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1. Ich hab kein Plan davon, wie genau und wie schnell so eine Fotodiode arbeitet. Meine Überlegung war, gibt es viellicht eine "bessere" bzw. "schnellere" Fotodiode als die/der/das 'BPY 62' ???
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Gibt es! Eine Fotodiode.
BPY62 ist lt. Datenblatt ein Fototransisitor. Fototranstistoren sind langsamer als Fotodioden. Ob das hier ein Problem ist, kannst Du evtl. selbst abschätzen. Als langste Anstiegs- und Abfallzeiten für den BPY62 sind 12µs angegeben. Dafür haben Fototransistoren eine größere Empfindlichkeit, was die Verstärkung und Auswertung vereinfacht.
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2. Warum macht man überhaupt eine Verstärkerschaltung? Ist es nicht einfacher die Fotodiode mit der Stromquelle und dem Stecker (evtl. noch mit einem Widerstand) in einen einfachen Stromkreis zu packen??? |
Das Signal wäre vermutlich zu schwach um es noch vernünftig auswerten zu können.
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3. Kann mit evtl. jemand erklären, warum der Ausschlag erst positiv (über die Nulllinie) und dann negativ (unter die Nulllinie) wird??? |
Das liegt am Signalweg. Im Audio-Signalweg wird Gleichspannung unterdrückt. Der Gleichspannungsmittelwert ist immer Null (oder sollte es zumindest sein!). Was man auf dem Bild sieht, ist das Streben des Mittelwertes gegen Null. Erst kommt das Licht => das Signal steigt an und bleibt dort stehen. Nun will aber das Audiosignal wieder Null werden und "rutscht" langsam runter. Je nach Belichtungszeit schafft es das auch. Geht der Verschluß wieder zu, sieht man die Rückflanke des Lichtsignales von Null ausgehend als negativen Peak und es "rutscht" wieder hoch gegen Null.
Ob die Messmethode (niedrigster Punkt) korrekt ist, kann bezweifelt werden. In der Technik benutzt man dafür eigentlich ganz bestimmte Werte der Flanken. In diesem Falle würde ich die Flankenmitte nehmen. Das hängt aber auch noch von anderen Faktoren ab, wie beispielsweise der Geometrie und Anordnung des lichtempfindlichen Sensors, seinen Anstiegs- und Abfallzeiten etc. Würde man ganz genau messen wollen, müsste der Sensor selbst ein Objektiv haben und auf den Schlitzverschluß fokussiert sein. Selbst dann würde seine Geometrie noch eine Rolle spielen. Oder man fokussiert mit dem Kameraobjektiv eine möglichst punktförmige Lichtquelle auf den Schlitzverschluß und setzt den Sensor dahinter (das dürfte aber schwer zu handhaben sein). Oder der Sensor muss sehr dicht dahinter plaziert sein. Dabei besteht jedoch die Gefahr, den Schlitzverschluß zu beschädigen.
Dass alle Deine Ergebnisse etwa den gleichen Fehler haben, deutet aber darauf hin, dass die Messung in Ordnung war. Ansonsten hätte die prozentuale Abweichung bei kurzen Verschlusszeiten größer werden müssen.
Wie sieht denn bei Deinen "kaputten" Ergebnissen das Signal aus? Dass Du überhaupt noch etwas messen kannst, deutet darauf hin, dass die Elektronik noch OK ist. Hast Du etwas an der Anordnung geändert?
edit:
Ich hab die Seite nur ganz kurz überflogen. Vielleicht hat der Schreiber das auch schon alles erklärt...
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 18 Dez 2009 8:33 ]