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Helikopter-Frage: Verbiegung von Rotorblättern |
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BID = 730549
cholertinu Inventar
     
Beiträge: 3754 Wohnort: CH
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Hallo Mädels
Ein Kollege hat mit seinem neuen Android Handy HTC Desire HD2 (mit eigenem Kernel etc... ) ein Bild von einem startenden (manntragenden) Helikopter gemacht. Das Bild zeigt den Heli nach dem Abheben ca. 2m über Boden beim Übergang in den zügigen Vorwärtsflug.
Auf dem Bild sieht man nun den einen Hauptrotor sowie einen Heckrotor deutlich verbogen. Hier gehen nun die Meinungen auseinander, woher diese Biegung kommt.
Es gibt aktuell zwei Meinungen:
- belastete, aber starr befestigte Rotorblätter ->Biegung
- zeilenweise Abtastung des Handy-Sensors, bewegtes Objekt -> scheinbare Biegung
Was denkt ihr, woher kommt diese "Biegung"?
Gruss
[ Diese Nachricht wurde geändert von: cholertinu am 30 Nov 2010 10:59 ] |
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BID = 730556
clembra Inventar
     
Beiträge: 5402 Wohnort: Weeze / Niederrhein
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Ohne mich mit Helikoptern näher auszukennen würde ich stark auf das Telefon tippen. Für derart schnelle Bewegungen sind die eben nicht gemacht, da würden wohl auch die kleinen Kameras Probleme bekommen.
Die Rotorblätter werden sich beim Start zwar leicht verbiegen, aber kaum in dem Maße und in die Richtung.
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Reboot oder be root, das ist hier die Frage. |
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BID = 730559
Gilb Urgestein
     
Beiträge: 16259 Wohnort: Gardine (Gardinenhof)
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Wird so ein Bild nicht Zeile für Zeile aufgenommen und gespeichert?
Dann ergibt sich doch ein gewisser Fortschritt der Rotordrehung von
oben nach unten.
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BID = 730580
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ein bischen von jedem, hauptsächlich aber Schuld der Kamera.
Gut sieht man es an der Form der Blattenden, die sich unter realen Bedingungen kaum verbiegen, weil dort die Belastung gering ist.
Der Heckrotor verbiegt sich im echten Leben auch überhaupt nicht.
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BID = 730591
Ronnie1958 Schreibmaschine
    
Beiträge: 1340 Wohnort: Taunusstein
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Wenn die Rotorblätter sich biegen würden, müsste ja das von uns aus hintere Rotorblatt sich genau in die andere Richtung biegen. Beide Rotorblätter müssten ein S darstellen, so ist es ein C.
Die Zeilen mit der Spitze des vorderen Blattes wurden zum Zeitpunkt T0 abgetastet. Als die Zeilen mit dem Blatt in Achsnähe abgetastet wurden, geschah das zum Zeitpunkt T1, als sich das Blatt schon weiter gedreht hatte.
Ronnie
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BID = 730597
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Beide Rotorblätter müssten ein S darstellen, so ist es ein C.
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Das hast du falsch verstanden.
cholertinu meinte, ob sich der Rotor nach oben durchgebogen ist. Tatsächlich biegen sich viele Rotorblätter unter der Last etwas nach oben durch und hängen im Stillstand etwas herab.
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BID = 730602
cholertinu Inventar
     
Beiträge: 3754 Wohnort: CH
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Danke für die bisherigen Antworten.
Ich bin mittlerweile noch auf dies hier gestossen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rolling-Shutter-Effekt
Da wird deutlich, dass es sich sehr wahrscheinlich tatsächlich um einen unschönen Effekt des im neueren HTC Gerät verbauten Bildwandlers handelt.
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BID = 730626
Ronnie1958 Schreibmaschine
    
Beiträge: 1340 Wohnort: Taunusstein
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@perl: Eben nicht. Auf dem Foddo sieht es so aus, als würden die Rotorblätter sich zu den Enden hin entgegen der Drehrichtung verbiegen.
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BID = 730641
Rhodosmaris Schreibmaschine
    
Beiträge: 2362 Wohnort: Lindau/Bodensee
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Die Hauptrotorblätter bewegen sich über ihre Länge gesehen nur nach oben und unten. Über ihre Breite sind sie starr.
Das auf und ab der Blätter bezeichnet man als "schlagen". Da es die Hauptrotorwelle stark belastet, wurden früher Schlaggelenke - also bewegliche Rotorblattaufnahmen am Rotorkopf - verbaut. Moderne Helis brauchen dies aufgrund der sehr flexiblen Kunstoffblätter (Glas- und Kohlefaser) nicht mehr.
Das durchbiegen nach oben entsteht durch den Auftrieb, den das Blatt erzeugt. Gut zu sehen ist dies hauptsächlich beim senkrechten Start mit hoher Steigrate oder hoher Last.
ciao Maris
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BID = 730699
Onra Schreibmaschine
    
Beiträge: 2515
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Die Blätter bewegen sich sehr wohl vor und zurück.
Neben den Schlaggelenken gibts auch Schwenkgelenke, um horizontale Bewegungen zu erlauben. Das vorlaufende Blatt hat es nun mal schwerer als das Rücklaufende. Cierva hats erfunden, glaub´ ich.
Bis dahin gabs bei Hubschrauberversuchen nämlich immer Bruch.
Die Bo105 hatte als einer der ersten Hubschrauber diese Gelenke in den elastischen Blattstiel verlagert und nur noch das Drehgelenk zur Anstellwinkelverstellung als mechanisches Gelenk eingebaut.
Onra
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BID = 730715
Rhodosmaris Schreibmaschine
    
Beiträge: 2362 Wohnort: Lindau/Bodensee
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Es ging ja nicht um die Schwenklager, bei denen sich das ganze Rotorblatt vor und zurückbewegen kann, sondern ob sich das Blatt in sich selbst seitlich "verbiegt" - Eben von der Form einer Gerade in ein "C" oder gar "S".
Wenn überhaupt, findet dies aber im für das menschliche Auge nicht sichbaren Minimalbereich statt und dürfte aber schon allein durch die Fliehkraft verhindert werden.
ciao Maris
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BID = 730736
QuirinO Schreibmaschine
    
Beiträge: 2205 Wohnort: Behringersdorf
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Ich denke auch dass da die Fliehkraft stark dominiert. Mein kleiner Modellhubschrauber hier hat gar zum Schutz vor Beschädigung beim Absturz ganz "lose" blätter, die nur durch die Fliehkraft in der horizontalen gehalten werden. Fliegt gut
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