Ätzen mit Salzsäure+Wasserstoffperoxid- was entsteht?

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Autor
Ätzen mit Salzsäure+Wasserstoffperoxid- was entsteht?

    







BID = 557443

nightmare

Gesprächig



Beiträge: 102
 

  


Hallo
Neuerdings wird ja oft mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid HCl+H2O2 geätzt (idR je 30%ig) + Wasser.

Aber was enstehen dabei genau für Produkte?
Es entsteht ja ein Gas- aber welches?

Rein Schulchemisch gesehen wurde ja immer gesagt
Metall+Säure=>Salt+Wasserstoff
Allerdings ist ja Cupfer so edel, dass es nicht direkt (oder nur sehr langsamm) mit Salzsäure reagiert. Deswegen kommt ja das H2O2 rein, welches als Oxidationsmittel wirkt...also findet ja eine Oxodation statt... also kann ja was komplett anderes entstehen.

Bisher konnte ich immer an der frischen Luft ätzen (Balkon), aber nun muss ich umziehen und habe keinen Balkon mehr, sodass ich es in einem Zimmer machen muss. Deswegen frage ich, ob ich eine Absaugvorrichtung bauen muss.

Dankesehr
nightmare

BID = 557444

ElektroNicki

Inventar



Beiträge: 6429
Wohnort: Ugobangowangohousen

 

  

Alten Kühlerlüfter beim Schrottplatz beschaffen, dann passt das schon, solange ein Fenster vorhanden ist....

_________________

BID = 557446

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika

"Kühlerlüfter" ist irgendwie eine gelungene Kombination zweier Wörter und passen tut da garnichts, denn in kurzer Zeit wirst du feststellen, dass noch ganz andere Sachen beginnen, zu oxidieren, auch wenn sie das nicht sollen. Also: Diese Ätzmethode ist zwar gut, aber nichts für Wohnräume!

_________________

BID = 557452

nightmare

Gesprächig



Beiträge: 102

Also wenn, dann baue ich aus einem Lüfter (weiß noch nicht genau was für einen, ob einen Vollmetall 230V oder einen 12V "PC Lüfter") und um es dann direkt nach draußen zu befördern habe ich noch von meiner Klimaanlage einen 120mm 2m Plasteschlauch, wo der Lüfter halt rankommt.
Ich denke mal, da ja scheinbar immernoch keiner sagen kann, welches Gas es ist, einen Plaste-Niederspannungslüfter einsetzen, die sind billiger und es sind weniger Metallteile, die angegriffen werden können.

Vor allem habe ich schon n paar hochsemester Chemie befragt, und keiner konnte mir sagen was da rauskommt... olle Chemie ey

Die Gefahren der Chemikalien kenn ich natürlich, einmal damals vom Chemieunterricht und natürlich von den schönen Beipackheftchen, die man inner Apotheke dazubekommt

achja, und das Wort "Kühlerlüfter" finde ich auch recht interessant

nightmare

[ Diese Nachricht wurde geändert von: nightmare am 19 Okt 2008 18:49 ]

BID = 557493

ElektroNicki

Inventar



Beiträge: 6429
Wohnort: Ugobangowangohousen

Oha.
Mit Kühlerlüfter meinte ich so ein Monstrum von Lüfter, das im Auto vor dem Wasserkühler sitzt und einen ziemlich hohen Luftdurchsatz erreicht.


_________________

BID = 557500

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Wo bleibt denn unser neuer Forums-Komiker, äh - Chemiker, wenn man ihn mal wirklich braucht...?

Beiite einfach etwas Geduld, er wird sich dann schon melden.

BID = 557509

ElektroNicki

Inventar



Beiträge: 6429
Wohnort: Ugobangowangohousen

Och, perl und GeorgS kennen sich doch auch gut mit Chemie aus, oder?

_________________

BID = 557538

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo,
der Forums-Komiker überlegt, ob er seine
Perlen vor die S... werfen soll. :=)


Zitat :
Neuerdings wird ja oft mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid HCl+H2O2 geätzt (idR je 30%ig) + Wasser.


Stuß, damit wird seit Jahrzehnten geätzt. Es ist das beliebteste
Ätzmittel im Profibereich, weil dabei nur Kupferchlorid entsteht,
und die Chemikalien billiger als alle Alternativen sind.


Zitat :
Allerdings ist ja Cupfer so edel


Schreib doch gleich "Zupfer".


Zitat :
Es entsteht ja ein Gas- aber welches?


Es entsteht Sauerstoff, vor allem wenn die Lösung
zuviel H2O2 enthält. Daneben auch Chlor, was man
mit der Nase feststellen kann, vorrausgesetzt die
Nervenleitung zum Hirn ist nicht zu lang . :=)
Was von beiden vorherrscht, hängt von den
Parametern der Lösung und der Temperatur ab.
Mit entsprechender Analytik kann man sogar eine
Spur Ozon nachweisen, was selbst den Fachmann überrascht.

Im Bastel- und Wohnbereich würde ich die Lösung
nicht handhaben, da die Nebel davon stark korrosiv sind.
(Gilt übrigens auch für FeCl3).
Aufbewahrung in geschlossenen Behältern ist wegen der
Gasentwicklung auch nicht ratsam. Die Verwendung
gebrauchter Lösung unter Nachgabe von Säure und Peroxid
setzt analytischs Können und Gerätschaft vorraus.
Deswegen bei nur gelegentlichem Bedarf nicht aufbewahren,
sondern jedesmal frisch ansetzen.
Peroxid wird seit der "Sauerland-Gruppe" mit Sicherheit
im Handel beobachtet, das könnte für privaten Bezug
Probleme machen.

Gruß
Georg





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Dimmen ist für die Dummen



[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 20 Okt 2008  0:04 ]

BID = 557539

photonic

Schreibmaschine



Beiträge: 1301
Wohnort: Zürich, Schweiz

Das entstehende Gas ist Sauerstoff, entsteht durch die Zersetung vom Wasserstoffperoxid. Die Kupferionen in der Lösung katalysieren dessen Zersetzung, vor allem wenn das Ganze an der Reaktionsstelle noch deutlich warm wird weil der Ätzprozess so schnell abläuft.

Wasserstoff entsteht nur dann wenn das Metall durch die Säure oxidiert wird (durch die enthaltenen H3O+). Das ist beim Kupfer aufgrund seiner Lage in der Spannungsreihe nicht möglich. Daher gibt man Wasserstoffperoxid hinzu, welches das Kupfer oxidiert.

Bein vernünftiger Mischung entstehen in diesem Ätzprozess keine nennenswerten Gase. Das passiert nur bei zu hohen Konzentrationen. Probier mal 10 % HCl und 3% H2O2 (wieviel du von was ins Wasser geben musst musst du halt an der verfügbaren Konzentrationen deiner Chemikalien berechnen). Das ätzt zwar nicht extrem schnell, aber sauber und stinkt nicht. Zu hohe Konzentrationen können auch dazu fühern dass die Salzsäure oxidiert wird. Dann hast du freies Chlor in der Lösung, das erstens den Photolack zerstört und andererseits auch stinkt und giftig ist.

Was man dabei auch nicht vergessen sollte, die Ätzlösung, vorallem wenn sie noch Kupfer enthält korrodiert auch Edelstahl ziemlich übel. Falls man auf die Idee kommen sollte das auf einer schönen Edelstahlarbeitsplatte machen zu wollen.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: photonic am 20 Okt 2008  0:05 ]

BID = 557594

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Nachtrag:
In einem Elektor-Buch
"Entwurf und Herstellung gedruckter Schaltungen"
Michael Schramm, 3. Aufl. 1993
wird folgende Lösung angegeben:

770 ml Wasser 40°
200 ml Salzsäure 35%ig
30 ml H2O2

Diese Lösung ist an HCl nur 7 %ig.
Es wird auch empfohlen, einige ml einer alten Lösung
zuzugeben, da eine frische kupferfreie Lösung
nur langsam arbeitet.

Lustig ist in dem Buch, daß der Autor mit
massiven Warnungen auf einer Reihenfolge des Mischens
von Wasser und Salzsäure herumreitet, was zeigt,
daß er nicht vom Fach ist.
Daß das dem Vorwärmen des Wassers auf 40 ° Hohn spricht,
merkt er gar nicht. :=)

Gruß
Georg

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erst das Wasser dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure...

BID = 557601

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Noch eine,
bei der nur dieser Satz von der ganzen Chemie
hängen geblieben ist?
Weißt du wenigstens, wann der Spuch anzuwenden ist?
Georg


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BID = 557602

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Ja klar! Wenn in einem Forum von Wasser und Säure die Rede ist. Wann denn auch sonst?

BID = 557605

Racingsascha

Schreibmaschine



Beiträge: 2247
Wohnort: Gundelsheim
ICQ Status  

Ich bin der Meinung dass dieser Merksatz nur bei konzentrierter Schwefelsäure (und anderen konz. Säuren die eine höhere Dichte als Wasser haben) zutrifft

_________________
Fnord ist die Quelle aller Nullbits in deinem Computer.
Fnord ist die Angst, die Erleichterung, und ist die Angst.
Fnord schläft nie.

BID = 557608

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo Racingsascha,
wenn du das eingeklammerte weggelassen hättest,
würde es stimmen.
Beim Verdünnen von "konz Salzsäure" (Dichte ca. 1,17)
wird kaum merklich Wärme frei.
Es geht es bei dem Merksprüchlein nur und nur
um Schwefelsäure. Wobei das Phänomen nichts mit
der Dichte zu tun hat.
Georg

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[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 20 Okt 2008 13:42 ]


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