Frage an feuerwehr- und kerntechnisch Interessierte...

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Autor
Frage an feuerwehr- und kerntechnisch Interessierte...

    







BID = 754541

needmusic

Gerade angekommen


Beiträge: 19
Wohnort: magdeburg
 

  


Wie Ihr sicherlich mitbekommen habt, sind letztens einige nah am Wasser gebaute Atomkraftwerke seekrank geworden, haben Bauchgrimmen bekommen.

Die Flatulenzen am Samstag, Montag und Dienstag waren noch in über 40km Entfernung zu vernehmen.

Es heisst offiziell, dass seit Samstag mit Feuerwehrpumpen und -schläuchen Meerwasser in diese Reaktoren gepumpt werden würde, um sie zu beruhigen.

Hat wohl nicht geklappt: Es waren einmal drei Reaktorlein...

Leider kenne ich mich nicht aus in Sachen Feuerwehrpumpen.

Also meine Frage:

Sind Feuerwehrpumpen überhaupt stark genug, um gegen einen Reaktordruck von mindestens 75-90 bar anzupumpen?

Wie machen die das also? Kann man Pumpen auch "herauftransformieren"?
Kommt dann auch noch auf nennenswerten Wasserdurchsatz?


Und geht das auch noch, wenn wie vermutet bei der letzten Explosion der Sicherheitsbehälter beschädigt ist und Wasser aus einem Loch im Reaktorsumpf ausläuft?

Oder geht es nur darum, die Swimmingpools mit den abgebrannten Brennelementen, die nach den Explosionen nun unter freiem Himmel liegen, unter Wasser zu halten?

Auf dem Kraftwerksgelände werden übrigens seit der letzten Explosion steigende Werte gemessen!
So gegen 4 Uhr MEZ lag der Kurs schon bei 12 Millisievert/h, nachdem er um 3 noch bei 8 lag!
Mehr als das Fünffacher der vorherigen Höchstwerte!

Momentan sind nur 50 Leute auf dem Kraftwerksgelände! Angestellte und Militärs!
Alle anderen in sichere Distanz evakuiert, weil man anscheinend vermutet dass es bald Gift und Galle sprühen könnte!
5km militärische Sperrzone!

(Quellen: CNN, BBC, NYT, NTT, WNN, Shimbun usw)

Also, Atomenergie ist schon ein prickelnd-spannendes Thema

Grüsse und vielen Dank schon mal für die Antworten!



Ach ja, P.S. aus gegebenem Anlass.
Wie ich dies abschicken wollte, zwei neue Nachrichten:
nun scheint der vierte Reaktor an der Reihe zu sein, und fast noch interessanter:

In SPIEGEL-ONLINE steht: "In Kanagawa bei Tokio wurden nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo zwischenzeitlich Strahlenwerte gemessen, die den Normalwert um das Neunfache übersteigen."

Interessant, nicht?
Denn:

Lt. staatl. japanischem Strahlenmessnetz (http://www.bousai.ne.jp/eng/) waren vor vier Stunden in Tokio Werte von bis ca. 2000 nGy/h.
Gestern vor der dritten Explosion betrugen die Werte noch so 30-45 nGy.
im Normalfall betragen die Werte aber 10-30 nGy.
Derzeit ist zum Strahlenmessnetz praktisch gar kein Durchkommen mehr, irgendwie nachvollziehbar.

Nur neunmal überhöhte Werte?
Der Spiegel schreibt auch alles ungeprüft ab...

Naja und jetzt brennts auch noch in Block 4...

Oh man unsere armen Freunde und alten Verbündeten, die Japaner...

...so ein Scheiss...

BID = 754544

Surfer

Inventar



Beiträge: 3094

 

  


Offtopic :

Vielleicht solltest du mal deinen Ton überdenken. Ich glaube nicht,das die angrenzenden Involvierten dies als interessant betrachten.



Surf

P.S. Nebenher finde ich Aufgrund der dortigen Situation und Opfer auch die Überschrift von Oertgen mehr als daneben.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Surfer am 15 Mär 2011  6:49 ]

BID = 754563

Rial

Inventar



Beiträge: 5401
Wohnort: Grossraum Hannover


Zitat :
Sind Feuerwehrpumpen überhaupt stark genug, um gegen einen Reaktordruck von mindestens 75-90 bar anzupumpen?

Bei den Fw-Pumpen kannst du so ungefähr von 20-30bar max ausgehen.


Zitat :
Kann man Pumpen auch "herauftransformieren"?

Nein.Du kannst durch zwischenschalten mehrerer Pumpen nur den Druck auf einer längeren Strecke stabil halten.


Zitat :
Kommt dann auch noch auf nennenswerten Wasserdurchsatz?

Geh mal von circa 2000 Liter/min aus,wenn das Wasser einen Druck haben soll.Lenzpumpen machen mehrere 1000Liter/min,aber sind mehr oder weniger drucklos.Circa 1bar...


Zitat :
Oder geht es nur darum, die Swimmingpools mit den abgebrannten Brennelementen, die nach den Explosionen nun unter freiem Himmel liegen, unter Wasser zu halten?

Könnte ich mir vorstellen...

Zum Schluß :

Jeder hat seine eigene Meinung.Und deswegen behalte ich meine jetzt auch für mich !
Sarkasmus ist auch eine Meinung...


_________________
Früh aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung !

Alle Tips ohne Gewähr und auf eigene Gefahr !!!
Vorschriften sind zu beachten !!!

BID = 754585

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Der Spiegel schreibt auch alles ungeprüft ab...
Und du vor allem!
Oder warst du da und hast nachgemessen?

BID = 754593

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika

Die Art und Weise, wie der obige Beitrag geschrieben ist, ist schon bedenklich.

Genau wie die Tatsache, dass deutschen Politikern diese Katastrophe offenbar nur gelegen kommt, kann man sie doch für den Wahlkampf prima benutzen.


Statt einfach mal sein Beileid auszusprechen und Hilfe anzubieten zerreißen sich die Deutschen in besserwisserischer Manier mal wieder das Maul, wie immer.

Deswegen: viel Erfolg und Kraft den THW-Leuten vor Ort, den Japanischen Technikern und Ingenieuren und dem Militär!

_________________

BID = 754594

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
viel Erfolg und Kraft den THW-Leuten vor Ort
Die sind schon wieder weg.
Angeblich gäbe keine Chance mehr noch Überlebende zu finden.

Daran, daß die helfen könnten auch die Leichen auszugraben, ist wohl nicht zu denken.


_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 15 Mär 2011 14:50 ]

BID = 754756

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Am Umgang des japanischen Krisenstabes mit dem THW sieht man, dass die überfordert sind (der Stab, nicht das THW).
Zuerst standen die THW-Helfer am Flughafen wie bestellt und nicht abgeholt, es gab keinen Einsatzbefehl. Dann wurde ein Gebiet zugewiesen, in dem es quasi nichts mehr zu tun gab (keine Aussicht auf noch lebende Verschüttete). Deswegen sind 37 der 40 Jungs und Mädels jetzt wieder zurückgeflogen... Siehe Siegel Online.


Zu den Pumpen:
Es gibt in D z.T. Hochdruckpumpen für Schnellangriffsschläuche, die haben aber nur genügend Durchsatz für das eine Rohr. Außerdem ließen sich solche Leitungen wohl kaum mal eben fix an den unter Druck stehenden Behälter anflanschen (hochdrucktaugliche Leitungen zu verlegen ist nicht ohne).
Die Feuerwehr kann also bloß die Wasserförderung vom Meer zum Reaktorgebäude hin (und zurück) übernehmen.


Gruß, Bartho


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