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Selbstgemachte Stromzange funktioniert nicht? Suche nach: stromzange (235) |
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BID = 362524
Calidus Stammposter
   
Beiträge: 291 Wohnort: Nördlich vom A*** der Welt
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Hallo, Leute!
Ich möchte mit meinem Mikrocontroller den Strom in einer 220 Volt Leitung messen. Natürlich möchte ich nicht gerne mit so hohen Spannungen umgehen, darum habe ich die L-Leitung genommen und fünf mal um einen knapp fingerdicken Eisenring gewickelt.
Als Sekundärspule meiner improvisierten Stromzange habe ich normale 0,1mm² Signalleitung genommen, ungefähr 100 Windungen oder so. Was da hinten rauskommt habe ich mit vier Dioden gleichgerichtet.
Dieser "Gleichstrom" wird noch in einem 10µF Kondensator gespeichert, der parallel zu einem 470kOhm Widerstand liegt - Wenn nichts nachkommt, soll es sich langsam entladen, aber die Spannung soll halt auch lange genug im Kondensator herumliegen dass sie mehrere von den 50-Herz-Wellen im Stromnetz übersteht und ich was auf dem Multimeter sehen kann.
An die 220 Volt Leitung habe ich testweise eine 100-Watt-Birne gehängt.
Herausgekommen sind, über dem Widerstand gemessen:
- Im Einschaltmoment 3 Volt
- Zwischendurch 15 mV
- Beim anfassen der Lampe 10 mV
- Im Ausschaltmoment wieder 3 Volt
- nach einiger Zeit 15 mV
- Beim anfassen der Lampe wieder 10 mV statt 15mV
Ich komme an dieser Stelle nicht weiter. Der Trafo verhält sich mit den beiden Spannungssprüngen so, als ob auf der primärseite Gleichstrom angeschlossen wäre - da wären zwei Spannungssprünge und ansonsten nichts ja normal.
Ich weiß jedoch mit einiger Sicherheit, dass aus der Steckdose meiner Wohnung Wechselstrom kommt.
Ich würde gerne irgendwas zwischen 100 mV und 4, maximal 5 Volt auf der Sekundärseite haben - genug zum einigermassen präzisen messen, zu wenig zum verletzen.
Was mache ich falsch? |
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BID = 362526
Morgoth Schreibmaschine
    
Beiträge: 2930 Wohnort: Rockenhausen (Pfalz)
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Gleichrichten machst du falsch, hast du keinen Messbereich für Wechselspannung?
Wenn du dann weißt welche Spannungen da wirklich rauskommen, kannst du über nen Messgleichrichter nachdenken
edit: wenn man ein 100mV signal haben will ist es möglicherweise unklug 1000mV abzuschneiden...
_________________
Es irrt der Mensch solang er strebt
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Morgoth am 22 Aug 2006 22:06 ] |
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BID = 362544
Onra Schreibmaschine
    
Beiträge: 2501
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Hallo,
zuerst eine Verständnisfrage:
Wie ist dieser "fingerdicke Eisenring" strukturiert und aus welchem Material besteht er?
Du hast einen Stromwandler gebaut, das heißt der Primärstrom wird gemäß Übersetzungsverhältnis auf die Sekundärseite übertragen. Dort muss ein niederohmiger Abschluß vorhanden sein (Empfehlung: Google mit dem Suchbegriff Stromwandler malträtieren. Ergebnisse auf Deutsch reichen aus  ). Der 470kOhm (auch parallel zu 10µ) ist viel zu groß.
Früher war das mal ein beliebter Tötungstatbestand für den Ausgangsübertrager eines Röhrenverstärkers.
O.
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BID = 362552
Lötfix Schreibmaschine
    
Beiträge: 2328 Wohnort: Wien
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Stromwandler müssen sekundärseitig kurzgeschlossen bzw. niederohmig belastet werden, auf keinen Fall unbelastet!
mfg lötfix
_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung. Rechtsansprüche dürfen daraus nicht abgeleitet werden. Sicherheitsvorschriften beachten!
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BID = 362585
Calidus Stammposter
   
Beiträge: 291 Wohnort: Nördlich vom A*** der Welt
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Morgoth: Nein, ich habe keinen Messbereich für Wechselspannungen im Mikrocontroller.
Onra: Würde die Spannung gemäß Übersetzungsverhältnis auf die andere Seite übertragen, kämen einige tausend Volt heraus. (220/5 * 100 = 4400)
Fünf Wicklungen auf der Primärseite bauen wohl noch kein genügend starken magnetischen Fluß für die Trafogleichungen auf, so dass ich gefahrlos weitermessen kann. Ich habe überhaupt nur deswegen fünf Wicklungen gemacht, weil man mit einem gerade durch den Ring durchlaufenden Kabel gar nichts messen konnte.
Das Googlewort probier ich aus, ich habe es nur mit Stromzange probiert und da kam nicht viel für mich nützliches.
Lötfix: Dankeschön!
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BID = 362607
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
    
Beiträge: 1922 Wohnort: Altrip
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Zitat :
Calidus hat am 23 Aug 2006 06:41 geschrieben :
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Onra: Würde die Spannung gemäß Übersetzungsverhältnis auf die andere Seite übertragen, kämen einige tausend Volt heraus. (220/5 * 100 = 4400)
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Orna sagte auch was bezüglich Strom und nicht Spannung!!!
Die Spannung stellt sich dann, je nach Abschlusswiderstand (Impedanz) ein
Ohne deine Glühlampe hättest allerdings du recht und einen Trafo gebaut
Wie gesagt, einfach mal nach Stromwandler googeln.
MfG
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