wie kann ich einen kofferplattenspieler reparieren?

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
wie kann ich einen kofferplattenspieler reparieren?

    







BID = 470478

eisendrath

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Beiträge: 11
Wohnort: 9500 wil
 

  


hallo, ich bin ein absolutes greenhorn.
ich habe diverse kofferplattenspieler, die teilweise nicht laufen. einen möchte ich gerne mal reparieren. leider hatte ich hier in der umgebung kein glück, es fand sich niemand, der sich mit den dingern noch auskennt.
das gerät ist ein eden s.20 (holländische marke). der teller dreht, die röhren werden warm, aber ausser einem brummen kommt aus dem lautsprecher kein ton. auch die lautstärkeregelung (ein/aus-schalter) kracht nur. ich vermute staub in der regelung und irgendwas mit einer erdung stimmt nicht. wer kann mir helfen und evtl. ein online-kurs geben, wie ich das teil reparieren kann?
danke und grüsse



BID = 470506

Otiffany

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Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

 

  

Bei dem Alter des Gerätes, würde ich zuerst alle Kondensatoren (angefangen bei den Elkos) wechseln, bevor Du noch mehr schlachtest.
Gruß
Peter

P.S. Hilfreich wäre ein gutes Foto von der Elektronik!


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Otiffany am  8 Nov 2007 19:18 ]

BID = 470560

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen

Im Verstärker alle Kondensatoren tauschen, so viele werden das nicht sein, die Verstärker sind meistens sehr einfach aufgebaut, 2-3 Röhren, etwas Randbeschaltung.
Das Poti reinigen, das Kratzen dürfte Staub sein.
Das Laufwerk neu schmieren, die alten Fette dürften verharzt sein.

Problematisch werden fehlende oder defekte Gummiteile, da ist teilweise kein Ersatz mehr zu bekommen. Wenn der Plattenteller dreht ist das aber ein gutes Zeichen.

Je nach Lagerung kann der Tonabnehmer defekt sein, die Kristallabnehmer mögen keine Feuchtigkeit.
Ersatz ist nicht immer leicht zu beschaffen. Da dein Gerät aber aus niederländischer Produktion stammt dürfte das ein Ronette System sein. Die sind noch zu bekommen da sie oft auch als Ersatzsysteme in Musikboxen verbaut worden sind. Gleiches gilt für die Nadeln.
EDIT: System: http://www.jukebox-revival.nl/catalog/index.php/cPath/38_42_217

Nadeln: http://www.jukebox-revival.nl/catalog/index.php/cPath/38_40_161

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-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am  8 Nov 2007 21:03 ]

BID = 470594

TAB

Schriftsteller



Beiträge: 571
Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser

Moin,

ob's der Tonabnehmer ist, kann man auch feststellen, indem man die Schraube am Arm oben losdreht und das System rausnimmt, Wenn man mit der Fingerspitze hinten an die Anschlüsse tippt, sollte es ordentlich brummen. Manche Plattenspieler schalten den Tonabnehmer auch über den Endschalter mit weg, also den Arm erst einmal nach seitlich-hinten ziehen, damit der Teller dreht.

@ Mr. ED: genialer Link! Die Ersatznadeln sind auch einen Blick wert. Neben PE-Ersatznadeln git es auch noch Schellack-Systeme für's M44, ggf. passen die auch noch bei anderen ähnlich aufgebauten Shure-Systemen (z.B. M75?).

Grüße

TAB

[ Diese Nachricht wurde geändert von: TAB am  8 Nov 2007 21:36 ]

BID = 470602

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Also Schellack-taugliche Nadeln fürs SHURE M75 und etliche andere Systeme sind doch keine Bückware!

BID = 470615

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen

Die M44 Nadeln dürften nicht ins M75 passen, aber fürs M75 gibt es doch auch passende Nadeln. Shure baut auf Basis des M35 auch das M78s. Das wird ab Werk mit Normalrillennadel und auf Mono gebrückt geliefert. http://www.thomann.de/de/shure_m78s_monotonabnehmer.htm
Ortofon liefert z.B. das OM78, die Nadel passt in alle OM und Concore Abnehmer.
Desweiteren gibt es von Ortofon auch ein MC System für Schellack.

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BID = 471111

Otiffany

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Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Shure M75 D






BID = 471115

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen

Das ist die Sonderversion vom M75. Statt dem 1/2" Befestigungsclip ist da der Clip für die Dual-Headshells dran. Das System passt dann z.B. in die bekannten Dual Vollautomaten aus den 70ern.

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BID = 471172

TAB

Schriftsteller



Beiträge: 571
Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser

Moin,

und schon recht alt, ist doch noch ein originaler -6er Einschub mit dem dicken Prügel als Nadelträger montiert! Danach kamen die -ED2 Nadeleinschübe, viel filigraner und mit weniger Auflagekraft zu fahren.

Insgesamt gibt es aber schon lange keine Originalnadeln von Shure für dieses geile System, weder -6er noch -ED2, das meiste sind umgepfriemelte VN15-Nachbauten (mit dem dicken Plastikkopf), die aber meistens mehr schlecht als recht passen und auch zum M44 kompatibel sind.

Gruß TAB

Edit: 111ter Beitrag, paßt ja fast zum Datum, na denn, hellblau und AllAff oder so.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: TAB am 10 Nov 2007 21:52 ]

BID = 471267

eisendrath

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zuerst mal herzlichen dank für die vielen antworten. im anhang findet ihr ein paar photos vom innenleben des plattenspielers (der übrigens noch made in france aufgedruckt hat und nicht wie von mir vermutet ein holländisches produkt ist.
wie geschrieben, bin ich ein greenhorn unter euch kennern. den spieler habe ich mal in gang gesetzt und die drei röhren werden warm (heiss). was ich nicht weiss ist, wie man, wie oben beschrieben, die röhren reinigt. kann ich die rausziehen, mit einem lappen putzen/polieren?
den tonarm habe ich noch nicht abgeschraubt, kann aber kein mängel bei den lötstellen erkennen. lediglich das feine drähtchen ist hinten etwas ausgefranst, gehe aber nicht davon aus, dass dies das brummen verursacht.
ich hätte sicher einen ersatztonarm eines lencoplattenspielers, der sehr ähnlich aussieht. vielleicht könnte ich den drantun, anstelle diese, wenn das ein grund sein könnte.
die on/off (lautstärkeregelung) scheint auch intakt zu sein. wie reinige ich das? habe gehört, kontaktspray könnte auch schon helfen. was ist zu empfehlen (produkt?).
danke und grüsse
eisendrath







BID = 471271

eisendrath

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Beiträge: 11
Wohnort: 9500 wil

noch eine frage an mr. ed - die kondensatore, sind das die kleinen gelben dinger und das silberteil links unterhalb der röhren?

BID = 471278

Otiffany

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Deine Vermutung ist völlig richtig!
Gruß
Peter

BID = 471282

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2467

Der Brumm kann durchaus vom Masse-Anschluß am Tonabnehmer kommen - weil dieser heftig oxydiert ist!

Zieh mal beide Anschlüsse vom TA-System ab und berühr beide nacheinander mit dem Finger. bei einem von beiden sollte es laut brummen, beim anderen dagegen nicht. (*)

Ich vermute, das TA-System ist zunächst mal hinüber und muß gewechselt werden.

Wie Mr. Ed schon vermutete:


Zitat :
dürfte das ein Ronette System sein


Oder auch "Merula-Schuman", Typ SK-451 (eine Nadel) bzw. SK-453 (zwei Nadeln, System 180 Grad drehbar).

Ja, das gelbe ist ein Elko (vmtl. der Kathoden-Elko der Endstufenröhre) und das silberne Becherlein ist der Sieb-/Lade-Elko des Netzteiles.

In der Schaltung dürften sich jedoch noch einige Wickelkondensatoren befinden, deren Zustand für das Wohlergehen der Röhren auch wichtig ist.

Gruß
stego

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber:
In Röhrengeräten entstehen im Betrieb hohe Spannungen (bis 300 Volt), daher äußerste Vorsicht bei Arbeiten am laufenden Gerät!
(*) Nachtrag, wichtig!!! Vorher prüfen, ob der Verstärker auch mit kompletter Netztrennung arbeitet! Der Trafo könnte evtl. auch nur für die Heizspannung sein, die Anodenspannung wird dann direkt aus dem Netz gewonnen. In diesem Falle bitte keine Anschlüsse im Betrieb berühren!!!


(Anmerkung: Wäre denkbar, gab´s bei Radiogeräten auch recht häufig.)

_________________

BID = 471289

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen


Zitat :
wie oben beschrieben, die röhren reinigt. kann ich die rausziehen, mit einem lappen putzen/polieren?

Von Röhren reinigen hat niemand was geschrieben. Das würde ich auch nicht machen, dabei wischt du den Aufdruck weg.
Das Gerät sieht von innen sehr sauber aus, normalerweise ist in so alten Geräten deutlich mehr Dreck drin.


Zitat :
ich hätte sicher einen ersatztonarm

Warum willst du den Tonarm wegen einer schlechten Lötstelle wechseln? Da wäre nachlöten wohl einfacher.

Das Poti solltest du mit Kontaktspray reinigen. Nimm Teslanol T6.

Der silberne Kondensator unterhalb der Röhre ist der Siebelko, 2*32µF, 550V. Der sorgt für eine saubere Betriebsspannung. Und da wären wir schon beim Thema. Die Spannungen in einem Röhrenverstärker sind Lebensgefährlich, du solltest also wissen was du da machst!.
Die gelben Teile sind ebenfalls Kondensatoren, vermutlich sind da noch ein paar weitere auf der Platine.
Den Becherelko als Nachbau bekommst du bei den Wüstens, http://www.fragjanzuerst.de

Der ausgefranste Draht kann übrigens durchaus für das Brummen verantwortlich sein.


edit:

Zitat :
Vorher prüfen, ob der Verstärker auch mit kompletter Netztrennung arbeitet!

Eine Ader der Netzleitung geht zur Sicherung (Als Drahtsicherung), dann zum Schalter, von dort weiter zum Trafo.
Die andere geht direkt zur Verstärkerplatine, daher sollte das dringend geprüft werden!


_________________
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am 11 Nov 2007 13:52 ]

BID = 471336

eisendrath

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Beiträge: 11
Wohnort: 9500 wil

danke für eure antworten. wie gesagt, ich verstehe nur bahnhof bei den ausdrücken...null ahnung. aber ich glaube den übeltäter gefunden zu haben. vom tonkopf gehen 2 anschlüsse weg (photo). da ist aber ein dritter draht in grau (rund eingezeichnet, der nirgends fest ist. dieser scheint zum erden sein (massedraht). wo muss der angelötet werden? der geht beim tonarm unten an die gepunktete/eingekreiste stelle.

an mr. ed: die röhren reinige ich nicht, ich hab's mit den kondensatoren verwechselt. das gerät ist innen komplett sauber (hergestellt am 13. januar 1960 gemäss stempel).

wenn jemand von euch einen kollegen in der nähe von zürich/winterthur oder st. gallen kennt, der so geräte repariert oder mir kurs geben kann, ich wäre mächtig glücklich. meine tv-elektriker hier hat mir ne adresse gegeben, aber die träne dort gibt keine antwort auf anruf oder email.

wäre super für hilfe. gruss
eisendrath





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