Wie kam man früher auf die 240V?

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Wie kam man früher auf die 240V?

    







BID = 311386

ranger

Gerade angekommen


Beiträge: 15
 

  



Hi,

ich habe mich die Frage gestellt, warum gerade 230V an unseren Steckdosen anliegen. Dazu bin ich unter anderem auch hier im Forum fündig geworden.

Allerdings blieb bis jetzt noch eine Frage offen. Warum hatte man z.B. in England ein Netz mit 240 V. Wie man auf die 220 V in Deutschland kommt ist mir klar. Gibts für die 240V einen ähnlichen Grund.

Gruß
Ranger

BID = 312090

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

 

  


Ich weiß nur, daß die 240V eine Standardisierung der diversen Spannungen zwischen 200 und 250V waren, die es bis in die 50er in England gab. Warum sie nicht auf 220V gegangen sind, wie Irland und der zivilisierte Rest der Welt... keine Ahnung. Möglicherweise, weil sie schon 1948 ihr seltsames Steckersystem mit einer Begrenzung auf 13A erfunden hatten und damit möglichst viel leistung wollten.

BID = 312110

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen


Das heute gebräuchliche BS1363 System Link mit maximal 13A (obwohl der Stecker locker das doppelte könnte) wurde erst 1962 eingeführt.
Durch die dicken Stifte, die Sicherung im Stecker und den Verschlussmechanismus dürfte es wohl das sicherste Netzsteckersystem sein. Man hat halt aus Fehlern gelernt.
Allerdings waren natürlich jahrelang beide Varianten im Einsatz was dann dazu geführt hat das fast alle Geräte ohne Stecker ausgeliefert wurden. Die hat dann der Händler, oder leider auch der Endkunde montiert. Das hat sich erst vor wenigen Jahren geändert.
Die Montagehinweise für den Stecker findet man aber noch heute in vielen Anleitungen, das richtige montieren von Steckern wird wohl auch Jugendlichen in der Schule beigebracht.

Das alte BS546 System Link war für 2, 5 oder 15A ausgelegt. Es ist heute noch vereinzelt zu finden, vor allen in kommerziellen Installationen. In Privathaushalten dürfte es ausgestorben sein.


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Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 319419

shark1

Inventar



Beiträge: 4878
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Hallo

Also ich bin Forh, dass wir keine so Riesenstecker haben. Die Engländer könnten doch gleich auf blaue CEE umstellen!


Shark1

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Meine Meinung muss nicht einschlägigen Normen (ÖVE, VDE, CENELEC,... ) entsprechen!! Ich schließe jede Haftung für Schäden aller Art aus!!

BID = 319562

Fentanyl

Fentanyl mit Overkill
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Beiträge: 1912


Ich finde das Steckersystem auch madig! Wenn ich dran denke, bei Fehlern jedesmal die sicherung aus dem Stecker pulen zu müssen und ständig Ersatz an Patronen zu kaufen, wird mir übel. Nein, dieses Steckersystem würde ich nie, wirklich niemals verbauen. Dann lieber CEE mit anständiger Absicherung pro Steckdose. Die sind auch stabil, resistent und vor allem auch als IP67-Version erhältlich.

MfG; fenta

BID = 319696

shark1

Inventar



Beiträge: 4878
Wohnort: DACH



Zitat : Fentanyl hat am  7 Apr 2006 18:16 geschrieben :

Die sind auch stabil, resistent und vor allem auch als IP67-Version erhältlich.

MfG; fenta




Sehr wichtig für Wohngebaeude!

Shark1


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BID = 319701

Fentanyl

Fentanyl mit Overkill
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Beiträge: 1912


Na klar, ist doch geil, wenn man beim Baden oder Duschen immer eine Drehstromsteckdose in greifbarer Nähe hat, man kann ja nie wissen, wofür man sie braucht...

Scherz beiseite, natürlich wird man die in Wohngebäuden selten benötigen, aber ich finde es doch gut, dass es für kritische Bereiche (z.B. Schächte, Filterräume (Schwimmbad), ... etc.) entsprechend geschützte Steckverbindungen gibt!

MfG; Fenta

BID = 319705

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen


Wie oft hast du denn kaputte Geräte?

Die Sicherung im Stecker dient dem Schutz der Zuleitung und wird der Geräteleistung grob angepasst (z.B. 5A für einen Fernseher). Der Steckdosenring ist mit 30A abgesichert.
Die Sicherung im Stecker lösst aus, wenn bei uns der Sicherungsautomat auslösen würde.

Ersatzsicherungen gibt es im Supermarkt, neben Batterien und Leuchtobst. Hängen direkt neben dem Sicherungsdraht.

Nachteilig finde ich nur die Größe des Steckers.

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BID = 319710

Fentanyl

Fentanyl mit Overkill
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Das ist doch defizitär³! Stell dir das mal unter dem Aspekt "zentrale Gebäudeautomation" vor - GRAUSAM! Ich jedenfalls will nicht immer zu den Geräten laufen un dort die sicherungen auswechseln. Ich möchte in den Installationsraum/Kontrollraum gehen und dort den LS der entsprechenden Steckdose oder Steckdosengruppe einschalten. Der Einkauf und die Lagerhaltung von Sicherungen ist dabei noch das weniger Wichtigere. Aber dezentrale Schmelzsicherungen sind ja echt vorsintflutlich! Ich versuche schon, die so gut wie möglich wegzukriegen, manchmal ist es halt wegen der Selektivität praktisch. Und wenn man mit Feinsicherungen Geräte schützt, was die Sicherheit natürlich erhöht, dann Zentral, und nicht im Stecker!

Davon abgesehen sind diese Stecker nicht nur WAF-inkompatibel, die sind IMHO auch für einen nur einigermaßen ästhetikbewussten Techniker eine Beleidigung für die Augen.

Edit: Zu den kaputten Geräten: Ich hatte bislang auch Feinschutz via Feinsicherungen an meinen PC- und Musikarbeitsplatz. die Sicherungen waren in 2 8er Relaiskästen eingebaut und schützten Je 1 oder 2 Geräte, Werte gingen von 400mA bis 6,3A (das meiste wa so 800mA-2A). Da war öfter mal eine fällig, aber dafür braucht ich dann auch nur die Hand ausstrecken und zukünftig wird das noch mehr optimiert.

MfG; Fenta

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Fentanyl am  8 Apr 2006  1:37 ]

BID = 319736

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
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An Gebäudeautomation hat aber niemand gedacht als der Stecker in den 60ern auf den Markt kam. Da wollte man ein Steckersystem das stabil, sicher und leicht zu montieren ist.

Man wollte damit das genaue Gegenteil erreichen von dem was du willst. Man wollte weg von zentralen Sicherungen die das halbe Haus lahmlegen, es sollte nur das fehlerhafte Gerät vom Netz getrennt werden, alles andere sollte weiterlaufen.
Sicher hätte man von jeder Steckdose und jeder Lampe eine Leitung zu einem zentralen Raum ziehen können in dem dann 50 LS an der Wand hängen, nur wer will das bezahlen?




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shark1

Inventar



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Zitat : Mr.Ed hat am  8 Apr 2006 10:28 geschrieben :

Sicher hätte man von jeder Steckdose und jeder Lampe eine Leitung zu einem zentralen Raum ziehen können in dem dann 50 LS an der Wand hängen, nur wer will das bezahlen?




Das ist doch maßlos übertrieben!
Wie oft schaltet den der LSS ab?
Fast nie oder?
Und wenn dann jedes Zimmer ein eingener LSS hat, kann man das doch überleben.
Das ist sogar alles noch bezahlbar (siehe DE, AT, CH, glaube:FR, IT, NL,... ), wenn nicht sogar billiger als Ringmains und Sicherungen in Steckern!

Also ich bin kein Freund der Einstallastion in GB!

Shark1

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BID = 319786

Fentanyl

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Wie shark schon sagte, Ein LS pro Raum ist in aktuellen Installationen oft schon Realität und bei ausgedehnten Gebäuden gibt es eben mehrere Räume oder Schränke auf Etagenebene, die dann aber viele Stromkreise zusammenfassen. Bei Bürogebäuden gibt es sogar oft mehrere LS pro Raum für Licht und einzelne Steckdosengruppen und bei dem Preis von LS ist das durchaus bezahlbar, am teuersten ist noch das Kupfer, aber selbst das spielt dort, wo Backupsicherheit wichtig ist, keine überragende Rolle mehr.

Ich gebe ja zu, dass ich es (im die Sicherheit betreffenden positiven Sinn) mit Installationen gern übertreibe, denn ich bin einfach ein Fan von sehr sehr vielen einzeln schaltbaren Stromkreisen (hab in meinem Zimmer auch etliche einzeln abgesicherte und schaltbare Steckdosen). Aber selbst unter wirtschaftlichen Aspekten ist das britische System nicht wirklich erstrebenswert IMHO. Für Privatgebäude und Leute mit normalen Ansprüchen würde ich pro Raum zwei Stromkreise vorsehen, einen Lastkreis für Licht und Leistungsverbraucher bis 16A und einen EDV-Kreis, welcher zusätzlich zu den SPD1+2 in der Hausinstallation noch SPD3 hinter der Stromkreissicherung haben. Für Räume ohne teure EDV reicht dann auch ein Stromkreis, teilweise auch eine für mehrere (Keller-Lagerräume, Speicher, ... etc)

MfG; Fenta

BID = 319818

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen


An EDV hat aber vor 44 Jahren niemand gedacht.
Kupfer war teuer, Strom sollte in naher Zukunft so billig werden das man damit alles betreiben könnte. Man rechnete sogar mit Pauschalpreisen für den billigen Atomstrom, die Zähler sollten verschwinden. Gas und Kohleheizungen sollten durch Elektroheizungen ersetzt werden. Daher sah man im Ringmain eine Möglichkeit höhere Ströme günstig an die Steckdosen zu bringen. Zeitgleich wollte man mehr Sicherheit, denn ein Fehler in einem mit 30A abgesicherten Ring mit dicken Querschnitten ist logischerweise gefährlicher als einer in einem mit 5A oder 15A abgesicherten Zweig.
Daher wurde dieses System entwickelt, mit kindersicheren Steckdosen, stabilen Steckern, Schutzleiter und eben der Sicherung im Stecker. Das ganze System wurde halt auf Sicherheit ausgelegt, nicht auf Schönheit oder Sachen die in Zukunft kommen könnten.
Zu diesem Zeitpunkt bestand eine durchschnittliche deutsche Installation aus einem mit 10A oder 16A abgesichtern Kreis für Licht und Steckdosen zusammen, klassisch genullten Schukosteckdosen oder Lichtstromsteckdosen.

Sicherlich gibt es kompaktere Steckersysteme als BS1363 aber würdest du freiwillig die amerikanischen Stecker nehmen? Die sind noch kleiner als unsere, der "WAF" demnach also noch höher? Nur beim rausziehen solltest du vorsichtig sein, die beissen wenn du nicht aufpasst.

In aktuellen Installationen gibt es in GB auch mehrere LS,

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BID = 319820

Fentanyl

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Nein, ich würde Powercon und CEE nehmen. Oder die Schukosteckdose optimieren!

Ich widerspreche dir ja nicht, was die Vorzüge dieses Systems um 1960 betraf. aber heutzutage ist das eben nicht mehr zeitgemäß!

MfG; Fenta

BID = 319826

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)


Was verstehst Du in diesem Zusammenhang denn unter "zeitgemäß"?

So klein wie möglich?
So modisch wie möglich (mit einer möglichst kurzen Änderungszeit...)?
So billig wie möglich?
So lumpig wie möglich ("fertigungsoptimiert")?
So kurzlebig wie möglich?
So wenig kompatibel wie möglich?

Wenn man heute ein Stromversorgungsnetz neu aufbauen würde, hätte das wohl sowieso andere Werte (vor allem ne wesentlich höhere Frequenz), da würde dann der Stecker die geringste Rolle spielen...


Ich wette:
Wenn Du in GB lebtest, würdest Du auch dieses schöne (ich find es durchaus "technisch ästhetisch") Steckersystem verbauen!

So von wegen "dann nur CEE"...!


Und auch hier gilt (ähnlich wie in Deinem "Plomben"-Thread):
Es genügt nicht, daß etwas Neues besser ist. Der Vorteil muß zumindest den Aufwand für die Änderung deutlich überwiegen. Wenn er dass nicht tut (und so wäre es auch bei jenem Steckersystem), dann bleibt es besser so, wie es ist.

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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"


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