Puh, da fallen mir mehrere Fälle ein, wobei das keine Aufträge zur Installation sondern bei mir eben Störungen waren.

Vor einigen Jahren habe ich mir meinen eigenen Geburtstag kräftig versaut. Es war ein schöner Samstag, um 17:00 sollte Besuch kommen, für 19:00 hatte ich einen Tisch reserviert.
Um 13:30 ging das Telefon, der Kollege mit Bereitschaftsdienst rief an und meldete eine Störung an einer Sondenkamera im Kraftwerk. Ein Wassergekühltes Ungetüm das den Fluß der Schlacke in ein Wasserbad beobachtet. Der Block wurde an diesem Tag nach einer Revision neu angefahren. Ich _ hätte einfach sagen sollen: "Keine Zeit, hab Geburtstag, such dir 'nen anderen". Da ich aber von der üblichen, kleinen Störung ausgegangen bin (Kohlenstaub auf dem Schutzglas) bin ich reingefahren. Um ca. 14:00 war ich da. Dort durfte ich dann erstmal meinen Privatwagen mit Werkezug und Monitor bepacken, unser Golf stand mal wieder in der Werkstatt.
Vor Ort war dann kein Videosignal vorhanden. Kein Wunder, der Stecker, ein saublöd zu montierender MIL-Stecker, vor allem in Verbindung mit dem dicken Kamerakabel, nur noch in Fragmenten vorhanden, offenbar lag der längere Zeit mit eingeschalteter Spannungsversorgung im Wasser. Die Kontakte waren verschwunden.
Zurück zur Werkstatt, Lötkolben, neuen Stecker usw. geholt, neuen Stecker montiert. Spannung da, immer noch kein Bild.
Stecker wieder zerlegt, nochmal alles kontrolliert, kein Fehler. Bei der Gelegenheit nebenbei noch mal eben mit dem Leiter vom Kraftwerk angelegt, da ihm das ganze nicht schnell genug ging. Chef angerufen, Eltern angerufen (lasst die Gäste rein, Bier steht im Kühlschrank).
Kamera aus dem Ofen ausgebaut und unter lautem Getröte der Warnanlage das Gebäude verlassen. Feueralarm, irgendwo brennt Öl, keine Übung!
Beim Einsatzleiter der Feuerwehr abgemeldet, zurück in die Werkstatt. Kamera zerlegt, die war offenbar gefallen, und repariert.
Zurück zum Kraftwerk, warten bis der Einsatz der Feuerwehr beendet ist. Zwischendurch mit meinem Chef telefoniert, wegen des Aufstands des Kraftwerksleiters.
Kamera wieder eingebaut, justiert usw.
Ab nach Hause, duschen, umziehen. Die Gäste saßen da schon längst im Restaurant. Bis ich da war, war es ca. 21:00!

Aus meiner Zeit im Einzelhandel wüßte ich da noch ein paar "tolle" Einsätze, bis hin zu Messiwohnungen bei denen wir uns geweigert haben, die Bude zu betreten. Vor der defekten Waschmaschine (vom Sozialamt bezahlt) lag ein großer Hundehaufen, in der Wohnung rannten zwei bis drei Hunde rum, im Flur lagen weitere Haufen.
In einer anderen Wohnung, der Kunde hatte den neuen Fernseher leider bar bezahlt, habe ich das Altgerät (zum entsorgen) beim Kunden "vergessen" habe. Das Siffding wollte ich nicht im Fahrzeug haben.
Das Ding hat dann ein Arbeitskollege ein paar Tage später abgeholt, der Kunde hatte einen zweiten Fernseher gekauft und ebenfalls bar bezahlt. Der war dann aber gewarnt und hatte einen großen Müllsack bei, damit die eventuellen Maschinisten nicht in den Bulli umziehen.

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-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

Offtopic :

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind allerlei lustige Geschichten mit den Kameras verbunden, oder?

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Also so richtig ekelhafte Aufträge hatte ich glaube ich bis jetzt noch keine *aufholzklopf*
Die beiden Messiwohnungen habe ich gar nicht so schlimm in Erinnerung, die waren aber beide schon länger nicht mehr bewohnt, weder von zwei- noch von vierbeinigen, fliegenden oder sonstigen Gestalten, haben nur etwas gestunken (die eine auch nach Brandrauch, nachdem der vorletzte Mieter anno 1955 bei einem Experiment seine Zinkbadewanne geschmolzen hat, die Scheiben der Badezimmerfenster rausgefetzt und den Lack mehrerer Türen sowie den Ölfarbsockel im Bad völlig verkohlt... so hat er dann bis an sein Lebensende gewohnt und seine Tochter noch bis vor ca. 5 Jahren).

Eine der ekelhaftesten Erinnerungen ist die Wohnung, die man als Nichtraucher eigentlich nur unter schwerem Atemschutz mit Sauerstoff betreten konnte, weil der alte Herr dermaßener Kettenraucher und Feind jeglichen Lüftens war... die Gelegenheit, zum Test der Gegensprechanlage nach draußen zu gehen habe ich ausgiebig genützt

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Zitat : Elektro Freak hat am 23 Nov 2011 19:39 geschrieben :

was in eurem Leben der "bescheidenste" Auftrag war den ihr bekommen habt ?

Einen?
Dutzende!
Und die fingen alle gleich an:
Ein Kunde fährt auf den Hof und will seinen Renault repariert haben.

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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

Moin,

gelernt hab ich in einem kombinierten Elektro-Gas-Wasser-Lüfungsbau Handwerksunternehmen. Also durfte ich auch mal bei die Klempnerse mitfahren.
Morgens dringlicher Auftrag: Urinale spiralisieren auf einer öffentlichen Autobahntoilette. Der Urinstein klebte mir hinterher sogar in den Haaren...
Danach ging es gleich weiter:
Fäkalienhebeanlage defekt. Wer durfte sie ausbauen? Richtig, der Lehrling.
Mittagessen bei McDoof, da kam der Schichtleiter zu uns an den Platz: "Wir packen ihnen die Sachen gerne auch ein, wenn sie nur unser Haus umgehend verlassen..." Es hat ihn noch zwei Gutscheine gekostet...

Danach: Weihnachtsmarkt. Irgendwer hat in den Stromverteiler gegöbelt. Vorher haben aber bestimmt schon weitere 20 Leute den Verteiler hinter den Fichten als stilles Örtchen missbraucht. Wer darf mit Taschenlampe putzen? Richtig, der Lehrling.

Echt lecker Tag !

Bei meiner vorheriger Arbeit als Servicetechniker für den italienischen Generalimporteur von DVB-S und DVB-T Empfängern von H***X.
Gerade eine Rücksendung einer großen Kaufhauskette bekommen. Das Magazin wollte die Palette nicht aufmachen wegen äußerlichen Beschädigungen nicht aufschneiden, also blieb es an mir hängen.
Der von außen sichtbare Karton ist komplett aufgeweicht, aber das ist nicht weiters schlimm, passiert eigentlich regelmäßig.
Schlimm wurde es erst bei der Inspektion des ersten (original verpackten und unverkauften) Geräts.
Als ich die eingeweichte Verpackung vorsichtig öffnete schlug mir sogleich in süßlicher Pilzsporengeruch entgegen (sofort Stofffetzen um Mund gebunden, als Notlösung) und als ich dann das Gerät aus der Plastikfolie befreite habe ich mich echt gewundert warum das Ding nicht bereits von alleine über den Arbeitstisch gelaufen ist.
Wahrscheinlich habe ich die 5te oder 6te Pilzgeneration gestört.
Die Blechdeckel der Geräte waren zum Teil fast komplett weggegammelt.

Die Geräte sollten ja "nur" neu verpackt werden um dann wieder verkauft werden zu können.
Der Vertreter der Kaufhauskette hatte angeblich keinen sonderlichen Spaß an meinem Report und den damit verbundenen Kosten (Geräte waren natürlich Totalschaden). Aber das hat man davon wenn man abgesoffene neue Unterhaltungselektronik monatelange im Lager vor sich hin gammeln lässt.

Grüße
Simon

Edit: Übrigens bekam einer meiner Kollegen beim ersten Anblick und Duftschlag der Geräte schon das Würgen, und ich selbst musste mich auch beherrschen.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: wulf am 23 Nov 2011 23:57 ]

Zitat :

Edit: Übrigens bekam einer meiner Kollegen beim ersten Anblick und Duftschlag der Geräte schon das Würgen, und ich selbst musste mich auch beherrschen.

Ihr stellt Euch an dann arbeite erst mal in ner Abdeckerei nach 8
Stunden richt man wie frisch ausgebuddelt
Hat aber auch Vorteile kein Cheff kommt zum nerven vorbei
mfg


_________________
Nur für nicht Mutige
1.Freischalten
2.Gegen Wiedereinschalten sichern
3.Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4.Erden und kurzschließen
5.Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Ich sag nur vom Hund gefressene und auf natürlichem Wege wieder ausgeschiedene Hörgeräte zur Reparatur. Der Hund hat angeblich noch mehere Stunden Rückkopplungsgeräusche aus seinem Bauch von sich gegeben. Gutes Gerät. Böser Hund.

Glaub mir, dieser spezielle Geruch hätte auch dich ...

_________________
Simon
IW3BWH

Zitat : kabelmafia hat am 23 Nov 2011 23:18 geschrieben :

Danach: Weihnachtsmarkt. Irgendwer hat in den Stromverteiler gegöbelt. Vorher haben aber bestimmt schon weitere 20 Leute den Verteiler hinter den Fichten als stilles Örtchen missbraucht. Wer darf mit Taschenlampe putzen? Richtig, der Lehrling.

Das klingt aber irgendwie nach nicht ausreichender Schutzart... IP x5 würde ich auf Weihnachtsmärkten und sonstwo im Freien bei erhöhter Belastung schon eigentlich erwarten.

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Hmm... Und es begab sich zu der Zeit als noch kein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden existierte. Serviceeinsatz beim heftigsten Kettenraucher der ganzen Bude: Der Rechner stürzt ständig ab.
Also hin marschiert, und schon beim betreten der (völlig überheizten ungelüfteten Bude) fängts überall an zu jucken. eine Qualmwolke zum schneiden.
Aber der Jüngste (ist schon was her) muß es halt machen weil der Rest auch weiß wie es da aussieht Kurz die Diagnose üebrprüft und dann den Rechner abgebaut zum mitnehmen. Schon das rumwühlen im Nikotinstaub unter dem Schreibtisch war ekelig genug. Wie die Kiste dann von innen aussah... ich glaube da ist keine Beschreibung nötig.
Fehlerursache war auch leicht zu finden: Der klebrige Nikotinhaltige Staub von mehreren Jahren intensiven Kettenrauchens von Zigaretten (mehrere Schachteln am Tag) und/oder Pfeife hat den Lüfter im wahrsten Sinne des Wortes festgeklebt.

Später im Job, gleiches Büro, gleicher User. Rechnertausch steht an:
alten Rechner vond en Strippen "abreißen", Neuen hin "werfen", Zeug raffen und raus aus der Bude! Die Tastatur lag bei uns dann später im Flur aus und alle paar Tage fragte jemand: Igitt, was ist DAS denn?
Der alte Rechner hat seine Festplatte mit minimal invasivem Eingriff verloren und dann umgehend Freundschaft mit der Müll-Gitterbox geschlossen.

Seitdem weiß ich das oben erwähnte Rauchverbot in mehrfacher Hinsicht zu schätzen.

Beim Auszug des Kollegen aus dem Büro hat es drei Schichten deckende Farbe und mehrere Wochen gebraucht bis die Spuren auf ein erträgliches Maß abgeklungen waren.

Autsch, das mit dem Zigarettenqualm kenne ich zu gut, in dem Gebäude in dem ich arbeite gibt es auch Privat vermietetes, dort war auch ein Zimmer dabei ... Pfui ..

Total verqualmt, alle Geräte aus den 80ern, alles Vergilbt, Schichten von Staub, es Standen Essensreste rum und das Fenster war auch noch defekt (ließ sich nicht öffnen).

Und das soll ein ehemaliger Professor sein ? *Kopfschüttel*

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Definitiv an der Spitze rangiert die Geschichte im Tiefkühllager: Kalibrierung, Justierung und falls nötig Reparatur von Rauchansaugsystemen im Tiefkühlbereich des Zentrallagers einer Supermarktkette bei -32°C
Mehr als fünfzehn Minuten Aufenthalt da drin war unmöglich. Gearbeitet wurde abwechselnd mit drei Messgeräten - eins zum Messen, eins lag auf der Heizung damit das LCD wieder auftauen konnte und das dritte war als Ersatzgerät gedacht falls eins der anderen entgültig den Geist aufgibt.

Aber es gibt glücklicherweise auch schöne Aufgaben. Zum Beispiel in einer begehbaren Zwischendecke 450x800mm große Durchbrüche in 600er Ziegelwände einzubauen um Kabeltrassen durchzuführen - sowas ist immer laut, dreckig und eng. Was selbstverständlich bedeutet dass der Tobi sofort nach Bekanntwerden der Aufgabe wie der Blitz mit einer Hilti und einer Staubmaske bewaffnet in der Zwischendecke verschwindet, vier Stunden lang nicht gesehen ward und dann mit nem breiten Grinsen im Gesicht und etwas verstaubter als vorher wieder aus der Einstiegsluke rauskrabbelt Ich liebe mein Trümmerdackel-Gen


Gruß Tobi





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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"