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Vacuum Tube Voltmeter 1800B - Bereichserweiterung Suche nach: voltmeter (1064) |
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BID = 853081
nismo Gerade angekommen
Beiträge: 11 Wohnort: CH
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Hallo Forum,
Ich habe ein Röhrenvoltmeter Vacuum Tube Voltmeter 1800B geschenkt bekommen. Das Voltmeter funktioniert soweit auch, nur die Voltrange von 0 - 150V ist für meine Röhrenprojekte zu niedrig.
Nun bin ich auf der Suche nach einer Bereichserweiterung (Tastteiler, Multiplier, wie auch immer). Ich denke mit einem Vorwiderstand lässt sich das realisieren.
Könnte für mich jemand kurz ausrechnen welche Vorwiderstände ich für X3 (0 - 450V) und X5 (0 - 750V) davorschalten muss? |
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BID = 853084
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Könnte für mich jemand kurz ausrechnen welche Vorwiderstände ich für X3 (0 - 450V) und X5 (0 - 750V) davorschalten muss? | So einfach geht das nicht.
Dieses Messgerät verwendet keinen Eingangsspannungsteiler, der zu einem definierten Eingangswiderstand führen würde, sondern die Meßspannung landet direkt auf dem Gitter der Eingangsröhre.
Dadurch ist der Eingangswiderstand der Schaltung extrem hoch, es fliesst praktisch kein Strom, und deshalb funktioniert auch ein Vorwiderstand nicht.
Du müsstest dir also einen (spannungsfesten!) Spannungsteiler bauen, um in den Meßbereich zu kommen, aber ich würde dir empfehlen für solche Messungen lieber eines der handelsüblichen Digitalinstrumente zu verwenden.
P.S.:
Ich empfehle auch dieses schöne alte Instrument im Originalzustand zu belassen und nicht durch zusätzliche Umbauten, Buchsen etc. zu entwerten.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 19 Okt 2012 20:16 ] |
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BID = 853090
Murray Inventar
Beiträge: 4857
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mhhh, ich konnte mir schon fast denken dass das nicht so einfach ist und hätte auch zum Spannungsteiler geraten, schon wegen der Widerstandswerte.
@perl nur ich verstehe nicht warum das mit einem Vorwiderstand (in dem Fall 20MOhm /+ 20MOhm) nicht funktionieren sollte wenn man von 10 MOhm Rin ausgeht. Da ändert sich doch am Gesamtsystem nichts - oder?
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BID = 853097
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| wenn man von 10 MOhm Rin ausgeht. |
Wo siehst du diesen Wert?
Es könnten ja auch 1000M sein, aber vermutlich ist es irgendetwas zwischen 200M und 5000M.
Natürlich je nach Luftfeuchtigkeit verschieden.
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BID = 853113
Murray Inventar
Beiträge: 4857
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Aus der Beschreibung.
Wenn ich das richtig sehe ist doch direkt am Eingang ein Widerstand gegen Masse (aufrennbar über irgend eine Brücke). Denke mal das sind die 10 MOhm.
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BID = 853115
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| (aufrennbar über irgend eine Brücke) |
Umgekehrt!
Dieser Widerstand ist bei Bedarf als Last zuschaltbar, aber er ist für das Meßergebnis unwichtig und deshalb ist er mit einer Toleranz von +/- 10% auch nicht sonderlich genau.
Bei einem damit aufgebauten Spannungsteiler sollte man von "Messen" besser nicht reden.
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BID = 853122
Murray Inventar
Beiträge: 4857
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Den Vorwiderstand kann man ja entsprechend anpassen.
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BID = 853155
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Den Vorwiderstand kann man ja entsprechend anpassen. |
Und dann vor jeder Messung neu kalibrieren?
Wo kommt die Kalibrierspannung her?
Wenn man es darauf anlegt, bitte schön:
Für einen Bereichsmultiplikator N braucht man (N-1) Mal diesen ziemlich unbekannten Widerstand.
Also ungefähr 20M für 450V und 40M für 750V.
Aber bitte, bitte das schöne Gerät dafür nicht kaputtmachen.
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BID = 853158
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12742 Wohnort: Cottbus
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Kann man nicht einfach den ungenauen Widerstand, durch einen bekannter Tolerenz ersetzen?
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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BID = 853177
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Kann man nicht einfach den ungenauen Widerstand, durch einen bekannter Tolerenz ersetzen?
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Natürlich kann man da einen 1%-igen oder besseren Widerstand verwenden, aber den wird man, um den Originalzustand nicht zu verändern, nicht in das Gerät bauen, sondern extern anordnen, und dann sind wir wieder da, was ich ganz zu Anfang schon schrieb:
Zitat :
| Du müsstest dir also einen (spannungsfesten!) Spannungsteiler bauen |
Man sollte solche Instrumente dafür benutzen, wofür sie gedacht sind und was sie wirklich gut können (hier: stromlos messen, auch Hochfrequenz)
ihnen aber nicht unnütze Kunststücke beibringen, die man heute mit anderen Mitteln besser beherrscht.
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BID = 853487
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Kurz was zu alten Schaltungen in Röhrentechnik wie Röhrenradios.
Unsere Väter und Großväter haben dort Gleichspannungen wie Anodenspannung üblicherweise mit einem Drehspulinstrument gemessen. Nicht ohne Grund findet man in alten Schaltbildern die Angabe:
Spannungen beziehen sich auf xx kΩ pro Volt.
Beherzigt man das nicht, kommt es schnell zu Fehlmessungen, weil die eingezeichneten Spannungsangaben nur unter Belastung gelten. Deshalb bin ich auch mit Digitalmultimetern vorsichtig, wenn ich in alten Röhrenschaltungen messe. Sieht mir ein Schaltungsteil recht hochohmig aus, die Spannung scheinbar zu hoch mit Digitalmultimeter gemessen, greife ich zum guten alten Drehspulinstrument und messe damit nochmals.
Bei alter Schaltungstechnik sollte man auch die dazu passende Messtechnik verwenden!
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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