Dann versuche ich es mal kurz zu erklären.
In der Nachrichtentechnik werden gerne logarithmische Maße
benutzt. Das zu einem aus dem Grund, dass es sich mit denen
viel einfacher rechnen lässt, des weiterem können so extreme
Bereiche besser dargestellt werden.
(1fW <-> 1kW | -120dBm <-> 60dBm)
Mit dem dB werden Verhältnisse dargestellt, zum Beispiele
Ausgangsleistung zu Eingangsleistung (Gewinn G). Ein Gewinn
der kleiner ist als 1 (kleiner als 0dB), kann auch als
Dämpfung D (Eingangsleistung / Ausgangsleistung) ausgedrückt
werden.
Wenn man das Verhältnis jetzt aber auf Spannungen oder
Ströme bezieht muss man aufpassen. Der Bezugswiderstand ist
wichtig! Normal beziehen sich die Verhältnisse immer auf
Leistungen.
Um auch Pegel darzustellen zu können bezieht man sich auf
eine Bezugsgröße.
z.B.:
dBm -> 1mW
dBW -> 1W
dBµV -> 1µV (Bezugswiderstand mit angeben!!)
Den Gewinn einer Antenne drückt man immer gegenüber einer
Referenzantenne aus.
z.B.:
dBd -> Lambda/2 Dipol
dBi –> Isotroper Kugelstrahler (keine reelle Antenne)
Bei dem Isotropen Kugelstrahler handelt es sich um ein
Rechenmodell, bei dem eine Kugelfläche angenommen wird, die
in alle Richtungen die gleiche Intensität abstrahlt.
Der Gewinn einer Antenne kommt jetzt dadurch zustande, dass
sie nicht in alle Richtungen gleich stark abstrahlt. Der
Gewinn bezieht sich dann auf die Hauptausbreitungsrichtung,
gegenüber dem Isotropen Kugelstrahler. Ein Lambda/2 Dipol
weist ein Gewinn von 1,64 (2,15dBi) auf.
Hier mal die Gleichung, die den Freiraum-"Gewinn"
beschreibt. Die Gleichung beschreibt 2 Isotropen
Kugelstrahler. (Sendeantenne und Empfangsantenne)
Lambda = Wellenlänge
l = Entfernung Sender Empfänger
f = Frequenz
c_0 = Lichtgeschwindigkeit im Vakuum
> Als Antenne hatte ich mir mehr eine Yagi gedacht.
Von der Yagi würde ich dir abraten, die benötig ein sehr
genaues Arbeiten. Nimm doch lieber eine Bi-Quad. Die hat
ca. 10dBi Gewinn. Hier mal die Bi-Quad von dl2jas:
http://forum.db3om.de/ftopic1515.html
> Ansonsten muss ich wohl eine Karte öffnen und ein bisschen
> Löten, hab ich auch irgenwo im Internet schonmal gesehen.
Das die Karte dann ihre "Zulassung" verliert ist dir klar.
Das sollte man nur machen, wenn man weiß, was man tut und es
auch messen kann. Ein weiteres Problem wird sein, dass es
bei den Treibern nicht unbedingt vorgesehen ist, die
Sendeleistung einzustellen.
USB hätte den Vorteil, dass man den Sender und Empfänger
direkt an der Antenne anbringen könnte. (Leitungsverluste
sind bei 2,4GHz nicht mehr sehr klein.)
Im Übrigen können einige Karten auch als Access point
(iwconfig eth1 mode Master) laufen.
Im Windowstreiber hat man meist nur die Möglichkeiten
(Managed oder Ad-Hoc)
2km ist doch kein größeres Problem.
Für die Leitungen kannst du RG213 nehmen, damit kommt man
dann auf ca. D = 2dB mit Adaptern. Für die Stecker N-Norm.
(Stecker und Leitungskauf ist natürlich wie immer
Vertrauenssache. Mit einer Schlechten Leitung darf man keine
Wunder erwarten.)
> Kann ich denn die abegstrahle Leistung messen?
Ja mit einem Frequenzselektiven Leistungsmessgerät
(Messempfänger gibt es zum Beispiel von R&S in München) und
Referenzantenne.
Für weniger Geld bekommt man einen Spektrumanalysator.
Kostet gebraucht aber auch noch ca. 5k€.
Für Schätzwerte gibt es noch den Netstumbler:
http://www.netstumbler.com/downloads/
MfG
Holger
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George Orwell 1984 ist nichts gegen heute.
Der Überwachungsstaat ist schon da!
Leider lernen die Menschen nicht aus der Geschichte,
ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: high_speed am 3 Jan 2007 11:27 ]