@BlackAdder:
Zitat :
|
Mich würde mal interessieren, ob dieses komische Komparator Prinzip, dass in dem link da oben zur AD Wandlung genutzt wird auch klangmäßig was bringt... Denn so abgefahren wie das Prinzip auf den ersten Blick erscheint ist es wohl nicht... bei 48000 diese 1 Bit Samples pro sekunde und einem 1x64KBit speicher könntest du auf die Weise über eine Sekunde verzögern. |
So einfach gehts leider nicht.
Um einen analogen Ausgangswert aus den 1-bit-samples zu machen, brauchst Du einen analogen Tiefpass am Ausgang.
Und prompt bekommst Du Schwierigkeiten mit dessen Einschwingverhalten. Außerdem sollte für HiFi die Amplitudenauflösung doch etwas besser als 1-bit sein.
Die Theorie sagt zwar, daß bei 64ksamples/s die oberste zu übertragende Frequenz 32kHz ist, aber leider ist dabei die Amplitude 0.
Dann gibts das Problem mit den Spiegelfrequenzen (Aliasing), und deshalb müßte der Tiefpass alles oberhalb 32kHz vollkommen abtöten.
Die praktisch ausgeführten Sigma-Delta Wandler etwa in CD Playern oder Soundkarten, arbeiten daher mit Überabtastung und höherer Auflösung von 2 bis 3 bit.
Im PCM1719 von Burr-Brown (jetzt TI) beispielsweise, den ich vor längerer Zeit als DAC in einem CDROM-Laufwerk gefunden habe, läuft ein primitiver 5-Niveau-DAC mit 64*fs.
Für eine NF-Grenzfrequenz von etwa 20kHz entsprechend einer internen 18-bit-Sample Frequenz von 44.1KHz, läuft der interne Sigma-Delta Modulator also mit etwa 2,8MHz.
Dadurch braucht der analoge Tiefpass nur oberhalb 1,4MHz vollständig sperren, und beeinflußt das Nutzsignal bis 20kHz kaum.
Die Sigma-Delta-Modulatoren von ADCs, wie sie beispielsweise als Eingänge in Sound karten eingebaut sind, unterscheiden sich nur wenig von ihren DAC Gegenstücken.
Auch hier werden sehr sehr viele Samples mit niedriger Auflösung produziert, und ein einfaches RC-Filter sorgt dafür, das bei fs/2 kein Eingangssignal mehr vorhanden ist.
Die eigentliche steilflankige Filterung mit einer Grenzfrequenz von ca. 0,45 fs = 20KHz geschieht dann auf der digitalen Ebene.
Wie wir alle wissen, läßt sich mit 64kBit/s und MP3-Kompression schon eine ordentliche Tonqualität erzielen, aber der Rechenaufwand dafür ist recht hoch.
Ohne solche Tricks kannst Du Telefonqualität erwarten: ISDN-Telefone arbeiten bekanntlich mit dieser Datenrate.
_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !