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PeakTech 2010 starke Messabweichung |
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BID = 730047
meikewaldmann Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: stuttgart
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Hallo,
ich habe mir ein neues Messgerät zugelegt. Das PeakTech 2010DMM. Ich habe mich vorallem wegen des Preises (20Euro) und der Möglichkeit zur Kapazität- und Induktionsmessung für dieses Gerät entschieden.
Widerstands- , Spannungs- und Strommessung funktionieren wie immer sehr gut. Bei Kapazitätsmessung habe ich eine Abweichung von bis zu 10%, damit kann ich leben. Aber die Induktionsmessung ist verrückt. Hier habe ich eine Abweichung von fast 100%.
Ich habe verschiedene Spulen getestet. Von Coilcraft verschieden große mit jeweils 100mH ergeben immer 220mH. Eine 180mH Spule ergibt gemessen 330mH. Bei einer etwas größeren Spule für höhere Ströme mit 330mH misst er 200mH.
Ist das normal oder sollte ich das Gerät sofort zurück schicken?
Wäre es klug mir ein Austauschgerät schicken zu lassen oder lieber Geld zurück?
Viele Grüße
Meike |
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BID = 730057
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| oder sollte ich das Gerät sofort zurück schicken? | Nein, vermutlich ist das Gerät in Ordnung.
Solche Fehler sind das Resultat der Nichtlinearität des Eisen- bzw. Ferritkerns deiner Spulen und der unterschiedlichen Meßbedingungen beim Hersteller und bei dir.
Wenn du hast -und dir das zutraust-, kannst du vielleicht mal die Schwinkreisspule und den Kondensator eines AM-ZF-Kreises aus einem alten Radio nachmessen.
Unterschätze auch nicht den Fehler, den du dir durch die Meßleitungen bei kleinen L- und C-Werten einhandelst!
Beim Messen kleiner Kapazitäten (< 500pF) am besten die Krokodilklemmem verwenden und dann die Finger weit weg!
Anschliessend auch den Blindwert bestimmen. Dafür nur das +Bein des Kondensators abklemmen, aber sonst möglichst nichts verändern.
Beim Messen von kleinen Induktivitäten mußt du darauf achten, dass die zwischen den Leitungen aufgespannte Fläche möglicht klein ist.
Dazu zweckmäßigerweise die Meßleitungen miteinander verdrillen. Auch hier mit kurzgeschlossenen Meßspitzen den Blindwert bestimmen. |
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BID = 730109
Rhodosmaris Schreibmaschine
Beiträge: 2354 Wohnort: Lindau/Bodensee
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Zitat :
| Beim Messen von kleinen Induktivitäten mußt du darauf achten, dass die zwischen den Leitungen aufgespannte Fläche möglicht klein ist.
Dazu zweckmäßigerweise die Meßleitungen miteinander verdrillen. Auch hier mit kurzgeschlossenen Meßspitzen den Blindwert bestimmen. |
Bei diesem Meßgerät wird zur Kapazitäts-/Induktivitäts- und Temperaturmessung sowie zur Feststellung des Verstärkungsfaktors von Transistoren auf die beiden mittleren Meßbuchsen ein Adapter aufgesteckt. Dieser stellt dann direkt die Prüflingsbuchsen bereit.
Soll heißen - bei bedrahteten Bauelementen sind keine extra Püfleitungen nötig.
Ich habe das Gerät selbst (von der blauen Angelika) und bin recht zufrieden. Allerdings habe ich Induktivitäten noch nicht messen müssen und die kleinen Festinduktivitäten die ich rumliegen habe, sind mit 10µH zu klein, um eine aussagekräftige Anzeige zu erzeugen.
Kapazitäten sind gut messbar und die Werte liegen überwiegend in den Toleranzbereichen der Bauelementeaufdrucke.
Nachteilig finde ich eigentlich nur die zu schnell abschaltende Displaybeleuchtung.
ciao Maris
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BID = 730111
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Dieser stellt dann direkt die Prüflingsbuchsen bereit.
Soll heißen - bei bedrahteten Bauelementen sind keine extra Püfleitungen nötig. |
Ok.
Trotzdem: Bei Kapazitätsmessungen die Finger nicht mitmessen, und bei Induktivitätsmessungen sind die beoabachteten Abweichungen normal.
Der zu hohe Wert bei den Ferritkernspulen kommt dadurch zustande, dass die Permeabilität mit zunehmender Feldstärke sinkt und das Bauteil ja bei Nennstrom die publizierten Daten haben soll.
Bei Eisenkernspulen sorgt Remanenz (=hartmagnetisches Verhalten) und Wirbelstromverluste für den zu geringen Meßwert.
Durch die Remanenz steigt die gemessene Induktivität mit zunehmendem Meßstrom erst einmal, um bei höhen Feldstärken dann, genau wie bei den Ferritkernen, wieder zu fallen.
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BID = 730119
meikewaldmann Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: stuttgart
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Hallo,
ich danke euch für eure Antworten.
Demnach scheint ja alles in Ordnung zu sein.
Ich werde das mit der Messbuchse ausprobieren. Bei SMD Bauteilen ist das allerdings etwas ungeschickt.
Pearl danke für die Erklärung warum ich teilweise zu hohe und teilweise zu niedrige Messwerte bekomme.
Viele Grüße
Meike
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BID = 730128
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Meike, Du könntest eine Luftspule wickeln!
Da Luftspulen kein Kernmaterial haben, kann dieses auch nicht den gemessenen Wert verfälschen. Für die Zwecke kann man sie hinreichend genau berechnen und wickeln. Hier gibt es ein Progrämmchen online zur Berechnung:
http://www.b-kainka.de/bastel95.htm
Als Beispiel, Du nimmst eine Papprolle vom Klopapier als Wickelkörper. Zum Bewickeln kannst Du Kupferlackdraht eines ollen Trafos nehmen. Möge die Spule eine Länge und einen Durchmesser von 40 mm haben und 40 Windungen. Das ergibt laut Onlinerechner eine Induktivität von 64 µH. Das ist schon ein sinnvoller Wert, um zu verifizieren, ob das Multimeter spinnt.
Ich als Funkamateur arbeite gern mit Luftspulen. Hier sieht man eine meiner Luftspulen mit Abgriffen, zweites Bild. Damit passe ich auf Kurzwelle Antennen an Funkgeräte an. Die Güte ist recht ordentlich.
http://www.dl2jas.com/selbstbau/l-tuner/l-tuner.html
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 730141
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Allgemein kleine Softwareempfehlung, wer Spulen wickeln möchte:
http://www.dl5swb.de/html/mini_ringkern-rechner.htm
Das Programm benutze ich schon seit vielen Jahren.
Damit kann man Luftspulen berechnen und Spulen auf Ringkernen.
Es kennt die im Amateurfunk üblichen Ringkerne wie z.B. Amidon.
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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