Messgenauigkeit Wattmeter

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Autor
Messgenauigkeit Wattmeter

    







BID = 653218

Lupin III.

Schriftsteller

Beiträge: 616
Wohnort: Salzburg
 

  


Ich habe mir vor kurzem einen neuen PC zusammengebaut und wollte jetzt mal messen, wieviel Strom der verbraucht. Dazu habe ich ihn an ein PeakTech 9024 Energy Meter angehängt. Die Wattanzeige ist dauernd zwischen 85 und 15 W hin und her gesprungen, der Strom wurde konstant mit 0,4A angezeigt (bei 229V). Ein ähnliches Bild bei zwei LCDs: 10W und 0,14A bzw. 14W bei 0,17A. Ich habe dann auch mein Labornetzteil mal etwas stärker belastet und dabei 132W und 0,6A abgelesen, was wieder sehr gut zusammen passen würde.

Das Gerät soll angeblich die Wirkleistung messen, was den Unterschied zwischen W und VA erklären könnte, aber die Werte kommen mir trotzdem sehr niedrig vor. Schaltnetzteile sind sicher nicht das einfachste zu vermessen. Welche Genauigkeit kann ich mir da von so einem Gerät erwarten?

BID = 653220

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Die Wattanzeige ist dauernd zwischen 85 und 15 W hin und her gesprungen, der Strom wurde konstant mit 0,4A angezeigt
Das sieht nicht gut aus.
Möglicherweise misst das Gerät viel zu selten und evtl. zu allem Unglück auch noch Strom und Spannung zu verschiedenen Zeitpunkten.

P.S.:
Wenn du ein Zeigerinstrument als Amperemeter zur Verfügung hast, dann nimm das mal.
Das misst zwar auch nicht genauer, aber man kann Schwankungen des Messwertes besser erkennen als mit Digitalinstrumenten.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  7 Dez 2009  1:19 ]

BID = 653252

Harald73

Schreibmaschine


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Beiträge: 1016

Hi,


Zitat :
Welche Genauigkeit kann ich mir da von so einem Gerät erwarten?


je nach Leistung und “Messgerät” sind Dir Fehler von mehr als 100% garantiert.

Die c’t hatte sich mal solche Geräte angeschaut. Bei www.Reichelt.de gibt es ein "Baugleiches" und freundlicherweise auch den c’t-Artikel:
Reichelt -> Suche nach: KD302 -> auf Produktbild klicken -> Datenblatt/Bedienungsanleitung -> c’t Artikel


Gruß
Harald


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BID = 653799

dl2jas

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Hast Du ein Oszilloskop?

Du kannst einen Shunt von z.B. 1 Ohm in die Leitung legen. Über dem die Spannung messen mit ihrer eventuell recht seltsamen Kurvenform. Misst Du gleichzeitig die Spannung mit dem zweiten Kanal, kannst Du brauchbar die Wirkleistung abschätzen.

Achtung!
Oszilloskopmasse (Gehäuse) ist praktisch immer mit dem Schutzleiter verbunden. Das Oszilloskop oder der Prüfling sollte daher über einen Trenntrafo laufen. Macht man das nicht und schließt falsch an, knallt es. So habe ich in jungen Jahren meinen ersten Tastkopf gehimmelt und daraus gelernt.

DL2JAS

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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

BID = 653803

Lötfix

Schreibmaschine



Beiträge: 2328
Wohnort: Wien


Zitat :
dl2jas hat am  8 Dez 2009 21:16 geschrieben :

Hast Du ein Oszilloskop?

Du kannst einen Shunt von z.B. 1 Ohm in die Leitung legen. Über dem die Spannung messen mit ihrer eventuell recht seltsamen Kurvenform. Misst Du gleichzeitig die Spannung mit dem zweiten Kanal, kannst Du brauchbar die Wirkleistung abschätzen.

Achtung!
Oszilloskopmasse (Gehäuse) ist praktisch immer mit dem Schutzleiter verbunden. Das Oszilloskop oder der Prüfling sollte daher über einen Trenntrafo laufen.


Vorsicht, besser den Prüfling über Trenntrafo, denn sonst kann das Oszigehäuse auf 230V gegen Erde liegen ->

mfg lötfix




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BID = 653804

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Du kannst einen Shunt von z.B. 1 Ohm in die Leitung legen
Ungefährlicher geht das mit einem Stromwandler.
Praktisch jeder Ringkerntrafo sollte geeignet sein, durch den man die Netzader einmal hindurchstecken kann.
Die reguläre Wicklung wird dann mit dem Strommesswiderstand belastet, sodass sie fast im Kurzschluss arbeitet.

Das muss natürlich kalibriert werden, was aber auch keine unüberwindliche Schwierigkeit darstellen sollte.

BID = 653812

dl2jas

Inventar



Beiträge: 9914
Wohnort: Kreis Siegburg
Zur Homepage von dl2jas

Lötfix, Danke für den sehr wichtigen Hinweis!

Bei mir am Meßplatz sind sowohl Prüfling als auch Oszilloskop über unterschiedliche Trenntrafos angeschlossen und für den Fall der Fälle ist auch noch ein FI vorhanden. Man darf nicht voraussetzen, daß andere Mitglieder ebenso arbeiten...

Perls Idee mit dem Stromwandler ist eine sichere Sache. Irgendwelche HF-Spitzen, die das Kernmaterial nicht mehr mag, sind bei einer einfachen Leistungsmessung recht uninteressant.

DL2JAS

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BID = 653847

Lupin III.

Schriftsteller

Beiträge: 616
Wohnort: Salzburg

Danke für die vielen Hinweise. Ich habe mein Messgerät zwar auch vom Reichelt, aber das ist schon einige Zeit her. Während das, das sie jetzt verkaufen laut dem Test recht gut ist, gehe ich bei meinem älteren mal davon aus, dass es in die 100% Fehlerklasse fällt.

Das mit der Oszi-Masse weiß ich zum Glück schon (hat auch schon mal einen Funken gegeben , allerdings ohne Folgen). Ohne Trenntrafo traue ich mich mit dem Oszi nur an die wenigsten Geräte ran, die an der Steckdose hängen, selbst wenn ein Netzteil dazwischen ist. Trenntrafo habe ich aber leider keinen. Wie reagiert der eigentlich auf ein Schaltnetzteil als einzigem Verbraucher? Der Stromfluss ist da ja alles andere als sinusförmig. Wirkt der dann nicht als Induktivität und erzeugt Spannungsspitzen? (ich bin eher der Gleichspannungs-Elektroniker )

Zum Messen mit dem Ringkerntrafo: Ich hätte einen 100W Halogentrafo. Aber ist das wirklich das was du meinst? Der hat ja eine relativ große Anzahl von Windungen, was den zu messenden Strom sehr klein machen würde. Geht eine Drossel, z. B. aus einem Schaltnetzteil, nicht besser? Zählt Kabel durchstecken schon als eine Windung oder muss ich es einmal herumwickeln?

BID = 653855

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Trenntrafo habe ich aber leider keinen.
Du kannst auch praktisch jeden anderen Netztrafo, der im Leerlauf kalt bleibt, verwenden um den Spannungsabgriff zu machen. Die Phasenverschiebung zwischen Primär- und Sekundörspannung ist minimal und kann getrost vernachlässigt werden.


Zitat :
ch hätte einen 100W Halogentrafo. Aber ist das wirklich das was du meinst?
Wenn das ein Ringkerntrafo ist, ists ok.

Zitat :
was den zu messenden Strom sehr klein machen würde
Das soll ja auch so sein. Der Oskar braucht nur 1µA, aber du kannst auf diese Tour damit locker 100A messen.



Zitat :
Wirkt der dann nicht als Induktivität und erzeugt Spannungsspitzen? (ich bin eher der Gleichspannungs-Elektroniker )
Deshalb schliesst man die Sekundärwicklung ja praktisch kurz. Demgegenüber ist dann der Einfluss der Induktivität vernachlässigbar; die 230V-Wicklung läuft dann ja nur mit vielleicht 1V.
Gleichstrom kann man allerdings auf diese Weise nicht transformieren.


Zitat :
Zählt Kabel durchstecken schon als eine Windung oder muss ich es einmal herumwickeln?
Einmal durchstecken ist eine Windung.
Wenn das Ausgangssignal zu mickrig ist, darfst du auch wenige Windungen verwenden, aber je höher die Spannung pro Windung wird, umso grösser wird die Gefahr, dass Phasenverschiebung und Nichtlinearitäten des Eisenkerns ins Spiel kommen.
Da du aber i.A. die Windungszahl der 230V-Wicklung nicht kennen wirst, musst du denn Übersetzungsfaktor ohnehin ausmessen.
Am einfachsten geht das, indem du durch den dicken Draht einen mit DMM gemessenen definierten Wechselstrom z.B. von einem Heizgerät hindurchschickst, und sekundärseitig als Messwiderstand ein Poti nimmst, dass du mit einem ebensolchen DVM so justierst, dass du einen bequemen Faktor z.B. 1V/10A bekommst.


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