Webcam zu Infrarot Camera umbauen

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Autor
Webcam zu Infrarot Camera umbauen
Suche nach: webcam (285) infrarot (653)

    







BID = 443519

stuckima

Neu hier



Beiträge: 26
Wohnort: Schweiz, Bern
 

  


Hallo zusammen

Heute habe ich in der Firma zwei Webcams (Logitech QuickCam communicate STX) abgebaut. Ein Arbeitskollege hat dann gesagt ich solle doch einmal den IR Filter aus der Kamera ausbauen, denn er habe irgendwo gelesen dass so die Camera Infrarot sichtbar macht.
Unter anderem kann man das auch hier im Forum lesen. Also habe ich die Camera aufgemacht den IR Filter "ausgebaut" und dann die Webcam wieder angeschlossen.
Doch leider zeigte unser Versuch keine Wirkung wie wir uns das vorgestellt hatten (Getestet mit Infrarot eines Mobiltelefons).
Doch dafür ist uns etwas anderes aufgefallen, ohne diesen Filter sind die Farben weniger gut zu erkennen. Und die Abdeckung für die Infrarot Led des Mobiltelefons ist "durchsichtig" geworden (man kann die Led's erkennen). So wie es auf den Bildern ausgesehen hat wird das Rot nicht mehr dargestellt. Habe dazu zwei Bilder angefügt eines mit und das andere ohne Filter

Jetzt verstehe ich einfach nicht ganz was dieser IR Filter genau anstellt.
Und wie sieht es mit der Infrarot Erkennung aus? Habe ich etwas falsch gemacht?
Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen weiter helfen.

Gruss Mathias


Ps: Beim Bild mit Filter sind noch grüne Streifen zu erkennen, diese sind durch das Programm CamAlert entstanden.





[ Diese Nachricht wurde geändert von: stuckima am 16 Jul 2007 13:59 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: stuckima am 16 Jul 2007 14:01 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: stuckima am 16 Jul 2007 14:15 ]

BID = 443520

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

 

  

Die Bildsensoren sind im Blau und Grünbereich auch Infrarot empfindlich. Das führt dazu, dass IR als weiß dargestellt wird, da das Infrarotlicht auf alle Farbsensorzellen fällt. Fast alle Kameras die ich kenne, stellen das Licht einer IR LED daher weiß dar.

Das erklärt aber nicht, wiso rot zu weiß wird. Oder strahlt die Lötzinnrolle IR Licht ab ? Keine Ahnung, perl weiß das bestimmt besser.

BID = 443524

Morgoth

Schreibmaschine



Beiträge: 2930
Wohnort: Rockenhausen (Pfalz)

Ich nehme an, dass die Lötzinn-Rolle halt ziemlich wenig IR schluckt im Gegensatz zu den andern Objekten.
Der IR-Filter der Kamera lässt IR-Licht nicht durch. Der Fremdlichtfilter der IR-Schnittstelle lässt kein Sichtbares Licht durch, aber IR ganz besonders gut. Da, wie man an der Lötzinn-Rolle sieht, recht viel IR-Licht vorhanden war, konnte die Kamera ohne Filter durch den Filter des Handys "durchsehen".
Wenn du der Kamera jetzt nen Filter verpasst wie er am Handy ist, dann hast du ne IR-Kamera. Allerdings nimmt man da zweckmäßigerweise besser eine SW-Kamera.

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Es irrt der Mensch solang er strebt

BID = 443526

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Das erklärt aber nicht, wiso rot zu weiß wird.
Offenbar ist der auf den grünen und blauen Pixeln verwendte Farbfilter auch ganz gut IR durchlässig.
Es ist sogar die Regel, daß Farbstoffe nur in bestimmten Wellenlängenbereichen absorbieren.
Wenn es nicht so wäre, brauchte man auch das IR-Sperrfilter nicht.


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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 443529

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

Stimmt, man kann durch die IR Abdeckung der Schnittstelle ins Handy sehen. Interessant.
Als nächstes müsstest du mal ausprobieren, wie wärmeempfindlich die Kamera nun ist. In einem leicht abgedunkelten Raum könnten warme Stellen etwas heller erscheinen als der Rest.

Es gab mal einige Videokameras, die konnten im Nachtsichtmodus durch dünne Kleidung (z.B. Badeanzug) hindurch schauen. Irgendwo im Internet gibt es Bilder und Videos dazu.

BID = 443531

stuckima

Neu hier



Beiträge: 26
Wohnort: Schweiz, Bern

Die Wärmeempfindlichkeit habe ich schon getestet. Das wäre eigentlich auch der Nutze der umgebauten Camera gewesen.

Ich habe die Camera in eine Kartonkiste gesteckt und dann über ein Loch einen heißen Lötkolbenspitz hineingeführt. Da hat sich aber nichts getan, das Bild blieb schwarz.

Danke für die Antworten.

BID = 443532

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

Schade, das wäre eine schöne, billige wärmeempfindliche Kamera gewesen.

Ich habe hier auch eine Web Cam, mit der ich mal ein paar Versuche mit einem kleinen Induktionsofen gefilmt habe. Noch lange bevor ein Draht anfing zu glühen, erschien er auf dem Bild weiß. Vermutlich ist der Lötkolben zu kalt.
Der IR Filter ist doch direkt auf dem Sensor aufgeklebt ?

BID = 443533

Morgoth

Schreibmaschine



Beiträge: 2930
Wohnort: Rockenhausen (Pfalz)

Da war der Lötkolben noch nicht warm genug für die spektrale Empfindlichkeit der Kamera. Richtige Wärmebildkameras sind nicht umsonst"etwas" teurer. Die Geschichte hier spielt sich ja auch Hauptsächlich im nahen IR ab.

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BID = 443543

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Das war zu erwarten. Si-Photodioden sind für Wellenlängen über 1050nm praktisch blind.

Außer Glühlampen mit ihren fast 3000K heißen Glühdrähten, haben thermische Strahler ihr Emissionsmaximum aber bei wesentlich größeren Wellenlängen.
Es gibt eine einfache Formel für die Lage des Strahlungsmaximums bei schwarzen Körpern:
lambdamax = 0,0029 / T (Wiensches Verschiebungsgesetz).
Daraus folgt, daß ein vielleicht 700K heißer Lötkolben sein Emissionsmaximum bei etwa 4µm hat. Der Abfall zu kleineren Wellenlängen hin erfolgt im Gegensatz zum langwelligen Schwanz ziemlich steil.

Außerdem steigt die abgestrahlte Leistung mit der 4. Potenz der Twemperatur, weshalb solch relativ kühle Strahler auch insgesamt nur wenig Leistung abstrahlen.

Die obigen Angaben sind Folgerungen aus dem Planckschen Strahlungsgesetz, das die gesamte spektrale Energieverteilung wiedergibt.

Wenn man also Niedertemperaturstrahler wie Menschen oder Lötkolben mittels Lichtelektrischem Effekt aufspüren will, braucht man Halbleiter mit einem viel geringeren Bandabstand, wie etwa Quecksilbercadmiumtellurid oder Indiumantimonid.
Auch aus dem altbekannten Bleisulfid lassen sich Photowiderstände herstellen, die bis etwa 2500nm funktionieren und als als aufgedampfte Targets in Kameraröhren Verwendung fanden.

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BID = 443546

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

Jetzt mal ganz dumm gefragt:
Wiso funktionierte dass dann mit einigen älteren Videokameras ?
Ich suche mal ob ich den Link finde.

BID = 443548

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Du darfst dabei nicht vergessen, daß auch die Optik für langwelliges IR durchlässig sein muss.
Festerglas taugt nicht, Quarz geht bei kürzeren Wellenlängen noch einigermassen, und die meisten Kunststoffe haben im IR viele Absorptionsbanden.
Si oder Ge eignen sich wegen ihres hohen Brechungsindex nicht besonders, weil dadurch hohe Reflexionsverluste entstehen.
Richtige IR durchlässige Bauteile werden z.B. aus NaCl, KCl, CaF2 gefertigt, oder man verwendet Spiegel mit Aluminium- oder Goldbeschichtung.

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BID = 443551

stuckima

Neu hier



Beiträge: 26
Wohnort: Schweiz, Bern

Ich habe den Versuch mit der Kartonkiste noch einmal aufgebaut. Denn beim ersten mal habe ich den Lötkolben auf normal Temperatur gehabt (ca 350°C). Aber aufgrund eurer Antworten braucht man ja eine höhere Temperatur. Also Lötkolben auf 450°C geschraubt und siehe da man kann etwas erkennen. Bei ca. 400°C ist der Punkt an dem man noch ganz schwach etwas erkennen kann.






[ Diese Nachricht wurde geändert von: stuckima am 16 Jul 2007 16:25 ]

BID = 443552

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36137
Wohnort: Recklinghausen

Auch damit konnte man keine Infrarotaufnahmen machen.
Aufgrund des weggeklappten Infrarotfilters konnte man aber durch dünne Stoffe hindurchsehen, genau wie bei dem Handy.
Was man damit aber z.B. gut sehen kann sind die Heizdrähte in VFDs, z.B. am Videorekorder oder DVD-Player.

Um die Farbfehler, wie bei der Lötzinnrolle, nicht so sichtbar zu machen schalten die dann auf Schwarzweisswiedergabe um, bei einigen Herstellern mit einem künstlich erzeugten Grünstich, um das Bild einer Restlichtverstärkerröhre zu simulieren.

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BID = 443568

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

OK, das erklärt einiges.

BID = 443671

Woscit

Stammposter



Beiträge: 223

Um nochmals ganz auf den Anfang des Threads bezug zu nehmen: Inwiefern zeigte Euer Versuch keine Wirkung? Weil die IR-LEDn nicht leuchten auf dem Bild? Wie hast Du sichergestellt, dass die auch aktiv waren während der Betrachtung?

Meine Erfahrung mit Videokameras ist nämlich eher, dass die auch im Originalzustand durchaus auf das (auf diese Distanz recht intensive) nahe IR der Dioden reagieren.


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