Abgehoben im siebten Stock

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Abgehoben im siebten Stock

    







BID = 590402

Gilb

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Hier mal eine kleine Parodie, die die Verhältnisse im Gesundheitswesen
auf die Gastronomie überträgt:

(Quelle: http://www.busch-telefon.de/artikel/1235304986t85.pdf )

Zitat :

Dr. Stein und das Regelschankleistungsvolumen

Dr. Frank Stein hatte mitten in der ZK-MVZ-Spezialspätsprechstunde für gesunde
Pubertierende einen Anruf seines Freundes Wilfried erhalten. Der war damals in die
Fußstapfen der Eltern getreten und hatte das gut eingeführte Restaurant „Wilder Ochse“
im bürgerlichen Stadtteil Entenhagen übernommen. Jahrelang war es gut gelaufen. Nun
aber hatte Wilfried ernste Probleme und er brauchte den Rat seines Freundes. Also sass
Stein nun in der blitzsauberen Restaurantküche, wo ihm ein Glas Wein und ein Teller
seiner Lieblingsspaghetti serviert wurde.
Der Gastwirt Wilfried Bacchus war verzweifelt. Seit das Bundesernährungsministerium das
Modell der sozialen Gerechtigkeit für alle Gastwirtschaftsbetriebe verbindlich gemacht
hatte, war nichts mehr wie zuvor. Fünfzehn Prozent des Einkommens wurden jedem
Bürger jetzt monatlich von der Ernährungsagentur in den Gastrofond einbehalten. Dafür
bekam er ein Plastikkärtchen, die Gastrocard, mit der er das Restaurant aufsuchen durfte.
Damit konnte er, so oft er wollte, aus der Speisekarte bestellen.
Das wusste Stein, so ein Kärtchen hatte er auch bekommen. Aber Bacchus hatte
Neuigkeiten: jedem Gastwirt war kürzlich ein sogenanntes Regelschankleistungsvolumen
(RLV) zugeteilt worden, das – unabhängig von der Zahl der Gäste – den Höchstumsatz
begrenzte, der von der Ernährungsagentur gezahlt wurde. Dabei wurde das RLV immer
aus der Gästezahl des Vorjahresmonats errechnet. Auf der Speisekarte gab es keine
Preise mehr, dafür hatte jeder Wirt ein kompliziertes 200 seitiges Regelwerk in der Küche
liegen, den sogenannten Einheitlichen Bewirtungsmaßstab (EBM). Darin war festgelegt,
dass ein Schnitzel inklusive Beilagen mit einem Euro und ein grosses Bier mit fünfzig Cent
vergütet wird (aber nur, wenn es frisch gezapft war und vom Wirt persönlich an den Tisch
gebracht wurde). Nach dem zwölfwöchigen Lehrgang „Asiatische Küche“ konnte er das
RLV um 50 Cent pro Gast und Vierteljahr erweitern, musste dafür aber immer ein Sushi-
Buffet bereithalten.
Die Tabelle plausibler Koch-und Zapfzeiten, die über dem Herd hing, begegnete dem
unzulässigen gleichzeitigen Benutzen von mehreren Herdplatten oder Zapfhähnen. In jede
Frikadelle und in jede zweite Currywurst musste außerdem die lebenslange Wirtnummer
(LWNR) und die Betriebsstättennummer (BSNR) eingebrannt werden. Auch waren
Fortbildungen zur preiswerten Kundensättigung vorgeschrieben, 250 Fortbildungsgabeln
mussten in fünf Jahren nachgewiesen werden.
Der Wirt seufzte, Stein schaute verlegen in Richtung des Schildes „Planerfüllung ist unser
Stolz“ und wich so dem Blick des Freundes aus. Er stopfte sich noch eine Gabel Spaghetti
in den Mund und trank einen grossen Schluck Wein.
Bacchus blickte besorgt auf die nagelneue, edelstahlblinkende und sündhaft teure
Fritteuse. Er hatte gehofft, durch privat verkaufte Pommes-Frites sein karges Einkommen
aufbessern zu können, erzählte er, und hatte der Bank in zähen Verhandlungen einen
weiteren Kredit abgerungen. Jetzt hatte die Ernährungsagentur Pommes-Frites für 30
Cent pro Portion in den EBM aufgenommen und der Wirt durfte sie nicht mehr privat
verkaufen. Schlimmer noch: er musste einen zweitägigen Qualitäts-Frittierlehrgang
absolvieren, um die Fritteuse überhaupt noch benutzen zu dürfen. Nun dokumentierte ein
Farblaserdrucker die Fritteusentemperatur minutenaktuell.
Stein warf einen Blick auf den mattschwarzen Schwipson-Drucker, der gerade unter
leisem Pfeifen ein buntbedrucktes Blatt ausspuckte, dabei registrierte er auch die winzige
Webcam, die auf den chromblitzenden Herd gerichtet war.
Hinter vorgehaltener Hand würde in Gastronomenkreisen vom Schicksal des Gastwirtes
Arno Räuberspiess gesprochen, erzählte Bacchus weiter: er hätte – kurz vor dem Konkurs
stehend – nur noch Käsebrötchen und stilles Wasser auf der Karte gehabt. Gleichzeitig
hätte er gegen Bezahlung Rumpsteak, Riesengarnelen in Knoblauch und Maltwhisky
angeboten. Die Agentur war sofort eingeschritten und hatte ihm die Lizenz entzogen. Nun
ging das Gerücht um, Räuberspiess verkaufe heimlich Bratwurst am Baggersee, den Grill
habe er in einem Kinderwagen versteckt. Er plane, in Hanoi einen Schnellimbiss mit
deutschen Wurstspezialitäten zu eröffnen, falls er eine Ausreiseerlaubnis erhält.
Auch andere Gastronomen kämpften um die Existenz, berichtete Bacchus. Viele ganz
normale Restaurants hatten die Öffnungszeiten auf zwei Stunden täglich begrenzt und
boten nur noch ein liebloses Billigbuffet an. Andere hatten kurz entschlossen die Hälfte der
Tische aus dem Gastraum entfernt. Bei besonders spezialisierten Betrieben wie dem
Fischrestaurant „Seequalle“ und dem Nordkoreaner „Schadhaftes Lächeln“ musste man
inzwischen ein halbes Jahr vorbestellen. Der Schwarzhandel mit Tischreservierungen
blühte, besonders vor den Feiertagen. Andere hätten einfach aufgegeben und ihre
Lizenzen an den Grossversorger „Kentucky quält Chicken“ zu Schleuderpreisen
verkauft.
Ob er, Stein, sich so etwas vorstellen könne und was für einen Rat er als Akademiker und
guter Freund habe?
Dr. Stein blickte verlegen auf den hochglanzpolierten Kachelboden. Soviel Verzweiflung,
so ein ungerechtes System. In welche Machenschaften war sein Freund da
hineingeraten?
Diese ganzen Skurrilitäten waren ihm bisher gar nicht bekannt, allerdings ging er auch nie
in Restaurants, sondern liess sich gelegentlich von einer Versorgungskette eines dieser
standardisierten Menüs gegen Vorlage der Gastrocard nach Hause liefern, so wie es vom
Ernährungsministerium empfohlen wurde. Aus dem Prospekt, der jedes Mal mitgeliefert
wurde, lächelten ihn immer glückliche Hühner, zufriedene Köche und wohlgenährte
Kunden an. Als MVZ-Mitarbeiter erhielt er auch noch Punkte auf die Knautschlandcard
gutgeschrieben, denn sein Arbeitgeber, die Zentralkrankenkasse, gehörte wie „Kentucky
quält Chicken“ dem international operierenden Konzern „United health and food
company“.
Er wusste nicht, was er seinem Freund Bacchus raten sollte. Solche Zustände waren ja in
der Medizin gar nicht denkbar, niemals würden solche Zustände im Gesundheitswesen
geduldet.
Stein griff nach der Flasche auf der Spüle, die mit dem Emblem der Ernährungsagentur
verziert war (Weizenähre mit Sichel gekreuzt), und schenkte sich noch ein Glas
„Pelzzüngiger Blauschädel“ ein…

Dr. Stein und das Regelschankleistungsvolumen -
written by Dr. med. Christian Scholber Internist, Gemeinschaftspraxis Scholber & Fröhlich Hannover

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Gilb

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Gefunden auf den NachDenkSeiten:

Albrecht Müller, 11. März 2009, 11:15 Uhr, schreibt:

Nur wenn wir die Glaubwürdigkeit unserer Hauptmedien und
des Führungspersonals erschüttern, wird die Politik besser.
Beispiel Geburtenrate.


Wenn Sie dabei mitmachen wollen, über gezielte Manipulationen und
Irreführungen oder auch nur über die Mittelmäßigkeit unseres
Führungspersonals aufzuklären, dann empfiehlt es sich, praktische
Beispiele für das Gespräch mit Ihren Freundinnen/en und Kolleginnen/en
zu nutzen. Weil beim Thema Demographie so unglaublich manipuliert wird,
und so viele Menschen immer noch beunruhigt sind, eignet sich dieses
Thema in besonderer Weise.
Hier ein praktisches aktuelles Beispiel: die Erfolgsmeldungen unserer
Familienministerin zur Geburtenrate von Mitte Februar. Sie wurde jetzt,
also nach nur gut drei Wochen, Lügen gestraft.
Albrecht Müller.

Am 15. Februar meldete die Familienministerin Von der Leyen: „Wenn die
Wirtschaft wankt, hat die Familie Konjunktur…“ und feierte den Anstieg
der Geburten zwischen Januar und September 2008. Reihenweise übernahmen
führende Medien unseres Landes die Erfolgsmeldungen.
...

(Lest bitte hier weiter und folgt auch den dortigen Links:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=3816 )

BID = 597530

Gilb

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NachDenkSeiten - Die kritische Website

Titel: Merkel bei Anne Will: „Ich glaube, wir haben bis jetzt das Richtige getan.“
Datum: 23. März 2009 um 8:16 Uhr
Rubrik: Anne Will
Verantwortlich: Wolfgang Lieb

Man habe in den ersten drei Jahren der Großen Koalition bis die Krise kam „erfolgreich“ gearbeitet. Nicht in Deutschland seien die Fehler gemacht worden. Nicht die Politik trage eine Mitverantwortung für die Krise, sondern nur die Banken seien „außer Rand und Band geraten“. Es sei „eben nicht“ eine Krise der sozialen Marktwirtschaft, es habe einfach nur „Exzesse der Märkte“ gegeben.
Wie soll jemand in einer Krise das Richtige tun können, der offensichtlich meint, dass er mit den Ursachen der Krise rein gar nichts zu tun hat. Wolfgang Lieb

Lest bitte hier den erschütternden Rest des Beitrags:
Wolfgang Lieb schreibt weiter: http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=3840

BID = 598112

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Gefunden auf den Nachdenkseiten.de:

25. März 2009 um 9:35 Uhr

Köhler: „Wir haben alle über unsere Verhältnisse gelebt“

(Verantwortlich: Wolfgang Lieb)

Das ist für unseren Bundespräsident „die tiefere Lehre aus der Krise“.
Das erklärte er jedenfalls in seiner vierten Berliner Rede in der
Elisabethkirche. Wir haben uns letztlich also selbst die hunderte von
Milliarden eingebrockt, für die wir jetzt als Steuerzahler zur
Stabilisierung der Finanzkrise geradestehen müssen, und deswegen müssen
wir in Zukunft auch dafür bluten. Deshalb muss nach Köhler künftig
„Sparsamkeit…ein Ausdruck von Anstand werden“. Zufriedenheit und
Zusammenhalt sollen nicht länger „nur von einem quantitativen „Immer Mehr“
abhängig“ gemacht werden.
Da haben Banker mit kriminellen Mitteln Billionen verzockt und eingesackt,
und jetzt sind „wir alle“ der „tiefere Grund“ für die Krise. Wo blieb
Köhlers Vorschlag, wie diejenigen, die das Geld eingesackt haben, zur
Verantwortung gezogen werden könnten?
War es vor der Krise die Wettbewerbsfähigkeit, so ist es nun die Krise,
mit der begründet wird, warum die Bevölkerung den Gürtel enger schnallen
soll. Die Zielrichtung bleibt immer die gleiche, nur die Begründung
änderte sich. Wolfgang Lieb


„Ich will Ihnen eine Geschichte meines Scheiterns berichten.“

Mit diesem selbstkritischen Satz beginnt Bundespräsident seine vierte Berliner Rede. ...
Lest bitte hier weiter: http://www.nachdenkseiten.de/?p=3848

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Gilb

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Quelle: NachDenkSeiten - Die kritische Website

Titel: Ist Hopfen und Malz schon verloren? Die Abwesenheit von kritischem Verstand und das Versagen der Medien ist zum Verzweifeln (Teil X Finanzkrise)
Datum: 3. April 2009 um 8:30 Uhr
Rubrik: Kapitalmarkt
Verantwortlich: Albrecht Müller

Manchmal beschleicht mich das Gefühl, unsere NachDenkSeiten-Arbeit sei vergebens. Mehdorn hat die Bahn saniert; die HRE ist eine systemrelevante Bank; 480 Milliarden für die Banken stehen bereit, aber 14 Milliarden des Bundes für ein Investitionsprogramm verteilt über zwei Jahre führen zu Schulden; abwarten, bis die bisherigen Konjunkturprogramme wirken und so weiter, und so fort. Ein dumpfes, schräges Vorurteil nach dem andern. Orwell hätte 60 Jahre nach Erscheinen von „1984“ furchtbar viel Stoff. Unser Land versinkt in einer Orgie der Lügen und der Vernebelung, dem Gegenteil von Aufklärung. Das ist nicht gerade ermutigend. Wenn es nicht unsere Leser gäbe, müssten wir sagen, es lohnt sich nicht. Albrecht Müller.

Einer der Freunde der NachDenkSeiten hat uns gestern einen interessanten und zugleich kritischen Bericht von seinen Aufklärungsversuchen geschickt. Er schildert sowohl die Vergeblichkeit als auch die Notwendigkeit dagegenzuhalten. Sie finden diesen Bericht als Teil I, dann als Teil II einige Überlegungen zu den gerade grassierenden Legenden, Vorurteilen, Kampagnen und Manipulationen sowie zur Abwesenheit kritischer Medien. Die Überlegungen betreffen vor allem die Finanz- und Wirtschaftskrise. Deshalb auch die Zuordnung dieses Textes in die Reihe der Analysen der Finanzkrise, mit der Bezeichnung X (= römisch zehn; diese Ziffer war bisher in der Serie zur Finanzkrise versehentlich übersprungen worden).

Teil I: Ein farbiger Bericht über schwierige Aufklärungsversuche (aus einer Mail vom 1.4.2009 an die Redaktion der NachDenkSeiten):

Zunächst vielen Dank für die umfangreichen Ausführungen zum Rücktritt von Herrn Mehdorn und die vielen Argumentationshilfen. Ich hätte jedoch nicht für möglich gehalten, wie nötig diese Hilfen sind.

Im heute-journal hat Steffen Seibert den Bericht über den Rücktritt mit den Worten eingeleitet „Trotz großer Erfolge…“ Und da war es bei mir schon aus. Meine Frau und ich schauten uns an und fragten gleichzeitig: „Welche Erfolge?“

In den letzten beiden Tagen musste ich dann feststellen, dass in meiner Umgebung (egal ob in der Arbeit, im Verein, bei Verwandten) so ziemlich jeder an die Mär vom großen Sanierer Mehdorn glaubt.

Exemplarisch möchte ich Ihnen von einer Unterhaltung mit einem guten Freund am gestrigen Abend erzählen. Einige andere Gespräche verliefen ähnlich.

Unser Gespräch drehte sich zunächst um den Auftritt der Bundeskanzlerin bei Opel. Mein Bekannter vertrat die Auffassung, dass sich der Staat auf keinen Fall bei Opel einmischen dürfe, weil das zulasten der anderen Hersteller gehen würde und damit der Wettbewerb verzerrt würde. Meine Gegenfrage, wie er das denn dann bei den Banken wie HRE, Commerzbank, IKB usw. sehen würde, meinte er, das wäre etwas anderes, weil diese Banken seien „systemrelevant.“ Auf meine Frage, warum diese Banken so wichtig wären, wusste er keine Antwort. Er hatte halt einfach das nachgeplappert, was in fast allen Medien zu lesen und zu hören ist. Er konnte oder wollte mein Argument nicht gelten lassen, dass wenn der Staat und damit wir alle Hunderte von Milliarden für marode Banken und die dort lagernden Giftpapiere berappen müssen, dann sicherlich noch ein paar Euro für Opel übrig wären. Ob eine ganze oder teilweise Übernahme von Opel durch den Staat volkswirtschaftlich gesehen Sinn macht, kann ich letztlich nicht beurteilen. Ich vertrat aber die Ansicht, dass das allemal besser wäre, als den Banken irrwitzige Summen hinterher zu werfen.

Von der Antwort auf dieses Argument war ich einigermaßen schockiert, obwohl ich sie eigentlich auch irgendwie erwartet hatte:

„Ja glaubst Du denn dass der Staat tatsächlich ein Unternehmen führen kann? Das haben wir doch bei der Deutschen Bahn gesehen, dass er das nicht kann! Die Bahn ist ja erst profitabel und erfolgreich, seit sie privatisiert worden ist.“

Ich kam mir vor als hätte ich gerade den Herrn Seibert wieder gehört.

„Ja“, habe ich entgegnet, „genau das glaube ich. Glaubst Du alles was in der Zeitung steht oder in den Fernsehnachrichten verzapft wird? Der Mehdorn hat die Deutsche Bahn kaputt saniert.“

Die Antwort darauf war kurz und lapidar: „Das stimmt doch nicht. Die Bahn macht heute Milliardengewinne.“

Ich versuchte, meinen Bekannten zu erklären, wie die Milliardengewinne der Bahn zustandegekommen sind: Fahren auf Verschleiß, Lohndumping, Auslagerung von Personal in Servicegesellschaften, Ausdünnung des Netzes usw., und dass schließlich der Gewinn nur durch Zuschüsse des Bundes erzielt wurde.

Das alles ließ er nicht gelten. Trotzig meinte er, das liege doch alles daran, dass der Mehdorn nicht all das tun durfte, was notwendig gewesen sei. Die Bahn müsse unbedingt an die Börse gebracht werden, damit sie weiter erfolgreich sein könne und auf dem Weltmarkt konkurrieren könne. Ja, Weltmarkt hat er gesagt.

Zum Schluss fragte ich ihn nur noch: „Weißt Du eigentlich, dass der Börsengang vielleicht vier, fünf Milliarden einbringt? Und weißt Du, dass die Deutsche Bahn mit allen Anlagen und allen Einrichtungen ein vielfaches dieser paar Kröten wert ist?”

„Nein“, meinte er, „das glaube ich nicht, dass die Deutsche Bahn mehr wert ist.“

Was fällt einem denn da noch ein? Es ist zum Verzweifeln. Die Menschen in diesem Land sind gleichgeschaltet, quatschen den Unsinn nach, der ihnen jeden Tag von gleichgeschalteten Medien präsentiert wird, hinterfragen nichts und niemanden mehr und begreifen nicht, dass die Merkels, Steinmeiers, Münteferings, Pofallas, Kochs, Köhlers und wie sie alle heißen die Totengräber unserer Gesellschaft und der Demokratie in Deutschland sind. Mich beschleicht das schreckliche Gefühl, dass es für eine radikale Kehrtwende mehr braucht als gute Argumente. Wenn das so weiter geht, dann braucht es die totale wirtschaftliche Katastrophe. Das kann es aber doch nicht sein, oder? Ich finde, der seit Jahren bereits andauernde Angriff auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung muss ein Ende haben. Für einen solchen Fall sieht das Grundgesetz in Art. 20 Abs. 4 das Recht zum Widerstand vor. Dass jetzt auch Beamte zu streiken beginnen, ist ein Anfang.

Viele Grüße und lassen Sie in Ihren Bemühungen bitte nicht nach!

C. B.

Teil II
Einige Beobachtungen und Überlegungen zu erstaunlichen Möglichkeiten der Meinungsmache beim Thema Finanzkrise und Wirtschaftskrise und dem großen Versagen der meisten Medien:

In der Debatte um die Wirtschafts- und Finanzkrise zeigt sich eine erstaunliche Bereitschaft zur Anpassung an gängige Denkmuster. Wenn die politische Führung und die Hauptmedien die gleichen Parolen verkünden und Denkmuster anbieten, dann wird das auch in breiten Kreisen geglaubt, selbst dann, wenn an jeder Ecke Zweifelhaftes sichtbar ist. Im Bericht des NachDenkSeiten-Lesers ist von Nachplappern und Gleichschaltung die Rede. Das entspricht auch meiner Beobachtung.

Im Bericht wird auch die trotzige Reaktion auf Zweifel und Kritik beschrieben. Auch das entspricht meiner Erfahrung. Man will sich ungern die gerade angelernten Erklärungen aus der Hand nehmen lassen.

Vermutlich spielt bei der bereitwilligen Konzentration auf die angebotenen Denkmuster auch eine Rolle, dass man sich in kritischen Situationen gerne mit der Mehrheit um die Führung versammelt.

Diese Neigung wird zunehmend zu einem großen Problem: Die demokratische Kontrolle setzt aus, es gibt keine Sanktionen mehr auf Fehler, selbst auf schlimmes Versagen nicht. Das hat viel mit der Ausbreitung von Public Relations-Agenturen und ihrem Einfluss auf die Medien zu tun.

Wir haben in den NachDenkSeiten schon oft auf diese Entwicklung hingewiesen. Wir tun dies mit Absicht immer wieder.

Sanktionen wären spätestens beim Wahltermin Ende September fällig. Wenn die beobachteten und beschriebenen Vorgänge weiter so ablaufen, dann wird auch dieser ganz konkrete Mechanismus eines einigermaßen demokratisch organisierten Landes kläglich versagen. Keine schöne Perspektive.

Und dennoch machen wir weiter, hier zunächst mit einer stichwortartigen Auflistung der gängigen Denkmuster, Klischees, Legenden und Lügen.
Was man uns so alles erzählt, bis der Tag zu Ende geht:

Die Finanzkrise hat uns überrascht. In vielen Köpfen ist verschwommen hängen geblieben, dass sie erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 über uns kam.
Die Finanzkrise kam eigentlich aus den USA und sie hat auch damit zu tun, dass dort mit viel zu niedrigen Zinsen eine zu expansive Geldpolitik betrieben worden ist.
Bei uns sind die Hauptbeteiligten und Hauptversager die öffentliche Banken, die KfW, die Landesbanken und andere Banken im Einflussbereich des Staates. Sie haben sich verzockt.
Hier wie an anderer Stelle, bei der Bahn zum Beispiel kann man sehen, dass der Staat keine Unternehmen führen kann.
Jetzt, in dieser Notlage, muss der Staat helfen. Aber er muss sich sofort wieder zurückziehen, wenn die Hilfe wirkt.
Die Banken müssen alle gerettet werden. Keine darf mehr in Insolvenz gehen. Denn die Insolvenz von Lehman Brothers hat gezeigt, wie groß der Schaden ist.
Banken sind systemrelevant. Auch die HRE ist systemrelevant, man kann auch sagen: systemisch. Deshalb ist es richtig, 112 Milliarden und mehr für diese einzige und vergleichsweise
kleine Bank bereitzustellen. Opel ist offensichtlich nicht systemrelevant.

Wir brauchen mehr Transparenz und mehr und bessere Regeln auf den Finanzmärkten.
480 Milliarden € für den Banken-Rettungsschirm sind vertretbar, 14 Milliarden, also gerade der 34. Teil davon, für Investitionen des Bundes im Rahmen des Konjunkturpakets II sind das Äußerste, wenn wir nicht wieder der Schuldenmacherei verfallen wollen. Konjunkturprogramme bringen Schulden, Bankenrettungsschirme nicht.
Wir müssen jetzt schon festlegen, wie wir die Schulden später wieder abbauen. Deshalb haben wir eine Schuldenbremse verabredet.
Ob wir weitere Konjunkturprogramme brauchen, sehen wir erst, wenn die bisherigen ihre Wirkung entfalten konnten. Also abwarten.
Wir werden gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.
Wir wollen wieder Exportweltmeister werden.
„Soziale Marktwirtschaft macht’s besser“ (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft)
Das sind im wesentlichen die Botschaften und Aussagen, mit denen man uns malträtiert - leider mit Erfolg. Denn ein Großteil dieser Botschaften wird geglaubt.
Es gab am Beginn der Offenlegung der Finanzkrise im Netz eine kleine Debatte darüber, ob die politisch führenden Personen und die in der Finanzindustrie maßgeblichen neoliberalen Kreise diese Krise politisch überstehen werden. Es gab Stimmen, die meinten, jetzt wären sie zu packen; Merkel „im Schaubstock“, wie ein Blogger schrieb. Ich habe daran nie geglaubt. Es war eigentlich klar,

dass die herrschenden Kreise über so viel Geld und so viel publizistische Macht verfügen, um auch die Verantwortung für eine so massive Schädigung unseres Gemeinwesens und der hier und überall auf der Welt lebenden Menschen von sich abzuschieben,
dass Finanzindustrie und Medienindustrie eng verflochten sind und sich auch in einer solchen Situation gegenseitig helfen werden,
dass die personelle und finanzielle Ausstattung zur schnellen Erarbeitung von Manipulationsstrategien, wie sie in den Ziffern 1-14 sichtbar werden, in der Politik, in der Finanzwirtschaft selbst, in den beauftragten Public Relations-Agenturen und in den Medien vorhanden, auf jeden Fall organisierbar ist,
und dass unser Land nicht mehr über eine messbar vorhandene, kritische Intelligenz verfügt, die als Gegenkraft aktiv werden könnte.
Die Mehrheit der Medien hat im Verein mit der Wissenschaft jämmerlich versagt:
Maßgebliche Medien erzählen bis heute die Mär, wir seien von einer in den USA ausgelösten Krise überrascht worden

Sie haben ungeprüft nachgebetet, dass die Finanzkrise maßgeblich in den USA entstanden und plötzlich über uns gekommen ist. Sie erkennen und beschreiben nicht, dass schon die Vervierfachung der DAX-Werte zwischen 1995 und dem März 2000 keine wunderbare Wertschöpfung, sondern das Ergebnis maßloser Spekulation gewesen ist. Sie berichten nicht darüber, dass sich einige Banken und Versicherungen damals schon verzockt haben. Dass Hans Eichel als Finanzminister der Versicherungswirtschaft so nebenbei 5 Milliarden zugeschoben hat, dass die Spitzen der Banken und Versicherungen schon Anfang 2003 von der Bundesregierung die Unterstützung einer so genannten Bad Bank zur Sammlung schlechter Risiken verlangt hat, dass im gleichen Jahr die HypoVereinsbank dann ihre schlechten Risiken auf die neu gegründete HRE verlagert hat, ist in den meisten deutschen Medien kein Thema. Dass die bei der HRE inzwischen angehäuften Risiken in dreistelliger Milliardenhöhe hausgemacht sind und nicht in den USA - dies alles wird geschluckt.

Die Mehrheit der Medien hat nicht kritisch beschrieben, in welch hohem Maße die Bundesregierung selbst die Türen für Hedgefonds und Privat Equity, für Verbriefungen und Zweckgesellschaften geöffnet und die Transaktionen steuerlich gefördert hat - und wie sehr die Bankenaufsicht und die Deutsche Bundesbank alle Augen zugedrückt haben. Der Bankenaufsicht hätten die Zweckgesellschaften doch auffallen müssen. Der Bundesfinanzminister selbst hätte intervenieren müssen, wenn öffentliche und halböffentliche Banken sich in Steueroasen tummeln.

Die Medien haben mehrheitlich auch das dreiste Spiel mitgemacht, den öffentlichen Banken, den Landesbanken und Sparkassen, die Hauptrolle zuzuschieben. Sie haben, obwohl dies glatt gelogen ist, die Botschaft weiter getragen, die gescheiterte IKB sei eine öffentliche Bank gewesen. In den NachDenkSeiten konnten sie schon 2007 lesen, wie die massiven Manipulationsversuche in dieser Sache gestrickt waren.

Das Elend der Mehrheits-Medien beginnt schon damit, dass sie seit Jahren den absonderlichen ökonomischen Theorien der Neoliberalen verfallen sind. „Konjunkturprogramme sind Strohfeuer“ war ein anerkannter Glaubenssatz.
Die Medien haben uns im Verein mit Politik, Wirtschaft und der Mehrheit der Wissenschaft seit Jahren erzählt, es gäbe keine Konjunkturprobleme mehr, es seien alles Strukturprobleme, und mit Reformen, mehr Flexibilität, niedrigeren Löhnen und sinkenden Lohnnebenkosten würden wir unsere Probleme lösen können. Wer beim Niedergang der Konjunktur antizyklische Maßnahmen und Programme verlangte, wurde mit dem Schimpfwort „Keynes“ belegt. Keynes ist out, hieß es. Keynesianer hieß so viel wie „von gestern“, Traditionalist, die Zeichen der Zeit nicht erkannt habend.

Ich selbst habe mehrere öffentliche Debatten mitgemacht, auch im Fernsehen, bei denen man mitleidig belächelt wurde, weil man den Einsatz aller möglichen Instrumente der Wirtschaftspolitik forderte und vor allem eine antizyklische Politik anmahnte.

Als auswärtige Wissenschaftler wie der Nobelpreisträger Robert Solow und der Ökonom Jim O’Neille 2004 beklagten, in Deutschland würde keine vernünftige Makropolitik gemacht, als sie warnten vor dem Niedergang der Binnennachfrage und dem Risiko eines sinkenden Dollar, da wurden sie schlicht und einfach ignoriert. Ein Interview in der Zeit oder in der Wirtschaftswoche, basta. Das war’s dann auch. Den NachDenkSeiten und meinen Büchern erging es nicht viel anders Heute erkennen immerhin einige, dass sie sich getäuscht haben, dass es wichtig gewesen wäre, die Binnennachfrage zu stärken. Heute erkennen einige, dass es so etwas wie eine konjunkturelle Bewegung gibt, nach unten und nach oben. Und während nahezu alle in der Vergangenheit riefen: „Konjunkturprogramme sind Strohfeuer!“, nimmt eine wachsende Zahl immerhin schon das Wort Konjunkturpaket in den Mund. Und auch den Namen Keynes darf man wieder aussprechen.

Bis heute hält sich jedoch in Deutschland auch dank der Meinungsführerschaft des Bundesfinanzministers Steinbrück der Glaube, Konjunkturprogramme führten zu mehr Schulden. Dieses eingeübte Denken in einzelwirtschaftlichen Schemata lässt sich wohl nicht ausrotten. Das wird zum Problem, weil wir hierzulande zur Überwindung der Talsohle zu wenig tun, und dieses auch noch zu spät. Wenn Steinbrück sagt, er wolle nicht mehr Schulden und deshalb auch kein drittes Konjunkturprogramm, dann steht ein maßgeblicher Teil der Medien stramm. Und wenn Frau Merkel sagt, wir wollen erst abwarten, dann erscheint dies trotz aller schlechten Erfahrung mit den schrägen Theorien schlüssig. Das Vorurteil gegen Konjunkturprogramme ist tief eingeübt. Es fehlt am Denken in gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen. Hierzulande wird ein Bundesfinanzminister dann populär, wenn er dem Volk mitten im Niedergang sagt, er sei der Sparkommissar und er wolle weiter sparen. Dass er den Sparerfolg damit selbst zunichte macht, haben in Deutschland immer noch nur wenige Medien begriffen.

Auf der Basis des Vorurteils, Konjunkturprogramme seien Strohfeuer und brächten nur Schulden, sind inzwischen äußerst eigenartige Theorien akzeptiert: 480 Milliarden Rettungsschirm für die Banken und die dafür aufgenommenen Schulden sind gute Schulden, 14 Milliarden vom Bund für ein armseliges Konjunkturprogramm sind gefährlich. Dagegen muss man sofort mit einer mitten in der Krise vereinbarten Föderalismusreform und einer Schuldenbremse einschreiten. Wendehälse sind eben nicht so ganz berechenbar.

Es wird behauptet, alle Banken seien systemrelevant, systemisch, ein dolles Wort. Keine einzige Bank dürfe mehr eingehen. Das haben wir fast durchgehend geglaubt.
Die Medien haben diese Formeln bereitwillig transportiert. Nur wenige haben sie hinterfragt:

Ist das wirklich so? Was wäre passieret, wenn wir die HRE gleich im September hätten insolvent gehen lassen, bei Sicherung der normalen Einlagen und der normalen Geschäfte? Nach Aussagen des Aufsichtsratsvorsitzenden Endres zählen 10-20 % der Bilanzsumme zu den normalen Kreditgeschäften, die anderen 80-90 % sind „artifiziell“, was das auch immer heißen mag. Warum sind die Medien dieser Aussage nicht nachgegangen? So eine Recherchevorlage bekommt man doch nicht jeden Tag auf den Tisch.
Die Medien haben auch nicht verlangt, was die amerikanischen Parlamentarier von dem großen Versicherer AIG (American International Group) verlangt haben, nämlich offenzulegen, wer die Gläubiger sind, deren Forderungen an die AIG der amerikanische Steuerzahler beglichen hat, darunter zum Beispiel 12.000.000.000 $ an die Deutsche Bank. Warum darf man das bei uns nicht wissen? Warum lassen sich die Medien dieses Schweigen gefallen? Diese Zurückhaltung ist besonders absurd angesichts der Tatsache, dass viel kriminelle Energie in den Zockerbuden tätig war, für die wir jetzt als Steuerzahler zahlen dürfen.
Was wäre passiert, wenn man im Falle der Commerzbank oder im Falle der HRE eine geplante Insolvenz der „artifiziellen“ Teile der Bank hingenommen und den Rest mit öffentlichem Geld gerettet hätte?
Selbst der Hinweis auf den Fall von Lehman Brothers, der sich angeblich nicht wiederholen darf, wird von den Medien nicht nachgeprüft. Schon die Behauptung, dass die Insolvenz von Lehman Brothers eine Kettenreaktion ausgelöst habe, scheint mir nicht so ganz schlüssig zu sein. Die anderen leben doch alle noch. Und die Schieflage der IKB oder der HRE oder der Commerzbank folgt ja nicht aus der Insolvenz von Lehman Brothers. Also, auch hier stimmt nahezu nichts. Aber die Mehrheit der Medien geht dem nicht nach.
Der Begriff Systemrelevanz und seine Anwendung in der staatlichen Politik führt zu einer Art Zwei-Klassen-Wirtschaft.
Die Banken und Versicherungen bekommen Hunderte von Milliarden, ohne die Kanäle und die dahinter steckenden Akte, auch kriminelle Akte, offenlegen zu müssen. Die Finanzwirtschaft wird zu einem besonderen Wirtschaftssektor erkoren. Der ist sie eigentlich nicht. Sie ist ein Sektor wie andere Sektoren auch. Im Kern nicht wichtiger als der Maschinenbau oder die Chemie oder das Handwerk oder die Müllwerker. In einer arbeitsteiligen Wirtschaft haben alle ihren prinzipiell gleichen Stellenwert.

Die wertschöpfende Wirtschaft ist zweitrangig, so wird suggeriert. Innerhalb ihrer Reihen geht es dann wieder nach Größe und der angeblich zentralen Relevanz für die Branche. Der eigentliche Coup aber ist der Ritterschlag für die Finanzbranche. Das ist schon ein unglaublicher Vorgang, wenn man bedenkt, dass dieser Wirtschaftssektor geadelt wird in einer Phase und für ein Verhalten, bei dem man eigentlich den Staatsanwalt losschicken müsste. Die Mafia erhält das Adelsprädikat. Das ist eigentlich auch nichts Neues: Auch die mittelalterlichen Raubritter waren später die Geadelten.

Gut und intensiv geplante Meinungsbeeinflussung
Vermutlich sind die Begriff „systemrelevant“ und „systemisch“ die Erfindung von Public Relations-Agenturen oder der Stäbe in den Spitzen der Finanzwirtschaft. Wer sich diese beiden Begriffe ausdachte, hat sich vermutlich eine goldene Nase verdient. Jedenfalls haben diese Inspiratoren ihren Auftraggebern Milliarden eingebracht.

Es sieht so aus, dass das Geflecht von Botschaften - siehe 1-14 - sorgfältig geplant und geknüpft worden ist und dass dann auch mit den entsprechenden Mitteln die Vervielfältigung und die Penetranz der Vermittlung der immer gleichen Botschaft gefördert wurde. Dafür spricht auch die Tatsache, dass einige Botschaften ausgesprochen eigenartig sind - typische Beispiele aus dem Katalog der „Methoden der Meinungsmache“.

Zum Beispiel: Die neoliberalen Macher wissen, dass die Krise der sozialen Marktwirtschaft sie ein ordentliches Quäntchen Image kosten wird. Also übernehmen sie den Begriff und tun so, als ob es ihnen um eine Verbesserung der sozialen Marktwirtschaft ginge. Das ist der jedenfalls versuchte Trick, die eigene Verantwortung zu vertuschen.

Zum Beispiel: Die völlig unmotivierte Behauptung Angela Merkels, wir kämen gestärkt aus der Krise. Diese eigenartige Botschaft soll unterschwellig nur vermitteln, dass diese Frau es schaffen wird.

Zum Beispiel: Das wie im Gebetbuch immer wieder vorkommende Anhängsel an die staatliche Hilfe und Intervention, der Staat ziehe sich so schnell wie möglich wieder zurück. Das ist eine auf eigentümliche Weise bescheuerte Einlassung, jedenfalls in der ständigen Wiederholung. Sie soll aber vermitteln, dass der Staat eigentlich der Schuldige ist. Der Manipulationsprozess läuft hier ganz ähnlich wie bei früheren Aufforderungen von Merkel und Steinbrück an die Bankenwelt, diese möge doch bitte unser Geld nehmen. Diese Attitüde hatte, worauf ich schon einmal hinwies, die Funktion, die Banken aus der Bittstellerrolle herauszubringen und den Staat in diese Rolle hineinzudrängen.

Gut geplant scheint mir auch die Konzentration der Vorschläge und Forderungen nach „Transparenz“ und „Regulierung“
Damit ist es gelungen, die grundsätzliche Infragestellung des Casinobetriebs und die Diskussion seiner Schließung zu vermeiden. Tatsächlich hat der Finanzsektor in einigen Ländern einen absonderlich großen Umfang angenommen. Er beschäftigt sich mit dem Transfer von Vermögenswerten, mit Spekulationen, mit Wetten, mit der Erfindung immer neuer Produkte - lauter Dinge, die für das Gedeihen einer Volkswirtschaft nicht wichtig sind. Wer das Glücksspiel sucht, kann zur nächsten Spielbank fahren.

Das Problem der Konversion der Finanzwirtschaft ist mit Merkels Konzentration der Vorschläge auf Transparenz und Regulierung weggedrückt. Und unsere famosen Medien und die Wissenschaft diskutieren und hinterfragen diesen Vorgang von sich aus leider nicht, wenn auch mit ganz wenigen Ausnahmen. (Siehe zum Problem Konversion auch den Tagebucheintrag zu Finanzkrise Teil I vom 7.1.2009, zur gesamten Problematik Finanzkrise die Beiträge in der Rubrik Sachfragen/Kapitalmarkt: http://www.nachdenkseiten.de/?cat=29 )

Die Medien lassen sich mit ihrer Anpassung an die Meinungsführer von Politik und Finanzwirtschaft reizvolle Felder der Recherche und der Debatte entgehen.
In der bei uns laufenden Debatte um die Finanzkrise und die Wirtschaftskrise insgesamt werden eine Fülle von spannenden Themen und Fragen einfach weggedrückt. Totschweigen, was nicht genehm ist, scheint die Parole zu sein. Welch ein fantastisches Feld für die Arbeit von Journalisten.

Ich will ein paar Beispiele dafür nennen:

Die Verstrickung der Deutschen Bank in den Niedergang der Industriekreditbank. Wurden noch rechtzeitig schlechte Papiere an die IKB verkauft?
Wie war das mit der Dresdner Bank, der Allianz AG und dem neuen Käufer der Dresdner Bank, Commerzbank? Hat die Allianz AG bei der Dresdner Bank schlechte Risiken abgeliefert, deren Kosten dann über die Subvention für die Commerzbank von uns Steuerzahlern beglichen werden?
Was steckt hinter dem schnellen Verkauf der Postbank an die Deutsche Bank?
Wird die Hilfe für die Allianz AG auch geleistet, um nicht offenbar werden zu lassen, wie teuer die Privatvorsorge ist und wie wenig rentabel? Hätten wir nämlich als Steuerzahler jetzt nicht über Commerzbank und Dresdner Bank der Allianz AG geholfen, dann hätte es vermutlich um die Renditen und die Sicherheit der Privatvorsorge noch schlimmer ausgesehen – so die Hypothese. Heißt das, wir zahlen inzwischen als Steuerzahler doppelt für die Privatvorsorge - einmal die Förderung für die Fördererrente, also Zulagen und Steuervorteile, und dann auch noch das Geld zur Rettung der Betreiber der Privatvorsorge? Das sind lauter fantastische Felder für Recherchen und Artikel von Journalisten. Wo bleiben sie?
Gab es einen Deal zwischen dem heutigen Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Jörg Asmussen beziehungsweise anderen Stellen der Bundesregierung und dem neuen Eigentümer der IKB Lonestar? Es sieht so aus, dass an Lonestar für 150 Millionen ein Unternehmen verkauft wurde, in das der Bund und einige Banken kurz vorher 10 Milliarden investiert hatten. Was war die Gegenleistung von Lonestar dafür?
Wie kam es zu der Regelung, einen kleinen Zirkel mit Geheimnisverpflichtung 480 Milliarden an die Finanzwirtschaft vergeben zu lassen?
Warum wurden die Bankenaufsicht Bafin und die Bundesbank nicht tätig, als die ersten Zweckgesellschaften gegründet worden sind? Das geschah schon 2003, wenn nicht noch früher.
Wie kommt Angela Merkel auf die famose Idee, das Mitglied des Aufsichtsrats bei der in besonderer Weise Not leidenden Bank HRE, Hans Tietmeyer, zum Vorsitzenden der Expertengruppe zur Erarbeitung von Vorschlägen für eine neue Welt-Finanzordnung zu machen? Und wieso kommt sie auf den Berater von Goldman Sachs Otmar Issing? Das ist so absurd, dass man als Journalist doch riechen muss, wie es stinkt! Ich habe bisher auch nichts darüber gelesen, was eigentlich der Kuratoriumsvorsitzende der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Hans Tietmeyer, im Aufsichtsrat einer so eigenartigen Bank wie HRE zu tun hat?
Beim Recherchieren könnte man auch noch genussvoll ein paar Jahre zurückgehen. Ich will zwei Beispiele nennen:
Zum ersten: Der Verkauf der ostdeutschen Banken an die westdeutschen Banken für Bruchteile des echten Wertes. Wie viel Milliarden haben die westdeutschen Banken dabei gutgemacht? Was war die Rolle von Horst Köhler genau? Was ist der detaillierte Inhalt des Gutachtens des Bundesrechnungshofes, das immer noch nicht offen zugänglich ist?

Zum zweiten: Ende April 2004 gab es eine eigenartige Begegnung. Bundeskanzler Schröder hatte den Professor für Ökonomie, Peter Bofinger, zu einem Gespräch mit ihm und den beiden für die Belange der Bundesbank zuständigen Ministern für Wirtschaft und Finanzen, Clement und Eichel, eingeladen. Erklärtes Ziel der Einladung: mit Bofinger seine Ernennung zum Präsidenten der Deutschen Bundesbank zu besprechen. Das geschah wohl auch. Am Ende weigerte sich Eichel, als zuständiger Minister eine Kabinettsvorlage für diese Entscheidung vorzulegen. Provokant für Bofinger, peinlich für Schröder. Dann wurde auf Vorschlag Eichels der „Lehrer“ des damaligen Abteilungsleiters im Bundesfinanzministerium, Jörg Asmussen, der Professor Axel Weber zum Bundesbankpräsidenten erkoren. Schröder ließ das mit sich machen, was schon etwas eigenartig ist. Wahrscheinlich schien ihm das einen Konflikt nicht wert. Interessant daran ist, dass wir bis heute diesen Deal zu spüren bekommen. Jedenfalls erscheint es lohnenswert nachzuforschen, ob die mangelnde Kontrolle durch die Bundesbank etwas mit diesem Beziehungsgeflecht zu tun hat.

Die Medien beschäftigen sich nahezu nicht mit dem kriminellen Charakter vieler Finanzgeschäfte.
Wer faule Forderungen verpackt und sie als Wertpapiere weiterverkauft, ist aus meiner Sicht ein Betrüger. Diese Ansicht wird auch von Fachleuten geteilt. Wer solche Wertpapiere kauft, wie die IKB, ist ein Hehler. Dieser kriminelle Charakter der Hintergründe und Ursachen der Finanzkrise wird von den Medien nicht recherchiert und auch von der Wissenschaft mit Ausnahme einiger weniger Fachleute nicht hinterfragt.

Dieses Versagen der Medien ist ein wichtiger Grund für die Unsicherheit und die Nachplapperei, von welcher der Leser der NachDenkSeiten in seinem zu Anfang wiedergegebenen Text berichtet. Die Mehrheit der Menschen ist Opfer dieses Versagens, und die Mehrheit hat vermutlich weder die Zeit noch die Kraft, ausreichend Widerstand gegen die tägliche Gängelung und Manipulation zu leisten. Das macht die Perspektive so wenig rosig.

Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/

Artikel-Adresse: http://www.nachdenkseiten.de/?p=3869

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Gefunden auf den "NachDenkSeiten" - Die kritische Website

Titel: Das Casino läuft weiter. Nur kurz beeindruckt - dann unentwegt weiter. (Finanzkrise XV)
Datum: 14. Mai 2009 um 8:48 Uhr
Rubrik: Kapitalmarkt
Verantwortlich: Albrecht Müller

Am 17. April gab es in der Sendung Nachtcafe des Südwestrundfunks eine aufschlussreiche Begegnung. Anja Kohl, bekannt von „Börse im Ersten“, verwahrte sich mit bebender Stimme gegen die Vorstellung, die offensichtlich in der Runde geäußert wurde, man käme ohne Börse aus und vor allem ohne Anleger. Eine Welt ohne Anleger an den Aktienmärkten, eine Welt ohne das spekulative Auf und Ab der Finanzbörsen - das ist für manche offenbar eine existenzbedrohende Vorstellung. Dabei wäre ein funktionierender Finanzmarkt auch ohne seinen spekulativen Teil durchaus vorstellbar. Dass diese Vorstellung Anja Kohl erschreckt, das kann ich verstehen. Denn sie und ihre Kolleginnen und Kollegen und ein Rattenschwanz von Börsianern, Bankern, Journalisten leben und profitieren unmittelbar vom Auf und Ab der Börsen. Deshalb machen sie weiter wie bisher. Albrecht Müller (Betreiber und Autor auf den NachDenkSeiten).

Jeden Tag und jeden Abend beglücken sie uns zur besten Sendezeit mit Börsenmeldungen. Es sind aber nur knapp über 5 % der Deutschen Aktienbesitzer, mit fallender Tendenz. Man könnte ohne Schaden die Berichterstattung über die Börsen einstellen. Wer spekulieren will, informiert sich im Internet oder bei seiner Bank. Warum das öffentliche Tamtam?

Lest bitte hier den kompletten Artikel: http://www.nachdenkseiten.de/?p=3942


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... und, wie Focus feststellt:


Zitat :
Die neuen Karrieren der alten Versager
Die gescheiterten US-Banken-Bosse kommen zurück. Dabei wird erst
jetzt klar, wie viele Titanen der Wall Street die Politik fütterten,
um ihre Ramsch-Kredite verkaufen zu können. Diese Namen wollten wir
eigentlich nie wieder hören: Und schon gar nicht lesen. Aber es
lässt sich nicht ändern. Denn die größten Geldvernichter der
Welt-Finanzgeschichte steigen gerade wieder ins Geschäft ein:
Richard („Dick“) Fuld, der Mann, der im Herbst 2008 Lehman Brothers
in den Abgrund stürzte, bekommt einen Top-Job bei einem Hedge Fonds.
Alan Schwartz, der im Frühjahr 2008 mit seiner Bear-Stearns-Katastrophe
die Weltfinanzkrise erst so richtig in Fahrt brachte, schlüpft wohl
demnächst bei dem überlebenden Geldkoloss Goldman Sachs unter.
Chuck Prince, der einst übermächtige Boss der ehemals wertvollsten
Bank der Welt (Citigroup), hat nicht einmal ausreichend Zeit, seine
161 Millionen Dollar Abfindung aufzuzehren, sondern muss bereits wieder
in den Aufsichtsräten dreier Weltfirmen schuften.
Nur John Thain, der mitten im Untergang von Merrill Lynch sein Büro für
zwei Millionen Dollar renovieren ließ, ist bisher noch ohne neuen Job.
Noch. Aber er geht nie ohne seinen sündhaft teuren Anzug aus dem Haus.
Man kann ja nie wissen, wer einem in der nächsten Minute einen neuen
Millionenjob anbietet.

Quelle: Focus http://www.focus.de/finanzen/doench......html
Gefunden auf den NachDenkSeiten http://www.nachdenkseiten.de/?p=3945#more-3945


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70 Prozent der Deutschen würden Köhler wählen. – Wie das?

Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz verkündet. Genau 60 Jahre später dürfte Horst Köhler zum zweiten Mal zum Bundespräsident gewählt werden. Die Wahl in der Bundesversammlung ist weitgehend Formsache, dort spiegeln sich die Mehrheiten im Bundestag und in den Länderparlamenten wieder und dort haben eben Schwarz-gelb zusammen mit den gleichfalls konservativen freien Wählervereinigungen eine knappe Mehrheit. Diese konservative Mehrheit ergibt sich daraus, dass die SPD seit der letzten Wahl zum Staatsoberhaupt eine Wahl nach der anderen verloren hat, zuletzt in Bayern und Hessen. Es reicht also nicht einmal mehr zu einer Mehrheit von Rot-rot-grün. Köhler profitiert also vor allem vom Niedergang der SPD.
Das ist aber nur die parteipolitische Seite der Präsidentenwahl.
Viel deprimierender ist allerdings, dass Köhler, wenn er direkt vom Volk gewählt würde noch eine viel deutlichere Mehrheit erhielte.
Wie ist es zu erklären, dass ein Hardliner des Weiter-so in der Bevölkerung eine derart unkritische Unterstützung und Sympathie erfährt?
Wolfgang Lieb
(Einer der Herausgeber der NachDenkSeiten)

Köhler steht mehr noch als es etwa die Kanzlerin und Parteivorsitzende der CDU auszusprechen wagt, für die Politik der neoliberalen Reformen, für die es nach allen bekannten Umfragen in der Bevölkerung keine mehrheitliche Zustimmung gibt.

56 % der Befragten meinen, dass es in Deutschland eher ungerecht zugeht (Deutschlandtrend).
57 % sind reformskeptisch (Polis/Sinus)
58 Prozent halten die Hartz-Reformen alles in allem für nicht gut (ZDF-Politbarometer August 2007)
78 Prozent sind für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns für alle Branchen (ebd.)
Gleichfalls 78 Prozent sind gegen die Rente mit 67.
73% glauben nicht daran, dass durch die Lockerung des Kündigungsschutzes und eine Ausweitung der Probezeit auf 24 Monate in ihrem Betrieb neue Arbeitsplätze geschaffen würden.
Zu vielen weiteren Reformen der ... (lest bitte hier den vollständigen Text, mit weiterführenden Links: http://www.nachdenkseiten.de/?p=3957 )

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DMfaF

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Ich fordere einen Volksentscheid für allen größeren Sachen, Gestzesänderungen usw., so wie in der Schweiz!

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ElektroNicki

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Wohnort: Ugobangowangohousen

jo, das wär was.
Aber kennst du einen Zuhälter, der seinen eigenen Puff anzündet?

_________________

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Kleinspannung

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Wohnort: Tal der Ahnungslosen


Zitat :
ElektroNicki hat am 23 Mai 2009 19:26 geschrieben :

Aber kennst du einen Zuhälter, der seinen eigenen Puff anzündet?


Offtopic :

Dein Vergleich hinkt gewaltig.
Gibt ne Menge Leute,die ihre eigenen Sachen anzünden (lassen).
Nennt man Warmabriss,im Amtsdeutsch auch Versicherungsbetrug.


_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

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Gilb

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Nach-Denk-Seiten, 10. Juni 2009 um 16:49 Uhr

Das Wort „systemrelevant“ steht vermutlich für die teuerste Irreführung (Finanzkrise XVI)

Lest bitte in der pdf den vollständigen Text dazu und folgt den Links darin:


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Gilb

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NachDenkSeiten - Die kritische Website

Titel: Unser Führungspersonal ist in den Fängen der Finanzwirtschaft - ein weiterer Hinweis (Finanzkrise XIX)
Datum: 2. Juli 2009 um 17:05 Uhr
Rubrik: Kapitalmarkt
Verantwortlich: Albrecht Müller

In den NachDenkSeiten wurde schon einmal mit Erstaunen vermerkt, dass bei SpiegelOnline in Sachen Finanzwirtschaft, HRE und insbesondere Jörg Asmussen jemand aufgewacht sein muss. Gestern erschien nun ein Interview mit einem Wirtschaftsprüfer. Siehe Anlage 1. Seine Aussagen sind zwar für Leser der NDS nicht neu, für SpiegelOnline aber erstaunlich. Immerhin sagt Wirtschaftsprüfer Hermanns, eine „kontrollierte Pleite der irischen Depfa (einer Tochter der HRE) hätte den deutschen Steuerzahler wahrscheinlich Milliarden erspart“. Stattdessen wurde in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die HRE zunächst mit 35 Milliarden und später insgesamt mindestens mit 102 Milliarden öffentlichem Geld gerettet.

(Lest bitte weiter in der anliegenden pdf-Datei und folgt den dortigen Links)


PDF anzeigen


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Strömling

Schreibmaschine

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Wohnort: Berlin

Zurücklehnen, Beine hochnehmen und mal wirken lassen.


Vortrag von Prof. Berger
"Die Finanzmarktkrise - Ergebnis einer Fehlkonstruktion, die wir korrigieren können.":


http://www.business-reframing.de/www/cms/single_de_59




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Gilb

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NachDenkSeiten, 6. Juli 2009 um 17:02 Uhr

Ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt sich’s völlig ungeniert

Verantwortlich: Albrecht Müller

„IKB bekommt neue Milliardenhilfen“ (Tagesschau v. 4.7.), „Finanzkonzerne dürfen Bilanzen bereinigen“ (SPON vom 3.7. zur Verabschiedung des Gesetzes über die Auslagerung fauler Wertpapiere). Solche unglaublichen Meldungen werden uns täglich präsentiert. Alleine der Vorgang IKB wäre eine Revolution wert. Die Garantiesumme liegt angeblich jetzt bei 12 Milliarden. (Siehe Anlage 1.) Vorher ist das Unternehmen aber für einen Betrag von ungefähr 8 Milliarden vom Staat gerettet und übernommen worden und für 150 Millionen (!) an den amerikanischen so genannten Investor Lonestar verkauft worden. Das war schon unglaublich. Und jetzt geht es weiter. Kaum ein Journalist regt sich auf. Die Verantwortlichen überstehen die Milliarden Geschenke ohne Ansehensverlust. Die Sanktionen bleiben aus. Wie ist das möglich? Albrecht Müller

Lest bitte hier weiter: http://www.nachdenkseiten.de/?p=4045


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