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Kalibrierung der Strombereiche meines Digomat |
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BID = 598298
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Moin
Ich versuche derzeit meinen Digomat Mikroohmmeter von Burster neu zu Kalibrieren.
Naja halt so dass wenigstens alle Bereiche weitgehend das Selbe anzeigen.
Präzisionsmesswiderstände mit 45 bzw 450Ohm @0,005% Toleranz sowie einen 5Ohm @0,05% hab ich da und auch einige 1%ige Milliohmwiderstände von Isabellenhütte.
Ein 6stelliger Kontron Messcomputer steht mir als Spannungsmessgerät zur Verfügung.
Woran ich derzeit scheitere ist die Kalibrierung der Stromquelle.
Hab unten nochmal den Plan angehängt.
So wie ich das sehe wird mit der Z-Diode D1, V4 und V5 eine stabile Spannung von 10V erzeugt(die stimmt auch).
Mit dem Stufenschalter S1d wird der kleine Strombereich geschaltet. 0,1mA -10mA.
Diese stimmen auch so weit und können durch die Messwiderstände verifiziert werden.
Bei großen Strombereichen haperts aber.
Stelle ich den Stufenschalter auf die 3. Stelle von unten, S1d steht nun auf 1mA, S1e schaltet den 2Ohm Messwiderstand zu und S1f schaltet diesen wiederum auf den Stromausgang erhalte ich wie erwartet einen Strom von 100mA am Prüfling.
Stelle ich nun den Schalter auf eine der beiden unteren Stellungen dann wird der Faktor nicht 100 sondern nur noch ca 99, bekomme also nur noch einen Strom von ca 999mA am Prüfling eingeprägt.
Und da haperts bei meinen rudimentären Kenntnissen...
Wie kriege ich die Widerstandsteiler um V6 eingestellt damit ich auch beim 1000mA Bereich den richtigen Strom eingeprägt bekomme.
Ich könnte ja damit leben aber das Messergebnis wird ja noch vom Verstärker V9 je nach Messbereich um 10, 100 bzw 1000 verstärkt und der zweit und drittkleinste Bereich(400 und 40mOhm) arbeiten eben mit der Selben Verstärkung von 100. Nur der Kleinste, 4mOhm, arbeitet mit der Verstärkung 1000. Die könnte ich natürlich anpassen bzw muss sie eh zurücknehmen weil sie etwas zu sehr verstärkt. Das bekomme ich ich weil da für mich alles schön auslesbar ist(PR41 und PR42).
Sorry für den langen Text aber ich wollte eben schon möglichst viel Infos von mir geben um auch meinen Kenntnisstand darzulegen.
powersupply |
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BID = 598404
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Hallo
Hat keiner der Spezialisten eine Idee?
Vielleicht noch zur Ergänzung:
Hab schon versucht den Offset des V6(ein LM725C) mittels P2 zu verschieben und dafür PR39 mittels eines angelöteten 100K Trimmers anzupassen aber das reicht einfach nicht
powersupply |
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BID = 598414
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Da sind ganz viele mechanische Schalter.
Auf die würde ich ein Auge werfen, ob sie einen Übergangswiderstand haben. Normalerweise mag ich Kontakt60 nicht, hier dürfte es aber hilfreich sein. Länger einwirken lassen und Schalter häufiger betätigen. Mit etwas Glück hat sich das Gerät "rekalibriert".
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 598423
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Danke erstmal für den Tip.
Werd ich mal probieren, sofern ich an die Kotakte überhaupt drankomme.
Zudem ist das ein Drehschalter welcher eigentlich selbstreinigend sein sollte. Ausserdem ist bleibt die Differenz immer gleich...
In dem Plan gibt es für die Messbereichsumschaltung nur einen Schalter.
Das ist der Stufenschalter S1 welcher 7 Ebenen, a - f, hat.
Mit S2 wird die Art der Temperaturkompensation gewählt während mit S3 die manuelle Kompensation vorgenommen wird.
Bei der Temperaturkompensation wird die Referenzspannung von 10V etwas angehoben bzw abgesenkt so dass ein veränderter Messstrom zu Stande kommt.
Mein Problem besteht aber bei aktivierter und deaktivierter Kompensation.
Noch der Vollständigkeit zu S4 : Das ist der Netzschalter.
Was ich nicht verstehe und wo, meiner Ansicht nach auch das Problem liegt, ist die Schaltung um V6 herum. Die verstärkt bei einer Speisung mit 1mA um genau 100. Bei einer Speisung von 10mA verringert sich dieser Wert.
Ich stelle mir das so vor, dass die Verstärkung nicht ganz linear verläuft und der V6 bei zunehmendem Messstrom zu wenig verstärkt.
Nicht viel aber eben so viel, dass es bei der ersten Stelle nach dem Komma schon meist für eine Veränderung des Messwertes reicht.
powersupply
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BID = 598466
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Hat keiner der Spezialisten eine Idee? |
Muss es ja erstmal gesehen haben ...
Zitat :
| Mit dem Stufenschalter S1d wird der kleine Strombereich geschaltet. 0,1mA -10mA |
Aber das ist keine Stromquelle, sondern bildet mit PR39+PR40 (=200Ohm) einen Spannungsteiler für die 10V.
Ein Ausgangsstrom entsteht daraus, auch im kleinen Bereich, erst durch die Mitwirkung der 8V Versorgung des 2N3055.
Deshalb muss man zuerst die Offsetkompensation des V6 machen, bevor man an irgendwelchen Stromeinstellungen dreht.
Wie ich das sehe also:
1) S1=10mA und mit S2 die Referenzspannung ausschalten,
2) Mit P2 Iout=0 einstellen.
3) Referenzspannung wieder einschalten und mit P1 Iout=10,000mA einstellen.
4) S1=0,1mA und mit P4 Iout=100,00µA einstellen.
Dann sollte der Rest automatisch stimmen.
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BID = 598481
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Oh!
Dankeschön für die Anleitung.
Ich hab aber noch eine Frage bzw. Korrektur(?)
Mit S2 schalte ich die Referenzspannung nicht aus sondern schalte um zwischen Temperaturkompensation "aus"; "intern"; "extern"; "Hand CU(intern korrigiert über S3 und PR4...PR31)" wodurch sich die Referenzspannung eben analog einer Widerstandsänderung 10°C - 37°C von Kupfer ändert.
Aber so wie ich dich kenne meintest Du eh "Kompensation aus"?
Werd aber auf jeden Fall mal genau so wie Du vorgeschlagen hast vorgehen und mich wieder melden
powersupply
Edit: hab mir mein geschriebs nochmal durchgelesen und mit der Anleitung von Perl abgeglichen. Dabei fiel mir auf, dass ich doch den Strom gar nicht auf "0" abgleichen kann! Es sei denn ich löte den PR38 aus und stelle S1d auf 10mA.
Soll ich dann dabei auch noch den Pin3 des V6 auf Masse legen?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: powersupply am 28 Mär 2009 1:25 ]
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BID = 598483
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Aber so wie ich dich kenne meintest Du eh "Kompensation aus"? |
Nein, irgendwie musst du den Ausgang von V5 auf 0 bringen, oder den in PR39 eingespeisten Strom, sonst kannst du den Offsetabgleich nicht durchführen.
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BID = 598485
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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P.S.:
Ich habe mir gerade überlegt, dass es günstiger ist den Offsetabgleich in der 0,1mA Stellung zu machen.
Dann haben etwaige Fehlspannungen von V4, V5 einen geringeren Einfluss.
Je nach Qualität dieser Opamps kann es aber gut sein, dass du den Unterschied überhaupt nicht merkst.
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BID = 598496
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Moin
Im Namen aller Nachtkrappen Danke ich hiermit Perl
Das mit dem Offsetabgleich von V6 war DER Tip.
Nach ein wenig probieren hab ich mich nochmal ein wenig mit den Grundlagen der OP Technik befasst und bin zum Schluß gekommen, dass wenn ich den OP belaste und gleichzeitig an seinen Eingängen messe müsste sich dort die Differenz 0 einstellen. Es sei den es wäre ein Offset eingestellt. Und da war durch mein bisheriges Probieren Vieeel Offset!
Aber ein herzlich genaues Spannungsmessinstrument habe ich ja da und somit stand dem Abgleich an dieser Stelle nichts mehr im Wege!
Das beste Ergebnis(über alle Messbereiche) hat sich eingestellt als ich den Abgleich im 400mΩ-Bereich durchgeführt habe. Die Differenzspannung konnte ich ja problemlos an dem Messpunkten 8 und 9 abgreifen.
Danach stimmten die Widerstandsbereiche bis auf den 4mΩ-Bereich schon zufriedenstellend. Nur den 1000er Bereich des V9 musste ich noch mit einem zusätzlichen Widerstand etwas abgleichen.
Da sag ich halt mal wieder:
Es geht bei solchen Sachen nix über die gute alte Analogtechnik. Da kann man wenigstens noch selber schrauben und muß sich nicht über womöglich nicht erhältliche Software ärgern.
powersupply
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BID = 598525
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| an seinen Eingängen messe müsste sich dort die Differenz 0 einstellen. |
Das stimmt zwar, aber es ist problematisch an dieser Stelle zu messen.
Zum einen besteht die Gefahr, dass du dir über die Messleitungen Störspannungen einschleppst, die die Offsetspannung des V6 verändern und zum andern kann die Messung selbst durch Thermospannungen an den diversen Kontaktstellen verfälscht sein.
Typische Thermospannungen liegen in der Größenordnung von 10µV/°C.
Im übrigen hat der als V6 verwendete 725 eine Leerlaufverstärkung um 120dB.
Das bedeutet, dass weniger als 0,1µV brauchst, um die Ansteuerung des Darlingtons schon kräftig zu ändern.
Glaubst du derartige Spannungen noch sicher messen zu können ?
Deshalb empfahl ich dir entweder den Strom aus S1d zu Null zu machen (ablöten ist aber wegen der Erwärmung problematisch), oder die Spannung an MP6 auf 0 zu bringen und dann auf Iout=0 abzugleichen.
MP6 kurzzuschliessen wäre eine Möglichkeit dafür, aber gerne macht man das nicht.
Der als V5 verwendete 741 ist zwar dauerkurzschlussfest, aber zweifellos driftet er nach einer solchen Belastung noch ein paar Minuten bis er sich wieder abgekühlt hat.
Deshalb riet ich bei möglichst hochohmigen S1d-Vorwiderstand mit S1 die Referenz abzuschalten - aber das geht wohl nicht.
Leider ist die Schalterei in dieser Gegend etwas unübersichtlich bezüglich der Möglichkeiten. Vielleicht geht es mit S3 ?
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BID = 598577
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Eieiei
Du denkst an Sachen auf die komm ich noch nicht mal
Mein Gedanke dazu:
Die 741 sowie der 725 sind allesamt gesteckt. Also könnte ich den V5 abziehen und anstelle dessen eine Brücke zwischen Pin3 und Pin6 einstecke.
S3 bringt mir wohl eher nichts weil der nachgeschaltete 741 aus der anliegenden Referenzspannung die 10V macht. Aber auch den V4 könnte ich zur Not ausstecken und durch eine Brücke ersetzen.
Zur Spannungsmessung:
Messen kann ich das. Ich hab ja mit V9 einen Messverstärker an Bord. Dessen verstärkung ist zwischenzeitlich bis auf vielleicht ein Prozent in allen Bereichen gleich. Wie genau dieser absolut ist weis ich nicht. Ist wohl auch nicht so wichtig. Hauptsache der Nullabgleich stimmt. Und der lässt sich an diesem mit kurzgeschlossenen Messeingängen einfach durchführen.
Durch umpolen der Messanschlüsse sollten sich dann ggf auch noch Differenzen die durch Thermopspannungen entstehen erkennen lassen. Oder liege ich da auch falsch?
powersupply
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BID = 598758
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Das Thema kann abgeschlosen werden.
Ich hab nun nochmal die von mir beschriebene Prozedur kontrolliert und nachgemessen.
Alnschliessende Vergleichsmassungen mit Präzisionswiderständen brachten eine Toleranz von weniger als 0,1 Prozent.
BeimMit meinem 5Ω 0,01% zeigte der Digomat 5,003Ω, beim 45Ω Widerstand wurden 45,003Ω und beim 450Ω 449,99Ω angezeigt.
Mehrere 1%ige 0,5mΩ wurden allesamt mit 0,50xxΩ angezeigt.
Das soll mir für meine Zwecke genügen.
Danke nochmal
powersupply
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