Mein Lötstopp Im Unterforum Platinen, Layout - Beschreibung: Herstellung und Bearbeitung von Platinen. Bohren, Löten, Sägen, Fräsen und alle anderen Bearbeitungen von Werkstoffen. Belichtungen von Platinen.
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BID = 557394
DonComi Inventar
Beiträge: 8605 Wohnort: Amerika
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Moin,
In letzter Zeit ärgerte mich zunehmend, dass ich meine Leiterplatten nicht mit einer Lötstoppmaske versehen konnte. So habe ich begonnen, mich zu informieren und habe auch entsprechende Produkte finden können und sie auch gekauft. Das Ergebnis meines Lötstopps sieht man unten.
Bild 1: elektrisch fehlerhafte Platine (Maske war im Eimer -> zu spät bemerkt...) mit kleinem Teil des Lötstopps. War der allererste Versuch und hat ja auch stellenweise hingehauen, ist aber noch nicht ansatzweise zufriedenstellend. Die Bauteile sind scherzhaft aufgelötet worden, haben nichts zu bedeuten.
Das Foto ist etwas unscharf, die Konturen sind real sehr scharf.
Bild 2: fertige Platine mit Lötstoppmaske und Bestückung. Elektrisch gesehen alles funktionstüchtig, sieht aber dank der Vergrößerung und dem Blitz teils etwas merkwürdig aus, in Wirklich viel schöner (und schärfer) .
Lötstopp ist zwar überall gut entwickelt, aber stellenweise sind noch Unsauberheiten vorgekommen. Ist ja auch klar, war der zweite Versuch .
Diese hellen Spuren kommen vom Flussmittelentferner und von Feuerzeuggas, da ich den integrierten Temperatursensor testen wollte...
Bild 3: Platine von der anderen Seite. Hier sieht man auch den Bestückungsaufdruck ganz gut .
Zusammenfassend: für die paar €uro, die ich für das Fotoresist ausgegeben habe ein wirklich gutes Ergebnis. Wen es interessiert: es handelt sich um Dynamask KM Fotoresist.
Belichtet wurde 75 Sekunden lang, anschließend wurde mit sodahaltigem Spülmittel in lauwarmem Wasser entwickelt. Das Laminat muss mit Negativentwickler entwickelt werden, also belichtete Stellen bleiben stehen. Zwischen Belichtung und Entwicklung sollten mindestens 15 Minuten verstreichen, damit der Fotopolymer polymerisieren kann.
Nach dem Entwickeln folgte dann eine halbe Stunde UV-Härtung. Basismaterial gut säubern, sonst haftet das Laminat nicht gut.
So, soviel zu meiner Erfahrung mit diesem Produkt, vielleicht ist es ja für den ein oder anderen interessant .
Das Basismaterial ist übrigens von Bungard.
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BID = 557532
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Gutes Werk. Mit dem Gedanken spiele ich auch schon eine zeitlang.
Wie hast du das Laminat aufgebracht?
Hast du die Platine im mittleren Bild mit Spiritus abgewaschen, die Rückstände sehen danach aus?
Onra |
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BID = 558669
DonComi Inventar
Beiträge: 8605 Wohnort: Amerika
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Moin,
Danke.
Ja, das Laminat habe ich mit einem handelsüblichen Billiglaminator aufgebracht.
Ja, Spiritus und Ohrenstäbchen habe ich versucht, allerdings ist das nicht so der Bringer. Ich habe auch mal extra Deflux-Mittel gekauft, funktioniert aber auch nicht so hundertprozentig, bisher hatte ich immer Rückstände. Und das sieht einfach nicht aus.
Edit:
Das Bild in der Mitte sieht schlecht aus, die Lötstellen blenden zu stark. Eventuell mache ich nochmal ein besseres Bild, aber momentan liegt die Platine in meiner Wohnung, wo ich kein Internet habe.
Ansonsten ist sie elektrisch astrein .
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: DonComi am 24 Okt 2008 22:43 ]
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BID = 558684
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Danke, versuch ich dann auch mal.
Die Rückstände der Spiritusreinigung sind wohl das Ergebnis der Zusatzstoffe.
Ich habe eben mal nachgesehen, meiner hat 94% Äthanol. Waren das früher (TM) nicht mal 96% mit gefühlt weniger Rückständen?
Isopropanol ist da wohl besser und leider auch teurer.
Onra
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BID = 558685
DonComi Inventar
Beiträge: 8605 Wohnort: Amerika
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Moin,
Danke für den Tipp, ich werde mal sehen, ob ich das Zeug käuflich erwerben kann .
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BID = 558932
BjörnB Stammposter
Beiträge: 242 Wohnort: Dortmund
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Hallo,
die Beschichtung mit dem Lötstopplack ist sehr gut geworden, sieht richtig professionell aus
Mit Spiritus habe ich auch schlechte Erfahrungen gemacht, die sich in eben diesen weißen Rückständen äußern. Mit Isopropanol ließ sich Flussmittel nur recht mühsam lösen. Meist verzichte ich darauf, das Flussmittel zu entfernen, sondern besprühe nach dem Löten die Kupferseite direkt mit Klarlack. Negative Auswirkungen haben die Flussmittelrückstände schließlich nicht, allein optisch ist es vielleicht nicht ganz so hübsch.
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BID = 558936
corvintaurus Schreibmaschine
Beiträge: 1267 Wohnort: Berlin Tegel
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@DonComi
wirklich sehr schön geworden mit dem Lack. Sieht für mich als Laien sehr professionell aus. Viel Glück dir noch
@Björn
selten so schöne Lötungen gesehen.
Gruß Alex
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1 + 1 = 2
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BID = 558953
DonComi Inventar
Beiträge: 8605 Wohnort: Amerika
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Moin,
Danke
@Björn:
Ich habe das vor dem Lötstopp auch so ähnlich gemacht, ich sprühte jeweils Plastikspray von Pollin auf die Kupferseite. Das klappt auch wunderbar, das Kupfer wird vor Oxidation geschützt, aber es erfüllt kein Lötstopp im eigentlichen Sinne, deswegen habe ich das auch erst ausprobiert.
Hier mal ein Bild mit einer Platine, die noch eine Plastikschutzschicht erhielt.
Deutlich und unschön sichtbar sind dort Unterätzungen, die durch nichtentferntes Kupfergrat die Belichtung leicht versaut haben, also Leiterbahnen gut 1/10mm unterleuchtet wurden. Ich habe dennoch versucht, die Platine zu entwickeln, obwohl man diesen Mangel schon auf dem Positiv erkannt hat. Das Teil funktioniert auch, elektrisch gesehen hat es noch hingehauen, aber zufrieden bin ich bis heute nicht...
Diese Unterätzungen sind rot markiert, auch kommt dort noch hinzu, dass die Fotomaske zu durchlässig war und so die Kupferoberfläche stark korrodiert ist. Den Drucker habe ich bereits entsorgt... .
Grün markiert sind unschöne Flussmittelrückstände, die ich gelassen habe.
Mit dem neuen Drucker, optimierter Belichtung und dem Lötstopp gehört das endlich der Vergangenheit an. Ich denke aktuell nur noch über chemisches Zinn nach, was das Kupfer zusätzlich schützt.
Schöne Grüße
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BID = 558958
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| ch habe eben mal nachgesehen, meiner hat 94% Äthanol. Waren das früher (TM) nicht mal 96% mit gefühlt weniger Rückständen?
Isopropanol ist da wohl besser und leider auch teurer. |
Vielleicht dreht ihr da an der falschen Schraube.
Immerhin ist es möglich, dass die salzartigen Rückstände wasserlöslich sind.
Gib mal 10% Wasser in den Schnaps und schau, ob sich der Rückstand dann mit auflöst.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 558989
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Die untere rote Markierung sieht nach einem Fingerabdruck aus.
Den Tip mit der Wasserzugabe probier ich Montag mal aus, Danke perl.
Onra
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BID = 559188
BjörnB Stammposter
Beiträge: 242 Wohnort: Dortmund
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@ corvintaurus: Danke für das Lob
@ DonComi: Die Variante mit dem Plastiklack finde ich bei SMD-Bauteilen auch nicht mehr besonders praktikabel, da ich ungern die Bauteile besprühen möchte. Zum Schutz der Kupferseite ist Plastikspray aber gut geeignet, zumal es sich im Reparaturfall auch problemlos wieder durchlöten lässt.
Deine Leiterbahnen sind leider ziemlich angefressen, ich hatte da auch anfangs allerlei Probleme mit. Zum Ätzen verwende ich ein altes Schaumätzgerät. Zunächst hatte ich die Platinen kopfüber in den Schaum gehängt, dabei aber das Problem, dass einige Stellen von fertig geätzt waren, während andere aber noch eine Weile brauchten. Wartete ich zu lange, kam es leider auch zu Unterätzungen. Seitdem hänge ich die Platine unter die Wasseroberfläche, so ist sie immer mit Ätzflüssigkeit bedeckt, die durch die Spudelsteine ständig bewegt wird.
Zum Belichten nehme ich einen Laserausdruck auf Transparentpapier, den ich noch mit Tonerverdichter behandele, was eine recht gute Vorlage ergibt. Wie auch auf dem Foto zu erkennen ist, layoute ich möglichst breite Leiterbahnen, was bei kleinen SMD-Bauteilen u.U. aber nicht möglich ist.
Schöne Grüße,
Björn
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BID = 559190
DonComi Inventar
Beiträge: 8605 Wohnort: Amerika
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Ja, wie bereits erwähnt liegt der Grund für die Korrosion der Leiterbahnen vor allem bei der zu stark durchlässigen Fotomaske. Sonst sehen meine Leiterplatten so nicht aus. Zudem kam hier ja auch der nichtentfernte Kupfergrat an einer Seite dazu.
Das Basismaterial ist leider auch billiges Hartpapier einer Nonamefirma, mit Bungard-Material habe ich solche Probleme nicht, obwohl die Leiterplatte bis zu 45 Minuten im Natriumpersulfat hing. Das muss man sich mal vorstellen...
Ich ätze halt aktuell noch im Gurkenglas ohne Sauerstoffbläschen, Umwälzung und sonstigem Luxus. Da dauert das lange, stellenweise zulange .
Bald wird aber ein Schaumätzgerät angeschafft, das sollte schneller gehen
Ich übersprühe auch nicht gerne irgendwelche SMD-Bauteile.
Gruß
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: DonComi am 26 Okt 2008 18:58 ]
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BID = 640744
DonComi Inventar
Beiträge: 8605 Wohnort: Amerika
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Hallo,
nach langer Zeit melde ich mich hier mal wieder; vor allem, um dem User "der mit den kurzen Armen" meine Ergebnisse zu zeigen, die ich mit seiner Methode erzielt habe.
Offtopic :
| Zusammenfassung: wir unterhielten uns auf dem Forentreff unter anderem darüber, wie man Leiterplatten selbst gut mit Photoresist beschichten kann. Er gab mir dazu einige Ratschläge, hier die Ergebnisse: |
Bild 1: (extra für Kleinspannung ) recht "konservative" Leiterplatte, eine Kupferseite, nur zwei SMD-Bauteile (schnelles NAND-Gatter (CMOS *ACT*) und Nullohmbrücke), Basismaterial selbst beschichtet
Bild 2: noch nicht bestückte zweiseitige Platine, weitgehend SMD, selbstbeschichtet.
Man sieht, wie die Lötstoppmaske manuell weggekratzt wurde. Ich habe blöderweise bei den MOSFETs vergessen, das Lötstoppresist beim Drain-Pad wegzuätzen...
Weiterhin unterlief noch ein kleiner Fehler bei der Fotomaske der zweiten Seite (Bild 3): dort haftete der Lack schlecht und löste sich ab; da ich die Leiterplatte retten wollte, wurde mit Edding nachgezeichnet, daher etwas unsauber).
Warum der Lack nicht haftete: Metall war nicht ganz blank! Da muss man sehr sorgfältig arbeiten, denn auch beim späteren Ätzen entstehen unschöne Gebilde bis zu Kurzschlüssen, wenn das Kupfer nicht blank ist! Selbst ein Fingerabdruck wirkt erstmal wie eine Maske.
Offtopic :
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Ich wollte mich nochmals, auch mit den Ergebnissen, bei "der mit den kurzen Armen" bedanken! Der Tipp war klasse, das Photoresist verteilt sich außerordentlich gleichmäßig. Habe dafür auch eine Schleuder samt Regelung gebaut, die die Platine mit konstanter Geschwindigkeit dreht. |
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: DonComi am 13 Okt 2009 19:13 ]
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