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entmagnetisiervorrichtung selbst bauen |
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BID = 830909
ras putin Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: berlin
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moin beisammen!
ich bin hauptberuflich Tätowierer und habe mit einem kleinen Problem zu kämpfen:
Wie die meisten wissen dürften, ist eine klassische Tätowiermaschine nix anderes als eine etwas stärkere Old-school-türklingel, die mit zwei Spulen eine Art "elektrischen Hufeisenmagneten" bildet, welcher wiederum durch das Türklingelprinzip "Kontakt auf-zu = Stromkreisunterbrechung- Stromkreisschließung" eine Art Hammer in einer Frequenz von ca. 80hz bis 140hz auf und ab bewegt, auf dem die Nadelstange sitzt. Für den Rückweg ist ein Satz Blattfedern zuständig.
Nun ist eine Verbindung beider Spulenkerne durch magnetisierbares Material- also relativ sauberes Eisen- sehr sinnvoll, um den Hufeisenmagneten erst wirklich herzustellen und da greifen viele renommierte Hersteller seit über 100 Jahren zum gleichen alten Trick: sie bauen gleich den ganzen Rahmen der Tätowiermaschine aus hochmagnetisierbarem Material, was auch durch die Materialdichte sehr gut für den Tätowierer ist: der Rahmen ist dadurch vielleicht etwas schwer, schluckt aber das meiste der Vibrationen und sorgt somit auch über längere Strecken für ein relativ ermüdungsfreies Arbeiten.
Nun hat die Sache aber einen ganz gewaltigen Haken: besagte Eisenrahmen magnetisieren sich im laufe längerer Sitzungen ganz erheblich und das hat wiederum zur Folge, daß die betreffende Maschine "ermüdet", d.h. die Leistung derselben läßt spürbar nach. Das legt sich zwar nach ein bis zwei Tagen fast vollständig wieder, ist aber sch..., wenn man viele Patienten hintereinander hat und nicht nen ganzen Schrank voll Maschinen besitzt. Letzteres ist auch schwer zu realisieren, da ein gutes Gerät ab 250.- aufwärts kostet und man eh immer 3-6 verschieden konfigurierte für eine einzige Tätowierung braucht.
Daher suche ich eine Lösung, um die Dinger spätestens nach einem Einsatz zu entmagnetisieren. Wenn das was mit einer Art Durchlaß sein müßte wie diese unelektrischen Schraubenzieherentmagnetisierer, dann müßte der Durchlaß aber mindestens 12x4cm betragen, um die größten von den Geräten da auch durchschieben zu können. Und genial wäre es natürlich, wenn das ganze in einem transportablen Rahmen bliebe, da man ja auch oft in anderen Städten als Gasttätowierer arbeitet und man gerade dabei nicht allzuviele Maschinen mitschleppen kann.
Hat hier vielleicht jemand ne gute Idee zu? Ich wär da extrem dankbar... |
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BID = 830913
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Versuch mal das Gerät mit Wechselstrom aus einem Transformator anstatt mit Gleichstrom zu versorgen.
Das braucht nicht besonders viel zu sein, insbesondere sollen die Spulen dabei nicht heiß werden, und der Kontakt braucht auch noch nicht zu öffnen.
Ich denke da z.B. an einen Klingeltrafo.
Durch das ständige Umpolen sollte eine Gleichstromvormagnetsierung innerhalb weniger Sekunden verschwinden. |
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BID = 830914
Otiffany Urgestein
     
Beiträge: 13771 Wohnort: 37081 Göttingen
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Sinnvoll wäre es noch, den Wechselstrom langsam abzuschwächen!
Gruß
Peter
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Otiffany am 22 Mai 2012 20:28 ]
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BID = 830916
dl2jas Inventar
     
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Da habe ich eine spontane Idee.
Schaue mal nach
Entmagnetisierung (Farbfernseher)
oder englischer Begriff:
degaussing
Bildröhren, egal ob Farbfernseher oder Monitor, werden beim Einschalten mit einer Spule kurz entmagnetisiert. Eventuell aus einem alten Gerät so eine Spule ausbauen und prüfen, ob damit auch ausreichend dein Arbeitsgerät entmagnetisiert wird.
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 830918
ras putin Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: berlin
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Nun, die Dinger laufen seit altersher am besten mit guten- ganz wichtig- stufenlos regelbaren Gleichstrom-Labortrafos am zuverlässigsten je nach Spulenwicklungslagen (im Normalfall ca. 0,5er Kupferlackdraht auf 0,8cm Eisenkern in 8-12 Lagen) bei einer Spannung zwischen 5 und 10v, je nach Einsatzgebiet und Vorspannung der Rückholblattfedern. Meines Wissens hat noch niemand Wechselstrom ausprobiert. Gäbs da entsprechende Trafos? Zumal da noch n axialer Elko pro Maschine (35-50V, 22-47Microfarad) mit genau definierter Polung die ganze Sache glättet und auch übermäßige Funkenbildung an vorderer Feder und Kontaktschraube verhindert.
Heißlaufen der Spulen ist kein Problem, wenn man die richtige Feineinstellung des Hammers bzw. der Abstände der einzelnen Spulen zum Hammer im unteren Zustand (also "trocken" auf den Spulenkernen liegend) draufhat...
edith sagt uuups, zu früh geantwortet und anscheinend nicht ganz kapiert. Aber jetzt schnall ichs grad; danke für die Tips, ich geh morgen mal die Wg-Werkstatt sichten, was da so rumfliegt. ich halt euch aufm laufenden
[ Diese Nachricht wurde geändert von: ras putin am 22 Mai 2012 20:45 ]
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BID = 830923
der mit den kurzen Armen Urgestein
     
Beiträge: 17435
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nur die Spulen sollen zum Entmagnetisieren von Wechselstrom durch flossen werden. Dafür reicht es einen Klingeltrafo zu benutzen.
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 830926
Mr.Ed Moderator
      
Beiträge: 36306 Wohnort: Recklinghausen
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Wenn ein Elko drin ist, scheidet die Wechselspannungsgeschichte schonmal aus.
Die von dl2jas erwähnte Entmagnetisierungsspule aus einem größeren Fernseher sollte in Verbindung mit dem dazugehörigen PTC ganz gut funktionieren. Das ist ein großer Ring, meistens mit Isolierband umwickelt, der um die Bildröhre gelegt ist. Den könntest du dann um einen Zylinder in der passenden Größe (Abflussrohr o.ä.) wickeln und das ganze in ein entsprechendes Gehäuse (wegen der Sicherheit) einbauen. Zwischen den einzelnen Entmagnetisierungen solltest du so ca. 30 Minuten warten.
Diese Spule erzeugt in Verbindung mit dem PTC ein starkes Magnetfeld, das innerhalb weniger Sekunden fast auf Null zusammenfällt.
Falls du dir bei der Konstruktion nicht sicher bist, frage hier lieber nach oder bitte jemanden um Hilfe.
Eine Entmagnetisierungsdrossel, wie man sie für Tonköpfe von Bandmaschinen verwendet, könnte auch funktionieren, ist aber in guter Qualität auch nicht ganz günstig.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 830935
rasender roland Schreibmaschine
    
Beiträge: 1771 Wohnort: Liessow b SN
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Für derartige Zwecke habe ich eine Spule von einem ausranggierten 24V DC Schütz.
Das Teil ist als Ganzes in Plaste gegossen und sieht aus wie eine rechteckige acht. Die beiden Öffnungen sind jeweils ca. 10 * 8 cm und 3 cm hoch.
An einem 6 V Trafo funktioniert das Teil für Werkzeug und was weiss ich nicht alles einwandfrei.
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mfg
Rasender Roland
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BID = 830937
yehti Schriftsteller
    
Beiträge: 723 Wohnort: Plattstedt
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Moin!
Für Fernsehtechniker gab es Entmagnetisierungsspulen für Bildröhren als Fertiggerät.
Dabei gab es Ringe mit etwa 30 cm Durchmesser.
Mangels neuer Fernsehgeräte mit Bildröhre werden keine mehr gebaut und sind bei Fernsehtechnikern eigentlich über.
Vielleicht bei alteingesessenen Fernsehtechnikern fragen, oder bei deren Geschäftsauflösungen gucken, oder hier eine Suchanfrage starten.
Gelegentlich tauchen auch welche in dem bekannten Internetauktionshaus auf.
Gruß Gerrit
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SIE sagen, ich wäre VERRÜCKT!
SIE sagen, ich wäre WAHNSINNIG!!!
Ja, was soll ich dazu sagen...?
SIE haben recht!
Ottokar Funkenspotz aka MEGAVOLT
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BID = 830944
Mr.Ed Moderator
      
Beiträge: 36306 Wohnort: Recklinghausen
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Die haben aber keinen PTC sondern werden langsam vom Fernseher entfernt. Dazu braucht man Platz.
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BID = 830947
DomiAleman Stammposter
   
Beiträge: 330 Wohnort: Holdorf
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Zitat :
ras putin hat am 22 Mai 2012 20:40 geschrieben :
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Nun, die Dinger laufen seit altersher am besten mit guten- ganz wichtig- stufenlos regelbaren Gleichstrom-Labortrafos am zuverlässigsten
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hast du die Gleichspannung schon mal probeweise UMGEPOLT wenn der "Ermüdungseffekt" eintritt?
edit: Der Elko muss mit umgepolt werden! sonst explodiert der. Man könnte evtl auch einen bipolaren Elko stattdessen einbauen.
DoMi
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Frischer Salat schmeckt um ein vielfaches besser, wenn man ihn kurz vor dem Servieren gegen ein saftiges Steak austauscht!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: DomiAleman am 22 Mai 2012 23:19 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: DomiAleman am 22 Mai 2012 23:19 ]
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BID = 831009
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Der Elko muss mit umgepolt werden! sonst explodiert der. |
... und er verträgt auch keinen Wechselstrom!
P.S.:
Zitat :
| hast du die Gleichspannung schon mal probeweise UMGEPOLT wenn der "Ermüdungseffekt" eintritt? |
Könnte wegen erhöhtem Kontaktabbrand problematisch sein.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 23 Mai 2012 16:46 ]
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BID = 831024
dl2jas Inventar
     
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Entmagnetisierungsdrosseln gibt es noch.
http://www.darklab-magnetics.de/darklab_webshop/index.htm
Da nach Entmagnetisierer gucken. Das große Ding von Bernstein sollte ganz gut Feld machen. Das kleinere schwarze Teil darunter dürfte eher ein Spielzeug sein.
DL2JAS
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BID = 831063
Mr.Ed Moderator
      
Beiträge: 36306 Wohnort: Recklinghausen
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Die kleine funktioniert auch, die habe ich hier seit Ewigkeiten im Einsatz.
Die Bernstein ist allerdings deutlich besser verarbeitet und hat einen Schalter.
Bei allen Entmagnetisierungsgeräten aber daran denken, das Festplatten, Video- und Tonbänder vorher in Sicherheit gebracht werden.
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