Grundlagen Druckluft Durchfluss/Druck, Schlauchlänge Im Unterforum Off-Topic - Beschreibung: Alles andere was nirgendwo reinpasst
Autor |
Grundlagen Druckluft Durchfluss/Druck, Schlauchlänge |
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BID = 994694
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Hallo zusammen,
leider habe ich nie etwas zu diesem Thema gelernt.
Ich möchte die Luft aus einem Seitenkanalverdichter an einen anderen Ort bringen, und zwar "so gut wie möglich". Am Verbrauchsort beträgt der Rohrinnendurchmesser etwa 8mm.
Wie wirken sich Schlauchlänge, Innendurchmesser und kurze Engstellen wie etwa in einer Steckkupplung auf die Luftmenge und den Druck am Ziel aus?
Ist der Druck an jeder Stelle im System gleich?
Begrenzt eine kurze Engstelle den Durchfluss? Also wenn ich eine 5mm Engstelle habe, ist es dann hinfällig, überhaupt noch einen Schlauch mit höherem Durchmesser dahinter zu verwenden?
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"Gestern gings noch, da kann net viel sein" |
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BID = 994731
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Oha, in kaum einem Bereich gibt es so viel Halbwissen, Legenden und Fehlinfos, wie im Bereich der Druckluft bzw. Pneumatik.
In aller Regel wird so gnadenlos überdimmensioniert, dass einzelne Fehler kompensiert werden, jedoch kann's an vermeintlichen Kleinigkeiten zu massiven Problemen kommen.
Allerdings bezieht sich mein Wissen nur auf "normale" Kompressoranlagen, d.h. Verdichter, Speicher und Netz, ich weiss gerade nicht, ob und wie sich Seitenkanalverdichter ohne Speicher von den Systemen unterscheiden, die ich kenne.
Grundsätzlich gleicht sich der statische Druck im geschlossenen System (also in Ruhe, ohne Verbrauch) überall aus, ist also gleich.
ABER, sobald man z.B. Engstellen, Bögen, Winkel etc. einbaut, verändert sich das Verhalten im Fall der Luftentnahme an der entnahmestelle signifikant.
An der Engstelle verändert sich einerseits die Strömung, was zu Strömungsverlusten führt, andererseits bildet so eine Engstelle eben auch ein "Nadelöhr", was das Nachströmen der Luft behindert.
Generell muss aber unterscheiden zwischen dem statischen Druck und dem benötigten Volumenstrom @ benötigtem Druck ("Fliessdruck") an der Verbrauchsstelle. Druckluft verhält sich (im Gegensatz zu Wasser) nicht annähernd linear, da eben komprimierbar.
Grundsätzlich strebt man in einem Durckluftsystem eine laminare Strömung an, Turbulenzen sind nach Möglichkeit zu vermeiden oder sind über eine Leistungserhöhung der Quelle auszugleichen.
Jede Veränderung innerhalb der Rohrleitung beeinflusst die Strömung und erzeugt Turbulenzen, die zu Druckabfall führen.
Ob und wie stark sich eine Verengung auf 5mm signifikant auswirkt, lässt sich nur beurteilen, wenn man die weiteren Faktoren kennt.
Wird eine 20mm Leitung auf 5mm reduziert, wirkt das ganz anders, als wenn man eine 8mm-Leitung zu Grunde legt.
Eine Querschnittsvergrößerung nach einer Engstelle wirkt sich bzgl. des Fliessdrucks dahingehend positiv aus, dass die Reibung an der Rohrwandung vernachlässigbarer wird, jedoch bildet sich eben auch eine turbulente Strömung, was wieder kontraproduktiv ist.
Tatsächlich kommt es darauf an, wieviel Luft bei welchem Druck an welcher Stelle benötigt wird.
Was soll die Luft am Ende denn tun..?
Dauerhaftes Ausströmen (z.B. als Kühlung oder um etwas "anzupusten"), also Dauerverbrauch, oder Intervallverbrauch (z.B. Zylinder gelegentlich bewegen)..?
Beim Dauerverbrauch ist es nicht wirklich effektiv, nach einer Engstelle wieder zu erweitern, da die Engstelle die lieferbare Luftmenge begrenzt.
Beim Intervallbetieb kann eine Vergrößerung des Durchmessers nach der Engstelle aber nützlich sein, da dieser Leitungsteil dann als Puffer dienen kann.
Wird aber mehr Luft verbraucht, als sich im Puffer befindet, wird die mögliche Liefermenge wieder durch die Engstelle begrenzt.
Hilft Dir diese durcheinandergewürfelte Ansammlung von Punkten schon weiter..?
Oder hast Du noch konkrete Fragen..?
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden! |
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BID = 994732
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Ach ja: Hier gibt's viel Wissenswertes über Druckluft:
http://www.imme2000.de/dokumente/Fa.....m.pdf
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
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BID = 994770
winnman Schreibmaschine
Beiträge: 1628 Wohnort: Salzburg
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Und hier kannst du wunderbar den Druckverlust rechnen:
http://www.druckverlust.de
Musst halt für jedes Teilstück separat rechnen und dann zusammenzählen.
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BID = 994785
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Also wenn ich eine 5mm Engstelle habe, ist es dann hinfällig, überhaupt noch einen Schlauch mit höherem Durchmesser dahinter zu verwenden? |
Weitgehend, wenn das Rohr oder der Schlauch vorher deutlich weiter war und nicht zu lang.
Solche Drosseln oder plattgedrückte Rohrstücke werden auch als Gasbremsen bezeichnet.
P.S.:
Zitat :
| Am Verbrauchsort beträgt der Rohrinnendurchmesser etwa 8mm.
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Was willst du denn überhaupt mit so dünnen Röhrchen und einem SKV?
Die Dinger sind doch eher für hohe Volumenströme und wenig Druck gebaut.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 4 Jul 2016 23:14 ]
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BID = 994810
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Danke für Eure Beiträge. Ohje, das ist ja komplizierter als Strom.
Mein Bedarf ist konstante Blasluft für einen Gasbrenner.
Die Luft-Daten für den Brenner sind max. 1 bar und max. 4 m³/h.
Wie viel ich tatsächlich brauche, kann ich nicht abschätzen.
Den SKV habe ich, weil es üblich ist, solche Brenner mit einem SKV zu versorgen. Die Daten sind nicht ideal, ich habe den günstig bekommen.
Unten die Kennlinie. Über 330 mbar sollte man nicht rausgehen, also den Ausgang nicht komplett verschließen um eine Überlastung zu vermeiden.
Ich habe also am SKV eine Steckkupplung für Gewebeschlauch (5m, di 5mm) und einen Wasserhahn den ich ein bisschen pfeifen lasse, damit der SKV nicht überlastet wird wenn ich den Brenner zu drehe.
Wenn ich die Luft am Brenner voll aufdrehe kommt "fast nix" raus. Für meinen Prozess reicht das so knapp. Habe mich gefragt, ob es überhaupt was bringt einen Schlauch mit größerem Querschnitt zu verwenden, wenn die Steckkupplung eine Engstelle ist.
Vielleicht muss ich auch mal ein Manometer am SKV anbringen um zu schauen, wie der Wasserhahn genau einzustellen ist...
Den SKV kann ich mit einem Frequenzumrichter steuern. Der Hersteller rät jedoch davon ab (sei auf 50Hz ausgelegt, Schaufelrad könnte bei niedriger Drehzahl am Gehäuse schleifen wegen ungleicher Erwärmung)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: :andi: am 5 Jul 2016 10:18 ]
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BID = 994811
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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