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Einstellung Schutzfunkenstrecke bei alten Boxer-BMW |
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BID = 669381
Verlöter Schreibmaschine
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
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Kann mir jemand die von BMW vorgeschrischriebene Länge der Schutzfunkenstrecke bei alten Boxer-BMW mit Magnetzündung nennen. Auf angefügtem Bild sind die beiden Funkenstrecken zu sehen, eine davon habe ich rot markiert. Dort soll der Zündfunke nur nach Masse überspringen wenn im Zündkreis eine Unterbrechung vorliegt (Kerzenstecker abgesprungen oder wo was). Ist die Strecke zu lang wird die Zündspule im Fehlerfall überlastet, ist sie zu gering kann es, besonders bei feuchtem Wetter, zu Fehlzündungen kommen. Die untere Elektrode kann man verbiegen um den Abstand zu korrigieren.
Vielen Dank |
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BID = 669508
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Es ist zwar kein direkter Maßstab auf dem Bild zu erkennen, aber an dem gezeigten Umfeld würde ich die Strecke auf 10-12mm schätzen. Da wird es auf den einen oder anderen Milimeter nicht ankommen. Vor allem ist der Handlungsspielraum der "einstellbaren" Kontakte nicht viel höher.
Mich wundert es viel mehr, daß bei einer ganz normalen Magnetzündung der Funke überhaupt so weit hüpfen könnte.
PS: Als Maßstab habe ich die als M4 geschätzten Imbußschrauben (Innensechskannt) herangezogen, die sicher nicht original sind.
Schöen Grüße Selfman
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Traue keinem Ding, das du nicht selber vermurkst hast. |
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BID = 669519
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Zitat :
selfman hat am 9 Feb 2010 22:16 geschrieben :
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Mich wundert es viel mehr, daß bei einer ganz normalen Magnetzündung der Funke überhaupt so weit hüpfen könnte.
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Doch,das kommt schon hin.
Zumindest bei den Magnetzündern die so von früher kenne,waren bei der "Funktionsprüfung" mit gegen Masse gehaltenem Zündkabel 10mm durchaus drin.
Das genaue Maß von diesen Ding wird aber vermutlich nur einer kennen,der noch ne Rep.Anleitung von dem Modell hat.
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 669539
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ich denke auch, dass es nicht so genau darauf ankommt, zumal die Durchlagspannung auch stark durch die Schärfe der Spitzen, bzw. irgendewelche Grate beeinflusst wird.
Hauptsache, dass diese Luftstrecken durchschlagen, bevor sich entlang der möglichen Kriechstrecken Entladungen bilden, die das darunterliegende Isoliermaterial zerstören.
Nach meiner Erinnerung hat man früher gesagt, dass bei dem damals gebräuchlichen Elektrodenabstand von 0,7mm eine Zündspannung von 15kV benötigt wird.
Nach meiner Einschätzung passt dazu auch in etwa die Schlagweite dieser Funkenstrecken von vielleicht 15mm.
P.S. @selfman:
Zitat :
| Mich wundert es viel mehr, daß bei einer ganz normalen Magnetzündung der Funke überhaupt so weit hüpfen könnte. |
Dafür sorgt der Unterbrecherkontakt in Verbindung mit der niederohmigen Primärspule.
Der Stromfluß dieses kurzgeschlossenen Generators muss ja nicht kleiner sein, als was eine Batteriezündung liefert.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 9 Feb 2010 23:37 ]
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BID = 669543
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Zitat :
perl hat am 9 Feb 2010 23:31 geschrieben :
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Nach meiner Erinnerung hat man früher gesagt, dass bei dem damals gebräuchlichen Elektrodenabstand von 0,7mm eine Zündspannung von 15kV benötigt wird.
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Jein.
Der Zündspannungsbedarf hängt noch viel mehr von der Gemischzusammensetzung,der Brennraumform, der Motortemperatur und der Lage der Zündkerze im Brennraum ab.
Zitat :
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Der Stromfluß dieses kurzgeschlossenen Generators muss ja nicht kleiner sein, als was eine Batteriezündung liefert.
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Zumindest bei höheren Drehzahlen macht(e) ein Magnetzünder kräftigere Funken als eine herkömmliche Batteriezündanlage
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(Albert Einstein)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kleinspannung am 9 Feb 2010 23:50 ]
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BID = 669559
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Edit war schon nach Hause,hatt aber noch was gefunden.
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(Albert Einstein)
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BID = 669562
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Das scheint aber die Leerlaufspannung zu sein und definitionsgemäß funkt da nichts mehr.
Mit 15kV meinte ich die tatsächlich erforderliche Zündspannung, die natürlich heftig vom Druck im Zylinder abhängt und nur bei Vollgas so hoch sein wird.
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BID = 669644
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo,
die Duchbruchsspannung steigt linear mit dem Druck.
Sehr schwierig wird die Sache aber durch die
hohe Temperatur durch die adiabatische Kompression.
Diese setzt die Duchbruchsspannung wieder herab.
(Der Druck ist im übrigen bei Vollgas geringer,
da dann der Fülldruck am geringsten ist)
Ich habe aus der Zeit meiner Basteleien mit
Thyristor-Zündungen und Stroboskopen ca 3 bis 4 kV
Zündspannung im laufenden Motor in Erinnerung.
Ist aber schon lange her :=(
Die Kurven in Kleinspannungs Link sind wohl die
Leerlaufspannung, und sind rein elektrisch bedingt.
Bei dem Schwungzünder ist die (speisende) Primärspannung
bei kleinen Drehzahlen am geringsten.
Bei der Batteriezündung macht sich bei höheren Drehzahlen
bemerkbar, daß die Schließzeit immer kürzer wird,
somit die Zündspule nicht mehr vollständig
"geladen" (gesättigt) wird.
Deswegen gab es früher die "Bosch blau", eine Zündspule
mit höherer Übersetzung. Wurde die mit einem Vorwiderstand
betrieben, hatte man ein kleiners L/R .
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 669668
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Der Druck ist im übrigen bei Vollgas geringer,
da dann der Fülldruck am geringsten ist) |
Klar! Zumindest wenn man den Gaszug falschrum eingehängt hat.
Wenn man dann auch noch den Turbolader falschrum einbaut, betreibt man den Motor mit reinem Vakuum und kann so enorm viel Sprit sparen.
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BID = 669686
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Zitat :
perl hat am 10 Feb 2010 01:04 geschrieben :
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Mit 15kV meinte ich die tatsächlich erforderliche Zündspannung, ...und nur bei Vollgas so hoch sein wird.
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Kleiner Irrtum.
Der höchste Zündspannungsbedarf liegt normalerweise im Teillastbereich vor,da in diesem das Gemisch am magersten ist.
Zitat :
| (Der Druck ist im übrigen bei Vollgas geringer,
da dann der Fülldruck am geringsten ist) |
Das ist so erst mal falsch.
Der Verbrennungsdruck ist in erster Linie vom Zündzeitpunkt, der Gemischzusammensetzung und noch einigem mehr abhängig.Die Drehzahl spielt da keine Rolle.
Und der auftretenden Verschlechterung des Füllgrades bei höheren Drehzahlen wird schon lange mit variablen Ventilsteuerzeiten,Schaltsaugrohren,Aufladung etc. entgegen gewirkt.
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(Albert Einstein)
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BID = 669696
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo Kleinspannung,
hier interessiert nicht der Verbrennungsdruck, sondern der
Druck bevor/wenn der Zündfunke überspringt.
Das ist der Fülldruck, und dann adiabatische Kompression
mit dem Verdichtungsverhältnis.
Und die Gegenmaßnahmen interessieren auch nicht, denn
egal was du machst, der Fülldruck ist bei den höchsten Drehzahlen
am geringsten, mit Gegenmaßnahmen hat nur wenig geringer.
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 669764
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Unter "Vollgas" im eingenliche Sinne muß man aber das verstehen was in dem Wort steckt. Nämlich das man dem Motor es erlaubt die "volle Gasmenge" anzusaugen, also die Drosseklappe voll geöffnet ist. Das kann auch bei niedrigsten Drehzahlen erfolgen und ist somit für die primäre Steuerung des Füllungsgrades verantwortlich.
Das die pro Taktzyklus angesaugte Menge nicht der Drehzahl proportional ist hat dann viele verschiedene Gründe. Neben oft gewollt herbeigeführten Effekten mit hin- und herpendelnden Gassäulen und nichtlineraren Einflüßen von verschiedenen Ladereinrichtungen behindern natürlich die stark steigenden Strömungsverluste die Füllung des Zylinders, sodaß bei sehr hohen Drehzahlen natürlich der Füllgrad sinkt und damit auch das Drehmoment.
Mir persönlich gefällt ja immer die in der Lehrbüchern so lapidar verbreitete Darstellung, die immer so ähnlich lautet: "... strömt das Gas-Treibstoffgemisch in den Zylinder..." Keiner aber denkt daran, daß sich dem handzahmen Begriff "strömt" sich Ansaugstürme von oft mehren hunderten Stundenkilometern verbergen. Und das aber keineswegs bei Rennmotoren, sonder bei völlig lahmen Traktordieselmotoren. In der Schule haben wir aus Spaß einmal die wohlgemerkt MITTLERE Strömungsgeschwindigkeit im Ansaugrohr eines solchen Motor bei Leerlastenddrehzahl errechnet (Füllungsgrad mitgeschätzt) und sind auf 120km/h gekommen. Wie schnell dann die Strömungsgeschwindigkeit sein muß, wenn diese Luftmenge um den wesentlich engeren Querschnitt um daß Ventil "strömen" muß, konnten wir nicht errechnen da wir diesen nicht kannten.
Schöne Grüße Selfman
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BID = 669837
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| egal was du machst, der Fülldruck ist bei den höchsten Drehzahlen
am geringsten, mit Gegenmaßnahmen hat nur wenig geringer. |
Stimmt nicht, ich bin zu sehr im "Dieseldenken"
befangen, da ich seit über 20 Jahren nur noch
Diesels hatte :=(
Gruß
Georg
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BID = 670187
Verlöter Schreibmaschine
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Vielen Dank Ihr fleißigen Helfer. Mit so vielen kompetenten Antworten hatte ich nicht gerechnet. Vor allem Kleinspannung, Dir dank für das Diagramm. Sollte dennoch jemand mal die BMW-Vorschriften dazu haben, dann bitte einstellen. - Danke Gruß Verlöter
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BID = 670221
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Die untere Elektrode kann man verbiegen um den Abstand zu korrigieren. |
Ich habe Zweifel, ob das überhaupt so gemeint ist, oder ob die Elektrode nur verbogen worden ist.
Kannst ja mal einen freundlichen Brief nach München schicken. Dort wird man hoffentlich noch die Einstellvorschrift haben.
Baujahr und Typ solltest du darin aber vielleicht erwähnen ...
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