Akkusorten

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Autor
Akkusorten

    







BID = 353259

AndreasHL

Gelegenheitsposter



Beiträge: 98
Wohnort: Lübeck
 

  



Hallo,

was mich schon lange interessiert, und wozu ich noch keine Antwort gefunden habe: Warum werden mal NiCd-Akkus und mal NiMh verwendet ?

Noch mehr interessiert mich, warum z. B. bei einer einfachen Taschenlampe mit 3 Volt davor gewarnt wird, NiCd oder NiMh-Akkus einzusetzen ?

Sorry, wenn das doof klingt, aber ich weiss es eben nicht.

Gruss

Andreas

BID = 353298

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  



Zitat :
Warum werden mal NiCd-Akkus und mal NiMh verwendet ?


Das hat u.a. historische Gründe.
Gasdichte NiCd-Akkus kann man schon seit rund 50 Jahren bauen, während technisch verwendbare wasserstoffspeichernde Legierungen relativ neu sind und es deshalb die darauf basierenden NiMH-Akkus erst seit vielleicht 15 Jahren gibt.

Darüberhinaus gibt es einige anwendungstechnische Unterschiede. Beispielsweise haben NiCd-Akkus eine erheblich geringere Selbstentladung als NiMH Akkus und ein besseres Hochstromverhalten, während NiMH Akkus gleicher Baugrößen mittlerweile etwa die dreifache Kapazität erreichen.

Demnächst wird es übrigens keine NiCd-Akkus mehr geben, weil das Cadmium der negativen Elektrode sehr giftig ist.
Seit Mitte dieses Jahres gilt ein Gesetz (RoHS) wonach solche Schadstoffe in Elektrogeräten nicht mehr verwendet werden dürfen. Momentan gibt es aber noch ein paar Ausnahmen, z.B. für NiCd-Akkus in Akkuschraubern, Handbohrmaschinen etc.


Zitat :
Noch mehr interessiert mich, warum z. B. bei einer einfachen Taschenlampe mit 3 Volt davor gewarnt wird, NiCd oder NiMh-Akkus einzusetzen ?


Vielleicht einfach deshalb, weil sie damit nicht ordentlich funktioniert.
Die genannten Akkus haben Zellenspannungen von nur 1,2V sodaß zwei nur 2,4V ergeben. Eine für 3V gebaute Glühlampe leuchtet damit etwas rötlicher und schon erheblich dunkler.
Ich würde eine derartige Warnung aber nicht allzu ernst nehmen.

Etwas völlig anderes ist es aber, wenn davor gewarnt wird Batterien, die für einmaligen Gebrauch gedacht sind, an Stelle von Akkus einzusetzen.
Die können nämlich auslaufen, schlimmstenfalls sogar explodieren, wenn man versucht sie aufzuladen.


_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 353307

Woscit

Stammposter



Beiträge: 223



Zitat : AndreasHL hat am 24 Jul 2006 23:10 geschrieben :

[...]
Noch mehr interessiert mich, warum z. B. bei einer einfachen Taschenlampe mit 3 Volt davor gewarnt wird, NiCd oder NiMh-Akkus einzusetzen ?
[...]




Ich denke, dass es dabei nur um einen Haftungsausschluss gehen kann, da Akkus im Allgemeinen einen deutlich höheren Kurzschlussstrom aufweisen. Wenn eine Billig-Taschenlampe also derartig mäßig konstruiert ist, dass der Hersteller Kurzschlüsse nicht für Unwahrscheinlich hält...

BID = 353313

Ltof

Inventar



Beiträge: 9333
Wohnort: Hommingberg



Zitat : perl hat am 25 Jul 2006 01:41 geschrieben :

Die genannten Akkus haben Zellenspannungen von nur 1,2V sodaß zwei nur 2,4V ergeben. Eine für 3V gebaute Glühlampe leuchtet damit etwas rötlicher und schon erheblich dunkler.
Ich würde eine derartige Warnung aber nicht allzu ernst nehmen.



Die meisten Taschenlampen-Birnchen (korrekt müsste es eigentlich Taschenleuchten-Lämpchen heißen) sind für etwas geringere Spannungen ausgelegt, als die Summe der Zellen-Nennspannung ergibt, denn die handelsüblichen Alkalizellen brechen im Betrieb in der Spannung etwas ein. Insofern macht sich die geringere Zellenspannung der Akkus nicht so sehr bemerkbar.

Wird wirklich gewarnt oder davon abgeraten? Eine Warnung kann ich mir eigentlich nur mit dem enormen Kuzschlußstrom erklären, zu dem NiCd-Zellen fähig sind. Das birgt im Fehlerfalle durchaus Gefahren.

Es gibt praktische Gründe, die gegen den Einsatz von Akkus (NiCd oder NiMh) in Taschenlampen sprechen. Erstens haben Akkus eine relativ hohe Selbstentladung und sind bei seltener Verwendung immer dann leer, wenn man sie wirklich braucht. Zweitens hat eine Taschenlampe meist keinen Tiefentladeschutz, so dass die Akkus, wenn sie restlos leergelutscht werden, Schaden nehmen.

Gruß,
Ltof

_________________
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)


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