTI am 30 Sep 2012 15:49 ]

BID = 850108

jetski

Gelegenheitsposter



Beiträge: 95
Wohnort: Deutschland


Zitat :

Wenn ich jetzt mal einen Durchmesser von 200µm für einen Einzeldraht der Litze und eine Länge von 1cm annehme, ergibt sich eine Leistung von:

Und das ist nun wirklich nicht viel.

Was keinesfalls heißen soll, dass es eine empfehlenswerte Anschlussmethode wäre...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Offroad GTI am 30 Sep 2012 15:49 ]


Hi, ja, Einzeldraht. Du meinst, der Draht verbraucht nur 5.7mW und deswegen brennt's (noch) nicht?
Hinzu kommt ja, dass ich die beiden dünnen Drähte auch noch ganz lose aufeinander gelegt habe, der Papierfetzen genau an der losen wackeligen Berührstelle positioniert.
Und diese Stelle hätte doch einen viel höheren Widerstand haben müssen, und daher zumindest warm werden müssen?


BID = 850129

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Messe doch mal die Spannung über der schlechten Kontaktstelle im Betrieb an der KSQ. Mit P=U*I folgt bei 1A, dass die thermische Leistung in W gleich der Spannung in V ist.

BID = 850137

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
habe ich mal einen extra Test gemacht, wo ich absichtlich nur eine einzige einzelne dünne Ader des Kabels hab stehen lassen, und habe diese mit Absicht lose und wackelig an eine weitere Ader 'gelehnt'.
Durch diesen dünnen und dürftigen Kontakt mussten dann die besagten 15W bzw. 1000mA hindurch. Zusätzlich hab ich noch ein dünnes Stückchen Papier an die 'Wackelstelle' gelegt.
Das ist ja kein anerkanntes Prüfverfahren und in sofern nicht viel wert. Es könnte ja auch sein, dass das Netzteil selbst oder deine Konstantstromquelle abbrennt.

Es ist aber gut, dass du dich mit solchen Möglichkeiten beschäftigst und sie konstruktiv berücksichtigst.

Trotzdem wirst du eine Versicherung abschliessen sollen, denn es gibt immer noch Gefahren, an die keiner denkt. Was ist z.B. wenn das Gerät schädliche Ausdünstungen hat?
Weder deine private Haftpflichtversicherung, noch deine private Rechtschutzversicherung helfen dir in solchen Fällen der Produzentenhaftung.

BID = 850138

Offroad GTI

Urgestein



Beiträge: 12634
Wohnort: Cottbus


Zitat :
Du meinst, der Draht verbraucht nur 5.7mW
Erstens meine ich das nicht, sondern habe es berechnet. Und zweitens verbraucht der Draht die Leistung nicht, sondern wandelt sie in Wärme um


Zitat :
Und diese Stelle hätte doch einen viel höheren Widerstand haben müssen
Nicht zwingend. I.d.R. ist das ja blankes Kupfer und die Übergangswiderstände dennach nicht allzu groß.
Kritisch wird es aber, wenn die Verbindung dauernd unterbrochen wird. Dann entstehen u.U. Funken, welche die Oberflächen verunreinigen, was einen größeren Übergangswiderstand und damit eine größere Verlustleistung bedeuten würde.



_________________
Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.

BID = 850246

jetski

Gelegenheitsposter



Beiträge: 95
Wohnort: Deutschland


Zitat :
perl hat am 30 Sep 2012 17:19 geschrieben :


Zitat :
habe ich mal einen extra Test gemacht, wo ich absichtlich nur eine einzige einzelne dünne Ader des Kabels hab stehen lassen, und habe diese mit Absicht lose und wackelig an eine weitere Ader 'gelehnt'.
Durch diesen dünnen und dürftigen Kontakt mussten dann die besagten 15W bzw. 1000mA hindurch. Zusätzlich hab ich noch ein dünnes Stückchen Papier an die 'Wackelstelle' gelegt.
Das ist ja kein anerkanntes Prüfverfahren und in sofern nicht viel wert. Es könnte ja auch sein, dass das Netzteil selbst oder deine Konstantstromquelle abbrennt.

Aus welchen Gründen sollte denn das SN oder die KSQ in besagtem Fall abbrennen?


Zitat :

Es ist aber gut, dass du dich mit solchen Möglichkeiten beschäftigst und sie konstruktiv berücksichtigst.
Trotzdem wirst du eine Versicherung abschliessen sollen, denn es gibt immer noch Gefahren, an die keiner denkt. Was ist z.B. wenn das Gerät schädliche Ausdünstungen hat?
Weder deine private Haftpflichtversicherung, noch deine private Rechtschutzversicherung helfen dir in solchen Fällen der Produzentenhaftung.


Ich habe mich schonmal damit beschäftigt und mir sogar Angebote kommen lassen, diese waren aber alle exorbitant hoch und kamen mir eher so vor, als ob sie für großere Büros oder Firmen zugeschnitten wären. Etwas günstiges für einen freischaffenden Einzelentwickler habe ich nicht gefunden. Hast Du eine Empfehlung?


BID = 850248

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Aus welchen Gründen sollte denn das SN oder die KSQ in besagtem Fall abbrennen?
Das weiss man, wenn es passiert ist.


Zitat :
Hast Du eine Empfehlung?
Nein.
Frag mal deine bisherige Versicherung, oder einen Versicherungsmakler.
Es ist der Job dieser Leute maßgeschneiderte Versicherungsverträge zu vermitteln.



BID = 850329

jetski

Gelegenheitsposter



Beiträge: 95
Wohnort: Deutschland


Zitat :
perl hat am  1 Okt 2012 11:19 geschrieben :


Zitat :
Aus welchen Gründen sollte denn das SN oder die KSQ in besagtem Fall abbrennen?
Das weiss man, wenn es passiert ist.


Ja, aber wie ist das gemeint gewesen? Meinst du, alles und jedes kann evtl. irgendwann abbrennen, oder meinst du, dass das SN und KSQ in oben besagter Situation besonders gefährdet ist (wenn letzteres, dann: warum?).


BID = 850416

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Meinst du, alles und jedes kann evtl. irgendwann abbrennen,
Genau.
Du als Hersteller bist für die Sachen verantwortlich, und es hilft dir im Zweifel nichts, wenn du sagst, du hättest nicht damit gerechnet.
Speziell wenn der Hersteller der Brandbombe in China wohnt, wirst du kaum die Verantwortung auf ihn abwälzen können.
Du bist sogar für die Folgen eines naheliegenden Mißbrauchs verantwortlich; allerdings kannst du da einiges über die Gebrauchsanweisung regeln.
Es gibt genügend Literatur zu diesem Thema, aber zur Einstimmung, damit du erkennst, was alles zu beachten ist, habe ich mal eine nahezu beliebige Stelle herausgegriffen; http://www.al-online.de/downloads/L.....9.pdf
Wenn du eine Serienfertigung planst, wird es jedenfalls kein Fehler sein, wenn du dich vorher anwaltlich beraten lässt!


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